Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Shanna
Wohnort: 
W.

Bewertungen

Insgesamt 159 Bewertungen
Bewertung vom 10.01.2017
Sternensturm / Das Herz der Quelle Bd.1
Falk, Alana

Sternensturm / Das Herz der Quelle Bd.1


ausgezeichnet

Als Fantasy-Fan ist mir das Buch sofort durch die ansprechende Covergestaltung ins Auge gefallen. Die zwei Schattenfiguren im bunten Nebel mit den glitzernden Sternen dazwischen ist sehr gelungen und macht neugierig auf den Inhalt.

Die Welt, in die uns die Autorin entführt, spielt zwar auf der Erde und in unserer heutigen Zeit, aber sie existiert von den Menschen als Sekte verkannt und fast unbemerkt, im Verborgenen. Die geheime Gesellschaft, mit dem hohen Rat an der Spitze, die aus Magiern, deren menschlichen Quellen und Wächtern besteht, bewahrt mit ihrer Macht die Erde und ihre Bewohner vor größeren Katastrophen. Die Quellen leiten ihre Energie an die Magier weiter und diese verhindern oder mildern die Auswirkungen von Flutwellen, Stürmen oder Vulkanausbrüchen. Doch es stehen immer weniger Magier und Quellen für die Einsätze zur Verfügung und so muss die junge Magierin Liliana viel zu schnell ihre Aufgabe mit dem ihr als Quelle zugeteilten und verhassten Chris antreten. Dabei läuft zunächst alles schief und sie greift zu drastischen Maßnahmen, um doch noch Erfolg zu haben.

Trotz lobenswerter Ziele und einem ungeschriebenen Ehrenkodex existieren in der magischen Gemeinschaft moralisch fragwürdige Praktiken bis hin zu moderner Sklaverei, die Liliana erkennen lassen, dass ihre heile Welt nicht so perfekt ist, wie sie gedacht hat.

In zwei sich kapitelweise abwechselnden Erzählsträngen begleiten wir Liliana in Neuseeland bei ihrem schwierigen Start als Magierin, sowie Adara, die in Rom um ihre verstorbene Quelle trauert und alles versucht, ihn zurückzuholen. Dabei kommt ihr ständig ihr undurchsichtiger Wächter Seth in die Quere.

Ich hatte am Anfang etwas Probleme in die Geschichte hineinzufinden, weil sehr lange nicht klar wird, worauf die Handlung abzielt und was die beiden Protagonistinnen miteinander zu tun haben, aber das wird gegen Ende spektakulär und spannend aufgelöst und es lohnt sich dranzubleiben.

Sehr gut gefallen hat mir der nebeneinander bestehende Gegensatz zwischen altertümlicher Zauberei und moderner Welt. So werden, um Gedankennachrichten zu senden, magische Edelsteine, aber auch eine Handy-App benutzt. Ein herrlicher Einfall - es lebe der Fortschritt!

Einige Gepflogenheiten der Gemeinschaft sind mir jedoch unverständlich geblieben. So sind Beziehungen zwischen Magier und Quelle offiziell verboten, obwohl sie ihr Leben lang eng verbunden sein müssen und sich nach jedem Magieaustausch ihrer körperlichen Anziehung fast nicht entziehen können. Wie daneben eine normale Beziehung zu einem anderen Partner entstehen soll, kann ich mir nicht vorstellen. Aber das sind nur Kleinigkeiten, die mir persönlich aufgefallen sind und die den Lesegenuss nicht beeinträchtigen. Ansonsten kann man sich sehr gut in die Gefühle der Personen hineinversetzen und ihre Handlungen nachvollziehen.

Am Ende werden die Zusammenhänge deutlich, aber nicht alle Fragen geklärt. Zum Glück gibt es keinen schlimmen Cliffhanger und man kann sich entspannt auf eine Fortsetzung freuen.

