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Benutzername: 
herrzett
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lübeck

Bewertungen

Insgesamt 117 Bewertungen
Bewertung vom 15.03.2020
Milchmann
Burns, Anna

Milchmann


weniger gut

"Der Tag, an dem Irgendwer McIrgendwas mir eine Waffe auf die Brust setzte, mich ein Flittchen nannte und drohte, mich zu erschießen, war auch der Tag, an dem der Milchmann starb."

So beginnt Anna Burns "Milchmann". Es ist die Geschichte über den Kampf einer jungen Frau ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Eines Tages tritt ein einundvierzigjähriger Mann in das Leben der gerade mal Achtzehnjährigen. Er verfolgt sie, sucht ihre Nähe und taucht immer wieder überraschend auf. Es beginnt alles mit einem scheinbar harmlosen 'ich könnte dich mitnehmen', aber dann kommt er ihr immer näher. Als dann Schwager Drei erkennt, dass sie in der Klemme steckt, scheint bereits alles zu spät. Die Gerüchte über das ungleiche Liebespaar haben bereits die Runde gemacht und dabei versucht sie doch ihren richtigen Vielleicht-Freund schon lange zu verheimlichen. Es entsteht ein interessantes Abbild einer Gesellschaft, die gelenkt wird von der Aufmerksamkeit und den Fantastereien anderer. Doch interessant zu sein hat immer zwei Seiten und in diesem Fall wird das stetig wachsende Interesse immer gefährlicher...

Ich wollte "Milchmann" von Anna Burns unbedingt mögen. Ich habe mich schon lange vor dem Erscheinungstermin darauf gefreut, habe die ersten Seiten verschlungen und für großartig befunden und dann? Genau, dann kam diese große Leere. Ich weiß nicht, was ich mir unter diesem Buch vorgestellt habe, aber der Plot ist in eine gänzlich andere Richtung verlaufen und ich habe recht schnell die Freude daran verloren. Zunächst war ich noch gewillt weiterzulesen, doch mit jeder weiteren Seite wurde es langatmiger, ich habe Seiten nur noch überflogen und das Buch dann gänzlich abgebrochen. Ich habe es einfach nicht verstanden, warum man diese beunruhigende, drückende Stimmung aus dem ersten Kapitel nicht weiterhin übernehmen und weitere Zusammenkünfte zwischen der Protagonistin, ohne Namen, und dem Milchmann, ohne Namen, und ihren Verwandten eins, zwei und drei, ohne Namen, nicht einfach weiterlaufen lassen konnte. Wieso gab es so zahlreiche Abschweifungen, Gedankeneinfügungen, Verstrickungen? Also z.B. wenn sie sagt, dass sie dem Milchmann zum dritten Mal begegnet ist, folgt zunächst ein thematischer Gedankengang vom Französischunterricht, zum Himmel und Farben, gefolgt vom zu Fuß gehen, der Zehnminutengegend, einer Bombenexplosion, Sport und Menstruation, wieder die Gegend, Familie, Krieg und zahlreiche Seiten und Themen später sind sie sich dann begegnet. Und genau das hat mich eingeschläfert und zeitgleich zur Weißglut gebracht. Diese zusätzliche Namenslosgkeit, sofern es um Familienmitglieder geht, empfand ich dann ebenso störend und so habe ich auch sehr schnell den Zugang zu ihr und der Geschichte verloren. Vielleicht ist dies eher ein Buch, das man in der Gruppe lesen sollte um sich ständig auszutauschen und zu motivieren. Ich weiß es nicht. Jedenfalls wäre ich der Begründung der Man Booker Prize Jury "Milchmann ist stilistisch vollkommen unverwechselbar. In einem Moment beängstigend, dann wieder inspirierend. Überwältigend." gerne auf den Grund gegangen, aber so kann ich nach mehreren Anläufen leider nur sagen: "Milchmann" von Anna Burns hat ein tolles Cover.

