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sueorange

Bewertungen

Insgesamt 104 Bewertungen
Bewertung vom 04.01.2010
Welche Farbe hat die Liebe?
Reuter, Katja

Welche Farbe hat die Liebe?


sehr gut

Ein Geburtstagsgeschenk mit Folgen !

Jules Leben, das eigentlich gerade etwas vor sich hin dümpelte, wird ganz schön aus den Angeln gerissen und alles beginnt mit einem wohl gemeinten Geburtstagsgeschenk von ihrer besten Freundin Tina. Diese schenkt Jule, die seit drei Jahren dauerverlobt ist, eine einjährige Goldmitgliedschaft für das Internetportal StayFriends. Mit dem Vorurteil behaftet, dass sich dort nur Leute tummeln, die mit ihrer Freizeit nichts anzufangen wissen, sieht sich Jule in dem Portal um und findet dann doch Gefallen daran, ihre alten Klassenkameraden zu suchen. Vor allem möchte sie wieder Kontakt zu ihrer alten und großen Liebe Erik aufnehmen. Dies alles funktioniert wunderbar, geruhsam ist ihr Leben nun auch nicht mehr, hat sie sich doch nun mal rasant zwischen zwei Männer katapultiert.

Ein leichtes, beschwingtes Buch über die Liebe und Liebesverwirrungen. Mit Jule tauschen möchte ich nicht, aber es ist erheiternd an ihren bald nicht mehr nur virtuellen Verstrickungen teil zu haben. Locker und leicht zu lesen, kurzweilig, ein typischer Frauenroman, aber einer der Besseren. Empfehlenswert als Lektüre für zwischendurch – ein Roman komisch und traurig zugleich, mit Herz aber nicht zu schmalzig.

Katja Reuter, geboren 1971, hat Design studiert und lange in der Modebranche gearbeitet. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei kleinen Kindern in Berlin.

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Bewertung vom 17.11.2009
Mord im Gurkenbeet / Flavia de Luce Bd.1
Bradley, Alan

Mord im Gurkenbeet / Flavia de Luce Bd.1


ausgezeichnet

Bucksaw, seit jeher Zuhause der Familie de Luce, ein Gebäude im georgianischen Stil in dem Flavia de Luce, ein elfjähriges Mädchen, mit ihrem Vater und ihren beiden älteren Schwestern, Daphne und Ophelia, in England wohnt. Nicht nur, dass sie für ihr Alter eine große Portion Altklugheit inne hat, so schlummert auch eine große Leidenschaft in ihr und zwar für die Chemie des Todes, man könnte sagen, dass eine geniale Giftmischerin in ihr verborgen ist. Und von geringer Neugierde kann bei ihr auch nicht die Rede sein. Eines Morgens entdeckt Flavia eine Leiche im Garten, genauer, im Gurkenbeet. Und ausgerechnet ihr Vater, der Colonel de Luce gilt als der Hauptverdächtige, hatte er sich doch am Vorabend mit genau diesem Herrn gestritten. Aber Flavia ist schon bald von seiner Unschuld überzeugt, der Tote ist nämlich an Gift gestorben und dafür ist sie ja die Expertin, aber ihr Vater hat von Giften jeder Art keinen blassen Schimmer, also beginnt sie selbst zu ermitteln. Bei ihren Erkundigungen löchert sie die möglichen Zeugen und geht auch den abwegigsten Spuren nach. Dabei enthüllt sie so manches Geheimnis.

Die kleine Kriminalistin hat einen ganz eigenen Charme, sie traut sich was und man schließt sie schnell ins Herz. Sehr komisch finde ich auch die Streitigkeiten zwischen den Schwestern, die zu allerlei Aktionen und Rachereaktionen führen, aber darin sind sie sich auch ebenbürtig. Insgesamt erinnert die Art des Krimis ein wenig an die Miss Marple- Geschichten. Der Kriminalroman wurde ja schon früh gelobt, da Alan Bradley auf der Basis eines einzigen Kapitels mit dem renommiertesten Krimipreis der Welt ausgezeichnet wurde, dem "Dagger Award", und ich finde auch nach dem Lesen des ganzen Buches, dass der Preis verdient ist. Sehr freue ich mich darüber, dass es nicht bei diesem einen Roman über Flavia de Luce bleiben wird, denn an ihrer ganz eigenen Art und Weise die Welt zu sehen und zu beschreiben, kann man sich einfach nicht satt lesen.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2009
Das Buch der Lügen
Meltzer, Brad

Das Buch der Lügen


sehr gut

Kains Mordwaffe – Gibt das „Buch der Lügen“ Auskunft darüber?

