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sbbsnl

Bewertungen

Insgesamt 86 Bewertungen
Bewertung vom 27.08.2019
Messer / Harry Hole Bd.12
Nesbø, Jo

Messer / Harry Hole Bd.12


ausgezeichnet

Inhalt:
Harry Hole ist zurück und mit ihm schwere Schicksalsschläge, die ihn in einen Strudel aus Selbstzerstörung und Hass ziehen. Er macht sich auf seine Suche nach einem brutalen Mörder und Vergewaltiger, den er, aus persönlichen Motiven, jagt wie niemals einen Mörder zuvor.

Autor:
Jo Nesbo wurde 1960 in Oslo geboren und ist ein norwegischer Musiker und Autor. Bekannt und erfolgreich ist er vorwiegend durch der mehrfach als Serie oder Film ausgezeichneten Reihe um Kommissar Harry Hole.

Schreibstil & Spannung:
Nesbo ist ein fantastischer Erzähler und schreibt immer so, dass ich die Bücher schlecht aus der Hand legen kann. In der Reihe um Harry Hole führt er uns bereits in 12 Bänden durch das Leben des Kommissars und dies stets mit vielen Höhen und Tiefen, die er ebenso detailliert und spannend erzählt, wie die den Fall, mit dem sich Hole nun beschäftigen muss. Immer ein wenig süffisant, mit Ironie und einem Blick für die Zeiten in den das jeweilige Buch spielt. Nesbo schreibt fließend, aber nicht einfach, man hat schon auch oft Stoff zum Nachdenken und genau das macht den Stil von Nesbo so gut. Spannend und immer wieder mit neuen Wendungen, aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das macht es stets interessant und mitreißend für den Leser.

Fazit:
Lange habe ich mich auf den neuen „Harry Hole“ gefreut und wirklich sehr sehnsüchtig gewartet. Ich habe erst spät zu Nesbo „gefunden“, bin aber jetzt wirklich schon länger ein Fan seines Schreibstils und auch von der Geschichte um den legendären Harry Hole und die Menschen, die ihn umgeben. Umso schwieriger ist es, dieses Buch zu bewerten. Gleich vorweg, es ist im Verhältnis zu anderen Büchern dieses Genres, wie gewohnt klasse, brillant geschrieben und wie immer taucht man komplett ab und ein in die Welt des Harry Hole.
Aber diese Welt ist so unerwartet düster, traurig, brutal und selbstzerstörerisch, puh, da muss man das Buch doch zwischendurch mal aus der Hand legen. Harry Hole war immer schon ein schwieriger Typ, Problem behaftet, ein Säufer und grimmiger Mensch, der immer wieder fiese Menschen um sich schart und anzieht. Das mag man auch irgendwie, aber jetzt kommt es wirklich alles sehr gebündelt.
Das Buch ist spannend, toll geschrieben, ein bisschen sehr brutal, wenn es um die Sicht eines Mörders und Vergewaltigers geht. Ganz langsam wird aufgedröselt, worum es überhaupt geht und was, warum passieren musste. Auf die Geschichte kann man schlecht eingehen, weil ich nichts vorweg nehmen möchte.
Aber es ist schon ein Buch, das auch mich als Leserin etwas runterzieht. Kein Wunder wenn man auch gerne mal brutale Thriller liest, könnte man einwenden, aber man möchte Hole wirklich ständig schütteln, ihm gut zureden und ihm ein wenig das immer noch Schöne im Leben zeigen und ihn heraus holen aus dem Sog der Verzweiflung, des Hasses und der Wut. Man ist dankbar für die Weggefährten und Kollegen, die ihm wohl gesonnen sind und hofft mit ihnen auf einen guten Weg für Hole aus dem Elend dieser Welt.
Aber genau das macht das Buch ja auch wieder so gut, dass man komplett in der Geschichte aufgeht und in diese andere, schlimme Welt abtaucht.

Ich mag auch dieses 12. Buch und kann es nur empfehlen, alle die Harry Hole mögen, werden auch diesen Band lesen wollen, einfach auch weil man wissen möchte, wie es weitergeht! Außerdem finde ich, einem Autor muss auch zugestanden werden, mal ein etwas anderes Buch schreiben zu dürfen.
Ich fand „Durst“ zum Beispiel besser, aber da hätte ich wohl 8 Sterne gegeben, falls das möglich gewesen wäre, deshalb gebe ich hier "trotzdem" gerne 5 Sterne…

Bewertung vom 18.08.2019
Der Kastanienmann
Sveistrup, Søren

Der Kastanienmann


ausgezeichnet

Inhalt:
Grausame Morde an Müttern, die traurige Geschichte der ermordeten Tochter einer Ministerin, merkwürdige Kastanienmännchen und Ermittler die sich zusammenraufen müssen und dabei eigene Probleme aufarbeiten.
Wie hängt was mit wem zusammen? Und wie kann man einem Mörder Einhalt gebieten, der immer einen Schritt schneller zu sei scheint?