Bewertung vom 06.03.2020
Palast der Miserablen
Khider, Abbas

Palast der Miserablen


sehr gut

Dieser Roman ist toll. Dieser Roman reißt einen mit. Dieser Roman ist langweilig. Ich glaube, ich war bei einem Buch schon lange nicht mehr so hin und her gerissen. Die Geschichte bietet so ein großartiges und mitreißendes Abbild über das Leben zwischen Hoffnung nach Frieden, Unterdrückung, Zusammenhalt, Angst. Khider lässt den Leser durch seine sehr nahbaren Figuren zu einer Art Augenzeugen der Kriminalität, des Widerstands, des versuchten Lebens zwischen Wirtschaftsembargo und erhoffter Freiheit werden. Die Geschichte der Familie visualisiert den wirtschaftlichen Abstieg durch den Krieg und die ständigen Unruhen im Land, aber eben auch die Tatkraft und den Willen der Menschen sich unter den gegebenen Umständen eine bessere Zukunft aufzubauen. Khider porträtiert die einzelnen Familienmitglieder teilweise sehr intensiv, arbeitet beinahe für jeden einzelne Charakterzüge aus und lässt ihre Geschichte gerade dadurch so wahnsinnig lebendig werden. Zumindest diesen Teil der Geschichte. Der Roman beginnt nämlich an einem ganz anderen Ort. Ein Häftling erzählt von seinen Fluchtgedanken, vom Leben in seiner Gefängniszelle. Immer wieder durchbricht eben jener die doch recht spannende Geschichte über Shams Familie mit einzelnen Details zu seiner Gefangenschaft, seinen Schmerzen oder gar Beulen am Gesäß. Man weiß, dass irgendetwas geschehen sein muss, das den Protagonisten der Geschichte in die Zelle gebracht hat und so wartet man dann tatsächlich recht lange auf die Erklärung. Beinahe wirkte es dann für mich so, als wenn Khider gegen Ende des Romans noch schnell etwas Spannung aufbauen und die Verknüpfung mit den Gefangenschaftsabschnitten herstellen will. Ich persönlich hätte diese kurzen Kapitel auch nicht wirklich gebraucht, da sie in dieser Form (wenn überhaupt) nur einen kleinen Mehrwert bieten. Ähnlich erging es mir dann auch, als Khider den Fokus auf Shams Pubertät lenkt, sich auf ihn fokussiert und die ganze Familiensituation, die ich gerade in der ersten Hälfte so faszinierend und toll fand, beinahe vernachlässigt. Shams wird älter, ‘entdeckt’ das weibliche Geschlecht, geht in der Literatur förmlich auf, schreibt eigene Texte, trifft sich mit anderen und unterhält sich mit ihnen über einzelne literarische Texte und die Welt. An diesen Stellen habe ich mich dann oft gefragt, was denn nun mit seiner Schwester ist oder der Mutter und was der Vater gerade anstellen mag. Einige Seiten später weitet Khider seinen Blick wieder, aber vorher habe ich’s gänzlich vermisst und wurde mit anderen Informationen, der Literatur und anderen Charakteren ‘versorgt’. Und ja, diese zweite Hälfte war einfach nicht meins, ich mag keine Bücher in denen davon erzählt wird, wie Menschen Literatur vortragen oder wenn zahlreiche Charakter ausführlich vorgestellt werden, die bereits nach kurzer Zeit nicht mehr auftauchen. Khider hat für mich den Fokus verloren und wollte unbedingt noch von anderen Sachen erzählen und das fand ich in dieser Form irgendwie fehl am Platz. Ehrlich gesagt habe ich auch nicht erwartet, dass der “Palast der Miserablen” ein Name für einen Literaturclub darstellt und unter der Betrachtung, dass dieser Roman von dem ‘Palast’ handelt, ist gerade dieser Abschnitt dann doch recht kurz.

.