Mir hat "Sternensturm" sehr gut gefallen. Das Buch überrascht mit einigen interessanten Ideen, die ich so im Fantasy-Bereich noch nicht gelesen habe, sowie unerwarteten Wendungen und deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.12.2016
Sherlock & Co jagen den Museumsräuber / Die Schule der Detektive Bd.1
Hearn, Sam

Sherlock & Co jagen den Museumsräuber / Die Schule der Detektive Bd.1


ausgezeichnet

Die neue Reihe "Die Schule der Detektive" startet mit dem ersten Band: Sherlock & Co jagen den Museumsräuber. Das Cover zeigt eine bewährte Zusammenstellung aus coolen Kids und einem Hund mit Sherlock-Holmes-Mütze. Dieser heißt auch noch Baskerville und ist damit eine der liebevollen und amüsanten Anspielungen, die sich durch die ganze Geschichte ziehen. John Watson ist neu an der Schule und wird sogleich von Martha, dem beliebtesten Mädchen, herumgeführt und vorgestellt. So erfährt auch der Leser, wie die anderen Schüler und Lehrer heißen, die in der Geschichte eine Rolle spielen. Allen voran der klügste Kopf der Schule, Sherlock Holmes, der zwar etwas eigenartig erscheint, aber genial zu kombinieren vermag. Zusammen mit Baskerville, dem Schulhund, begibt sich das Trio auf Ermittlungstour, als im Museum ein wertvoller Diamant gestohlen wird. Natürlich gibt es auch einen undurchsichtigen Gegenspieler, James Moriarty, der sich durch fiese Kommentare und rüpelhaftes Verhalten auszeichnet. Eine gelungene Vorlage für eine spannende Detektivgeschichte...

Die Aufmachung und Gestaltung des Buches ist eine abwechslungsreiche Mischung aus Comiczeichnungen mit Sprechblasen, Screenshots, Blogeinträgen, Zeitungsausschnitten und kurzen Texten. Dadurch wird das Lesen sehr temporeich und anschaulich. Gerade Kinder, die noch nicht so lange Texte am Stück lesen können oder möchten, werden hier bestens unterhalten. Schnelle Dialoge und ansprechende Zeichnungen machen den Reiz dieser spannenden Geschichte aus, in der die Leser bis zum Schluss mit rätseln können, wie dieser Fall wohl ausgeht. Lediglich bei der Auflösung werden die Textpassagen etwas länger und komplizierter, so dass man schon genau aufpassen muss, um die Schlussfolgerungen von Sherlock Holmes zu verstehen.

Insgesamt der gelungene Beginn einer aufregenden Detektiv-Reihe für Kinder ab 9 Jahren.

Bewertung vom 04.11.2016
13 Weihnachtstrolle machen Ärger
Städing, Sabine

13 Weihnachtstrolle machen Ärger


sehr gut

Dieses Kinderbuch ist genau das Richtige, um in Weihnachtsstimmung zu kommen. Es kommen nahezu alle Dinge darin vor, die man mit dieser Zeit verbindet. Vom Adventskalender über Lebkuchenmänner, Rentiere, Wichtel, Engel, Weihnachtsmänner und ganz viel Schnee wird hier eine heimelige Atmosphäre mit ein wenig Spannung erzeugt. Dazu beleben einige schöne Zeichnungen die Handlung, wodurch die Vorstellung der Charaktere und der Szenerie wunderbar ergänzt und unterstützt wird.

Die Geschwister Mila und Jonas werden durch das 24. Türchen ihres Adventskalenders in die Weihnachtswelt hineingezogen. Dort lernen sie viele weihnachtliche Figuren und Tiere kennen, mit denen sie ein spannendes Abenteuer erleben. Denn die armen Rentiere der Weihnachtsmänner (aus verschiedenen Ländern) sind krank und brauchen dringend ein besonderes Moos, um wieder gesund zu werden. Außerdem machen den Bewohnern des Weihnachtsdorfes die frechen Trolle das Leben schwer und treiben allerhand Schabernack. Dabei gibt es doch gerade vor Weihnachten noch so viel zu tun! Mila und Jonas stehen allen tatkräftig zur Seite, doch können sie auch das Rätsel um das Verschwinden von Väterchen Frost lösen?

