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TK

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Insgesamt 108 Bewertungen
Bewertung vom 03.02.2023
Der Inselmann
Gieselmann, Dirk

Der Inselmann


ausgezeichnet

Eine Geschichte, traurig und schön

Unglaublich schön, poetisch und berührend melancholisch ist diese Geschichte, die auch ein Märchen oder eine Sage sein könnte.

Gieselmanns Worte um Farben, Licht und Dunkel und die "hundert Arten der Stille" erschaffen eine faszinierende, traumgleiche Atmosphäre, in der Ort und Zeit zu verschwimmen scheinen. Besonders der Verlauf der Zeit eines Menschenlebens, und der Welt, die sich nicht für die Menschen auf ihr interessiert, ist wirklich beeindruckend erzählt.

"Der Inselmann" ist so besonders, dass es mir schwer fällt, meine Gedanken dazu in Worte zu fassen, weil die Lektüre so intensiv und beeindruckend ist - das ist wirklich, wofür Sprache existiert und wie sie zu Literatur wird. Ich bin begeistert und - im guten Sinne - erschüttert, weil diese doch kurze Geschichte so viel Kraft entwickelt und wirklich tief emotional nachwirkt.

Ein echtes Kunstwerk, mit so vielen wunderschönen Sätzen und perfekt treffenden Formulierungen, sich in konzentrischen Kreisen ausbreitend.

"Alles liegt jetzt wieder da in verschattetem Blau, dem müden Licht eines Traums, der einmal wahr gewesen ist."

Bewertung vom 28.01.2023
Sibir
Janesch, Sabrina

Sibir


ausgezeichnet

Für Familiengeschichten vor dem Hintergrund der Weltgeschichte bin ich immer gerne zu haben. Dieses Große im Kleinen, dieses Umfassende, die Erfahrungen der vergangenen Generationen, die bis in die Gegenwart nachwirken, bietet für mich meistens die Grundlage einer bewegenden Geschichte, wie sie hier von Sabrina Janesch in "Sibir" großartig erzählt wird.

Die Weite, Stille, unvorstellbare Kälte und sengende Hitze der Steppe Kasachstans und die Stärke der Menschen, die dort leben, weil es ihre Heimat ist, oder weil sie dorthin verbannt wurden, ist unmittelbar spürbar. Es lässt einen im Angesicht von Unwirtlichkeit und politischer Gefahr in der Sowjetunion der Nachkriegszeit schaudern, aber gleichzeitig auch die Nostalgie einer herumstromernden Jugend in Freiheit und Selbstbestimmtheit nachfühlen, wie Josef sie erlebt hat. Diese Jugendzeit, die man als Kind nur als Abenteuer verarbeiten kann, spiegelt sich erstaunlich in der Jugend seiner Tochter Leila, aufwachsend am Stadtrand eines niedersächsischen Ortes in den 1990er Jahren. Beide Zeiten sind auf ihre Art wirklich spannend und nachvollziehbar dargestellt.

Sehr bedrückend wird deutlich, dass die Russlanddeutschen und Spätaussiedler durch die deutsche und europäische Geschichte zu Heimatlosen und überall Fremden gemacht wurden, die, zu Deutsch in den Ländern der Sowjetunion, zu Russisch später in Deutschland, nirgendwo richtig dazu gehören und sich am Rande der bestehenden Gesellschaften auf ihre eigenen Gemeinschaftsstrukturen verlassen. Vielleicht gehören sie aber statt keiner gleich drei Kulturen an, wie durch Josefs Sammeln der Wörter auf Deutsch, Russisch und Kasachisch annehmen lässt.

Die Lektüre hat mich daran erinnert, dass auch wir in den 90er Jahren von einem Tag auf den anderen vier "russische" Kinder in unsere Schulklasse bekommen haben, was damals soweit ich weiß allerdings nicht wirklich thematisiert oder irgendwie erklärt wurde. Auch diese Kinder sind mehr oder weniger für sich geblieben, dabei weiß ich nicht einmal, ob sie sich vorher eigentlich kannten, oder in dieser Situation aneinander festgehalten haben. Ich habe das Gefühl, dass ich mir jetzt, rückblickend für mein jüngeres Ich, sehr viel mehr vorstellen kann, was diese Familien wohl erlebt und gefühlt haben.
Nomadisieren

Das Coverbild des Buches lässt mich ein bisschen rätseln, die Forelle (?) taucht im Text auf, aber ihre Bedeutung entzieht sich mir noch.