Bewertung vom 01.03.2020
Feuerland
Engman, Pascal

Feuerland


ausgezeichnet

In diesem Thriller dröselt sich ein wirklich sehr brisanter Fall auf, bei dem nicht nicht nur ein Kopf rollt und der mich vor lauter Aufregung gegen Ende hin auch nicht mehr ruhig sitzen lies. Aber eins nach dem anderen, denn zunächst ist dieses Buch wirklich ein unendlicher Krampf. Nachdem mich die ersten Seiten noch so begeistern konnten, zieht sich die Geschichte ungefähr bis zur Hälfte des Buches hin. Auch der allgemeine Plot ist jetzt keine allzu große Überraschung und doch nimmt die ganze Handlung erst mit der Bedrohung der Kriminalleiterin Vanessa Frank so wirklich Fahrt auf. Alles beginnt recht ruhig und die Geschichte wird auf drei Handlungsstränge verteilt. Der eine spielt in Feuerland, also Chile. In der Colonia Rhein werden in einer Klinik Organtransplantationen vorgenommen. Diese Organe stammen aus einer Bank, die seit den Neunzigern mit eingefangenen, verwaisten Straßenkindern der umliegenden Gegenden bestückt wird. Doch deren Anzahl ist endlich und so müssen Carlos und seine Männer nun neue Wege finden, an junge Organe zu gelangen. Ein Zeitungsartikel macht sie auf verschwundene Flüchtlingskinder in Schweden aufmerksam und so wollen sie nun hier ihr Glück versuchen. Das bestehende Drogennetzwerk nach Schweden macht es ihnen einfach, sie suchen nach Kontakten und breiten dann ihre Fänge aus. Im zweiten Handlungsstrang dreht sich dann alles um Nicholas und seinen Freund Ivan. Sie führen scheinbar ein ganz normales Leben, haben hier und da einzelne Probleme und versuchen nun an Geld zu kommen. Gemeinsam gehen sie in Stockholm auf Beutezug und erpressen reiche Geschäftsleute. Und dann gibt es noch Vanessa mit ihren Problemen, die Geschichte wie sie Nastasja kennenlernt und später die Spurensuche nach dem verschollenen Kind, den Kriminellen und dem Kampf um ihr eigenes Leben.
Alle Protagonisten ‘spielen zunächst’ mehr in ihrer eigenen Welt, doch im Verlauf der Geschichte überkreuzen sich die Ereignisse und die Handlung gewinnt dadurch zusehend an Spannung. Es ist so, als hätte sich nach der ersten Hälfte plötzlich ein Schalter umgelegt und die Handlung legt plötzlich den Turbogang ein. Und ab diesem Punkt kann man dieses Buch dann auch nicht mehr so einfach aus der Hand legen. Man fiebert mit den ‘guten Protagonisten’ mit, rätselt und stößt gemeinsam mit ihnen auf korrupte Gegenspieler und große Machthaber. So gerät man mit Vanessa hin und wieder in einen Hinterhalt, verläuft sich und hofft stur auf ein HappyEnd. Doch dieses wird es nicht für alle Beteiligten geben, denn es finden einfach viele große Blutbäder statt und die kriminelle Legion macht auch vor Unschuldigen keinen Halt. Und so war für mich der Verlust einzelner Charaktere und das Ende teilweise dann doch recht unerwartet. Unerwartet krass würde ich beinahe schon sagen und so gibt es einfach kein Entkommen mehr. So schlug dann auch meine Begeisterung von “Naja” auf “Woah, krasses Buch” um. Engman versteht es nach der Heranführung innerhalb dieser kurzen, abwechselnden Kapitel sehr viel Druck und Spannung aufzubauen. Natürlich kann man sich das Ende denken, denn es wäre komisch wenn bereits im ersten Teil die Ermittlerin stirbt und doch schwappt die Anspannung förmlich über und man rast durch die Seiten. Neben diesem Organhandel kommen diese Machtspiele zwischen Arm und Reich, aber auch die Abhängigkeiten der ärmeren Regionen bzw. der Menschen innerhalb der Kolonie sehr stark zum Ausdruck. Korruption dringt bis ins Polizeipräsidium und das Opfern von Menschen, dieser Machtmissbrauch, diese Habgier, diese Angst nimmt einen dann schon sehr mit. Ich bin von “Feuerland” begeistert (einziger kleiner Kritikpunkt dieser recht lange Einstieg) und hoffe nun auf eine rasche Fortsetzung, aber erst einmal brauche ich jetzt unbedingt etwas leichteres zum Abschalten.

Bewertung vom 17.02.2020
Je tiefer das Wasser
Apekina, Katya

Je tiefer das Wasser


ausgezeichnet

Edith und Mae sind 16 bzw. 14 Jahre alt, als ihr Leben eine rasante Wendung nimmt. Ihre Mutter Marianne wollte sich das Leben nehmen. Edith findet sie mit einem Strick um den Hals. Gerade noch rechtzeitig. Und dann wird die alleinerziehende Mutter in eine Nervenklinik eingewiesen. Die beiden Kinder bleiben zurück und müssen nun zu ihrem Vater nach New York. Er ist ein bekannter Schriftsteller und hat die Familie vor etwa 12 Jahren im Stich gelassen. Für Edith bricht die Welt zusammen. Er ist ein Fremder und sie möchte wieder zurück zu ihrer Mutter, ihr helfen und für sie da sein, doch man lässt sie nicht. Der Umzug zu ihrem Vater gleicht für sie einem Verrat und wie sich herausstellt scheint auch er an dieser Situation nicht ganz unschuldig zu sein. Für Mae hingegen ist das alles wie ein Befreiungsschlag. Sie will von ihrer Mutter nichts mehr wissen und geht im Kampf um die Aufmerksamkeit ihres Vaters förmlich auf. Es kommt zum Bruch und die beiden Geschwister schlagen komplett gegensätzliche Wege ein. Edith unternimmt einen Rettungsversuch und gibt alles mögliche um wieder zurück zu ihrer Mutter zu kommen. Und Mae verrennt sich in etwas, das ihr bald noch zum Verhängnis werden soll …

