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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 647 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2023
Ich erkenne eure Autorität nicht länger an
Bech, Glenn

Ich erkenne eure Autorität nicht länger an


ausgezeichnet

Aufrüttelnd, unbequem und doch so unglaublich wichtig

Richtig in ein Genre einordnen lässt sich das Werk „Ich erkenne eure Autorität nicht länger an“ von Glenn Bech finde ich nicht. Der gewählte Begriff Manifest, trifft es aber schon sehr gut. Es ist äußerst persönlich, aber auch eine sehr umfassende und allgemeine Gesellschaftskritik, sprachlich genial formuliert, voller Feinheiten und Emotionen. Mich persönlich traf der Text auf jeden Fall mitten ins Herz. Hat man sich erst einmal auf den Schreibstil eingelassen, welcher eindringlich aber auch irgendwie melodisch Glenns Botschaft verkündet, kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Es ist dabei aber keinesfalls eine leichte, oder gar gefällige Lektüre. Der Autor schont auch seine Leser:innen nicht und hält einem gnadenlos den Spiegel vor. Sein Text ist auch voller Wut, aber eben nicht nur. Letztendlich spiegeln sich darin so viele unterschiedliche Gefühle und so ahnt man nach und nach wie schrecklich es sein muss in der Provinz aufzuwachsen und dort Tag für Tag Homophobie und Ausgrenzung zu erleben. Und auch wenn der Autor von seinem Leben in Dänemark spricht, fiel es mir leider nicht schwer Teile seines Erlebens auch hier in Deutschland wiederzuerkennen. Ich hoffe sehr, dass dieses Buch von möglichst vielen Menschen gelesen wird, da es den eigenen Horizont erweitert, nachdenklich stimmt und auf Probleme aufmerksam macht, welche man selbst vorher gar nicht auf dem Schirm hatte. Gerne vergebe ich voll 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.09.2023
After Dawn - Der fließende Kristall
Meyer, Lars

After Dawn - Der fließende Kristall


ausgezeichnet

Würdiges Finale, einer großartigen Trilogie

Nachdem mich bereits die ersten beiden Bände absolut begeistern konnten, war es nun endlich soweit. Mit „After Dawn – Der fließende Kristall“ findet die großartige dystopische Jugendbuchreihe von Lars Meyer nun einen wahrlich denkwürdigen Abschluss. Ich würde euch wirklich unbedingt raten, die Bände chronologisch zu lesen, damit ihr die volle Figurenentwicklung und die ganze Geschichte miterleben könnt. Mit Vorwissen fiel es mir dann auch sehr leicht wieder in Embers Welt abzutauchen. Erneut gelingt es dem Autor dabei durchgehend Hochspannung aufrechtzuerhalten. Äußerst kreativ und abwechslungsreich verschlägt es die Gruppe in wieder mal völlig neue Umgebungen und auch Figurentechnisch werden nochmals spannende neue Charaktere eingeführt. Erzählt wird weiterhin aus der Ich-Perspektive von Ember, wobei mir die junge Heldin und ihre unnachahmliche Art mittlerweile wirklich sehr ans Herz gewachsen sind.

Neben atemberaubenden Kampfszenen und brenzligen Situationen, gefiel es mir besonders gut das auch Embers Gefühlswelt im Mittelpunkt stand und es so zu richtig emotionalen Einblicke kam. Abwechslungsreich und voller überraschender Wendungen übte das Buch auf mich einen unheimlichen Sog aus, so dass ich unbedingt immer weiterlesen wollte. Aber auch der angenehme Schreibstil, welcher finde ich sowohl Jugendliche, wie auch Erwachsene anspricht, sorgte für ein rundum perfektes Leseerlebnis. Auch wenn ich etwas traurig bin mich nun von dieser liebgewonnen fiktiven Welt verabschieden zu müssen, freue ich mich schon jetzt auf weitere Werke des Autors. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe, da das Buch sowohl inhaltlich, wie auch erzählerisch einfach auf den Punkt geschrieben ist, vergebe ich natürlich volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.09.2023
Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1
Milán, Greta

Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1


sehr gut

Klassische Romantasy – Keine große Besonderheit, aber angenehm zu lesen

„Die Legende des Phönix - Dunkelaura“ von Greta Milán fällt mir nicht ganz leicht zu bewerten. Denn einerseits gefiel mir die prinzipielle Idee der Phönixmagie und die erschaffene Fantasywelt richtig gut. Auch wenn die Autorin hier nicht das Rad neu erfunden hat, ist ihr Worldbuilding doch individueller als bei so manch anderem Buch des Genres. Alles ist darüber hinaus stimmig und soweit logisch aufgebaut. Dafür gibt es auf jeden Fall deutliche Pluspunkte. Als weniger kreativ empfand ich allerdings den Handlungsverlauf und auch die Darstellung der Figuren. Gerade den romantischen Anteil hat man genau so eben schon unzählige Male gelesen. Die Charaktere sind dennoch lebendig dargestellt und es machte mir Freude ihre Geschichte zu verfolgen. Besonders Eden ist eine sympathische Hauptprotagonistin und gemeinsam mit ihr, findet man sich schnell in der neuen Welt zurecht. Auch der Schreibstil liest sich dabei angenehm und flüssig. Obwohl das Buch relativ viele Actionszenen bereithält, kam für mich allerdings keine rechte Spannung auf. Alles in allem war der Roman für mich durchaus unterhaltsam und kurzweilig. Ob ich allerdings auch zum nächsten Band greifen werde, weiß ich noch nicht. Voll und ganz hat mich die Reihe auf jeden Fall nicht gepackt, weswegen ich letztendlich auch nur 3 ½ Sterne, welche ich auf 4 aufrunde, vergeben kann.

Bewertung vom 09.09.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


ausgezeichnet

Gelungener Kriminalroman – Klassisch aufgebaut und doch auch modern

Auch im Sommer kann man „Mord im Christmas Express“ von Alexandra Benedict wie ich finde gut lesen, den zumindest gedanklich bringt die Fahrt durch die winterliche schottische Landschaft etwas Abkühlung. Wer gerade aber noch gar keine Lust auf weihnachtliche Impressionen hat, sollte das Buch vielleicht noch etwas liegenlassen und es erst im Dezember zur Hand nehmen. Ich persönlich mochte den durchdachten und äußerst spannenden Krimi, auf jeden Fall sehr gerne und kann die Lektüre zu jeder Zeit empfehlen. Die Spannungskurve hätte sich für meinen Geschmack zwar etwas schneller entwickeln können, das Ende kam dafür aber mit einem umso größeren Knall. Erfreulicherweise erinnert das Setting zwar an einen Klassiker von Agatha Christie, inhaltlich ist die Geschichte aber neu und durchaus modern aufgemacht. Roz als Ermittlerin mochte ich total gerne, sie bringt zwar ihre eigene Geschichte mit, im Mittelpunkt steht aber dennoch der Fall und die persönlichen Verwicklungen der Passagiere. Der Schreibstil liest sich angenehm flüssig, Kapitellänge und Perspektivwechsel sind gut gewählt und sorgen für einen gelungen Lesefluss. Die Handlung lädt darüber hinaus zum Miträtseln ein, einfach macht es die Autorin ihren Leser:innen allerdings nicht. Denn es verbergen sich doch so einige überraschende Wendungen und Geheimnisse auf den fast 350 Seiten. Die letztendliche Auflösung konnte mich auf jeden Fall überraschen, wobei mich das gesamte Buch in seinen Bann zog. Da ich absolut begeister bin, vergebe ich natürlich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Krimifans!

Bewertung vom 08.09.2023
Sylter Welle
Leßmann, Max Richard

Sylter Welle


gut

Eine vorerst letzte Reise mit den Großeltern

„Sylter Welle“ von Max Richard Leßmann gewann übers Buch hinweg für mich immer mehr an Stärke, wobei ich leider zugeben muss, dass mich der Roman nicht voll überzeugen konnte. Rahmenhandlung ist die dreitägige Reise von Enkel Max, welcher seine Großeltern Lore und Ludwig auf Sylt besucht. Großartig und überaus lebendig wurden dabei lokale Besonderheiten und das grundsätzliche Lebensgefühl auf Sylt eingearbeitet. Man meint das Meer fast schon zu riechen und kann sich den Urlaubsalltag dort gut vorstellen. Ansonsten geht es allerdings gar nicht so viel um den aktuellen Besuch. Vielmehr verliert sich Max immer wieder in alten Erinnerungen und zeigt so ein breites Bild, seiner doch gewöhnungsbedürftigen Familie, auf. Nicht immer ist erzählerisch leicht zu erkennen wo sich die Protagonist:innen gerade zeitlich befinden. Max schweift nämlich von einem zum nächsten Absatz ab, um dann doch wieder in die Jetzt-Zeit zurückzukehren. Dennoch mochte ich den Schreibstil des Buchs recht gerne. Trotz der fragmentarischen Erzählweise fand ich mich gut zurecht und konnte den Schilderungen stets folgen. Größere Probleme hatte ich mit den Charakteren an sich. Denn in dieser Familie herrschte doch sehr viel Kälte, Bitterkeit und ein äußerst gewöhnungsbedürftiger Umgang miteinander. Mir persönlich waren die allermeisten Figuren einfach von Grund auf unsympathisch, weswegen ich gerade auch in der ersten Hälfte des Buchs kaum Verbindung zu diesen aufbauen konnte. Zum Ende hin gab es dann doch noch einige rührende Szenen, welche mich etwas mit der Handlung versöhnten. Alles in allem bleibt es für mich aber ein gemischtes Leseerlebnis, welches ich leider nur mit 3 Sternen bewerten kann.