Autor:
Soren Sveistrup kommt aus Dänemark und ist dort als Drehbuchautor tätig. Er wurde durch verschiedene, erfolgreiche Krimiserien bekannt, die auch bei uns zu sehen sind z.B. die Reihe um Kommissarin Lund.
Zahlreiche seiner Drehbücher wurden mehrfach ausgezeichnet.

Schreibstil & Spannung:
Sveistrup schreibt spannend und oft mit einer Prise Humor. Die Hauptdarsteller werden detailliert beschrieben, Geheimnisse angedeutet, alle Nebendarsteller werden gut und klar beschrieben.
Die Spannung wird erzeugt durch immer wechselnde Erzählstränge und auch dadurch, dass er immer wieder eine andere Person in der jeweiligen Situation erzählen lässt. Und diese Spannung bleibt durchweg erhalten.

Fazit:
Lange habe ich mich nicht mehr so darauf gefreut eine Rezension zu schreiben, ich mache das schon immer gerne, aber ich bin so begeistert von dem Buch und dem Autor, da macht es noch etwas mehr Spaß!
Schon den Klappentext fand ich gut, die Leseprobe hat mich extrem neugierig auf das Buch gemacht und ich wurde in keinster Weise enttäuscht, meine Erwartungen wurden mehr als übertroffen!
Von Anfang an baut der Autor ein unglaublich spanndenes Konstrukt rund um das tolle Ermittler-Duo Thulin & Hess. Beide ruppig, mürrisch und ohne Lust auf einen gemeinsamen Fall. Gut umschrieben, ein bisschen Privates, aber nie zu viel, nur so dass man auch daran sehr interessiert ist, wie es sich weiter entwickelt, bei den Beiden.
Die Story an sich ist toll geschrieben, immer wieder springt der Autor zwischen einzelnen, vermeintlich unabhängigen Geschichten hin und her. Erzählt mal aus der einen, dann aus der anderen Perspektive. Alle kommen „zu Wort“, die Ermittler, Opfer, Kollegen – nur der Mörder nicht! Ganz langsam, aber ohne jemals an Spannung zu verlieren, baut sich die Geschichte auf und Zusammenhänge werden klarer, denkt man! Die brutale Mordserie, ein Mörder der immer die Schritte der Ermittler voraus zu ahnen scheint, der immer schneller und geschickter als der Rest wirkt. Ständig werden neue, nicht geahnte teilweise schreckliche Geheimnisse aufgedeckt. Man kommt kaum zum Luft holen vor Spannung.
Ich finde das Buch unglaublich gut geschrieben, raffinierte Entwicklungen und tolle Charaktere, ein durchgehend unglaubliche hohe Spannung und oft auch eine kleine Prise Humor und Ironie in den Dialogen der Ermittler.

Ich habe das Buch verschlungen und mich über jede Seite gefreut. Wie schön es immer ist, einen neuen Autor für sich zu entdecken!
Es gibt ab und zu Bücher bei denen ich nach der Hälfte schon weiß, dass ich „traurig“ bin, wenn ich es zu Ende gelesen habe – „Der Kastanienmann“ gehört dazu!!

Bewertung vom 05.05.2019
Auris / Jula Ansorge Bd.1
Kliesch, Vincent

Auris / Jula Ansorge Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
In „Auris“ dreht sich alles um die Hauptpersonen Jula Ansorge, Radio –und Podcastmoderatorin und dem forensischen Phonetiker Matthias Hegel. Hegel sitzt wegen Mordes lebenslänglich im Gefängnis und Jula beginnt seinen Fall wieder aufzurollen, da sie sich, um ihr eigenes Trauma zu verarbeiten, u.a. mit Falschurteilen, beschäftigt. Schnell stellt sich heraus, dass Ansorge sich selbst und ihre Umwelt in Gefahr bringt, je weiter sie nach der Wahrheit bohrt.

Autor:
Vincent Kliesch wurde 1974 in Berlin geboren und lebt auch heute noch in der Hauptstadt. Er veröffentlichte 2010 seinen ersten Thriller „Die Reinheit des Todes“ und ließ weitere folgen. „Auris“ ist durch eine Idee seines Freundes, dem Autor Sebastian Fitzek, entstanden.

Schreibstil:
Der Autor erzählt zunächst getrennt die Geschichten der Hauptpersonen Ansorge und Hegel, es gibt Sprünge in die Vergangenheit und Gegenwart und man weiß am Anfang gleich ansatzweise was passiert ist und fragt sich natürlich brennend, wer, was getan hat oder eben nicht. Durch einige eingestreute Informationen ist man von der ersten Seiten an gespannt, wie es so weit gekommen ist und wartet ungeduldig auf die Lösung. Dadurch entwickelt der Autor einen extrem hohen Spannungsbogen.
Kliesch schreibt flüssig, nicht zu einfach, aber eben sehr gut und angenehm lesbar.