Dieser Roman schildert nun die Tragik innerhalb der Familie, teilweise aus verschiedenen Zeiten und Perspektiven. Wir lernen die Gedankenwelt der beiden Kinder kennen, aber auch die Ansichten ihrer Bekannten und Verwandten in Bezug auf die Geschehnisse. Dabei springt die Erzählung zwischen Briefen aus der Kennlernzeit von Marianne und Dennis, dem Jahr des Geschehens und Rückblicken bzw. Anmerkungen und Erinnerungen einzelner Beteiligter aus der heutigen Zeit. Nach und nach setzt sich so ein Bild zusammen, das so einiges erklärt, umreißt, aber auch sehr bewegt. Es ist eine Mischung aus Wirklichkeit und individueller Wahrnehmung, die immer wieder von Kunst, Liebe, Wahn und Inspiration durchbrochen wird. Während des Lesens war es für mich eine Art Achterbahnfahrt, geprägt von der Angst vor dem was kommt und dem Unbedingt-wissen-wollen wie es weiter geht. Katya Apekina liefert hier eine vielschichtige und aus vielen Perspektiven aufbauende Geschichte, deren Protagonisten einiges erleben, aber nicht alles wird auserzählt. Es bleibt sehr viel Spielraum für die eigenen Gedanken und einiges dröselt sich erst im weiteren Verlauf auf. So war ich dann teilweise erstaunt, teilweise überschlagend im Weiterlesen, manchmal mit den Protagonistinnen betrübt, manchmal eher skeptisch und manchmal auch einfach überrascht und puh…
Mich hat dieser Roman begeistert verschlungen und auf eine abwechslungsreiche Reise entführt. Ich hoffe nun, dass ihr zu diesem Buch einen Zugang findet und Ähnliches, Faszinierendes und Tolles entdecken könnt, denn Apekina zeigt hier sehr eindrucksvoll wie kräftezehrend die Kunst, Beziehungen oder gar Egoismus sein können. Eine überraschend große Leseempfehlung, leicht ungewöhnlich und doch absolut toll.

Bewertung vom 15.01.2020
1794 / Winge und Cardell ermitteln Bd.2
Natt och Dag, Niklas

1794 / Winge und Cardell ermitteln Bd.2


sehr gut

Niklas Natt och Dag bewegt sich mit dieser Geschichte wieder zwischen den Abgründen der Vergangenheit. Doch während es im ersten Teil bereits sehr schnell um den Fund einer verstümmelten Leiche geht, muss man sich hier das spannende Rätsel erst einmal erarbeiten. Erik Drei Rosen erzählt zunächst sehr ausführlich von seiner Kindheit, der ersten Liebe, aber auch von seinen Erlebnissen und den Vorgängen auf Barthelemis, dem größten, auf schwedischem Boden befindlichen Sklavenmarkt der Antillen. Doch die wirkliche Geschichte zieht dann erst seine Kreise, als er seine Jugendliebe endlich heiraten darf und das Unglück seinen Lauf nimmt - das wäre dann ungefähr ab Seite 115 und bis dahin war ich tatsächlich so ein bisschen enttäuscht. Im Nachhinein würde ich nun sagen, diese Geschichten um das Hauptszenario gehören dazu und vermitteln dem Leser viel mehr das Gefühl für die damalige Zeit und für eben alles, was nicht gerade positiv geraten war.
Anna Stina kehrt zurück, kreist in Cardells Gedanken und führt uns erneut zu den Frauen der Spinnhäuser. Auch sie bringt ihre Geschehnisse und Auswirkungen (ich will ja noch nicht so viel verraten) des vergangenen Jahres mit sich und hat einen großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Cardell und Winge ermitteln dann gemeinsam in diesem Fall, werden hier und da von ihren Sinnen getrübt, auf Irrwege geleitet und finden am Ende dann doch irgendwie zueinander. Und dann bleibt die große Frage... was wird nun folgen? Wie geht es weiter und ist das Ende dann tatsächlich auch so, wie man es sich nun denkt? Wahrscheinlich werden wir es erst im nächsten Teil erfahren, denn die Geschichte ist mit diesem Teil einfach noch nicht beendet und zahlreiche Fragen bleiben offen.
Und das ist sehr gewieft, denn so der Hit war dieser Fall nicht und trotzdem will man als Leser einfach mehr. Natt och Dag ist ein Meister für Beschreibungen historischer Abgründe und düsterer Verstümmelungen jeglicher Art. Es sind aber auch zeitlichen Gegebenheiten und diese speziellen Unterschiede seiner Hauptcharaktere, die diese Geschichten so faszinierend, menschlich, emotional und spannend machen. Als Ergänzung zu "1793" ist dieses Buch einfach ein Muss und ansonsten kann ich nun einfach nur noch sagen... Fans von historischen Kriminalgeschichten oder alle, die gerne einmal etwas historisch spannendes lesen möchten,sollten unbedingt mal ein Auge auf Niklas Natt och Dags Romane werfen, denn es lohnt sich und ich glaube da kommt noch etwas sehr Gewaltiges auf uns zu.

