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BlueNa
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Remchingen

Bewertungen

Insgesamt 268 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2013
Im Land des Feuervogels
Kearsley, Susanna

Im Land des Feuervogels


ausgezeichnet

Berührung entlockt ein Geheimnis

Nicola hat studiert, lebt nun in London und arbeitet in einer kleinen Agentur, die sich auf Antiquitäten und Kunst spezialisiert hat. Was ihr Boss Sebastian nicht weiß: Nicola kann Gegenständen ihre Geheimnisse entlocken, in dem sie diese berührt. Doch der jungen Frau ist ihre Gabe eher unangenehm, weshalb sie sie selten bewusst einsetzt. Eines Tages kommt eine ältere Dame in die Agentur, weil sie eine kleine Holzskulptur schätzen lassen möchte, die ihre Vorfahrin angeblich von Zarin Katharina I. geschenkt bekommen hat. Ohne gesicherten Nachweis kann Sebastian jedoch nichts tun, doch Nicola erhält durch ihre Berührung einen Einblick in das frühere russische Zarenreich. Sie beschließt der alten Dame zu helfen, doch ganz allein traut sie sich dies nicht zu und sucht Hilfe bei ihrem ehemaligen schottischen Freund Rob. Eine wunderbare Reise in die Vergangenheit beginnt…

Susanna Kearsley konnte mich schon mit ihrem Buch „Das Geheimnis von Rosehill“ von sich überzeugen und auch ihr neuestes Werk „Im Land des Feuervogels“ hatte mich in Rekordzeit für sich gewonnen. Auch wenn eine Liebesgeschichte ein wichtiger Bestandteil des Buches ist, war diese nie kitschig oder überzogen dargestellt, auch wenn ich Nicola manchmal gerne geschüttelt hätte, weil sie sich so geziert hat. Aber die Reise in die Vergangenheit, die Nicola zusammen mit Rob unternimmt ist so wunderbar und aufregend, so dass mich beide Handlungsstränge absolut gefesselt haben. Nicola verfolgt das Leben der kleinen Anna im 18. Jahrhundert und gerät so mitten in die englisch-schottischen Machtkämpfe.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig, authentisch und toll zu lesen. Wie eine warme Decke schlingt er sich um den Leser und wickelt ihn vollkommen in die Geschichte um den Feuervogel ein. Ich habe mich in diesem Buch so wohlgefühlt, dass ich nicht wollte, dass es jemals endet. Susanna Kearsley schreibt sehr bildhaft und sie ließ Schottland, Belgien und St. Petersburg vor meinem inneren Auge zum Leben erwachen. Die Geschichte hat mich mitgerissen und erst wieder losgelassen, als auch die letzte Seite im Buch umgeblättert war.

Die Protagonisten waren unglaublich realitätsnah. Ich konnte mich in Nicola hineinversetzten, als wäre ich tatsächlich mitten in dieser Geschichte, anstatt nur als außenstehender Leser dabei. Nicola ist was ihre Gabe anbelangt sehr unsicher und hat Angst als Freak abgestempelt zu werden. Rob hingegen geht ganz offen damit um. Für ihn kommt es nicht in Frage irgendetwas vor anderen Menschen zu verbergen und das versucht er Nicola zu vermitteln. Davon abgesehen ist er ein wunderbarer Mann, der zu allen Schandtaten bereit und immer mit einer helfenden Hand an Nicolas Seite ist. Anna ist ein wunderbares starkes und tapferes Mädchen, das allen Widrigkeiten zum Trotz seinen Weg gegangen ist.

Das Cover des Taschenbuchs hat sofort meine Aufmerksamkeit erregt. Es ist schlicht, denn darauf ist eigentlich nur ein rothaariges Mädchen von Hinten zu sehen, das vom Wind umtost, in die Ferne blickt. Es ist allerdings mit so vielen, wunderbaren und warmen Farbe gestaltet, dass es mir schon „Wohlfühlbuch“ suggeriert hat, bevor ich es überhaupt aufgeschlagen hatte.

Fazit: „Im Land des Feuervogels“ von Susanna Kearsley hat im Sturm mein Herz erobert und die Autorin in jedem Fall in meinen Lieblingsautorinnen-Olymp erhoben. Man erhält in diesem Buch nicht nur eine, sondern zwei Geschichten, die beiden absolut grandios sind und die ich allen Leserinnen und Lesern nur ans Herz legen kann!

