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Sommer
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Nordhorn
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Leseratte seit der Kindheit
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 454 Bewertungen
Bewertung vom 04.08.2022
Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1
Valentine, Jenny

Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1


sehr gut

Jeder ist einzigartig

Joy, 10 Jahre alt und in der Welt groß geworden muss plötzlich mit ihren Eltern und ihrer Schwester nach England. Von da an ist alles anders für sie. Bis jetzt mit lockeren Regeln aufgewachsen muss sie sich im für sie kalten England an ein völlig neues Leben gewöhnen. Und so richtig warm wird sie auch mit ihrem Großvater nicht. In der Schule echt Joy nur an, Freunde sind nicht leicht zu finden für sie. Bis sie sich für den Erhalt einer Eiche einsetzt. Als sie ein Ziel verfolgt ändert sich viel und auch ihr Großvater scheint nicht nur ein reservierten Regelfreund zu sein.

Ich bin Joy lautet der Titel von Jenny Valentin's neuem Jugendbuch. Ein freundliches Buch über die Einzigartigkeit von jedem. Sie will sich nicht anpassen und damit abfinden sie selbst zu sein und das ist in der gesamten Geschichte toll zu lesen. Jugendgerecht wird erzählt das es sich lohnt der zu sein der man sein will und nicht der den andere wollen. Ein wirklich gutes Buch das zeigt wie man das schafft. So richtig langweilig wird es nie während der Lektüre.

Jenny Valentin wurde 1970 in Cambridge geboren und lebt mit ihrer Familie in England. 2007 erhielt sie den Children Fiktion prize für ihr erstes veröffentlichtes Buch. Seitdem erhielt sie mehrere Auszeichnungen. In ihren Geschichten geht es immer um Geheimnisse.

Bewertung vom 04.08.2022
Meine verlorene Freundin
Busquets, Milena

Meine verlorene Freundin


sehr gut

Der Weg zu sich selbst

Durch den Roman "Meine verlorene Freundin" führt uns eine namenlose Erzählerin. Sie überkommt bei einem Restaurantbesuch eine plötzliche Eingebung. Sie war früher schon mal hier, doch da gehörte das Restaurant den Eltern einer Freundin, Gema. Gema starb früh an Leukämie und die Erzählerin traut ihren eigenen Erinnerungen nicht so recht, und versucht nun mit Freunden aus der Schulzeit zu sprechen, um zu rekonstruieren, ob das Gespräch mit Gema damals auf dem Schulhof tatsächlich stattgefunden hat. Doch das stellt sich als eher schwierig heraus, fast niemand kann sich an etwas erinnern. Wenn, dann sind es auch nur die Bruchstücke, die unsere Erzählerin bereits kennt.

Über diese Suche kommen wir dem Leben der Erzählerin und deren Problemen etwas näher. In vielen Dingen ist sie nicht mit ihrem Herzen dabei, so auch ihre Beziehung betreffend. Die beiden Söhne sind ihr ganzer Stolz, dass sie alleinerziehend ist, kümmert sie nicht weiter. Kontakt zu den beiden Vätern besteht, ist aber eher mäßig. Beruflich ist sie gut gestellt, doch bei einem Treffen mit den alten Schulfreundinnen wird ihr ihre Oberflächlichkeit bewusst. Nie enge, tiefe Freundschaft scheint sie mit ihnen nicht zu verbinden.

Der Roman verhilft über den Umweg der längst verstorbenenFreundin zu einem besseren Verständnis für das derzeitige Leben der Protagonistin.

Lesenswert, aber kein Lesehighlight für mich!

Bewertung vom 01.08.2022
Tief in den Wäldern
Stevens, Chevy

Tief in den Wäldern


ausgezeichnet

Sehr spannend

Zu Beginn des Buches hören wir die Stimme eines Opfers, es wird klar, dass wir es hier mit einem brutalen Killer zutun haben.

