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Benutzername: 
Chiara
Wohnort: 
Kornwestheim

Bewertungen

Insgesamt 128 Bewertungen
Bewertung vom 11.05.2010
Die Maurin
Korte, Lea

Die Maurin


ausgezeichnet

Zahra verbringt schon als junges Mädchen tageweise ihre Zeit als Hofdame und enge Vertraute von Aisha der Hauptfrau des Emirs. Sie beweist schon in frühen Jahren viel Mut und ist einem auf Anhieb sympathisch.

Ausgerechnet ihr Halbbruder Yazid ermuntert den Emir zum Krieg gegen die Kastilier und dass obwohl Zahras Mutter selbst kastilischer Herkunft ist.

Aufgrund der sich immer mehr zuspitzenden Situation zwischen den Christen und den Mauren möchte ihr Vater sie noch eher als geplant verheiraten und in Sicherheit wissen. Da kommt es Zahra gerade recht, dass Aisha sie auf geheime Missionen schickt und scheut auch nicht die Gefahren in die sie dadurch zwangsläufig gerät.

So setzt sie sich nicht nur für das maurische Reich ein sondern unterstützt Ihre Halbschwester bei den wahnwitzigen Plänen mit einem christlichen Sklaven durchzubrennen und ihre Liebe zu einem Kastilier bringt sie ebenfalls in tödliche Gefahr.

Anhand der fiktiven Geschichte von Zahra und ihrer Familie erhalten wir Einblicke in die erbitterte Kämpfe und Schlachten zwischen den christlichen Kastilier und den muslimischen Mauren, welche von Lea Korte hervorragend recherchiert und in die Geschichte eingebunden wurden. Anhand der Dramatis Personae kann man erkennen welche der Personen geschichtlich hinterlegt sind und auch die Stammbäume der beiden Herrscherfamilien geben nochmal einen guten Überblick. Im Nachgang werden dann noch diverse arabische Begriffe aus dem Roman erläutert.

Positiv finde ich auch, dass in beiden Völkern sowohl positive als negative Charaktere auftauchen und die Autorin weder pro Christen noch pro Muslime schreibt. Vielmehr hat man den Eindruck, dass durch die sich kreuzende Wege und Solidarität der Feinde in einigen Handlungssträngen der Wunsch nach Toleranz und friedliches Miteinander durchblickt wenngleich das damals fernab des möglichen lag.

Der Roman hat mich wirklich von Anfang bis Ende gefesselt. Sowohl die Haupt- als auch die Nebenfiguren werden mit so viel Leben und Liebe gefüllt ohne dabei kitschig zu wirken. Die Ereignisse überschlagen sich und die Handlung ist dermaßen spannend und fesselnd, dass man das Buch gar nicht weglegen möchte.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.05.2010
Wunderhund
Lee, Ingrid

Wunderhund


ausgezeichnet

Eines Nachts kommt MacKenzies Vater von einer Pokerrunde nach Hause und wirft seinem Sohn ein feuchtes Bündel aufs Bett. MacKenzie kann sein Glück nicht fassen – jetzt hat er einen Hund, einen kleinen Pittbullwelpen. Sie heißt Cash und es entsteht eine innige Beziehung zwischen den Beiden.

In der Stadt werden immer mehr Stimmen laut, dass die Haltung von Pittbulls unverantwortlich sei und auch MacKenzie und Cash werden bei ihren Spaziergängen oft beschimpft.

Als MacKenzies Vater mal wieder übelgelaunt nach Hause kommt, zerrt er Cash ins Auto und setzt sie an einer entlegenen Stelle aus. Anfangs hofft Cash noch, dass ihr Junge bald kommt und sie nach Hause holt, doch dann lernt sie sich alleine durchzuschlagen. Auf ihren nächtlichen Streifzügen weckt sie neue Lebensgeister bei einem kranken Mädchen und einer allein stehenden alten Damen und als sie zum wiederholten Male Leben rettet spricht die ganze Stadt auf einmal von dem Wunderhund.