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Bewertung vom 23.09.2013
So wie Kupfer und Gold
Nickerson, Jane

So wie Kupfer und Gold


sehr gut

Törchen, Törchen öffne dich!

Sophia ist 17 und seit dem Tod ihres Vater eine Waise. Darum bricht sie von Boston ins weit entfernte Oren auf, um einige Zeit bei ihrem reichen Patenonkel und jetzigen Vormund Mr. De Cressac zu leben, bis sie volljährig ist. Ihren Patenonkel hat sie jedoch noch nie zuvor gesehen, immer nur wertvolle Geschenke von ihm erhalten. Als Sophia in dem rieseigen Herrenhaus ankommt, ist sie zuerst überwältig von all dem Pomp und den vielen teuren Kleidern, die Mr. de Cressac ihr schenkt, doch eine Sache verunsichert sie von Beginn an. Mr. de Cressac ist Witwer, war schon ein paar Mal verheiratet und immer sind seine Frauen unter mysteriösen Umständen verstorben oder verschwunden. Doch Sophia schiebt alle Bedenken beiseite und amüsiert sich, doch bald kann sie sich den Launen ihres Patenonkels nicht mehr entziehen und beginnt sich in seinen Wirrungen zu verlieren…

„So wie Kupfer und Gold“ ist eine modernere Nacherzählung des Märchens vom Blaubart und wer das Märchen kennt, wird in diesem Buch nichts Neues mehr entdecken. Doch sollte es euch genauso gehen, wie mir und ihr kennt das Märchen zwar vom Namen nach, wisst aber nicht unbedingt genau, um was es geht, dann dürfte euch die Geschichte sehr gut unterhalten. Vorausgesetzt, ihr mögt gerne historische (Südstaaten)-Romane, denn die Story ist im Jahr 1855 im amerikanischen Bundesstaat Mississippi angesiedelt. Mir hat das Setting sehr gut gefallen, denn man kommt auch unausweichlich mit dem Thema der Sklaverei in Berührung, denn Mr. de Cressac hat neben dem großen Herrenhaus auch eine große Plantage, auf der die schwarzen Sklaven schuften.

Der Schreibstil der Autorin kommt sehr unaufgeregt daher, mit vielen schönen und detaillierten Beschreibungen des großen Herrenhauses Wyndriven Abbey und der tollen Kleider, die Sophia erhält. Mir gefallen solche Beschreibungen und darum wird es mir beim Lesen auch nicht langweilig. Es gibt einen sanften Spannungsbogen, der ganz behutsam ansteigt, je mehr sich Sophia in das Netz der Lügen verstrickt, das ihr Patenonkel um sie spinnt. Manchen mag dies zu wenig sein, mir hat es an dieser Stelle völlig ausgereicht, denn meine Aufmerksamkeit wurde von den kleinen Dingen und wunderbaren Stimmungen in diesem Jugendroman gefesselt und somit benötigte ich keine gewaltigen Actionfeuerwerke, welche auch nicht zu diesem Buch gepasst hätten.

Es gibt eigentlich nur wenige Charaktere, die wirklich wichtig sind. Zum einen ist dies natürlich Sophia mit ihrem kupferroten Haar, deren Naivität gleich zu Beginn auffällt. Sie schafft es immer die Augen vor der Wahrheit zu verschließen und sich alles schön zu reden, bis sie einfach nicht mehr anders kann, als das Offensichtliche zu erkennen. Sie lässt sich von ihrer Familie auch schnell beeinflussen, denn sie ist ein junges Mädchen mit keinerlei Erfahrung. Mr. Bernard de Cressac ist ein Mann mit zwei Gesichtern. Er kann äußerst liebenswert und zuvorkommend sein, doch dann schlägt seine Laune schlagartig ins Gegenteil um und natürlich leidet Sophia darunter. Er ist sehr undurchsichtig und trotzdem ist schnell klar, was er eigentlich von Sophia will. Es gibt noch eine Reihe schöner Nebencharaktere, die wirklich gut ausgestaltet wurden und die Geschichte bereichern.

Das Cover ist wirklich wundervoll! Eine junge Frau mit kupferrotem Haar in einem grünen Kleid ist darauf zu sehen und es ist klar, dass dies Sophia sein soll. Im Hintergrund ist Wyndriven Abbey abgebildet. Mir gefällt es sehr gut, doch ich hätte eine andere Geschichte dahinter vermutet.