Es gibt viele schöne Ideen in der Geschichte und ganz besonders hat mir gefallen, dass die Wichtel und Engel mit Flohzucker geschrumpft werden, damit sie als lebendiger Schmuck an den Tannenbaum passen. Einfach niedlich! Natürlich gibt es auch ein goldenes Buch, in dem die braven Kinder stehen, die Geschenke bekommen und ein Schwarzes mit den aufgelisteten Schandtaten der Kinder, die von Knecht Ruprecht mit der Rute bestraft werden. Zum Glück findet Jonas seinen Namen im goldenen Buch wieder - ein subtiler Hinweis an die kleinen Leser, ohne den erhobenen Zeigefinger...

Es gibt allerdings einen unlogischen Punkt in der Handlung, den pfiffige Kinder schnell erkennen dürften. Das zu erklären, verrät jedoch zu viel von der Geschichte, deshalb gehe ich darauf nicht näher ein. Ansonsten gefällt mir das Buch zum Vor- oder Selberlesen sehr gut und ist bestens geeignet als behagliche Einstimmung auf die Weihnachtszeit.

Bewertung vom 04.10.2016
Die Attentäter
Michaelis, Antonia

Die Attentäter


sehr gut

Das Cover dieses Jugendromans ist sehr dezent gehalten, wirkt aber durch den Vogelflügel und die herabgefallenen Federn sehr stimmungs- und geheimnisvoll. Dominierend ist der in Großbuchstaben gesetzte Titel, was auf einen spannenden Thriller schließen lässt. Doch diese Annahme war irreführend, denn es handelt sich hierbei mehr um die psychologischen Aspekte, warum Jugendliche sich von Terrororganisationen angezogen fühlen und anwerben lassen.

Die Themen Terroranschläge, Selbstmordattentate und IS sind leider brisant und hochaktuell. Vor diesem Hintergrund spielt die Handlung hauptsächlich in Berlin, wo sich drei Kinder anfreunden, die im gleichen Haus aufwachsen. Cliff, Alain und Margarethe sind während der Jahre ihres Aufwachsens sehr eng verbunden, obwohl die beiden Jungen komplett unterschiedlich in ihrem Charakter sind. Alain ist der vernünftige, gute Junge und Cliff, durch seine schwierige Kindheit geprägt, hat Probleme seine Aggressionen unter Kontrolle zu halten und gerät als Jugendlicher auf die schiefe Bahn. Die Autorin stellt sie immer wieder als Licht und Schatten gegenüber. Doch sie stehen zueinander und helfen sich gegenseitig. Margarethe ist hier stets der ruhende Pol und die bodenständige Vermittlerin zwischen den beiden. Kompliziert wird die Beziehung zwischen ihnen, als Cliff zum Islam konvertiert. Nach einem Jahr Aufenthalt im Grenzgebiet von Syrien kehrt er zurück, mit dem Auftrag des IS, den "Tag des Blutes" in Berlin zu initiieren. Alain und Margarethe versuchen ihr Möglichstes, ihn davon abzubringen...

Hervorzuheben ist der sehr poetische Schreibstil der Autorin, die in sehr künstlerisch gezeichneten Spachbildern die Gefühle und Handlungen der Protagonisten beschreibt. Hierbei wird aus der jeweiligen Sicht von Cliff oder Alain erzählt, wobei Margarethe in Briefform rückblickend berichtet. Das hat mich zeitweise etwas verwirrt und mir hat hier insgesamt der rote Faden gefehlt, der durch eine Handlung führt. Doch konnte mich der Roman durch seine aktuellen Bezüge überzeugen, auch wenn die Beziehungen der drei Jugendlichen sehr im Vordergrund standen und es zeitweise etwas an Spannung gefehlt hat.

