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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Uli
Wohnort: 
86637 Wertingen

Bewertungen

Insgesamt 428 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2024
Ein fast tadelloser Graf
Herzog, Kristina

Ein fast tadelloser Graf


ausgezeichnet

Dies ist der zweite Teil der Cossin Saga. Friederike ist nun verheiratet und wohnt nicht mehr auf Gut Cossin. Nun wäre die Tochter Charlotte an der Reihe, sich zu verheiraten. Aber alle Kandidaten, die ihre Mutter einlädt, vergrault Charlotte, Denn sie will nicht heiraten, ihre Liebe gehört der Wissenschaft, alles was Steine und Mineralien angeht, fasziniert sie unheimlich. Dann kommt ein neuer Hauslehrer auf das Gut, Philipp von Lotz, ein etwas schüchterner Mann. Zu ihm findet Charlotte sofort Zugang, da er sich ebenfalls für diese Wissenschaft interessiert. Aber als er sie auf ein Symposium mitnimmt, wird sie als Frau abgelehnt. Langsam entstehen zärtliche Bande zwischen den Beiden, aber da Philipp viel älter als Charlotte ist, verwehrt sie sich dagegen. Zudem erhält sie von einem geheimen Verehrer glühende Liebensbriefe, was ihr Herz höher schlagen läßt. Durch ein Mißgeschick und Mißvertändnis kündigt Philpp die Hauslehrerstelle. Zu spät erkennt Charlotte, dass sie diesen Mann liebt. Werden sie sich wiedersehen? Und was ist mit Tante Tilly los. Die sonst so agile Frau ist still und bedrückt? Wieder ein wundervoller Roman von Kristina Herzog, der den Leser in die Welt von 1817 entrückt. Die Autorin versteht es, den Leser die Gefühle nahezubringen und man leidet mit den Protagonisten. Die Sprache ist klar und deutlich, ohne viel Schnörksel und die Kapitel sind gerade in der richtigen Länge. Da es der zweite Teil dieser Saga ist, kommen einem die Figuren wie alte Bekannte vor, man kennt deren Eigenarten und Vorlieben bereits, was ich persönlich sehr schätze. Die französische Mutter wird sehr gut beschrieben und man kann sich deren Vornehmheit sehr gut vorstellen, während der Vater ein Landadeliger ist, der kein Blatt vor dem Mund nimmt. Eine wirklich gelungene Unterhaltung und man freut sich schon auf das dritte Buch. Der Umschlag zeigt eine junge Frau in einem eleganten roten Kleid mit goldener Schärpe. Genau dieses Kleid hta Charlotte beim Ball getragen. Hier greift das Cover sehr passend auf den Text ein.

Bewertung vom 22.09.2024
La Louisiane
Malye, Julia

La Louisiane


ausgezeichnet

Ein historischer Roman über die Besiedelung von La Louisiane in den Jahren von 1720 bis 1734. Leider war das Buch nicht gerade leicht zu lesen, da besonders am Anfang eine Menge von Namen zu merken waren und es so einige Zeitsprünge gab, was leicht verwirrend war. Um die Bevölkerung in La Louisiane zu stärken und zu vermehren, wurden Frauen angefordert. 90 Stück davon wurden aus der Verwahranstalt Salpetriere in Paris ausgewählt. Dort waren vor allem geistig Verwirrte, liederliche Frauenzimmer und Straftäterinnen untergebracht. Diese wurden mit dem Dreimaster Baleine in die neue Welt gebracht. Aber auf dem Schiff starben einige der Reisenden durch Krankheiten und es fand auch ein Überfall durch Piraten statt. Die 12jährige Waise Charlotte, die Adelige Petronille, die durch ein riesiges Muttermal im Gesicht entstellt wurde und Genevieve, ein Engelmacherin und Kräuterkennerin setzen die Füße in die neue Welt. Bald wurden sie verheiratet. Einige zogen mit ihren Familien weiter aber sie blieben stets in Kontakt. Es wurde ihnen Kinder geboren, sie verloren ihre Ehemänner, wurden von den indigene Völker der Natchez bedroht, die sich ihres Landes beraubt fühlten. Die Frauen zeigten aber Stärke, hielten durch und gaben nicht auf. Durch das sumpfige Land grasierten Fieber, die so manchen Siedler dahinraffte. Und dann wird noch die wunderbare Freundschaft Petronilles mit der indogenen Kräuterfrau Utu'Ecoko'Nesel beschrieben. Die Autorin läßt uns auch die wunderbare Natur von La Louisiani erleben, wie auch die Stürme, Regenfälle und Überschwemmungen. Ich habe mich beim Lesen in einer anderen Welt befunden, aber auch hier spielt die Liebe eine Rolle. Das Buch muß sehr konzentriert gelesen werden und läßt uns mehr als nachdenklich zurück. Der Umschlag zeigt ein verhärmte Frau, die mit schreckgeweiteten Augen nach oben blickt. Man merkt, dass die Autorin hier umfassend recherchiert hat und tief in die Materie gegriffen hat.