Fazit: „So wie Kupfer und Gold“ ist ein wunderbarer Historischer Jugendroman, in dem man an einem goldenen Herbsttag versinken kann. Gleichzeitig ist es auch eine Nacherzählung des Märchens vom Blaubart und wer das Märchen kennt, wird von der ersten Seite an genau wissen, auf was es hinausläuft. Alle anderen werden es zwar ahnen, aber trotzdem unserer Protagonistin gebannt durch die Geschichte folgen!

Bewertung vom 15.09.2013
Eden & Orion - Lichtjahre zu dir
Douglas, Helen

Eden & Orion - Lichtjahre zu dir


sehr gut

Sternenhimmel

Die 16-jährige Eden wohnt in Perran in Cornwall und steht kurz vor ihren Abschlussprüfungen. Da kommt der gutaussehende Ryan neu an ihre Schule und wird sofort von allen Mädchen umschwärmt. Er scheint sich aber hauptsächlich für Eden zu interessieren und Eden verliebt sich langsam aber sicher in Ryan. Doch irgendetwas stimmt mit ihm nicht: Er kennt weder Burger noch Pizza, kann nichts mit Hitler oder Ghandi anfangen und Eden beginnt Ryan ein wenig auf den Zahn zu fühlen. Dabei entdeckt sie, warum Ryan wirklich in Perran ist und das von seiner Mission die Zukunft der Menschheit abhängt…

„Eden & Orion: Lichtjahre zu dir“ soll der Auftaktband einer Trilogie werden und ist insgesamt ganz angenehm und spannend zu lesen. Wer allerdings eine Abneigung gegen Klischees hat, der sollte sich lieber gleich ein anderes Buch nehmen, denn diese Geschichte hier, ist gespickt davon. Es ist eine typische gut aussehender, geheimnisvoller Junge verliebt sich in Normalo-Mädchen-Geschichte, wie wir sie schon 100 Mal gelesen haben. Trotzdem versprüht das Buch einen Charme, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ich wartete gespannt darauf, bis Eden endlich aufdeckt, was mit Ryan eigentlich los ist und wie sich Handlung dann weiterhin entwickelt. Natürlich ist auch das Ende sehr Klischeehaft, auch wenn ich kurz wirklich gedacht hatte, die Situation wäre aussichtslos. Trotzdem hat mich das alles nicht wirklich gestört und der Kitschfaktor hielt sich erstaunlicherweise auch in Grenzen.

Der Schreibstil von Helen Douglas ist schön einfach gehalten und für ein Jugendbuch angemessen. Trotzdem ist die Sprache nicht zu jugendlich oder zu simpel, so dass man beim Lesen doch einen gewissen Anspruch hat. So richtig spannend wird es ab ca. der Mitte des Buches, nachdem Eden hinter Ryans Geheimnis gekommen ist und ihn dann unterstützt. Eden ist die Ich-Erzählerin und man verfolgt sie in Allem, was sie tut. Ansonsten ist das Buch kurzweilig und unterhaltsam.

Die Protagonisten gefallen mir insgesamt sehr gut. Alle sind gut ausgearbeitet, jeder hat seine Eigenarten, doch ich hätte mir ein wenig mehr Informationen zu den weiteren Freunden von Eden und Connor gewünscht, als nur hauptsächlich auf diese Beiden und Ryan einzugehen. Eden ist anfangs nicht sehr selbstbewusst und wundert sich, warum Ryan ihr so viel Beachtung schenkt. Sie lernt fleißig auf ihre Abschlussprüfungen und trinkt keinen Alkohol. Connor ist Edens bester Freund und erhofft sich mehr als Freundschaft von Eden, doch da taucht Ryan auf und vernichtet all seine Hoffnungen. Er ist chaotisch und ein Freund auf den man sich verlassen kann. Ryan ist selbstsicher und gutaussehend, aber er kennt viele Dinge wie Pizza nicht und er ist Vegetarier, was ihn ziemlich mysteriös erscheinen lässt und Edens Aufmerksamkeit weckt.

Das Cover des gebundenen Buches ist dunkel gehalten, wirkt aber interessant und freundlich. Hauptsächlich ist ein Sternenhimmel zu sehen, doch unten erkennt man zwei Silhouetten vor dem dämmrigen Himmel. Der Titel prangt in verschnörkelten Buchstaben groß in der Mitte. Insgesamt ist ein schönes, wenn auch nicht sehr aussagekräftiges Cover.