Dieses Buch ist keine leichte Kost und lässt den Leser nachdenklich und mit einem beklemmenden Gefühl zurück.

Bewertung vom 06.09.2016
Tödliche Berührung / Goddess of Poison Bd.1
Salisbury, Melinda

Tödliche Berührung / Goddess of Poison Bd.1


ausgezeichnet

Das wunderschön gestaltete Cover hat mich sofort angesprochen und neugierig auf den Inhalt gemacht. Es wirkt geheimnisvoll, mystisch und passt genau zur Geschichte! In den Innenseiten des Hardcovers zeigt eine Landkarte die drei Königreiche, die bei der Handlung eine Rolle spielen. Somit bekommt man einen Überblick von der beschriebenen Welt und kann sich die Umgebung gut vorstellen.

Die Handlung beschreibt eine sehr fremdartige und göttergläubige Kultur, in der die junge Twylla an den Königshof berufen wurde, um Verräter durch ihre giftige Berührung hinzurichten. Man weiß zuerst nicht so recht, was man von dieser Gesellschaft halten soll, die von einer rigiden Königsfamilie regiert wird und eigenartigen Regeln folgt. So sind Heiraten zwischen Blutsverwandten erwünscht, um das adelige Blut reinzuhalten. Verstorbene werden von einer Sündenesserin mit bestimmten, den Vergehen zugeordneten Speisen, von ihren Sünden befreit. Diese Traditionen sind befremdlich, aber faszinierend dargestellt. Ich konnte mich schon nach wenigen Seiten in die zwiespältige Gefühlswelt von Twylla hineinversetzen, was auch an dem flüssigen Erzählstil der Autorin lag, der sich zum Glück nicht in langatmigen Beschreibungen oder ausufernden Dialogen verliert.

Die Königin regiert als brutale Herrscherin in diesem Reich und verfolgt strikt ihre eigenen Ziele. Wer ihr dabei in die Quere kommt, wird grausam umgebracht. Diese Szenen kommen jedoch ohne reißerische Action aus und sind deshalb gut zu verkraften. Twylla, ihr Verlobter Kronprinz Merek und der neue Wächter Lief stellen interessante Charaktere dar, die zwischen Pflichtbewusstsein, Aufopferung für ihre Bestimmung und dem persönlichen Glück hin- und hergerissen sind. Keiner ist wirklich frei in seinen Entscheidungen und jeder hat gute Gründe für seine Taten. Das ergibt ein hohes Konfliktpotential...

Im Verlauf der Handlung passieren atemberaubende Wendungen und steigern kontinuierlich die Spannung. Bis zum Schluss ist nichts so, wie es scheint. Das Ende lässt auf eine Fortsetzung schließen, obwohl ich dachte, es handele sich um einen Einzelband. Genügend Ideen dazu liefert die Geschichte auf jeden Fall und ich würde sehr gerne mehr von dieser Autorin lesen!

Bewertung vom 24.08.2016
Sommer der Geheimnisse / Unser Kunterboot Bd.1
Schneider, Stephanie

Sommer der Geheimnisse / Unser Kunterboot Bd.1


ausgezeichnet

Was mir sofort positiv an diesem Kinderbuch auffiel, war das sehr lebendig und bunt gestaltete Cover. Es gibt schon genau das richtige Gefühl zum Inhalt wieder. Außerdem verführen die tollen Einprägungen dazu, mit den Fingern darüberzustreichen und das Buch auch zu "erfühlen".

Im Innendeckel ist eine schön gestaltete Illustration mit den im Buch beschriebenen Hausbooten und den Orten der Handlung. So wird die Geschichte anschaulich und gut vorstellbar. Am Ende ist das Bild dann mit dem neuen Boot korrigiert, was ich eine schöne Idee finde.