Bewertung vom 21.09.2024
LustSchmerz 1   Erotischer SM-Roman
Bellford, Sara

LustSchmerz 1 Erotischer SM-Roman


ausgezeichnet

Ein SM-Roman, der etwas härtere Erotik anbietet und schildert. Sir Baxter ist ein Machtmensch. Einsteils will er Frauen verführen, andernteils besitzen und beherrschen. Und es finden sich immer wieder genug willige Damen, die sich von ihm verwöhnen, demütigen und erniedrigen lassen. Die Autorin beschreibt hier diese SM-Szenen, ohne etwas zu beschönigen oder zu verheimlichen. Wir erleben hier die Protagonisten, wie sie sich der höchsten Lust hingeben und hinterher sehr erlöst und zufrieden sind. Bei manchen Spielen mußte ich zuerst etwas schlucken, aber nach und nach habe ich mit an die Schreibweise der Autorin gewöhnt und bei manchen Techniken begann das Kopfkino zu spielen. Das Cover zeigt eine sehr sexy Ansicht einer Frau.

Bewertung vom 15.09.2024
Als wir nach den Sternen griffen
Herold, Theresa

Als wir nach den Sternen griffen


ausgezeichnet

Ich kann mich noch gut an den Sommer/Herbst 1989 erinnern, als DDR-Bürger die deutsche Botschaft in Prag stürmten, um sich in den Westen abzusetzen. Auch die Ansprache Genschers auf dem Balkon des Palais Lobkowicz hatte ich im Fernsehen mit verfolgt. Hier hat die Autorin mehr als gekonnt große geschichtliche Ereignisse mit Fiktion vermischt. Der alleinerziehende Tobias, Vater einer dreijährigen Tochter, wird vom DDR Regime schikaniert. Seinen Job in einer Zeitung wurde ihm entzogen und nun arbeitet er in einer Fabrik. Immer wieder holen ihn Stasileute zum Verhör ab. Denn Tobias Frau Doreen, eine Leistungsschwimmerin, ist nach einem Wettkampf in Deutschland nicht mehr zurückgekommen. Als Tobias davon erfährt, dass seine Landsleute in die deutsche Botschaft nach Prag geflüchtet sind, entschließt er sich, dies mit seiner Tochter zu tun. Mit nichts, nur das, was sie auf dem Leib tragen, kommen sie in Prag an. Die deutsche Botschaftsangehörige Judith kümmert sich aufopferungsvoll um die Flüchtlinge, besonders die kleine Jasmin hat es ihr angetan. Doch immer mehr Menschen stürmen über den Zaun die Botschaft, es sind am Schluß bis zu 4000. Weder die Tschechen, noch die DDR lenken ein. Und schließlich verbringt Tobias drei Monate in der Botschaft. Judith und Tobias verstehen sich sehr gut und sie verlieben sich ineinander. Aber hat diese Liebe eine Zukunft? Und dann geschieht das Schlimmste überhaupt. Doreen, die sich zwei Jahre lang nicht mehr gemeldet hat, entführt ihre Tochter. Das Buch ging mir sehr nahe, hat man doch selbst damals die Situation in Prag mitverfolgt und die Freude war groß, als die Menschen dann in de Westen durften. Ein Stück Zeitgeschichte, das die Autorin wirklich genial herübergebracht hat. Die Liebesgeschichte ist keinesfalls schnulzig, sie zeigt uns, dass es solche Situationen durchaus geben kann. Das Buch ist jeweils kapitelweise aus der Sicht von Tobias und aus der Sicht von Judith geschrieben. Die Sprache ist leicht verständlich, man kommt mit dem Lesen gut voran, einsteils, weil es keine nachzuschlagenden Fremdwörter gibt, andernteils, weil die Geschichte hoch interessant ist. Das Cover zeigt das Botschaftsgebäude und eine Frau mit einem kleinen Kind. Auf der Vorderinnenseite ist ein Stadtplan von Prag angebracht, auf der letzten Seite eine Länderkarte,