"Sibir" ist eine starke, berührend erzählte Geschichte mit sehr interessanten Figuren in allen Erzählebenen.
Auch die von Julia Nachtmann stimmig und angenehm eingelesene Hörbuchversion kann ich sehr empfehlen, auch weil der Klang der kasachischen Eigennamen mir sehr gut gefallen und die Atmosphäre sehr passend ergänzt hat.

Bewertung vom 25.01.2023
Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
McCurdy, Janelle

Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)


sehr gut

Spannende Fantasy-Welt

Ich (12) habe das Buch gestern bekommen, wurde gleich durch das Cover angezogen und wurde dann mehrere Stunden nicht mehr von meiner Familie gesehen, weil ich es unbedingt direkt zu Ende lesen wollte, weil es superspannend ist und man gar nicht mehr aufhören kann.

Die Welt in Dunkelheit ist toll gestaltet und die Magie von Licht und Schatten gefällt mir sehr gut. Ich möchte auch einen Umbra haben, gerade die Illustrationen im Umschlag sehen toll aus! Ich mag die Figuren von Mias Umbra Lux und Nox am meisten, weil sie auf coole Weise knuffig sind, obwohl der weiße irgendwie aggro drauf ist. Insgesamt mag ich in Büchern generell Tiercharaktere mehr als Menschencharaktere, aber hier sind die Menschen auch ganz okay, am besten finde ich Jada.

Nicht gefallen hat mir, dass die Geschichte im Präsens geschrieben ist, das mag ich einfach nicht so.

Insgesamt eine aufregende Handlung in einer tollen Fantasy-Welt. Ich bin gespannt was in den nächsten Teilen passiert!

Bewertung vom 25.01.2023
Liebewesen
Schmitt, Caroline

Liebewesen


ausgezeichnet

"Wer sein Herz an ein Lebewesen hängt, kann nur verlieren"

Was für ein absolut perfekt passendes Cover für diesen Roman, der locker-lustig-rosarot daherkommt, um sich dann unvermittelt umzudrehen, und mit Schmitts unglaublich präzisen Worten zielstrebig genau überall dorthin zu treffen, wo es am meisten Schmerzen verursacht - "wie eine alte Bekannte, die jede Woche auf einen Kaffee oder halt eine Machete vorbeikam".

Auch der Titel, "Liebewesen", ist ebenso treffsicher, für das was Liebe, oder die Abwesenheit von Liebe, oder das was als Liebe verstanden wird, oder das welche Formen Liebe annehmen kann, aus Menschen macht - diese ganzen Figuren, die alle auf irgendeine Weise so wunderschön kaputt sind.

"Warum machst du alles so bunt?" - "Damit noch ein bisschen Farbe da ist, wenn die große Schwarzmalerei losgeht."
Für jemanden mit hinreichender Erfahrung mit Depressionen und Angststörungen ist das so ein prägnantes Bild, die widersprüchliche emotionale Verfassung eines Betroffenen zu beschreiben. Auch die Traumata der Protagonistin, und wie sie auf sie wirken, sind stark und berührend charakterisiert.

Ein wirklich beeindruckendes Romandebut einer sehr vielversprechenden Autorin - ich erwarte gespannt, was da noch kommt!

Bewertung vom 25.01.2023
Saubere Zeiten
Wunn, Andreas

Saubere Zeiten


sehr gut

"den Erinnerungen Wurzeln zu verschaffen"

Andreas Wunns Debüt "Saubere Zeiten" ist, wie das stimmige und stimmungsvolle Umschlagbild treffend zeigt, unter anderem ein Roman über Väter und Söhne, denen es schwerfällt, sich einander zuzuwenden, anzusehen und eine Beziehung aufzubauen, auch weil jeder an seiner eigenen Schuld und seinem eigenen Schmerz so schwer zu tragen hat.