Auffällig ist, dass bei den Charakteren niemand unsympathisch beschrieben wird, außer der meckernden Vertretungslehrerin, die dann auch prompt dafür ihre Bestrafung erhält. Es ist eine richtig heile Welt, mit lustigen und liebenswert-skurrilen Erwachsenen, die den Kindern ziemlichen Freiraum lassen und sogar über ein schlechtes Zeugnis nur ihre Witze machen. Von solchen Eltern können Kinder im realen Leben meistens nur träumen.

Besonders gut haben mir die Schlagzeilen-Sprüche des "Reportermädchens" und die Anspielungen auf ein bekanntes Möbelhaus gefallen. Ebenso sorgt die fleischbesessene kleine Greta mit ihrem Südwester auf dem Kopf für heitere Momente. Daran können sogar Erwachsene beim Lesen ihren Spaß haben.

Allerdings sind es am Anfang ziemlich viele Personen, die vorgestellt werden und Leseanfänger könnten damit vielleicht etwas überfordert sein. Doch insgesamt ist es eine wunderbar harmonische und anheimelnde Kindheitsidylle, die hier lebendig wird und ohne große Spannung, dafür mit ganz viel Spaß aufwartet. Ich kann dieses Buch für alle, die die Geschichten von Astrid Lindgren mögen, sehr empfehlen!

Bewertung vom 11.07.2016
Die Entflammten / Secret Fire Bd.1
Daugherty, C. J.;Rozenfeld, Carina

Die Entflammten / Secret Fire Bd.1


ausgezeichnet

Dies ist der Auftakt zu der neuen zweiteiligen Reihe von C.J. Daugherty. Nach der sehr erfolgreichen Night-School Serie, war ich etwas skeptisch, ob dieses Buch nicht zu sehr daran anlehnen würde. Doch meine Bedenken waren nach den ersten Seiten zerstreut. Man findet sich sogleich in einer ganz anderen Handlung wieder und fiebert sofort mit den Protagonisten mit.

Die streberhafte Taylor aus England soll auf Drängen ihres Lehrers dem schulmüden Sasha aus Frankreich Nachhilfe in Englisch geben, um selbst ihre Chancen für einen Studienplatz in Oxford zu verbessern. Doch Sasha hat so gar keine Lust mehr auf Lernen (und auf Taylor). Kein Wunder, denn an seinem 18. Geburtstag soll sich ein uralter Fluch erfüllen, der sich schon seit Jahrhunderten durch seine Familie zieht...

Der Kampf zwischen Gut und Böse als Thema ist auch hier nichts Neues, aber wie ich finde, sehr packend umgesetzt. Dem Leser werden (zusammen mit der zu Beginn noch ahnungslosen Taylor) nach und nach immer mehr Einzelheiten und Hintergründe über die Vorkommnisse geliefert und es entwickelt sich eine spannende Jagd nach der Aufhebung des Fluchs. Viel Zeit bleibt ihnen nicht mehr, denn Sasha hat nur noch wenige Wochen bis zu seinem 18. Geburtstag. Natürlich kommen sich Sasha und Taylor im weiteren Verlauf der Handlung näher und erkennen, dass sie weit mehr als eine zufällige Schülernachhilfe verbindet. Außerdem entwickelt sich schon fast beiläufig eine gegenseitige Freundschaft. Zum Glück wird diese beginnende Zuneigung nicht so überbordend und weltverändernd beschrieben, wie in manchen anderen Jugendbüchern!

Sasha ist mir sehr sympathisch, weil er sich, neben seinem eigenen Schicksal, vor Allem um seine Familie sorgt. Zwar gerät er durch seine nicht ganz legalen Bemühungen an Geld zu kommen, ständig in Schwierigkeiten, tut dies aber aus sehr noblen Gründen. Mir gefallen ebenso einige Nebencharaktere wie z. B. die unangepasste Louisa und die quirlige Georgie, die jede auf ihre Art, für unterhaltsame Episoden sorgen.