Die weitere Handlung wird von Hailey bestritten, die sich später mit Beth, der Schwester eines der Opfer abwechselt.
Hailey muss nach dem Tod des Vaters bei ihrer Tante und ihrem Mann Vaughn leben. Vaughn ist Mitglied der hiesigen Polizei und versucht Hailey komplett zu kontrollieren. Die Highway Morde geben vielen Grund zur Sorge, doch Hailey vermutet schnell bei Vaughn andere Motive hinter seinem Kontrollzwang.
Als sie entdeckt, dass er Aufnahmen im Schlaf von ihr gemacht hat, sucht sie das Weite und lebt fortan in einer Hütte im Wald. Unterstützung bekommt sie von ihrem Freund Johnny, der alle im Glauben lässt, sie wäre verschwunden. Alle denken, sie sei ein weiteres Opfer des Highway Killers.
Als Beth, die den Tot von Amber, einer Freundin Haileys beklagt, ins Städtchen kommt, nimmt alles eine interessante Wendung.

Der Thriller ist sehr spannend, aber definitiv nicht reißerisch konzipiert. Die Tatsache, dass der Leser am Ende enorm überrascht wird, als es den wahren Täter kennenlernt, trägt zur Brisanz der Handlung bei. Für Fans der Spannungsliteratur definitiv ein Highlight.

Bewertung vom 01.08.2022
Jahre mit Martha
Kordic, Martin

Jahre mit Martha


sehr gut

Vom anpassen und von der Liebe

Jimmy kommt aus Kroatien, genauer aus Herzegowina, dort wurde er Zeljko genannt. Er ist 15 Jahre alt und wohnt nun in Deutschland, in Ludwigshafen.
Als er später Martha kennenlernt, die einiges älter ist, und einen hohen akademischen Grad hat, bahnt sich etwas zwischen den beiden an.
In späteren Jahren tritt der Literaturprofessor Donelli in Jimmys Leben, dessen Rolle nicht nicht ganz klar benannt werden kann. Fakt ist, dass Jimmy zu ihm hoch sieht, und seine Aufmerksamkeit genießt.

Der Kern des Romans ist wohl der Migrationshintergrund. Einerseits ein wichtiges Thema, doch wie es hier dargestellt wird, teilweise etwas deplatziert. Jimmy hatte natürlich auch hier und da mit Problemen zu kämpfen, hat aber auch viel erreicht. Er studiert, und das bleibt einigen anderen leider verwehrt. Dennoch gibt es viele Passagen die ich sehr glaubhaft finde, und die hervorgehoben werden sollten. Warum das alles vor dem Hintergrund der Beziehungen mit den wesentlich älteren Personen geschehen musste, erschließt sich mir nicht so ganz.

Ein Roman, der durchaus Anerkennung verdient, der aber in meinen Augen den Fokus etwas zu sehr auf die Beziehungen und nicht auf die Migrationsproblematik setzt.

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Bewertung vom 23.07.2022
Samson und Nadjeschda
Kurkow, Andrej

Samson und Nadjeschda


sehr gut

Gelungen

Dem jungen Samson und seinem Vater geschieht schlimmes im Jahr 1919 in Kiew. Samson wird verletzt, verliert eins seiner Ohren, und sein Vater überlebt leider nicht. Später gelingt es Samson einen guten Posten zu ergattern, zwar auf nicht ganz herkömmlichem Weg, aber die Stelle bei der Polizei kommt ihm natürlich gelegen.
Es ist bewundernswert mit welchem Eifer sich der junge Mann dieser fremden Aufgabe widmet. Und es kommt wie es kommen muss, sein erster Mordfall lässt nicht lange auf sich warten. Gemeinsam mit Nadjeschda versucht er den Fall zu lösen, und verliebt sich so ganz nebenbei in die Frau.

Diese Kombination bietet oft einiges zum schmunzeln. Trotz des Hintergrundes, der russischen Revolution, habe ich nicht nur eine spannende Ermittlung genossen, ich habe auch sehr viel Spaß an der Lektüre gehabt. Anhand der Zeit in der wir uns befinden, habe ich nicht erwartet doch eine so lockere Handlung vorzufinden. Doch das Gesamtkonzept geht auf, und ich freue mich auch weitere Abenteuer mit den beiden!