Wunns Sprache und Erzählstil ziehen direkt emotional in die Handlung herein. Auch wie die verschiedenen Ebenen zeitlich und thematisch miteinander verwoben sind und die Auseinandersetzung mit der Familien- und Firmengeschichte im Laufe der Geschichte Deutschlands spiegeln, ist sehr gelungen. Vermutlich wird jede*r Lesende etwas ganz anderes finden, das persönlich aus diesem Buch heraussticht.
Für mich ist es die Melancholie all des Ungesagten, der Sprachlosigkeit in Familien, zwischen Generationen, zwischen Freunden und Liebenden, der verpassten Chancen und unwiederbringlich vergangenen Momente.

Der Umgang mit Erinnerung, die nicht nur in Worte und Gedanken gefasst im Kopf existiert, sondern vom ganzen Menschen verarbeitet werden muss, ist ein sehr faszinierender Gedanke: "Alles, was wir tun, und alles, was wir sehen, und alles, was wir hören, ist in unserem Körper. Das Leid und die Freude. Die Liebe und das Glück. Und auch das Grauen. Es ist alles in uns drin. Es bleibt alles in uns drin. Und wir müssen lernen, damit umzugehen. Und auch mal was rauszulassen."

Mit dem Buchtitel bin ich noch nicht ganz warm geworden. Er ergibt auf verschiedenen Ebenen sehr viel Sinn, aber bleibt trotzdem schwer greifbar, und ich bin mir nicht sicher ob er mir gefällt. Insgesamt ist allerdings auch die Handlung des Romans schwer auf das eine übergreifende Thema festzulegen. Das Buch bleibt in der Nachwirkung etwas diffus, doch mit vielen berührenden Anstößen.

Bewertung vom 14.01.2023
Ginsterhöhe
Caspari, Anna-Maria

Ginsterhöhe


ausgezeichnet

Literarische Chronik einer verschwundenen Heimat

"Ginsterhöhe" erzählt als mehrere Jahrzehnte umfassender Roman die reale Geschichte des Ortes Wollseifen in der Eifel und seiner Bewohner und erinnert von Rhythmus und Erzählgeschwindigkeit an eine Dorfchronik.
Der ruhige und sachliche Sprachstil folgt der gemächlichen Ruhe des kleinen Ortes, in dem das Leben so seinen Gang geht und in dem selbst die historischen Veränderungen stoisch hingenommen werden, denn das Leben in der Landwirtschaft muss schließlich weitergehen, und spiegelt auch das Wesen der größtenteils pragmatischen, nicht sehr wortreichen Charaktere der Gegend wider.

Die verschiedenen Figuren des Dorfes mit ihren Ansichten, Beweggründen und Wünschen sind sehr authentisch dargestellt, so dass ihre Schicksale bewegend und spannend werden, auch wenn die einzelnen Ereignisse eher ohne Dramatik erzählt werden. Ein großer Teil des Geschehens wird vielmehr angedeutet, so dass man als Lesende*r selbst entsprechende Stellen emotional ausfüllt, was durch Kenntnisse der Zeit und den spürbaren dunklen Schatten, der sich über Wollseifen und seine Bewohner legt, nicht schwer fällt. So oder ganz ähnlich ist es den Menschen ergangen, eine zusätzliche literarische Zuspitzung würde nicht in die Stimmung der Geschichte passen.

Eine sehr gelungene Verbindung von realer Lokal- und Zeitgeschichte, die dazu einlädt, sich eingehender mit der spannenden Vergangenheit des realen Schauplatzes zu beschäftigen, mit einer fiktiven Familiengeschichte und interessanten Figuren, denen man gerne noch durch ihr weiteres Leben folgen würde.

Bewertung vom 10.01.2023
HIRNSALAT
Hübner, Véronique

HIRNSALAT


sehr gut

Ein Herz für besondere Gehirne

Als Mutter von zwei neurodivergenten Kindern, mit einem neurodivergenten Mann, und mit eigenen Zügen die ich rückblickend auf meine Kindheit immer mehr bei mir erkenne, bin ich sehr froh, dass es nun ein solches Buch gibt, das das Leben mit Hirnsalat sehr treffend beschreibt.