Fazit: „Eden & Orion: Lichtjahre zu dir“ ist Helen Douglas Debutroman und er strotzt nur so vor Jugendbuchklischees. Wer sich davon aber nicht abschrecken lässt, oder wen es nicht ganz so sehr stört, der erhält eine schöne und unterhaltsame Jugend-Sci-Fi-Romanze, die aber nicht ins kitschige abdriftet, sondern auch noch eine spannende Hintergrundgeschichte zu bieten hat.

Bewertung vom 14.09.2013
Und wenn wir fliehen / Detected Virus Bd.2
Crewe, Megan

Und wenn wir fliehen / Detected Virus Bd.2


sehr gut

Wenn nichts mehr so ist, wie es einmal war

Kaelyn macht eine unglaubliche Entdeckung: Ihr verstorbener Vater hat in seinem Labor heimlich an einem Impfstoff gegen das Virus gearbeitet und den Prototypen an sich getestet – ohne krank zu werden! Diese Entdeckung gibt ihr neuen Mut, doch es gibt niemanden mehr auf der Insel, der den Impfstoff reproduzieren kann. Zusammen mit Gav plant Kaelyn auf dem Festland nach jemandem zu suchen, der ihnen hilft, doch es kommt alles anders als gedacht: Der junge Soldat Tobias rettet Kaelyn, Meredith, Tessa, Leo und Gav das Leben, in dem er die Freunde vor einer Kampfhubschrauberattacke in Sicherheit bringt. Nun sind doch alle auf dem Festland und da es für sie auf der Insel nichts mehr gibt, beschließen sie, sich zusammen mit Tobias auf die beschwerliche Suche nach Hilfe zu machen. Doch auch auf dem Festland hat das Virus erbarmungslos gewütet und nichts ist mehr, wie es einmal war…

Mit Spannung habe ich den zweiten Teil von Megan Crewes Endzeittrilogie „Detected Virus“ erwartet, denn der erste Teil hatte mich positiv überrascht. Auch „Und wenn wir fliehen“ konnte mich von sich überzeugen, denn dieser Teil setzt genau da an, wo Band eins beendet war. Man trifft sofort wieder auf Kaelyn, durch deren Tagebucheinträge man den Ausbruch der Virusepidemie erlebt hat und nun ist Leo zurück auf der Insel. Genau der Leo, für den sie ursprünglich einmal das Tagebuch geführt hat. Ich fand es sehr spannend, als Kaelyn den Impfstoff ihres Vaters im Labor entdeckt hat und dass sich alle zusammen auf die gefahrvolle Reise durch das entvölkerte, eingeschneite und gefährliche Kanada begeben. Der Schnee, die Kälte und die restlichen Menschen, die noch übrig geblieben sind und sich nun zu gefährlichen Gangs zusammengerottet haben, machen den Jugendlichen die größten Schwierigkeiten. Somit müssen sie eine ganze Reihe Rückschläge und Enttäuschungen einstecken und es ist unklar, ob ihre Mission von Erfolg gekrönt sein wird.

Der Schreibstil der Autorin hat mir wieder sehr gut gefallen. Doch dieses Mal wird Kaelyns Geschichte nicht durch Tagebucheinträge erzählt, denn sie hält es nicht mehr nötig zu schreiben, jetzt, da Leo wieder da ist. Somit haben wir ganz normale Kapitel und drei große Abschnitte, in die das Buch eingeteilt wurde. Der Schreibstil selber ist sehr locker und leicht zu lesen und Kaelyn ist nach wie vor die Ich-Erzählerin, durch deren Augen man die Ereignisse erlebt. Die Spannungskurve steigt gleich zu Beginn steil an und bleibt jederzeit sehr hoch, denn ein Höhepunkt jagt den nächsten.

Die Charaktere sind wieder sehr gut ausgearbeitet. Natürlich kennen wir Kaelyn, Meredith, Tessa und Gav schon, doch es kommen mit Leo, Tobias und Justin weitere interessante Persönlichkeiten hinzu. Endlich lernen wir Leo kennen, doch der Leo, der auf die Insel zurückgekehrt ist, hat kaum mehr etwas mit dem Leo aus Kaelyns Erinnerungen gemein. Doch nach und nach, kehrt ein Teil des alten Leo zurück, wenn auch langsam. Kaelyn selbst muss über sich hinaus wachsen, auch wenn sie manchmal der Verzweiflung nah war und am Liebsten aufgeben hätte. Gav steht ihr zur Seite, obwohl er tatsächlich lieber auf der Insel geblieben und dort geholfen hätte. Tessa geht es genauso, aber alle geben ihr Bestes um den Impfstoff vor allen möglichen Gefahren zu schützen.