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Bewertung vom 15.07.2022
Freundin bleibst du immer
Obaro, Tomi

Freundin bleibst du immer


sehr gut

Drei Frauen, drei Lebensgeschichten

Direkt vorweg, der Roman bietet unheimlich viel wissenswertes über das Leben und die Kultur in Nigeria, allein deshalb ist er schon lesenswert.
Die Handlung als solche dreht sich um die drei Freundinnen Funmi, Zainab und Enitan. Sie kennen sich aus ihrer Studentenzeit und haben sich lange nicht gesehen, ganze 30 Jahre. Viel ist passiert in der Zwischenzeit als die drei sich auf der Hochzeit von Funmis Tochter nach dieser langen Zeit Wiedersehen. Dazu reisen sie nach Lagos. Der Leser wird mitgenommen in dieses Land, mit seinen schönen und auch unschönen Seiten.
Ansonsten dreht sich das meiste um die Vergangenheit der drei älteren Frauen. Nicht jede von ihnen hat es gut gehabt, so nach und nach lernt man die ganze Geschichte der drei Freundinnen kennen.
Und nebenbei läuft die Hochzeit …….deren einzelne Vorbereitungen für mich persönlich nicht ganz so ausschweifend hätten erzählt werden müssen.
Alles in allem ein recht informatives Buch für Interessierte dieser Kultur, gespickt mit drei Lebensgeschichten die mit dem Land verwurzelt sind!

Bewertung vom 09.07.2022
Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2
Abel, Susanne

Was ich nie gesagt habe / Gretchen Bd.2


ausgezeichnet

Endlich

Endlich, die Geschichte geht weiter. Greta und ihr Leben konnten mich schon einmal überzeugen und haben es auch im zweiten Teil geschafft, wobei wir es in diesem Teil viel mit ihrem Sohn Tom Monderath zu tun haben. Dieser macht seinen Bruder Henk mittels eines DNA Tests ausfindig, doch das wirft erstmal unheimlich viele Fragen auf.
Der Roman gliedert sich in zwei Zeitebenen auf, was uns nicht nur am Leben der oben genannten Personen teilhaben lässt, sondern uns auch viele Informationen über die Nachkriegszeit bietet. Tom muss sich mit einer brisanten Enthüllung auseinandersetzen. Problematisch bei dem ganzen ist obendrein die Alzheimer Erkrankung seiner Mutter.
Das Ende bringt eine gute Lösung mit sich und hat mir wieder einmal gezeigt wie spannend Fakten und Erlebnisse aus dieser Zeit sein können. Für mich knüpft dieser zweite Teil definitiv hervorragend an den ersten Teil an. Absolute Leseempfehlung daher von mir!

Bewertung vom 02.07.2022
Der Mann, der vom Himmel fiel
Tevis, Walter

Der Mann, der vom Himmel fiel


sehr gut

Dem Außerirdischen sei Dank

Thomas Jerome Newton ist alles andere als ein gewöhnlicher Mann, er ist nämlich ein Außerirdischer, auf die Erde gesandt um diese zu retten. Der Leser nimmt an einer eher düsteren Exkursion teil, in der man die Menschen nicht unbedingt von ihrer besten Seite erlebt. Doch trotz des düsteren, dystopischen Setting ist es ein sehr interessanter Roman. Newton hat es voll drauf und naja, lesen Sie lieber selbst!

Walter Tevis ist mir bereits vorher durch sein Damengambit bekannt gewesen, und auch wenn man diese beiden Werke nicht miteinander vergleichen kann, so ist es doch wieder ein brillanter Streich aus dessen Feder. Die neue Übersetzung hat diesem, bereits in den 60ern erschienen Werk, sehr gut getan. Die Verfilmung mit David Bowie kenne ich bisher nicht, doch ich bin neugierig geworden und könnte mir vorstellen ihn mir bald anzusehen.

Auf jeden Fall ist Walter Tevis gelungen, dass nun wieder mehr Menschen von Thomas Jerome Newton gehört haben. Dem Außerirdischen sei Dank!