Es gibt Verbrechen, die werden niemals restlos aufgeklärt und ein solches ist der erste Mord in der Menschheitsgeschichte, der im Alten Testament überliefert wurde. In größter Dunkelheit verborgen liegt die Frage nach der ersten Tatwaffe in der Geschichte. Kain tötet Abel- aber mit welchem Hilfsmittel beging er diesen Mord? Bis heute ist dieses Rätsel nicht gelöst!

Mitchell Siegel wurde 1932 bei einem Raubüberfall mit drei Schüssen getötet. Da sein Sohn sich einen unverwundbaren Helden erträumt, wird dieser als Erwachsener zum Erfinder von Superman, dem Comic – Helden. Der Mord an seinem Vater bleibt ungelöst.

Cal Harper musste in seiner Kindheit mit ansehen, wie sein Vater seine Mutter, die an einer bipolaren Störung erkrankt war, im Affekt tötete. Da ein Blick zu ihrem Sohn sie ablenkte, so dass sie auf die Mayonnaise, die auf den Boden gefallen war, nicht achtete, verlor sie durch den Stoß des Vaters das Gleichgewicht und prallte auf eine offen stehende Schublade. Dieser Blick verursachte jahrelange Schuldgefühle bei Cal. Sein Vater kam daraufhin ins Gefängnis
und nahm auch später den Kontakt zu Cal nicht auf, als er seine Haftstrafe abgesessen hatte.
Neunzehn Jahre später betätigt sich Cal als Streetworker und sammelt zusammen mit Roosevelt, einem ehemaligen Priester, Obdachlose auf der Straße ein und bringt diese in Unterkünfte. Bei einem ihrer Einsätze greifen sie einen vermeintlich Obdachlosen auf, der von einer Kugel getroffen wurde, die eindeutig aus derselben Waffe stammt, mit der auch Mitchell Siegel damals getötet wurde. Beobachtet werden sie von Ellis, einem Polizisten, der hinter dem „Buch der Lügen“ her ist, das Aufschluss über die erste Mordwaffe in der Menschheit geben soll. Bald darauf befindet sich Cal selbst inmitten dieser gefährlichen Jagd nach dem „Buch der Lügen“.

Ein spannendes Rätsel, ein wenig Verschwörung, ein Ausflug in die Welt der Superhelden und Superschurken. Manchmal vermisse ich dabei ein wenig die Logik. Wenn man jedoch von ein paar kleinen Schönheitsfehlern absieht, ist dem Autor eine spannende Geschichte gelungen, die durchaus lesenswert ist. Der Spannungsbogen bleibt über das ganze Buch erhalten, der Autor führt den Leser immer wieder auf falsche Spuren, trotz dessen fällt es mir schwer eine generelle Empfehlung für diesen Thriller auszusprechen, da er sehr speziell ist. Mit speziell meine ich die Verbindung zwischen einem Comic und der Bibel, aber die Idee ist durchaus reizvoll und die Umsetzung interessant.

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Bewertung vom 26.10.2009
König der Marionetten
Owen, Joanne

König der Marionetten


ausgezeichnet

Prag ist eine geheimnisvolle Stadt. Wer schon einmal dort war, wird sicherlich die kleinen Marionettenläden nicht übersehen haben, mit den kunstvoll gestalteten Puppen. Auch die Marionettenspieler auf der Karlsbrücke kann man an Sommertagen beobachten.