Das Cover finde ich total gelungen. Eine trostlose Winterlandschaft breitet sich vor uns aus, es ist alles in Weiß- und Grautönen gehalten, bei deren Anblick einem die Kälte schon in die Glieder kriecht. In der Mitte prangt rot das Biohazard-Symbol.

Fazit: Auch der zweite Teil aus der „Detected Virus“-Reihe „Und wenn wir fliehen“ von Megan Crewe schafft es, mich in das kanadische Endzeitszenario hineinzuziehen, das die Autorin für die Protagonisten erschaffen hat. Ich habe mit Spannung alle Abenteuer und Gefahren verfolgt, die unsere Freunde bestehen müssen und nun freue mich sehr auf Band drei, der hoffentlich nicht all zulange auf sich warten lässt!

Bewertung vom 07.09.2013
Engelslicht / Fallen Bd.4
Kate, Lauren

Engelslicht / Fallen Bd.4


sehr gut

Neun Tage bis zum Ende

Neun Tage bleiben Luce, Daniel und den andern Engeln noch, um den Ort des Engelssturzes vor vielen tausend Jahren zu finden und die Vernichtung der Welt, wie wir sie kennen, durch Luzifer aufzuhalten. Dafür müssen sie drei Reliquien finden, die ihnen den Weg weisen sollen. Doch nicht nur die Suche nach den drei Gegenständen erweist sich als gefahrvoll und schwierig, sondern auch Luces‘ Rolle in dem ganzen Unterfangen, die sich endlich herauskristallisiert. Werden sie es schaffen Luzifer aufzuhalten?

Der vierte und letzte Band der Engelsquatrologie von Lauren Kate hat es gewiss in sich, denn endlich, endlich erfahren wir zusammen mit Lucinda, welches ihr wahres Schicksal im Gefüge des Himmels und der Welt ist. Auch wenn ich dieses Schicksal oder mehr ihr wahres Ich schon längst erahnt habe, war es ein Glücksgefühl, mich in meiner Meinung bestätigt zu finden. Natürlich hätte mich Lauren Kate auch mit einer ganz anderen Wendung überraschen können, aber so war das Ende auch in Ordnung und ebenso die große Entscheidung zum Schluss. Insgesamt lässt sich das Buch und somit die gesamte Reihe mit einem guten Gefühl zuklappen. Allerdings muss ich fairerweise sagen, dass für mich der dritte Band, der spannendste und interessanteste war!

Der Schreibstil der Autorin hat mich gleich wieder in Luces‘ und Daniels Welt hineinkatapultiert, denn die Geschichte setzt nahtlos dort an, wo sie in Band drei „Engelsflammen“ endete. Flüssig und leicht bin ich durch die Seiten geglitten und habe Lucindas Weg bis zum Ende mitverfolgt. Für mich ist es immer wieder eine Wohltat zwischendurch ein Buch mit einem personalen Erzählstil zu lesen, da doch sehr viele Jugendbücher momentan mit einem Ich-Erzähler ausgestattet sind. Dies ist für mich ein Pluspunkt!

Die Charaktere sind hier natürlich alles alte Bekannte, doch es wird auch eine neue Person eingeführt: Dee. Dee ist eine Transhimmlische und ein wahrer Schatz in mehrerer Hinsicht. Sie hilft den Engeln und Luce, wo sie nur kann. Lucinda selbst muss sich selbst finden und ihre Vergangenheit ergründen, sie muss sich erinnern. Dabei entdeckt sie ein paar neue Talente in sich. Was mich ein wenig gestört hat, waren die furchtbar kitschigen Momente zwischen Daniel und Lucinda, die sich dann und wann eingeschlichen haben. Ja, sie sind Seelenverwandte usw., aber das war mir dann ab und zu mal zu viel des Guten.

Die Gestaltung des Schutzumschlages ist wieder einmal wundervoll! Er passt zu den übrigen Bänden der „Engel“-Reihe und ist wieder in gedeckten, dunklen Farbe gehalten. Hier fällt nur Band drei in der Farbgestaltung ein wenig aus dem Rahmen. Lucinda ist von Hinten zu sehen, windumtost auf in einer kargen Landschaft, bekleidet mit einem weißen Kleid.