Bewertung vom 09.06.2022
Freunde. Für immer.
McCreight, Kimberly

Freunde. Für immer.


sehr gut

Auch wenn man denkt man kennt einen Menschen, sollte man genauer hinsehen


Die Clique um Jonathan, Derrick, Stephanie, Maeve und Keith reist zu dem Wochenendhaus von Jonathan, der reichste aus der Gruppe, um dort seinen Junggesellenabschied zu feiern. Peter, der Zukünftige, ist erstmal nicht mit von der Partie, was der Gruppe gelegen kommt, denn es handelt sich hier nur um einen Vorwand um Keith, der Drogenabhängig ist, zu einer Entziehungskur zu überreden.
Doch aus dem Plan wird erstmal nichts, denn viele Vorfälle häufen sich. Allen voran die Tatsache, dass Derrick und Keith verschwinden und eine Leiche in deren Auto gefunden wird. Doch wer von den beiden ist es? Die Leiche ist unkenntlich und der andere unauffindbar.

Vieles aus der Vergangenheit scheint hier mit hinein zu spielen. Der Selbstmord einer Freundin, der Unfalltod eines flüchtigen Bekannten, und auch ein Mord an zwei jungen Frauen aus dem kleinen Dorf in den Bergen weist Ähnlichkeiten zum jetzigen Todesfall auf. Für die Ermittlerin Julia Scutt sehr emotional belastend, da eins der Mordopfer ihre Schwester war.

Stellenweise hatte ich Personen im Verdacht, die sich im Nachhinein als unschuldig erwiesen. Das Ende, die Auflösung war sehr überraschend. Genau das mag ich an Krimis und Thrillern, wenn sie bis zum Ende spannend bleiben. Es ist zwar kein reißerischer Thriller, aber ich war nie gelangweilt und habe mit Spannung weitergelesen.
Für Liebhaber dieses Genres gibt es eine klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 09.06.2022
Die Apollo-Morde
Hadfield, Chris

Die Apollo-Morde


sehr gut

Eine andere Zeit



Houston 1973, eine letzte Mission zum Mond beginnt. Doch es läuft nicht alles wie geplant. Kaz Zemeckis ist ein Flugleiter mit besonderen Aufgaben. Denn es gibt Besonderheiten die zu erledigen sind. Auch die Sowjetunion ist mit im Spiel. Nachdem ein Crewmitglied bei einem Unfall stirbt, die Crew verändert wird und die Mission startet fängt es an. Nach einer kurzen Unterbrechung und einem Speziellen Auftrag ist das nächste Mitglied der Crew tot und eine sowjetische Kosmonautin an Bord. An Bord ist trotzdem nicht jeder der der er zu sein scheint und am Boden tauchen Fragen auf.



Die Apollo Morde,so lautet der Titel des neuen Buches von Chris Hadfield. Gelegt in die Zeit in der die Menschen noch zum Mond flogen wird eine Alternative Story gesponnen die nicht langweilig wird. Viele Persönlichkeiten aus der Zeit werden in einer guten Geschichte dargestellt die hätte sein können. Das, wie ich finde, gute Tempo passt gut und lässt das Lesen nicht langweilig werden. Auch das gesamte Bild der Zeit des kalten Krieges wird gut dargestellt und es ist irgendwie ein interessanter Gedanke geworden. Was wenn es so gekommen wäre?

Viele interessante Gedanken und Wendungen führen zu immer neuen Fragen und das ist etwas das mich überzeugt hat. Der Autor zeigt wie man eine spannende Geschichte mit tiefe schreibt

Gut finde ich viel an dem Buch, zuviel verraten möchte ich auch nicht. Für Fans von guten Kriminalgeschichten, gespickt mit Spionage und Geschichte kann ich das Buch nur empfehlen.



Chris Hadfield, geboren 1959 in Kanada, ist einer der bekanntesten Astronauten. Er hat an vielen Missionen teilgenommen und ist weltbekannt für seine Aufnahmen und Videos über das Leben auf Raumstationen. Der Asteroid Hadfield wurde nach ihm benannt.

Die Apollo Morde ist sein Debütroman mit dem er in kurzer Zeit bereits in verschiedenen Bestsellerlisten stürmte.