Mir hat dieser erste Teil mit seiner spannenden Handlung und dem angenehm zu lesenden Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 04.06.2016
Zauber im Purpurwald / Die Feenschule Bd.1
Rose, Barbara

Zauber im Purpurwald / Die Feenschule Bd.1


ausgezeichnet

"Die Feenschule-Zauber im Purpurwald" ist der ersten Band einer Reihe und ein typisches Mädchenbuch für Glitzerfeen ab 6 Jahren. Das Cover auf der Vorder- und Rückseite ist an einigen Stellen mit Glitzer versehen und zeigt genau was die kleinen Leserinnen erwartet. Eine heimelige Wunderwelt in der es neben vielerlei Arten von Feen auch mutige Trolle und garstige Kobolde gibt. Diese wird schon auf einer schön gestalteten Landkarte im Inneren des Buches dargestellt, so dass man sich die Umgebung, in der die Blumenfee Rosalie sich befindet, gut vorstellen kann. Der Text wird auf jeder Seite von liebevollen Zeichnungen begleitet und macht das Vor- oder Selbstlesen zu einem Vergnügen. An ihrem 7. Geburtstag beginnt für Rosalie der Schulalltag an der Blütenwaldschule, wo sie alles lernen wird, was fleißige Feen so zu tun haben...

Mir gefällt die Idee der Geschichte sehr gut und ich glaube, dass sich Mädchen auf jeden Fall mit Rosalie identifizieren und ihre kleinen Sorgen nachvollziehen können. So muss sie das erste Mal getrennt von ihren Eltern zurechtkommen, neue Freunde finden und sich an Regeln halten, die ihr nicht immer gefallen. Allerdings ist sie zu Beginn etwas zu sehr von sich überzeugt und vorlaut, was sie ein wenig unsympathisch wirken lässt, doch im weiteren Verlauf der Handlung zeigt sich, dass sie doch Mitgefühl und Reue zeigen kann. Sie lernt aus ihren Fehlern und erfährt, wie wichtig gute Freunde sind, auf die man sich verlassen kann und dass man selbst etwas dafür tun muss, um sie zu bekommen. Außerdem wird den kleinen Lesern vermittelt, dass man sich ruhig mal entschuldigen kann, wenn man einen Fehler gemacht hat und wie befriedigend es ist, anderen (in diesem Fall Menschenkindern) zu helfen.

Ich finde das Buch sehr gelungen, weil es ohne viel "Action" und nur an einer Stelle mit ein bisschen Spannung auskommt und insgesamt sehr ruhig und entspannend für Kinder ist, die sich in eine zauberhafte Welt hineinversetzen möchten.

Bewertung vom 27.03.2016
Mein bester letzter Sommer
Freytag, Anne

Mein bester letzter Sommer


sehr gut

Um es vorweg zu sagen - dieses Buch ist nichts für unterhaltsame Lesestunden, sondern nimmt den Leser mit auf die letzte, bewegende Reise eines jungen Mädchens, das dem Tod geweiht ist. Nichts wird beschönigt oder abgemildert, das Leiden und der Zorn von Tessa machen betroffen und man möchte sich nicht vorstellen, selbst in dieser Situation zu sein!
Mir hat das Buch schwer zu schaffen gemacht und ist nichts für labile Gemüter.

Tessa ist eine Protagonistin in die man sich sofort hineinversetzen kann. Durch ihre knapp gehaltenen Informationen erahnt man zuerst nur, warum sie sterben wird. Im weiteren Verlauf der Handlung erfährt man mehr von ihrem Krankheitsverlauf und leidet mit ihr. Durch den eindringlichen Schreibstil der Autorin ist man sehr dicht an Tessas Gefühlswelt und versteht, warum sie teilweise so wütend auf ihr Umfeld reagiert. Daneben ist die zarte Liebesgeschichte zu Oskar sehr romantisch, verspielt und manchmal sogar etwas schwülstig beschrieben, so wie es eben zu einem jungen Mädchen passt, das zum ersten Mal verliebt ist. Doch ebenso wie Tessa, vergisst man dabei nie, dass es keine Zukunft für diese Liebe geben wird.