Fazit: „Engelslicht“ von Lauren Kate ist ein schöner, runder Abschluss des Vierteilers und führt uns Leser zurück bis zum Anbeginn aller Zeiten. Mir haben das Buch und die gesamte Reihe gut gefallen, auch wenn ich hin und wieder des großen Kitschfaktor zu bemängeln hatte. Dies einmal außer Acht gelassen, erhält man eine abwechslungsreiche und schöne Geschichte um Engel und wahre Liebe, die ewig währt.

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Bewertung vom 04.09.2013
Ruhelose Seelen / Ashes Bd.3
Bick, Ilsa J.

Ruhelose Seelen / Ashes Bd.3


sehr gut

Der Kampf ums Überleben geht weiter

Alex kämpft im einstürzenden Bergwerk ums Überleben, nachdem Tom sie nicht hat retten können und erhält von unerwarteter Seite Hilfe. Währenddessen liegt Chris schwer verwundet unter der Bärenfalle. Es steht so schlecht um ihn, dass das Mädchen, das ihn gefunden hat nur einen Ausweg sieht: Ihm seine Qualen zu nehmen. Tom will nicht wahrhaben, dass Alex tot sein könnte. Er klammert sich an das letzte Fünkchen Hoffnung und in dem Lager, in dem Peter gefangen gehalten wird, braut sich wirklich Übles zusammen…

Ich hoffe, ich konnte den Inhalt des dritten Bandes bzw. des ersten Teils des dritten Bandes der Ashes-Trilogie zumindest ein wenig anschneiden. Wenn ich so darüber nachdenke, passiert in diesem Buch eigentlich kaum etwas, aber es ist auch nur der erste Teil des englischen Originalbuchs, das im Deutschen in zwei Bände aufgeteilt wurde. Man erfährt was mit Alex passiert, nachdem sie im Bergwerk abgestürzt ist, wie Tom sich fühlt, weil er ihr nicht helfen konnte und natürlich, wie es Chris unter der Bärenfalle ergeht. Außerdem wird endlich gelüftet, was mit Ellie passiert ist, nachdem sie entführt wurde. Natürlich endet die Geschichte abrupt in der Mitte und hat kein richtiges Ende. Selbst als Cliffhanger kann man es nicht richtig bezeichnen, denn es hört einfach auf. Glücklicherweise müssen wir nicht lange auf den zweiten Teil des Buches warten, der unter dem Titel „Ashes - Pechschwarzer Mond“ erscheint.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und unglaublich gut zu lesen. Ich habe die Seiten förmlich in mich aufgesogen und kam mit dem Umblättern kaum hinterher. Auch an Brutalität steht „Ashes - Ruhelose Seelen“ seinen Vorgängern um nichts nach, aber ich finde nicht, dass Ilsa J. Bick hier übertreibt, oder gar noch eine Schippe draufgesetzt hat. Nach dem ersten Schock in Band eins, wissen wir ja, was da auf uns zukommt, deshalb haben mich die Szenen mit Ekelfaktor überhaupt nicht überrascht oder überrumpelt. Alles halb so wild.

Die Protagonisten kämpfen ums nackte Überleben, weshalb ich keine großen Entwicklungssprünge bei Alex, Tom und Chris wahrnehmen konnte. Doch Ellie ist mittlerweile eine ganz tapfere, mutige und weise kleine Kämpferin, vor der man wirklich den Hut ziehen muss! Ellie gefällt mir nun richtig gut und ich bin gespannt, welche Rolle sie noch im weiteren Verlauf der Geschichte einnehmen wird. Peter vegetiert eher vor sich hin, als dass er lebt und trotzdem oder gerade deshalb ist er derjenige, dessen Entwicklung und Schicksal mich dieses Mal am meisten belastet hat.

Das Cover des Schutzumschlags ist genau wie seine Vorgänger aufgemacht. Das Mädchen mit dem wehenden Haar ist rechts platziert und die dominierende Farbe ist ein dunkles violett. Ich finde das Cover wieder sehr gut gelungen, mir gefällt die Optik der Reihe einfach!