Bewertung vom 13.10.2019
Laufen
Bogdan, Isabel

Laufen


ausgezeichnet

Wie schafft man es am Besten einen Schicksalsschlag zu verkraften? Der Tod einer nahestehenden Person ist oft sehr überrumpelnd und niederschmetternd. Schlimmer wird’s dann noch, wenn der eigene Partner Selbstmord begeht. Ein großes Loch tut sich auf, Vorwürfe machen sich breit und das ganze Leben ändert sich auf einen Schlag. So ergeht es auch Isabel Bogdans Protagonistin in ihrem Roman Laufen.

“Rike sagt, es wird jetzt besser, ein Jahr ist rum, ein Jahr lang habe ich alles zum ersten Mal ohne dich gemacht, mein erster Geburtstag ohne dich, kein Sommerurlaub, […] dein erster Geburtstag ohne dich, ich habe wieder alles falsch gemacht an deinem Geburtstag, aber wie soll man so etwas richtig machen,…”

Und wie soll man damit umgehen, dass man nun wieder allein ist? Laufen soll den Kopf frei machen, laufen soll helfen und gerade deshalb hat ihre beste Freundin sie auch hierzu animiert. Und nun läuft die Protagonistin regelmäßig um die Alster und lässt uns hier an ihren Gedankenkonstrukten teilhaben. Laufen ist ein sehr persönlicher Monolog, voller Gedanken, Probleme, Sorgen, aber eben auch Zuversicht. Zunächst ist sie noch ein sehr unruhiger Mensch, schafft kleine Strecken zu laufen und auch nach diesem einen Jahr hat sie den Verlust nach wie vor nicht verarbeitet. Alles fühlt sich so an, als wäre es erst gestern passiert, als das Leben eine brutale Wendung nahm . Ein, aus, ein, aus. Sie atmet, sie lebt, es geht weiter. Eher schleppend, doch mit jedem Mal besser. Alles wird selbstverständlicher. Und sie selbst Schritt für Schritt ruhiger, optimistischer. Laufen ist nicht ihr Hobby, Laufen schildert ihren Weg zurück ins Leben.

“… wenn ich jetzt öfter laufe, falls ich öfter laufe, falls ich das beibehalte, dann werde ich straff und schön und fit, wenigstens das, als wäre es nicht vollkommen egal, ob ich straff und schön und fit bin, als könnte ich nicht ebenso gut im Bett liegen bleiben […] und der Welt abhandenkommen, aber damit wäre niemandem geholfen, vor allem mir nicht.”

Es ist nun wirklich kein actionreicher Roman, es ist ein eher menschliches Buch. Isabel Bogdan schafft es dabei sehr einfühlsam das Leben und die Gedankenwelt ihrer Protagonistin, ohne Namen zu schildern. Der Leser erfährt alles über ihre aktuelle Gefühlslage, die Wirrungen mit den Eltern des verstorbenen Freundes, ihre Erinnerungen und doch auch sehr trüben Gedanken. Auch die Musik, das verbindende Element zwischen ihr und ihrem Freund, spielt aufgrund der Hinterlassenschaft eine recht wichtige Rolle bzw. es sind Andenken, jene Gegenstände, die ihren Freund auch noch nach dem Tod in ihrem Leben halten. Wut, Trauer, Liebe, Freude, Neugier und Angst wechseln sich ab und es entsteht eine recht bunte, manchmal eher fragmentartige Mischung an Impressionen, Erzählungen und Erinnerungen während des Laufens. Man könnte sagen, das Buch hat insgesamt eine lebensbejahende Einstellung, zumindest die trübseligeren Gedanken werden im Laufe der Geschichte weniger, der Verlust scheint überwunden und die anfänglich direkten Worte werden distanzierter. Und gerade diese Entwicklung in einem reinen Gedankenkonstrukt macht diesen Roman so besonders. Der Schreibstil ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber gerade dieser macht es dann auch aus. Es sind einzelne, intime und ungeschönte Gedanken, die dann doch etwas wild aneinandergereiht sind und vom Ein- und Ausatmen durchbrochen werden. Und gerade das macht jedes Fragment, jeden Gedanken, jedes Wort so nachfühlbar. Die Gedanken werden quasi vom gedruckten Wort zu den eigenen Gedanken und lassen ohne große Umschweife das Leben der Protagonistin nachfühlen. Empathie und Einfühlungsvermögen sind hier vielleicht die großen Stichworte.
Und so hat es mir dieses Buch trotz seiner Schwere und Trübseligkeit sehr viel Freude bereitet. Es ist ein Buch über den Prozess der Trauerbewältigung, aber es beinhaltet einfach so viel Menschlichkeit, Wärme und Hoffnung, dass man das Gefühl hat, man hätte in ihm eine beste Freundin, d