Meine Bewertung/Fazit:
Was für ein Buch! Es beginnt schon mit dem äußerst unterhaltsamen Vorwort von Fitzek und der Anfang hat mich sofort in den Bann des Buches gezogen.

Was für ein toller Thriller. Von der ersten bis zur letzten Seite spannend.
Mehr geht für mich gar nicht was dieses Genre angeht.
Die Hauptpersonen werden uns durch die Erzählungen aus der Vergangenheit und Gegenwart sehr nah gebracht, sind interessant und detailliert beschrieben. Die Geschichte um Hegel und warum er wegen Mordes einsitzt ist einfach gut geschrieben und wird durch die engagierte Jula Ansorge und auch alle Nebendarsteller einfach so gut und spannend erzählt. Die Sprünge am Anfang in die Vergangenheit und die rasante Entwicklung in der Gegenwart, als der Fall von Hegel wieder aufgerollt wird. Durch so viele Kleinigkeiten, neue Infos und Wendungen lebt die Geschichte richtig. Das aber über das gesamte Buch zu erhalten, das ist schon eine Kunst, die Kliesch in diesem Buch beherrscht...

Tolle Story, tolle Figuren, perfekt vom Autor zusammengefügt zu einem richtig guten, sehr spannenden Buch. Es hat mir wirklich viel Spaß gemacht es zu lesen und ich gebe eine glasklare Empfehlung.

Bewertung vom 29.01.2012
Die Judas-Verschwörung
Blake, Adam

Die Judas-Verschwörung


gut

Autor:
Adam Blake ist das Pseudonym eines internationalen Bestsellerautors. Er lebt in London.

Inhalt:
Es geht im Prolog um einen schrecklichen Flugzeugabsturz. In diesem Zusammenhang lernt man Sheriff Webster Gayle kennen und "freundet" sich als Leser schnell mit seiner Person an.
Genauso interessant ist die Rolle der etwas geheimnisvollen Heather Kennedy, die mit ihrem jungen Kollegen Chris Harper einen als Unfall getarnten Treppensturz untersucht und herausfindet, dass es sich um einen raffiniert eingefädelten Mord handelt.
Die Zusammenhänge zwischen Kennedy, dem verzweifelt seine Familie suchenden Leo Tillmann und einer ominösen Sekte, nebst ihrem Anführer, werden im Laufe des Buches entwirrt.

Schreibstil:
Adam Blake hat einen unglaublich guten und sehr interessanten Schreibstil. Man wird als Leser/in gepackt und die Personen des Buches werden sofort lebendig und man bekommt eine klare Vorstellung von ihnen. Er beschreibt allerdings auch oft sehr umfangreich und verstrickt sich etwas in Einzelheiten. Es ist ein guter und manchmal etwas schwierig zu lesender Schreibstil.

Spannung:
Die Spannung ergibt sich ganz klar aus den unterschiedlichen und scheinbar nicht zusammenhängenden Erzählsträngen. Die vier „Geschichten“, nebst ihren Hauptpersonen werden zunächst nur kurz oder auch einfach später im Buch angerissen und man fiebert natürlich eben diesen Zusammenhängen und Verbindungen entgegen. Besonders das Ende habe ich als sehr spannend empfunden.

Meine Meinung:
Das Buch hat mir schon sehr gut gefallen. Aber wie schon im Titel erwähnt, finde ich es ein bisschen schwierig geschrieben und deshalb ist es nicht ganz leicht eine klare Meinung zu verfassen. Zunächst einmal sei erwähnt, dass der Autor wirklich einen tollen Schreibstil hat. Ich habe einfach gern gelesen, wie er die Personen und Ereignisse beschreibt. Klar und interessant, immer ein wenig geheimnisvoll. Aber er verrennt sich meiner Meinung nach manchmal in Details und hält sich zulange mit Einzelheiten auf. Es wird dann einfach etwa langatmig und man denkt: wann geht es denn jetzt mal weiter. Dazu kommt, dass die Geschichte wirklich etwas verworren ist und zwar die Personen interessant und sehr angenehm umschrieben werden, aber am Anfang und in der Mitte des Buches fehlte mir einfach der Faden und ich war froh, als es zum Ende hin noch mal richtig interessant wurde. Die Spannung wurde bis zum Schluss aufrecht erhalten, eben weil ich immer dachte, es muss doch jetzt irgendwo mal die Lösung des Ganzen kommen. Und da wurde ich auch nicht enttäuscht.

Fazit:
Das Buch von Adam Blake „Die Judas Verschwörung“ hat zwei Seiten. Es ist wirklich gut geschrieben. Es hat eine Story die sich komplett von dem üblichen Einerlei unterscheidet und die Charaktere gefallen mir außergewöhnlich gut. Aber zwischen durch habe ich es als etwas kompliziert und langatmig empfunden. Das wurde durch einen wirklich guten und sehr spannenden Schluss aber wieder ausgeglichen.

Deshalb kann ich es auf jeden Fall weiterempfehlen und würde bei passender Story auch sicher wieder ein Buch von dem Autor lesen.