Fazit: Eigentlich ist „Ashes - Ruhelose Seelen“ nur ein halbes Buch, das sollte man vielleicht vor dem Kauf wissen. Wir sind zwar von den Vorgängerbänden richtig fiese Cliffhanger gewöhnt, doch dieser hier ist irgendwie anders. So abrupt wurde ich noch nie mitten aus der Geschichte gerissen und nun benötige ich dringend den zweiten Teil. Trotzdem geht die Geschichte um Alex unter die Haut und ich vergebe wieder vier von fünf Sternen!

Bewertung vom 25.08.2013
Welt außer Kontrolle - Der Widerstand / Demi Monde Bd.2
Rees, Rod

Welt außer Kontrolle - Der Widerstand / Demi Monde Bd.2


sehr gut

Welt des Grauens

Ella Thomas, Vanka Maykow, Burlesque Bandstand, Norma Williams und Rivets sind auf ihrer Flucht vor den Toren von Paris gelandet und versuchen mit tausenden von anderen Flüchtlingen aus dem ForthRight in die Hauptstadt des Quartier Chaud zu gelangen. Dem Umstand, dass eine Gruppe aus Warschau Ella für den Messias hält haben sie es zu verdanken, dass Vanka, Ella und Norma festgenommen und in die Bastille gesperrt werden. Burlesque und Rivets können entkommen und in den Straßen von Paris untertauchen. Doch die Gefangenschaft in der Bastille ist vor allem für Ella nicht gerade förderlich, denn sie wird mit Elektroschocks gequält und somit wird in der jungen Frau unabsichtlich ein Dämon entfesselt, der nichts mehr gemein mit der Ella hat, die Vanka kennen und lieben gelernt hat…

Es ist immer schwierig bei einem zweiten Teil einer Reihe eine Inhaltszusammenfassung zu schreiben und einerseits nicht zu viel vom ersten Teil und andererseits nicht zu viel vom Inhalt des Buches selbst zu verraten. Vor allem bei dieser Reihe, in der die Handlung, wie ich finde, recht komplex angelegt ist. Die Handlung spielt sich dieses Mal hauptsächlich in Paris und Venedig der Demi Monde ab, aber auch in der realen Welt, in der wir Aaliz Heydrich bei ihren Machenschaften begleiten. In der Demi Monde bekommen wir es mit der Dogaressa von Venedig zu tun, aber auch mit dem Marquis de Sade, mit dem einen oder anderen Grigori und natürlich mit der Messias-Frage. Die eine oder andere Wendung fand ich dieses Mal jedoch ein wenig zu abstrus und trotz der schon von jeher abstrusen Computersimulation der Demi Monde, war es dann doch ein wenig zu dick aufgetragen.

Der Schreibstil des Autors hat mir wieder sehr gut gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass er unverändert gut und spannend geschrieben hat. Die Wortkreationen waren mir nun bekannt und ich konnte sie alle genauso lesen, als wären es ganz normale Wörter in unserer Sprache. Erstaunlich, wie schnell man sich an solche Wortschöpfungen gewöhnt auch den Sinn dahinter anerkennt. Dieses Mal dauert es wirklich nicht lange, bis Spannung aufkommt, denn die Geschichte knüpft nahtlos an den ersten Teil „Die Mission“ an und die Ereignisse überschlagen sich ziemlich schnell. Langweilig wird es wirklich nicht, denn der Autor denkt sich immer neue Kuriositäten für seine Protagonisten aus!

Die Protagonisten entwickeln sich alle weiter. Ella macht die größte Veränderung durch und wird von der sympathischen jungen Frau, die in die Demi Monde geschickt wurde, um die Präsidententochter Norma Williams zu retten, zu einem skrupellosen Monster. Vanka Maykow kam mir in diesem Buch ein wenig zu kurz, dafür wandelt sich Norma Williams, geprägt durch die Ereignisse, von einer Nervensäge zu einer toughen jungen Frau, die ihr eigenes Schicksal und das der Demi Monde in die Hand nimmt. Auch Burlesque und Rivets sind wichtige Begleiter und sorgen für den einen oder anderen humorvollen Augenblick.

Das Cover des Paperbacks ist an das Cover des ersten Bandes angelehnt. Man sieht ein junges Mädchen, das, mit einem roten Mantel bekleidet, auf den Eifelturm zuläuft. Der Hintergrund ist in Blautönen gehalten. Mir gefällt es wieder sehr gut!