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.10.2019
Melmoth
Perry, Sarah

Melmoth


gut

Sarah Perry nimmt uns dieses Mal also mit nach Prag, einem sehr geschichtsträchtigem Ort. Ihre Hauptprotagonistin kommt ursprünglich aus Essex und hat sich über einige Umwege hier eingefunden. In ihrem neuen Werk ist es nun die Legende einer schwarz gekleideten Frau, die Verdammte, die Zeugin des Unheils. Und gerade nach den ersten Zeilen befindet man sich als Leser erneut in dieser sehr mystischen, poetischen Welt, mit der Perry bereits in ihrem vorherigen Roman begeistern konnte. Doch dann wird es nach und nach tatsächlich etwas viel. "Melmoth" ist eher geprägt von unterschiedlichen Geschichten und Erinnerungen und weniger durch die im Klappentext versprochene Handlung und Hinweissuche. Und dabei meine ich nicht nur 'Geschichten' sondern gefühlt sind es beinahe schon eigenständige Buchanfänge oder Kurzfassungen, die in dieser Kombination einfach zu viel abverlangen. Mir z.B. hätte bereits die Geschichte von Hoffmann, die etwa ein Drittel des Buchs ausmacht voll und ganz gereicht, aber es gibt eben auch noch Briefe und weitere Fragmente, die von der Existenz Melmoths zollen und dann ist da auch noch Helens Vergangenheit, die ein weiteres Feld in diesem eher bunten Sammelsurium öffnet. Insgesamt ist es daher ein eher wuchtig daherkommendes Werk, das auch den Leser sehr in Beschlag nimmt und fordert, ihm teilweise sogar zu viel abverlangt. Und auch wenn im Nachhinein gerade dies so faszinierend ist, so enttäuscht ist man dann von der eigentlichen, mangelnden gegenwärtigen Handlung. Für mich ist es eine Mischung aus einer Legende, einer Juden- und Kriegsgeschichte, leicht poetisch, leicht verwirrend. Teilweise hat es mich an zahlreiche andere Bücher erinnert, die Perry vielleicht als Inspiration genutzt hat und dann musste ich tatsächlich sehr häufig an "Der Vogelgott" von Susanne Röckel denken, in dem es auch um eine ominös, angsteinflößende Gestalt in Form eines Vogels ging - mehr verwirrend, beklemmend, aufwühlend, als verständlich und nachvollziehbar. Dohlen kündigen in Perrys Roman das Unheil an, es könnte genauso gut eine Anlehnung an Hitchcocks "Die Vögel" sein und doch ist es in dieser Form sehr speziell und eigenartig.
Direkt nach der Lektüre war ich ausgelaugt und konnte dem Roman gar nicht so viel abgewinnen, doch mit der Zeit finde ich ihn mehr und mehr faszinierend. Es ist die Geschichte in der Geschichte, neben der Geschichte und doch ist alles eben jene Geschichte, die den Leser in Beschlag nimmt, stellenweise vielleicht enttäuscht, fraglich zurücklässt und dennoch sehr fordert. An einigen Stellen wendet sich das Buch direkt an den Leser und an anderen ist es einfach nur eine weitere Erzählung, die eben mehr überfordert, als tatsächlich nützlich ist. Von daher ist es von mir eine vorsichtige Empfehlung und doch hätte ich hier deutlich mehr erwartet.

Bewertung vom 06.10.2019
Der Sprung
Lappert, Simone

Der Sprung


ausgezeichnet

Bücher sind Begegnungen. Menschen, auch. Gut, dass man andere Menschen in seinem Alltag trifft ist nun nicht wirklich überraschend und doch kann so eine Begegnung große Auswirkungen für die Zukunft haben. In dem Roman Der Sprung von Simone Lappert geht es nun um ähnliches. An einem eher verschlafenen, ganz normalen Dienstag steht eine junge Frau mit einer grünen Latzhose auf dem Dach eines mehrgeschössigen Wohnhauses. Sie geht entlang der Regenrinne, schaut hinunter, setzt sich hin und wartet. Doch auf was? Will sie dort ihr Leben beenden und traut sich nicht zu springen? Wie kam sie überhaupt da rauf? Und vor allem was mag ihr Tragisches widerfahren sein?
Edna ist jedenfalls davon überzeugt, dass die junge Frau springen will und verständigt die Polizei, die mit einem großen Aufgebot in Erscheinung tritt und nun versucht sie zum Herunterkommen zu überreden. Doch die Frau weigert sich und mit jeder verstreichenden Minute, zieht dieses Ereignis in dieser doch sonst so ruhigen Großstadt Schaulustige an, die sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen wollen. Aber nicht nur das, es ist auch ein Ereignis, das die Anwohner und ‘Nachbarn’ betrifft. Der kleine Laden von Theres und Werner wird überrannt. Die Terrasse von Roswithas Cafe bietet nun einen optimalen Blick und auch sonst scheint sich gerade jetzt das Leben für einige Menschen zu drehen. Doch, wird die junge Frau am Ende tatsächlich springen?