Bewertung vom 05.09.2023
Die Stärkste unter ihnen
Seemann, Selina Kristin

Die Stärkste unter ihnen


sehr gut

Krass, ungeschönt und durchaus schmerzhaft

Tatsächlich fielen mir die ersten Kapitel des Romans „Die Stärkste unter ihnen“ von Selina Seemann am schwersten zu lesen. Denn der Schreibstil ist wenig gefällig und die sachliche und fast schon distanzierte Erzählweise, steht doch sehr im Widerspruch zum krassen Inhalt. Schnell wird klar, leichte Kost ist das hier sicher nicht, denn die Lektüre kostet stellenweise wirklich Überwindung. Es geht um Grooming, aber auch um verschiedenen Formen von Missbrauch, emotionale Abhängigkeit und eine Erzählerin, welche zumindest am Anfang noch voll in dieser schrecklichen „Beziehung“ gefangen ist. Fast schon nebenbei berichtet diese von fassungslos machenden Szenen, wobei sich die Schrecken immer wieder steigern. Einzig die unterschiedlichen zeitlichen Perspektiven aus welchen erzählt wird, machen Hoffnung darauf, dass die Protagonistin doch noch den Absprung schafft. Am Ende findet die Geschichte dann auch zum Glück zu einem runden, stimmigen Ende, zwar weit entfernt vom Happy End, aber das wäre in diesem Fall auch nur wenig glaubhaft. Die Erzählung will zum Glück nicht nur schockieren, sondern sorgt durch ihre schonungslose Offenheit vielmehr für Aufklärung. Insgesamt empfand ich das Werk als durchaus gelungen, von gefallen kann man aufgrund des Inhalts zwar nicht sprechen, aber der Roman ist auf jeden Fall lesenswert und hat eine große Berechtigung. Aufgrund dessen vergebe ich letztendlich gute 4 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.09.2023
Sekunden der Gnade
Lehane, Dennis

Sekunden der Gnade


ausgezeichnet

Brutal ehrlich und deprimierend - Eine Erzählung welche unter die Haut geht

„Sekunden der Gnade“ ist mein erstes Buch des Autoren Dennis Lehane und mit seinem neusten Werk, konnte mich der Autor wirklich voll mitreißen. Sehr gelungen stellt er das Leben im Stadtteil South Boston, genannt Southie, in Boston im Jahr 1974 dar. Armut, Gewalt und Drogen prägen den Alltag der Bewohner:innen, zusätzlich aufgeheizt wird die Stimmung durch den anstehenden erzwungenen Schultausch. Vor diesem Hintergrund schafft Dennis Lehane eine dichte Atmosphäre und vermittelt gekonnt die vorherrschende absolute Trostlosigkeit. Der Schreibstil liest sich durchaus angenehm, aber ehrlich gesagt hätte ich nicht damit gerechnet, wie sehr mich die Geschichte emotional deprimiert. Die Hauptprotagonistin Mary Pat macht es einem dabei zusätzlich auch nicht leicht. Auch wenn ihre grundlegende Ziele verständlich sind, greift sie doch auf zunehmend gewaltvolle Methoden zurück. Wer detaillierte Schilderungen davon nicht aushält, wird sich mit dieser Lektüre denke ich schwer tun. Und auch der durchgängig gelebte Rassismus von fast allen Charakteren, sowohl im Verbalen, als auch in direkten Handlungen ist nur schwer auszuhalten. Einziger kleiner Lichtblick ist die Ermittler-Perspektive von Bobby, aber auch seine Sicht allein kommt natürlich nicht gegen die erschlagend negative Grundstimmung an. Damit will ich nicht sagen, dass mir der Roman nicht gefallen hätte. Denn letztendlich ist er finde ich großartig erzählt und erscheint dermaßen wahr, das es eben weh tut. Auf manche Gewalttat hätte ich zwar verzichten können, insgesamt ist das Buch aber überaus lesenswert. Deshalb vergebe ich letztendlich auch volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung für Alle, die auf der Suche nach einer emotional anspruchsvollen Lektüre sind.

Bewertung vom 28.08.2023
Ende Juli, Anfang August
Henn, Kristina M.