Fazit: Mit „Demi Monde: Welt außer Kontrolle: Der Widerstand“ legt Rod Rees einen sehr guten und actionreichen zweiten Teil seiner Reihe um die Computersimulation Demi Monde vor, in dem ein wenig klarer wird, was es mit der Demi Monde wirklich auf sich hat. Trotzdem war ich von der einen oder anderen abstrusen Entwicklung ein wenig überrumpelt, so dass ich wieder vier von fünf Sternen vergeben kann. Ich bin gespannt, wie es mit der Demi Monde weitergeht!

Bewertung vom 20.08.2013
In einer anderen Welt
Walton, Jo

In einer anderen Welt


sehr gut

Im Internat gib es keine Feen

Morwenna ist 15 und wurde aus ihrem Leben gerissen: Sie musste vor ihrer grausamen Mutter fliehen und versucht den Tod ihrer Zwillingsschwester zu verarbeiten. Sie findet Unterschlupf bei ihrem Vater in England, doch der steht unter der Fuchtel seiner drei merkwürdigen Schwestern und Morwenna wird ins Internat geschickt. Dort flüchtet sie sich in die Welt ihrer Bücher, denn Morwenna liest leidenschaftlich gerne Science-Fiction-Romane. Doch selbst im Internat, dem magielosesten Ort, den sie kennt, schafft es ihre Mutter sie zu finden…

Mir fällt es schwer den Inhalt dieses Buches zusammenzufassen, ohne zu viel zu verraten. Denn die Geschichte beginnt eigentlich da, wo Morwennas großes Abenteuer schon längst vorbei ist und man erfährt erst in relativ kleinen Portionen, was damals eigentlich passiert ist und wie ihre Zwillingsschwester Morganna ums Leben kam. Jo Walton erzählt ihre Geschichte so, dass man sie sofort lieben muss, mit all den Feen und Morwennas überbordenden Fantasie. Doch, wenn man am Ende genauer darüber nachdenkt, könnte es auch sein, dass die ganzen Feen und Magie einzig und allein Morwennas Fantasie entsprungen könnten. Das ist hier wirklich Auslegungssache und jeder kann für sich entscheiden, ob er es so oder so lesen möchte. Für mich waren die Feen Wirklichkeit.

Jo Waltons Schreibstil hat mir unheimlich gut gefallen. Sie schreibt in einer, auch für jüngere Leser, verständlichen Sprache und trotzdem anspruchsvoll und manchmal in verschachtelten Sätzen. Ich kam relativ schnell durch die Seiten, zum einen, weil Morwennas Geschichte so sympathisch und schön war, zum anderen, weil es mich fast angespornt hat diese unheimlich klein- und engbedruckten Seiten zu durchpflügen. Denn das wollte ich euch unbedingt mitteilen: Dieses Buch hätte mit normal gesetzten Seiten eine deutlich höhere Seitenanzahl. Bekommt also bloß keinen Schreck, wenn ihr das Buch zum ersten Mal aufklappt!

Die Protagonistin Morwenna war mir sofort sympathisch, vor allem natürlich, weil sie genauso gerne und viel liest wie ich. So jemanden muss man einfach mögen! Allerdings versucht sie auch die anderen Mädchen ihrer Internatsklasse auf Distanz zu halten und erzählt herum, ihre Mutter sei eine Hexe. Erst im Buchclub findet sie gleichgesinnte Freunde und lernt dort auch Wim kennen. Wim ist ein Kämpfer, das erfährt man aber erst später. Zu Beginn ist Wim einfach nur der unglaublich schöne und unnahbare Junge mit dem miesesten Ruf der Welt. Alle anderen Nebenfiguren sind auch super gut ausgearbeitet und können neben Morwenna bestehen.

Das Cover der Klappbroschur ist wirklich sehr schön und ein Hingucker. Es ist so gestaltet, dass ich drin versinken könnte. Im Hintergrund sind ganz schwach einige Buchstaben zu erkennen, die auf Morwennas Liebe zu Büchern hindeuten. Außerdem ist die grüne Landschaft von Wales abgebildet, allerdings ist alles gezeichnet. Wunderschön!

Fazit: „In einer anderen Welt“ von Jo Walton ist ein Buch, in dem man versinken kann, das einem zum Träumen anregt und dessen Geschichte einen auch hinterher nicht mehr loslässt. Außerdem erhält man einige interessante Leseanregungen, denn alle Bücher, die Morwenna liest, sind entweder mit ihrem Deutschen, oder dem Originaltitel angegeben. Ich wünschte, es gäbe viel mehr solcher Bücher! Meine absolute Leseempfehlung!