“Der Sprung” ist eine Zusammenstellung vieler Leben. Sie alle haben ihre eigene Vergangenheit, ihre eigenen Päckchen, Sorgen und Ängste, die sie mit sich rumschleppen und gerade das macht diesen Roman für mich aus. Lappert beschreibt sehr liebevoll die Eigenarten ihrer Protagonisten und verknüpft sie gekonnt miteinander. “Der Sprung” ist dabei eher eine Art Erzählung des Alltäglichen, sofern man die Frau auf dem Dach nun nicht mit einbezieht. Und doch ist gerade sie die Figur und Attraktion, die Menschen vereint und für so etwas wie ein Wendepunkt/ der Anstoß im Leben steht.
Der Roman wechselt dabei mit jeden Kapitel zwischen den einzelnen Protagonisten. So gibt es da Roswitha, Astrid, Theres und ihren Mann Werner, Felix, Finn, Winnie, Edna, Egon, Manu, einen Designer und weitere Randfiguren, die ihr Leben offenbaren, aber leider auch etwas verwirren. Zumindest hatte ich (als kein Freund vieler Namen) zunächst damit zu tun, den einzelnen Erzählsträngen zu folgen und gedanklich zwischen ihnen zu unterscheiden. Einzelne Figuren sind mir dabei sehr ans Herz gewachsen und wurden dann von der Geschichte, unsympathischer bzw. nicht ganz so liebenswürdiger Menschen, unterbrochen. Natürlich ist dies beabsichtigt, um alles mehr oder weniger zeitgleich erzählen zu können und doch hat es mich manchmal minimal frustriert, mich gedanklich wieder mit dem/der anderen zu beschäftigen. Insgesamt ergibt es trotzdem ein recht harmonisches Gesamtbild, bei dem kein Wort zu wenig gesagt wird, einige überraschende Wendungen auftreten und doch auch emotionale Hürden zu überwinden sind. Und so ist “Der Sprung” dann auch eine großartige Geschichte voller Menschlichkeit, Schicksalen und ‘Verarbeitungsprozessen’, die mich dann vom Gefühl her irgendwie an Bogdans Roman “Laufen”, aber auch an Leupolds “Lavinia” und Kuttners “Kurt” erinnern lässt.
Es ist nun keine dramatische, spannende oder weltbwegende Geschichte und doch würde ich dieses Buch beinahe jedem ans Herz legen, der etwas für andere Menschen übrig hat und vielleicht auch etwas Zeit mitbringt, sich mit den einzelnen Figuren auseinanderzusetzen.

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Bewertung vom 23.09.2019
Drei
Mishani, Dror

Drei


weniger gut

"Drei" von Dror Mishani ist eigentlich ein Roman über den man so gar nichts verraten darf. Das Problem besteht nämlich darin, dass winzige Informationen, die Faszination wie eine Seifenblase zerplatzen lassen könnten. Und doch möchte ich nun darüber reden, "Drei" enthält und kann dann doch vieles, hat mich allerdings so gar nicht begeistert.

Im Großen und Ganzen ist es die Geschichte dreier Frauen. Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können und doch etwas gemein haben. Sie alle haben gerade ein Schicksal zu verkraften, eine Wendung im Leben hinter sich gelassen oder Angst vor dem was kommt.
Und gerade für ihr Leben, ihre Gefühlswelt und ihre Bedenken hat Mishani großartige Welten geschaffen, die ihre Persönlichkeit mit jeder Seite weiter aufblühen lassen. Orna und Emilia fühlen sich einsam, haben einiges aufgegeben oder auch verloren. Und dann gibt es da auch noch die andere Orna, die ihrem Bauchgefühl folgt und alles in eine neue Richtung lenkt. Der Rechtsanwalt Gil taucht in ihrem Leben auf, fordert jede für sich heraus und lockt sie aus ihrer Komfortzone. Doch was sie alle nicht wissen, er sagt ihnen nicht die Wahrheit... doch auch er weiß nicht alles, was er zu wissen glaubt.