In dieser interessanten Stadt spielt der Roman "König der Marionetten". Der Autorin, die selbst Marionetten- und Pragliebhaberin ist, ist es gelungen, eine Geschichte um eine junge Frau, namens Milena, mit alten Legenden zu verweben. Milenas Vater war ein Marionettenspieler und hatte ein Marionettentheater in der Prager Altstadt "Das Haus der schönen Träume", er ist jedoch beim Bühnenaufbau für eine seiner Vorstellungen gestürzt und dadurch zu Tode gekommen. Zur gleichen Zeit verschwand auch Milenas Mutter unter ungeklärten Umständen. Seit dieser Zeit ist das Theater geschlossen und Milena lebt bei ihrer Großmutter, die sie liebevoll Baba nennt. Milena ist nach drei Jahren die Einzige, die noch daran glaubt, dass ihre Mutter wieder zurückkehrt und sie träumt davon das Theater ihres Vaters wieder zu eröffnen. Eines Tages kommt ein fahrender Marionettenmeister nach Prag, als Milena diesem begegnet, lädt er sie zur Premiere ein. Jedoch soll sie nicht nur eine unbeteiligte Zuschauerin bleiben, er hat ihr eine ganz besondere Rolle in seinem Plan zu gedacht. Dieser soll ihn seinem Ziel näher bringen, König von Böhmen zu werden. Können ihre Tanten, die Schneeschwestern, ihr aus dieser misslichen Lage helfen oder ihr bester Freund Lukas?

Das Jugendbuch ist wunderschön gestaltet, es ist auf recht dickem, glänzendem Papier gedruckt, welches dem Buch eine gewisse Schwere verleiht. Die Geschichte ist wie ein Theaterstück in fünf Akte unterteilt. Insgesamt lockern immer wieder Bilder oder abgedruckte alte Dokumente die märchenhafte Erzählung auf. Es entsteht eine ganz besondere Stimmung, mal liest es sich recht düster und mal lädt es zum Träumen ein, es entführt den Leser in eine fremde Stadt und in eine vergangene Zeit. Dieses Buch ist wirklich etwas Besonderes, es verströmt eine ganz eigene Magie.

Joanne Owen wurde in Pembrokeshire in Wales geboren und hat am St. John's College in Cambridge Sozialwissenschaften, Archäologie und Anthropologie studiert. "König der Marionetten" ist ihr erster Roman, den sie nach verschiedenen Tätigkeiten im Buchhandel und bei Jugendbuchverlagen nun veröffentlicht hat. Sie spielt Bassgitarre in einer Band und lebt mit ihrem Partner und einer riesigen Sammlung Marionetten in London.

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Bewertung vom 13.10.2009
Tief im Wald und unter der Erde
Winkelmann, Andreas

Tief im Wald und unter der Erde


ausgezeichnet

Leben Sie in einer ländlichen Gegend, in der Nähe eines Waldes? Führen Zugschienen durch den Wald und müssen Sie nachts einen Bahnübergang am Waldrand überqueren? Vielleicht sogar in der Dunkelheit vor den Schranken anhalten und warten?

Wenn Sie das Buch "Tief im Wald und unter der Erde" gelesen haben, werden Sie sich in einer solchen Situation wahrscheinlich noch mehr gruseln als zuvor.

Denn: "Es lebt tief im Wald. Es verfolgt dich. Und es tötet..."

An dem eben beschriebenen Ort, der Bahnschranke im Wald, kamen vier von Melanies Freunden bei einem ungeklärten Unfall ums Leben, keiner weiß, warum sie plötzlich auf die Schienen fuhren, wo der heran eilende Zug das Auto erfasste. Alle vermuten, der Fahrer sei betrunken gewesen, doch Melanie ist sich sicher, dass dieser nie trank, wenn er fuhr. Seit diesem Geschehen steigt in ihr eine Panik empor, wenn sie an der Schranke halten muss, sie glaubt eine dunkle, schemenhafte Gestalt vom Rand des Waldes auf ihren Wagen zu kriechen zu sehen. Keiner schenkt Melanies Beobachtungen Glauben, da sie seit dem Verlust ihrer Freunde in therapeutischer Behandlung ist. Doch dann verschwindet plötzlich ein junges Mädchen, Jasmin Dreyer und deren Fahrrad wird in der Umgebung der Bahnschranke gefunden. Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter übernimmt diesen Fall, bald beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn eine weitere Frau verschwindet.