Ende Juli, Anfang August


sehr gut

Berührendes Jugendbuch über Trauer, Liebe und einen ganz besonderen Road Trip

„Ende Juli, Anfang August“ von Kristina Magdalena Henn ist nicht nur für junge Leser:innen interessant und punktet mit jeder Menge Emotionen. Von Beginn an konnte mich die Geschichte, welche aus der Sicht von Juli erzählt wird, voll und ganz in ihren Bann ziehen. Gerade die Trauer um ihre Schwester und ihre damit verbundenen vielfältigen Gefühle werden finde ich äußerst treffend dargestellt. Auf der Reise von Sylt nach Portugal passiert dann emotional, aber auch sonst, ganz viel. Diesen Prozess hautnah erlebbar zu machen, ist eine große Stärke des Romans. Allerdings ging es mir mit manchen Szenen so, dass ich diese als etwas übertrieben bzw. unrealistisch empfand. Auf manche erzwungenen Dramatik der Reise hätte die Autorin für meinen Geschmack verzichten dürfen, klingen doch gerade die ruhigen Szenen besonders stark nach. Allerdings sorgen die teils verrückten Verwicklungen auch für Abwechslung und bewirken, dass wirklich nichts vorhersehbar erscheint. Der Schreibstil passt soweit zum Genre und wird das angesprochene Alter denke ich weder unter- noch überfordern. Die angesetzte Empfehlung von 13 Jahren ist gut gewählt, denn jüngere Leser:innen könnte die Geschichte durchaus überfordern. Insgesamt vergebe ich für den bewegenden Roman gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.08.2023
Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3
Blum, Charlotte

Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3


ausgezeichnet

Weiter geht`s in einer meiner liebsten historischen Krimireihen

„Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod“ von Charlotte Blum ist bereits der dritte Band der großartigen Reihe und bisher kann die Autorin ihr hohes Niveau zum Glück halten. Denn auch der neue Fall für Alma Täuber war spannend, durchdacht und unterhaltsam. Auch wenn man die Bände meiner Meinung nach ohne Vorwissen lesen kann, empfiehlt es sich doch, allein für die Figurenentwicklung, chronologisch zu lesen. Denn auch diesmal spielt das Privatleben der Hauptfiguren eine nicht unwichtige Rolle in der Handlung und dient anschaulich dazu den damaligen Zeitgeist zu spiegeln. Auch Baden-Baden bleibt weiterhin Handlungsort, aber durch neu gewählte Orte und Räumlichkeiten kommt hierdurch keine Langeweile auf. Der Autorin ist wie sie selbst schreibt eine gründliche Recherche wichtig und dies spürt man dem Text auf jeden Fall an. Sowohl sprachlich, als auch inhaltlich punktet das Buch erfreulicherweise mit Authentizität. Gekonnt werden hier historische Ereignisse mit einem fiktiven Kriminalfall verwoben. Allzu blutig geht es dabei nicht zu und so ordnet sich das Buch eher in der Cosy Crime ein. Aber auch die mit der Zeit liebgewonnen Charaktere sorgten bei mir für echte Wohlfühlatmosphäre, trotz der teils düsteren Stimmung. Da hier finde ich wirklich alles passt, kann ich den Kriminalroman aus voller Überzeugung weiterempfehlen. Natürlich gibt es von mir verdiente 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.08.2023
Oracle
Poznanski, Ursula

Oracle


ausgezeichnet

Spannendes Thema, toll und überaus aktuell umgesetzt

Gerade bei neuen Werken von Lieblingsautor:innen ist die Erwartung oft besonders groß und genau so ging es mir mit „Oracle“ von Ursula Poznanski. Nun am Ende der Lektüre angekommen, bin ich durchaus zufrieden mit dem Thriller, auch wenn es im Vergleich meiner Meinung nach nicht das beste Buch von ihr ist. Besonders gut gefallen hat mir diesmal die Aktualität des Romans, denn ohne gewollt modern wirken zu wollen schafft es die Autorin Diversität und zeitgemäße Überlegungen in ihrer Geschichte unterzubringen. Dabei verzichtet sie keinesfalls auf Spannung, diese war gerade zum Ende hin kaum noch auszuhalten. Hauptcharakter Julian wurde darüber hinaus authentisch und in seinem Denken überaus lebensnah dargestellt. Auf vielschichtige Weise wird klar, mit welchen Tücken ein modernes Orakel in unserer heutigen Zeit zu kämpfen hätte. Denn die Auswirkungen sind jeweils enorm, egal ob man ihm glaubt, oder eben auch nicht. Diese innere Zerrissenheit und die ständige Frage was die von Julian wahrgenommenen Marker wirklich bedeuten, ob sie überhaupt real sind und was eine eventuelle Warnung bewirken kann, tragen die Handlung äußerst gelungen. Aber auch mit individuellen Nebenfiguren und einem gewohnt ansprechenden Schreibstil punktete das Buch bei mir. Durch den klug gesetzten Spannungsbogen entstand außerdem ein toller Lesesog und so konnte ich „Oracle“ stellenweise kaum aus der Hand legen. Insgesamt bekommt das Buch von mir 4 ½ Sterne, welche ich aber auf 5 aufrunde. Wer auf ordentlich Thrill und durchdachte Storys steht, sollte dieses Buch (unabhängig vom Alter) unbedingt lesen!