Bewertung vom 12.09.2024
In den Wald
Vaglio Tanet, Maddalena

In den Wald


ausgezeichnet

Ein Buch, das uns in die 70iger Jahre nach Italien, Piemont führt. Die kleine Stadt, in der das Buch spielt, ist sehr ländlich strukturiert, hier haben noch die Männer das Sagen, die Frauen schweigen. Hier lebt auch die Lehrerin Silvia, die nur für ihren Beruf lebt. Sie ist unverheiratet, lebt bei Verwandten. Ihre Kinder sind die Schüler, die Schule ist ihr Leben. Sehr ans Herz gewachsen ist ihr Giovanna, die aus einer kinderreichen Familie stammt. Ihr Vater schlägt sie wegen jeder Kleinigkeit und sie spricht voll den piemontischen Dialekt. Da Giovanna sehr schlecht lernt, fördert sie Silvia immer wieder. Aber dann begehrt das Mädchen auf, schwänzt die Schule und Silvia kann ihr keine guten Noten mehr geben. Doch dann bringt sich die Schülerin um und Silvia meint, deren Tod verursacht zu haben. Sie flieht vor dem Leben, verkriecht sich in einer einsamen Waldhütte, wäscht sich nicht und ißt auch nichts mehr. Trotz intensiven Suchens kann sie nicht gefunden werden Im Dilirium sieht sie ihre Vergangenheit. Bis sie eines Tages von einem Jungen, der neu in der Schule ist, gefunden wird. Kann er die Lehrerin zur Rückkehr bewegen? Das Buch kann man auch als eine Charkterstudie sehen. Hier werden einige Personen sehr genau beschrieben, wie z.B. Anselmo, Lea, Gulia, Martino, Gemma, Agostino mit all ihren Eigenheiten. Die Natur und der Wald mit seinen Gerüchen und den Tieren ist derart wirklichkeitsnah, man meint, die Zweige knacken zu hören und den Wind in den Blättern. Ein Buch, das einem sehr zu Herzen geht, denkt man an die einsame Frau, die langsam zur alten Jungfer wird. Den Schreibstil möchte ich fast poetisch nennen, wie z.B. sie scheint mit der Natur zu verschmelzen, immer tiefer versinkt sie in einer Decke aus Moos und Erinnerungen. Was die ganze Geschichte faszinierender macht ist der Umstand, dass die Autorin in das Buch eine wahre Geschichte mit eingeflossen hat. Ganz besonderes Augenmerk verdient das Cover. Der Boden ist von gelben, herbstlichen Laub vollständig bedeckt, dunkle Baumstämme ragen in den Himmel.