Dadurch dass das Buch das gesamte Spektrum der Neurodivergenz abdeckt und die Hauptfiguren gut verständlich, einfühlsam und respektvoll beschreibt, können sich Betroffene hier sicher in einem oder mehreren der Charaktere wiederfinden, und auch Angehörige erkennen bei den Kindern vieles wieder. Vor allem auch der Fokus darauf, was die einzelnen Kinder besonders gut können, ist sehr gut gelungen

Das ist schon einmal die wichtigste Botschaft: durch den Hirnsalatclub stellt man fest, dass man mit seinen Eigenheiten und Besonderheiten nicht allein ist, auch wenn es sich manchmal so anfühlt.
Hoffentlich kann das Buch auch neurotypischen Menschen näher bringen und verständlich machen, was dort in den Köpfen so vor sich geht, was von außen vielleicht ganz anders aussieht..
Die Botschaft am Anfang des Buches, die auch in verschiedenen Formen wiederholt wird, finde ich sehr wichtig: Diese Kinder wollen nicht so handeln; wenn sie es anders/besser/angepasster könnten, würden sie es tun!

Das gegenseitige Verständnis der Kinder und die Hilfe untereinander zeigt, was und wie Inkusion eigentlich sein sollte. Allerdings finde ich es traurig, dass die Kinder in einer Position sind, sich selbst zu helfen, während außer der Erzieherin Ina kaum jemand auf Seite der Kinder ist. Das ist jedoch keine Kritik an der Geschichte, sondern leider häufig die Realität von Kindern, die selbst mit einschlägigen Gutachten und Diagnosen oft an den Maßstäben von "normalen" Kindern gemessen werden.

Einige Kritikpunkte sind mir allerdings aufgefallen:

Während das bunte Gehirn und der Hirnsalat sehr treffende Bilder sind, ist der Rest der Szenen leider weniger ansprechend illustriert. Das ist natürlich Geschmackssache, aber zumindest beim Publikum hier sind sie nicht gut angekommen.

Das Publikum bringt mich zum nächsten Punkt; bei der Zielgruppe, vor allem der Altersgruppe, bin ich mir nicht ganz sicher. Die Altersangabe des Verlags lautet ab 5 Jahren, dafür finde ich Inhalt und Ausdrucksweise eventuell etwas zu kompliziert. Da aber die Figuren mitunter älter oder jünger handeln, als sie sind, was sehr realistisch ist, ist es letztendlich eine Ermessensfrage und von jedem Kind individuell abhängig.

Dafür dass es endlich ein solches Buch gibt, habe ich das Gefühl, dass es etwas zu viel schaffen möchte, was sich leider in einem etwas unübersichtlichen Aufbau niederschlägt. Zum einen wird die Geschichte des Hirnsalatclubs erzählt, dazwischen gibt es allerdings einen längeren Einschub der Neurodivergenz, ihre verschiedenen Ausdrucksformen und Ursachen erklärt, sowie die Schwierigkeit, von anderen beurteilt zu werden, erwähnt. Diese Aufteilung hätte ich, vor allem in Hinblick auf Aufmerksamkeits- und Verständnisbesonderheiten neurodivergenter Menschen, etwa in zwei Teilen des Buches (Geschichte und Hintergrundinformationen) vom Fluss her besser gefunden.

Unpassend finde ich die Abbildung der hochschwangeren Frau, die gemütlich mit Weinglas und Weinflasche dasitzt. Sicher gehört auch FAS zu einer der Ursachen für Hirnsalat, da dies jedoch die einzige Abbildung im Abschnitt Ursachen ist, wird darauf ein sehr großer und daher missverständlicher Teil der Aufmerksamkeit gelenkt, der gerade bei Kindern durchaus ein falsches Bild vermitteln könnte.
Hier hätte ich mir gewünscht, dass das Bild vom bunten Gehirn, auf das verschiedene Einflüsse einwirken, und eben die bunten Elemente ergeben, weitergeführt worden wäre.


Insgesamt ist "Hirnsalat" ein wichtiges Buch mit vielen sehr guten Ansätzen, vor allem sehr viel Herz, Einfühlungsvermögen und Identifikationsmöglichkeiten. Eine etwas andere Umsetzung hätte es allerdings noch viel zugänglicher machen können, denn ich wünsche mir, dass es möglichst viele Menschen erreichen kann.

Bewertung vom 10.01.2023
Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1
Ægisdóttir, Eva Björg

Verschwiegen / Mörderisches Island Bd.1


ausgezeichnet

Düster, klug konstruiert und psychologisch sehr spannend

"Verschwiegen" ist ein fesselnder Krimi mit einen wahnsinnig klug aufgebauten Plot, bei dem man sich schon ziemlich konzentrieren muss, um allen Details zu folgen, und der einen wirklich sehr lange im Dunkeln tappen lässt, wie alles konkret zusammenhängt.