Ja, Mishani hat es geschafft bei vielen Menschen mit diesem Roman Gänsehaut hervorzurufen. Er hat es mit ihm geschafft einen Sensationsbestseller in Israel zu landen. Und auch wenn dieses Buch von vielen unendlich gelobt wird, so kann ich's so gar nicht nachvollziehen. Dror Mishani ist als Autor einiger Kriminalromane bekannt, daher ist es auch nicht verwunderlich, dass es sich hier um einen Detektivroman handelt. Leider, kann diese Info nun die ganze Erwartungshaltung so heraufsetzen, dass das Buch, dem einfach nicht mehr gerecht wird. Und so war es dann tatsächlich auch bei mir. Es gibt insgesamt drei Abschnitte und es passiert nicht sonderlich viel. Das Leben von Orna wird zunähst sehr ausführlich dargestellt und man wartet sehnlichst darauf, dass die Geschichte Fahrt aufnimmt und etwas passiert, doch dann ist es innerhalb weniger Seiten auch schon passiert und eine neue, ähnliche Geschichte beginnt. Das machte es für mich dann tatsächlich zu einem sehr langweiligen Buch. Einzig die letzten 40 Seiten konnten noch einmal etwas an Tempo zulegen, aber das macht es für mich dann einfach zu keinem großartigen Roman. So groß waren vorher die Lücken und die Ähnlichkeit. Vielleicht hätte es dem Ganzen auch gut getan, wenn die einzelnen Abschnitte mehr miteinander verwoben gewesen wären und sich am Ende alles aufdröselt, aber so ist es einfach nur eine vorhersehbare Aneinanderreihung. Fragen werden aufgeworfen, teilweise beantwortet, doch einiges bleibt unklar. Gil wird großteils nur angerissen und bleibt bis zur letzten Seite schemenhaft. Und das Einzige, was dann wirklich toll ist, sind die emotionalen Welten der Frauen. Und dann? Dann gibt es da auch noch Mishanis Gedanken über den Roman: "...für mich ist Drei kein Roman über Verbrechen. Er handelt von anderen Dingen, von unserer Pflicht, die Menschen um uns herum und ihre Leben zu sehen, wahrzunehmen. Es ist vor allem ein Roman über unsere Verantwortung gegenüber den Lebenden und gegenüber den Toten, die immer noch bei uns, >im Leben< sind." Und das stimmt mich dann am Ende tatsächlich wieder etwas versöhnlich, aber eine wirkliche Empfehlung kann ich hier leider nicht aussprechen.

Bewertung vom 23.09.2019
Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1
Lodge, Gytha

Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1


ausgezeichnet

Natürlich ist das Setting und die Idee dieses Krimis nicht neu und doch habe ich "Bis ihr sie findet" unheimlich gern gelesen. Gytha Lodge ist es nämlich gelungen, einen Krimi zu schreiben, der ohne blutige Zerstückelungen auskommt, trotzdem spannend ist und bei dem man nicht bereits nach den ersten Seiten eine Vermutung hat, was geschehen ist und vor allem wer der Mörder sein könnte. Es gibt zahlreiche Wendungen, Verdächtige, Rückblicke und persönliche Probleme zwischen den Freunden und Ermittlern, was es für mich in vielerlei Hinsicht sehr lebendig gemacht hat. Und so habe ich das verwirrende Schauspiel, das nach und nach zu bröckeln droht, förmlich verschlungen. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle auch erwähnen, dass ich ein heimlicher "Navy CIS"-Serienfan bin, denn genau daran erinnert mich diese Geschichte und die damit verbundenen Untersuchungen. Hier geht es nämlich hauptsächlich um die Analyse und das Neuaufrollen des Falls von vor dreißig Jahren. Das Opfer hat schon lange das Zeitliche gesegnet und es gibt zahlreiche Verhöre und Untersuchungen, Ermittlungsstrategien und spannende Schlussfolgerungen.
Neben den drei Hauptermittlern, lernen wir die sechs Freunde und Aurora kennen, sympathisieren oder werden skeptisch, sind genervt oder begeistert. Jojo war neben dem Inspector Jonah Sheens mein Liebling in diesem Krimi und ich hoffe tatsächlich, dass es hier auch noch eine Fortsetzung geben wird. Ansonsten kann ich ohne die Spannung zu lüften nur noch einmal betonen, dass mir dieser Krimi sehr gefallen hat. Ich mag die Zeitsprünge zwischen den einzelnen Kapiteln, die sich nach und nach der Lösung nähern. Auch das Erlebte Auroras, sowie die persönlichen Verstrickungen machen den Fall auf unspektakuläre Weise sehr spannend. Und auch generell ist es ein sehr angenehm zu lesendes Buch. Gytha Lodge würde ich beinahe mit Katrine Engberg auf eine Stufe stellen und finde diesen Krimi im Vergleich zu anderen Spannungsromanen aus den UK recht stark. Jeder Hardcore-Thriller-Fan wäre wahrscheinlich von der Geschichte sehr enttäuscht, aber es ist ein wirklich guter Krimi für jeden, der hin und wieder mal zu etwas Spannendem greift, gerne auf Blutrünstigkeit verzichtet und vielleicht so wie ich amerikanische Polizei-/Ermittlerserien mag.