Bewertung vom 11.09.2024
Abgrundtiefer Hass
Falk, Helene

Abgrundtiefer Hass


ausgezeichnet

Ein Buch, das einem Angst macht und fasziniert zugleich. Es zeigt uns, welche Abgründe die menschliche Seele nehmen kann, sei es aus Enttäuschung oder aus Hass. Bei Hass kennen manche Menschen keine Grenzen und vergessen sich total. Das Buch hat mich derart gefangen genommen, ich konnte mich davon kaum lösen und gedanklich schwirrt es noch immer in meinem Kopf herum. Der kleinen Yaris verschwindet plötzlich im Einkaufscenter. Seine Mutter hat ihn nur einen Augenblick aus den Augen gelassen. Als sie voller Panik durch das Einkaufszentrum irrt, kommt ihr Hauptkommissar Kohonen zur Hilfe, der hier privat seine Einkäufe erledigt. Aber zum Glück konnte das Kind bald in einem Brunnen gefunden werden, denn es hatte eine Uhr mit einem GPS Tracker um. Ihm scheint nichts geschehen zu sein, doch er spricht nicht mehr und zeichnet nur schwarze Vögel. Als man Yaris aus dem Brunnen befreit hat, findet man aber noch ein altes Kinderskelett. Es ist der vor 30 Jahren verschwundene Simo und auch dessen Tagebuch hat man Tage später entdeckt. Hier hat das Kind sein schreckliches Leiden aufgeschrieben. Stehen Yanis und Simo in irgendwelchem Zusammenhang? War es der gleiche Täter? Und dann will der geistig behinderte Keke, der in einer Einrichtung lebt, ein Kind vor dem Vogel retten. Auch Keke hat Angst, dass der Vogel ihn bestrafen will und holen kommt. Die Spannung steigert von Kapitel zu Kapitel. Die Autorin bietet uns viele Anhaltspunkte für einen Täter, Zeugen werden zu dem 30 Jahr zurückliegende Fall befragt. Uns so tragen die Ermittler Stück für Stück zusammen, ein Puzzle, bei dem aber viele Teile noch fehlen. Die Kapitel sind jeweils mit einem, Darum versehen. Dann dürfen wir wieder Rückblick in die Vergangenheit nehmen und mehr von Simo erfahren. Der Schluß des Thrillers war für mich ein Schlag ins Gesicht. Mit allem, nur mit dem hätte ich nicht gerechnet. Wer hochgradige Spannung mit viel Kälte und Brutalität haben will, der ist mit diesem Buch gut bedient. Eine Reise in einer Welt, bei dem das Böse regiert. Das Cover ist minimalistisch gehalten. Grau, mit einer einzelnen schwarzen Feder und blutroter Schrift.

Bewertung vom 08.09.2024
Und morgen wieder schön
Sand, Marie

Und morgen wieder schön


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich zutiefst beeindruckt und hat einen sehr bleibenden Nachhall in mir ausgelöst. Der erste Teil dominiert durch seine jugendliche Freiheit. Amanda ist 19 Jahre alt und möchte dem alten Mief des Friseursalons ihrer Mutter entfliehen. Bei Nacht und Nebel verläßt sie ihre Heimat und kommt in Paris an. Ihr Leben ist manchmal mehr als erbärmlich, aber in ihr brennt das Feuer, für Karl Lagerfeld die Frisuren der Models zu kreieren. Lagerfeld aber hat für sie keine Verwendung. Sie kommt bei einem Starfriseur in die Lehre, wo sie Stars und bekannte Persönlichkeiten zu neuen Frisuren verhilft. Sie findet in Ben und Catherine die besten Freunde. Doch dann geht sie zurück nach Berlin und eröffnet ihren eigenen Salon. Da beginnt dann der zweite Teil. Durch eine Kundin, die vom Krebs inzwischen geheilt ist, kommt sie auf die Idee, krebskranke Frauen "SCHÖN" zu machen, mit sehr guten Perücken ihnen wieder Lebensqualität zu geben. Und dann erkrankt auch ihre beste Freundin Catherin, inzwischen Model bei Lagerfeld, an Brustkrebs und fortan widmet sie diesem Klientel ihr Leben, bishin, dass sie sich selbst eine Glatze schneidet. Sie schaut bei ihrer Arbeit nicht auf Gewinn, sondern bei ihr zählt die soziale Komponente, Die Autorin hat mit diesem Buch eine wirklich großartige Lektüre verfaßt. Sie erzählt uns in gutem Stil und ausgewählter Wortwahl zuerst das freie Leben eines jungen Mädchens, das sich aber dann zur Wohltäterin für an Krebs erkrankte Frauen wandelt. Viele Situationen in diesem Buch lassen den Leser innehalten und wirklich nachdenken, denn da sehen wir wieder, das unser Leben endlich ist. Die Figuren sind derart realistisch ausgearbeitet, dass man meint, diese selbst zu kennen und manchmal möchte man sich von Amanda frisieren lassen. Wie man im Nachwort erfährt, hat die Autorin selbst so eine Frau gekannt und diese zum Vorbild für das Buch genommen. Das Cover selbst finde ich wunderschön. Ein wirklich bezaubernde Frau, deren Schönheit erst durch das elegante Tuch auf dem Kopf hervorgehoben wird.