Das ist nach längerer Zeit mal wieder ein durchdachter, fesselnder Thriller mit einem hohen Gruselfaktor. Der Autor spielt gekonnt mit den Ängsten der Leser. Es ist ein Buch, das noch eine Weile nach hallt, vor allem, wenn die Nacht einbricht und an der Bahnschranke die roten Lichter blinken...

Andreas Winkelmann, geboren 1968, entdeckte schon in jungen Jahren seine Leidenschaft für unheimliche Geschichten. Er war Soldat, Sportlehrer und Taxifahrer, doch seine Berufung fand er im Schreiben. Heute lebt er mit seiner Familie in einem einsamen Haus am Waldesrand nahe Bremen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2009
Im Schatten der Burenwurst

Im Schatten der Burenwurst


sehr gut

Wien, hautnah !
Prosaminiaturen werden die Kurzgeschichten genannt, mit denen H.C. Artmann dem Leser seine Heimatstadt Wien näher bringt. Es sind humorvolle Geschichten, die Wien und seine Bewohner von einer ganz eigenen Seite zeigen. Der Autor lässt die skurrilen Gestalten, die seine Geschichten bevölkern in Wiener Mundart sprechen, dies ist mitunter sicherlich etwas schwierig zu verstehen, gibt aber auch noch zusätzlich einen Einblick in die Sprache. H. C. Artmann spielt mit Klischees und fängt Alltagsszenen geschickt ein. Besonders schön sind die Zeichnungen von Ironimus, diese lockern den Text immer wieder etwas auf. Empfehlen kann ich dieses kurzweilige Büchlein allen, die sich für Wien interessieren und etwas Besonderes suchen, um sich auf die Stadt einzustimmen. Es ist sicherlich auch ein schönes Geschenk für Wien - Liebhaber.

H.C. Artmann wird zu den bedeutendsten österreichischen Autoren der Nachkriegszeit gezählt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein literarisches Werk.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.09.2009
Verbrechen. Ausgezeichnet mit dem Kleist-Preis 2010
Schirach, Ferdinand von

Verbrechen. Ausgezeichnet mit dem Kleist-Preis 2010


ausgezeichnet

Unglaublich – aber wahr !!!

Mit seinen 11 „Stories“ aus dem Berufsalltag eines Strafverteidigers hat Ferdinand von Schirach eine Sammlung von ungewöhnlichen und absurden Verbrechen geschaffen, die den Leser fesseln, nachdenklich stimmen und bewegen. Im Grunde bin ich kein großer Fan von Kurzgeschichten, aber diese wiedergegebenen Fälle, die auf wahren Begebenheiten beruhen, haben mich sofort fasziniert.

Weshalb wird aus einem unbescholtenen Bürger ein Mörder, der seine Frau mit der Axt zerteilt und weshalb kann ein Mörder, der eine solche gruselige Tat begangen hat, dennoch ein mildes Urteil erhalten?

Ferdinand von Schirach gewährt dem Leser einen Blick über seine Schulter und mit den Hintergrundinformationen erscheint so mancher Täter oder so manche Tat in einem neuen Licht.

Leider war das Buch mit seinen 200 Seiten Umfang viel zu schnell gelesen, aber vielleicht schreibt das Leben ja noch ein paar weitere interessante Geschichten und diese führen dann zu einer Fortsetzung.

Ferdinand von Schirach, geboren 1964 in München, arbeitet seit 1994 als Anwalt und Strafverteidiger in Berlin. Zu seinen Mandanten gehörten neben Industriellen und Prominenten auch Angehörige der Unterwelt.

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Bewertung vom 21.09.2009
Die Stadt der Regenfresser / Chroniken der Weltensucher Bd.1
Thiemeyer, Thomas

Die Stadt der Regenfresser / Chroniken der Weltensucher Bd.1


ausgezeichnet

Schon äußerlich betrachtet, ist es sicherlich das schönste Buch dieses Jahres, sehr liebevoll und aufwendig gestaltet.
Und wie es sich bei einem richtigen Abenteuerroman gehört, befindet sich eine alt wirkende Weltkarte auf den Innenseiten der Buchdeckel, die den jungen Leser begrüßt.