Es ergeben sich sehr bewegende Momente, wobei es mir manchmal schlicht zu viel wurde und ich nicht mehr weiterlesen wollte/konnte. Das Drama um Oskars Schwester war mir dann doch zu viel an Tragödie für einen jungen Mann, der noch das ganze Leben vor sich hat und nun schon bald ein zweites Mal den Verlust eines geliebten Menschen verkraften soll. Ebenso emotional aufwühlend ist der Brief von Tessas Schwester und das Geständnis ihrer Mutter, wonach man ihr jeweiliges Verhalten gut nachvollziehen kann.

Als etwas aufmunternd empfand ich ein paar kleine Szenen, in denen sich Tessa gut und mit der Welt versöhnt gefühlt hat, doch die waren leider sehr selten. Eine schöne Idee ist die Playlist von Tes-kar am Ende des Buches, die ihren Roadtrip begleitet hat.

Es ist ein trauriges und bewegendes Buch mit vielen wahrhaftigen Gefühlen, das man aber nur lesen sollte, wenn man Schicksalsromane ohne Happy End verkraften kann.

Bewertung vom 18.02.2016
Es muss wohl an dir liegen
McFarlane, Mhairi

Es muss wohl an dir liegen


sehr gut

Delia und Paul sind seit 10 Jahren ein Paar und haben sich in ihrer Beziehung gut aufeinander eingespielt. Jeder hat eine gesicherte, berufliche Zukunft, das Haus ist gemütlich eingerichtet, ein Hund komplettiert das Glück zu zweit und so vollzieht Delia den nächsten Schritt und macht Paul einen Heiratsantrag. Doch der überraschte Paul reagiert nicht so begeistert, wie sie es sich erhofft hat und durch ein Versehen seinerseits kommt seine Affäre ans Licht. Delia ist am Boden zerstört und ihr bisheriges Leben wird vollkommen auf den Kopf gestellt...

Der Anfang dieses Liebesromans hat mich sofort gepackt und ich konnte mich sehr gut in Delias verletzte Gefühle hineinversetzen. Ich konnte sie als Charakter gleich verstehen und mochte ihre etwas unkonventionelle Art sich zu kleiden und die Probleme anzugehen. Die Autorin beschreibt sehr genau Delias Gedankengänge und Befindlichkeiten, so dass man immer ganz nah an ihr dran bleibt. Erfrischend fand ich die witzigen, mit kleinen Anspielungen gespickten Dialoge und die immer wieder auftauchenden Seiten mit Delias gezeichneten Superwoman-Comics. Das machte das Lesen zu einem Vergnügen.

Ganz hervorragend waren einige Nebencharaktere dargestellt, wie z.B. Delias computerspielsüchtiger Bruder und der Hackerspezialist Joe, die beide so ihre Probleme mit Sozialkontakten und dem Leben an sich haben, jedoch scharfsinnig folgern können und mit guten Ratschlägen bzw. Taten punkten. Gerne hätte ich noch mehr über Delias Freundin Emma erfahren. Sie ist ebenfalls interessant, bleibt aber leider etwas im Hintergrund.

Gegen Ende kommt in der Handlung sogar noch richtige Spannung auf, als Delia mit ihren neuen Freunden in einer waghalsigen Aktion versucht, die Machenschaften ihres korrupten Chefs zu enttarnen.

Inhaltlich hat mich lediglich das für meinen Geschmack etwas zu häufige Hin und Her, zwischen Delias alter und neuer Liebe gestört. Besonders zum Schluss konnte ich ihre Wankelmütigkeit nicht mehr nachvollziehen und war davon etwas genervt. In ihrem Alter sollte sie nach solchen Erfahrungen bereits früher erkennen, was für sie das Beste ist.

Aber insgesamt hat mir dieses unterhaltsame und vergnügliche Buch viel Freude bereitet.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.