Bewertung vom 07.09.2024
Und später für immer
Jarck, Volker

Und später für immer


ausgezeichnet

Die Zeit des zweiten Weltkrieges und auch danach interessiert mich sehr und ich möchte alles darüber lesen. Auch dieser Roman hat mich sehr berührt. Der junge Johann Meinert befindet sich schon fünf Jahre im Krieg. Er ist Funker und in Stade, nicht weit von seiner Heimat, stationiert. Er und auch seine Kollegen wissen schon lange, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen ist und sie nur noch als Kanonenfutter herhalten sollen. Dies wollen sie vermeiden und so fassen sie den Entschluß, bei Gelegenheit zu desertieren. Johann findet Unterschlupf bei seiner Tante, die ihn in einem Heustadel acht Wochen lang versteckt. Johann ist seit einem Jahr verheiratet, seine Frau Emmy erwartet ihr erstes Kind. Leider konnte er ihr nicht mehr schreiben und auch die letzten Briefe erreichten ihn nicht mehr. Und dann kommt das 16jährige Nachbarsmädchen plötzlich in die Scheune und beginnt mit ihm eine Freundschaft. Johann allerdings hat Angst, dass sie ihn verraten wird. Aber Frieda möchte mehr von dem jungen Mann, er liebt aber nur seine Frau. Wird sie dichthalten oder ihn aus lauter Enttäuschung ihren Vater benachrichtigen? Das Buch zeigt die seelischen Nöte des jungen Mannes, der den ganzen Tag aufs Nichtstun verurteilt ist. Immer wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit. Das Leben im Krieg, immer mit der Angst, abgeschossen zu werden. Dann dürfen wir die Hochzeit mit Emmy miterleben, die wenigen Stunden, die ihnen als Paar vergönnt sind. Die Geschehnisse in diesem Buch sind nicht frei erfunden. Der Autor hat das Tagebuch seines Großvaters aus dieser Zeit gefunden und dies dann zum Anlaß genommen, ein Buch darüber zu schreiben. Die künstlerische Freiheit hat er dabei in Anspruch genommen. Das Cover selbst finde ich wunderschön. Es zeigt ein junges Paar vor einem reifen Weizenfeld.

Bewertung vom 05.09.2024
Elke - Schicksal oder Liebe?
Raguß, Gerd

Elke - Schicksal oder Liebe?


ausgezeichnet

Ein wunderbares Buch, das den Leser sehr beeindruckt. Wir gehen bis in die 60iger Jahre zurück, da war das Leben noch total anders als heute. Elke und Carl verbringen ihren Urlaub mit ihrer Familie in Baltrum. Dann verliebt sich der schüchterne Carl in die Pferdenärrin Elke. Die beiden wollen für immer zusammen bleiben. Aber leider unterschlägt Carls Mutter Elkes Briefe und die Liebe hat keine Zukunft. Jahre später, beide sind inzwischen Juristen, treffen sie sich in einer Anwaltskanzlei als Gegner, Carl erkennt Elke nicht mehr, nach einer sehr großen Enttäuschung hat sie ihren Typ zum Mauerblümchen verändert. Inzwischen sind viele Jahre vergangen, aber jeder hat noch das gemeinsame Bild aus Baltrum bei sich. Wird sich Elke zu erkennen geben? Wird es nach all den Jahre noch eine gemeinsame Zukunft geben? Ein wirklich sehr in die Tiefe gehendes Buch, das die Emotionen des Lesers hochschaukeln läßt. Und immer wieder läßt der Autor hier die mystische Norden zu Wort kommen, die sich in das Leben der Protagonisten einmischen. Sehr eindrucksvoll beschreibt der Autor die Tätigkeiten und das Leben eines Anwaltes. Ich konnte mich von dem Buch nicht mehr losreißen, beschreibt es doch genau die Gefühle von Teenagern, die ihre große Lieben meinen, verloren zu habe. Die Sprache ist klar und deutlich, keine unnötigen Floskeln oder Fremdwörter, die Kapitel sind alle mit einer Überschrift versehen und nicht all zu lang. Das Cover zeigt das junge Pärchen händehaltend im Abendlicht.