Die rauhe Küste Islands in der Dunkelheit von November und Dezember bietet ein absolut passendes, atmosphärisch sehr stimmiges Setting. Die Kleinstadt, in der sich alle Anwohner seit Generationen gegenseitig kennen und einander haben aufwachsen sehen, und es scheinbar keine Geheimnisse geben kann, birgt doch viele Dinge, die im Geheimen geblieben sind oder die keiner sehen wollte, was neben der Charakterisierung der verschiedenen Figuren sehr viel Spannung aufbaut. Auch das Ermittlerteam um Elma ist sehr sympathisch und mit eigenen Hintergründen und Problemen sehr persönlich dargestellt.

Für mich ein sehr gelungenes Debut, eine spannende Reihe und eine vielversprechende Autorin!

Bewertung vom 08.01.2023
Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis / Die Polidoris Bd. 1
Fislage, Anja

Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis / Die Polidoris Bd. 1


ausgezeichnet

Wage das Abenteuer!

Das zehnjährige Tochterkind: Ich finde das Buch spannend, manche Stellen sind auch gruselig, aber ein irgendwie gutes gruselig, was sich später aufklärt, wenn man das Buch dadurch schnell weiterliest.
Die Figuren haben mir gut gefallen, vor allem Puffi die Katze.
Ein sehr kreatives Buch mit tollen Bildern, und ich bin schon gespannt und freue mich auf den zweiten Teil.

Das zwölfjährige Tochterkind hat das Buch wie gewohnt in kürzester Zeit durchgelesen und fand es super, lässt sich aber gegenwärtig nicht zu einer wortreicheren Meinung hinreißen.

Das perfekte Buch auch für Erwachsene, die am liebsten fantastische Kinderbücher lesen, weil sie sich damit selbst in die Zeit zurückversetzen, zu der sie ihre Liebe zu Büchern entdeckt haben und den Welten, in die sie Geschichten bringen können. Vollgepackt mit sonderbaren Charakteren, bizarren Settings, genau richtig schrägem Humor und kreativen Ideen, dazu sehr stimmungsvolle Illustrationen und eine spannende Handlung - bitte gerne Teil 2!

Bewertung vom 06.01.2023
Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1
Sander, Karen

Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1


sehr gut

Spannender Auftakt eines zusammenhängenden Dreiteilers

Ein sehr spannender Fall - ist Lillis Verschwinden eine Entführung, ein Mord, etwas ganz anderes? - in einem eigentlich beschaulichen Setting an der Ostsee im fiktiven Ort Sellnitz auf dem Darß.

Sehr gut gefallen haben mir die verschiedenen Charaktere und persönlichen Hintergründe der Ermittelnden wie auch der Verdächtigen, Zeugen und Anwohner. Vor allem die zwei Hauptfiguren Tom Engelhardt und Mascha Krieger sind sehr sympathisch. Von Maschas Rolle als Kryptologin, was ich von vornherein interessant fand, hätte ich gerne mehr gesehen, letztendlich waren die geheimnisvollen codierten Botschaften ja eher unkompliziert.

Bei der Vielzahl von Figuren, Motiven, Hinweisen und möglichen Lösungen des Falles habe ich mich im Verlauf der Handlung mehrmals gefragt, wie denn diese vielen verschiedenen Handlungsfäden und -stränge wohl zum Schluss noch verknüpft und aufgelöst werden können, vor allem je weniger Buch noch übrig war...
Wie sich herausstellt, werden sie das tatsächlich nicht, denn "Auftakt zur Thriller-Trilogie" bedeutet in diesem Fall offensichtlich, dass es nicht eine Reihe von drei abgeschlossenen Fällen geben wird, sondern dass sich die Lösung dieses einen Falles durch drei Teile hinziehen wird.
An sich ist das natürlich in Ordnung, aber für mich etwas ungewöhnlich, so dass ich diese Information gerne vor der Lektüre gehabt hätte.

Genug Material für einen weiteren Spannungsbogen wurde auf jeden Fall bereit gelegt, ich bin gespannt wie es weitergeht!