Thomas Thiemeyer entführt uns ins Jahr 1893 und erzählt uns die Geschichte von Carl Friedrich Donhauser, der sich selbst Humboldt nannte. Dieser begibt sich zusammen mit seinen Gefährten auf eine spannende und gefährliche Entdeckungsreise in den peruanischen Anden. Was sie dort erwartet ist einzigartig: "Eine Stadt in der Vertikalen, 3000 Meter über dem Meeresspiegel. Ein vergessenes Volk, bedroht durch eine unheimliche, archaische Macht."

Die Charaktere sind liebevoll beschrieben, es fällt leicht sich in sie hinein zu versetzen. Die Geschichte ist fesselnd und dem Autor ist es gelungen, einen Abenteuerroman zu schreiben, der sicherlich nicht nur junge Leser ansprechen wird. Beruhigend ist, dass es nicht das einzige Buch, dieser Art, bleiben wird und dass man die liebgewonnenen Personen auch noch bei weiteren Abenteuern begleiten können wird. Denn dieses Buch macht eindeutig süchtig auf mehr... Und es ist sicherlich ein prima Geschenk!!!

Thomas Thiemeyer studierte Kunst und Geologie in Köln und arbeitete mehrere Jahre als selbständiger Illustrator und Künstler. 2004 erschien sein Debütroman "Medusa", der erste einer Reihe von sehr erfolgreichen Wissenschaftsthrillern für Erwachsene. "Chroniken der Weltensucher" ist seine erste Reihe für Jugendliche.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.09.2009
Neu-Erscheinung
Gantenberg, Michael

Neu-Erscheinung


ausgezeichnet

Das unterhaltsamste und kurzweiligste Buch, das ich in der letzten Zeit gelesen habe ist sicherlich „Neuerscheinung“ von Michael Gantenberg. Das Cover strahlt gelb mit der Sonne um die Wette.

Der Lokalredakteur Paul Elmar Litten arbeitet beim westfälischen Heimatboten und lebt in einer Kreisstadt. Endlich bekommt er die Möglichkeit zu zeigen, was wirklich in ihm steckt, jedoch nur im Verborgenen. Nur der Herausgeber weiß, dass sich Paul hinter dem Pseudonym „Bella Gabor“ verbirgt, aus deren Feder der spektakuläre Fortsetzungsroman auf Seite 1 des Heimatboten stammt: „Die Messias“.
Das ist die Geschichte von Jesu Zwillingsschwester Hannah, die trotz ihrer 2000 Jahre, die sie nun auf Erden wandelt, immer noch eines vermisst, das wahre Leben. Sie möchte sich verlieben... Ihr Vater (demnach Gott) schenkte ihr zu ihrem 34. Geburtstag die Unsterblichkeit und die Fähigkeit immer die Wahrheit zu erkennen. Und nun möchte sie nur noch ein Leben haben, aber ein leidenschaftliches, möchte belogen werden und selbst lügen – Frau sein.
In der katholischen, westfälischen Gemeinde sorgt dieser Fortsetzungsroman natürlich für heftigen Gesprächsstoff, auch Pauls Frau Bettina bleibt von der Geschichte nicht unberührt. Doch sie ahnt nicht, wer dahinter steckt... dies führt unweigerlich zu Chaos. Und Paul, der möchte gerne durch die Geschichte die Liebe seiner Frau wieder gewinnen, natürlich im Verborgenen, versteht sich...

Teilweise habe ich das Buch beim Zugfahren gelesen, ab und an laut lachend. Ich finde die Idee mit Jesu Schwester schon sehr gelungen, auch wenn sie zwischenzeitlich ein wenig an ihrer Spritzigkeit verliert. Möglicherweise ist es vor allem ein Buch, das Frauen mögen, mir hat es gefallen.

Michael Gantenberg bekannt geworden als WDR- Radiomoderator, Gastgeber des Satiremagazins „Extra 3“, schrieb für DIE ZEIT und die FAZ. Erhielt den Grimme-Preis für „Ritas Welt“ und den Deutschen Fernsehpreis. Zudem entwickelte er „Alles Atze“ und „Nicola“.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.