MacKenzie ist felsenfest davon überzeugt, dass es seine Cash sein muss. Finden die beiden wieder zueinander?

Die Geschichte ist wirklich herzzerreißend geschrieben. Man erlebt zum einen den verzweifelten MacKenzie für den der Hund aufgrund seiner schwierigen Familienverhältnisse besonders wichtig ist und begleitet Cash wie sie anfangs ängstlich und verwirrt durch die Gegend irrt, sich aber mutig und beherzt für andere einsetzt trotz der schlechten Erfahrungen die sie gemacht hat.

So entsteht eine neue Diskussion zum Thema Kampfhunde und nun werden auch die Hintergründe beleuchtet, wie schlecht diese Tiere von ihren Haltern meist behandelt werden. Eine Frau sagt so schön treffend:“Nicht die Hunde sondern deren Halter gehören verboten“. So entsteht eine neue Lobby und auf einmal melden sich zahlreiche Leute im Tierheim um die Rasse zu unterstützen.

Eine schöne Geschichte, die wirklich unter die Haut geht. Von ein paar englischen Namen abgesehen für Kinder sehr gut und einfach zu lesen. Durch die große Schrift und kurze Kapitel werden auch Leseanfänger und kleine Lesemuffel nicht so schnell abgeschreckt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.04.2010
Salvador und der Club der unerhörten Wünsche
Torres Blandina, Alberto

Salvador und der Club der unerhörten Wünsche


sehr gut

Salvador sorgt für Unterhaltung und gute Laune auf dem Flughafen. Er gehört zur Putzkolonne und hält gerne für ein paar Minuten inne um die Kollegen und Passagiere mit seinen faszinierenden und unglaublichen Geschichten zu unterhalten.

Es steht außer Frage, dass Salvador über eine blühende Phantasie verfügt, doch diese versprüht er mit so viel Charme und Humor, dass man ihm gerne zuhört. Bei einigen Passagen liegt es auf der Hand, dass sie frei erfunden sind. Das ein oder andere könnte sich jedoch tatsächlich so abgespielt haben. Tja wer weiß das schon so genau.

Erstaunlich ist auf jeden Fall, das große Allgemeinwissen des Putzmannes. Er spricht über die großen und kleineren Dichter und verfügt über detaillierte Ortskenntnisse von fernen Reisezielen, die er mit seinem spärlichen Gehalt wohl kaum bereisen kann.

Die Idee ist auf jeden Fall großartig und der Flughafen als Begegnungsstätte der unterschiedlichsten Menschen aus allen Nationen als Schauplatz ideal.

Bewertung vom 18.04.2010
Ihr mich auch
Borlik, Michael

Ihr mich auch


sehr gut

Genau so provokativ wie der Titel startet auch die Geschichte und ich musste mich anfangs an die provokative Jugendsprache gewöhnen.

Nach einer sehr ausschweifenden Party mit beträchtlichem Sachschaden, resignieren Nico’s Eltern und schieben ihn auf das Internat Hohenheim ab. Dort hat er nicht mal ein Zimmer für sich und muss es ausgerechnet mit Daniel teilen, der stellt sich gleich mit den Worten: „ ich bin schwul, aber du kannst Daniel zu mir sagen“ vor.

Die Geschichte wird jeweils abwechselnd aus Sicht von Nico und Daniel erzählt und man taucht als Leser abwechselnd in deren Gedankenwelt ein. Auch die Freunde der beiden werden sehr lebendig dargestellt und so hat man das Gefühl selbst in das Internatsleben einzutauchen.

Daniel ist lange nicht so cool wie er sich immer gibt. Er schleppt lange ein Geheimnis mit sich rum und auch seine religiösen Eltern sind alles andere als begeistert als Sie von den Neigungen ihres Sohnes erfahren und bringen ihn erst mal im Internat unter.

Nico fühlt sich von seinen Eltern total unverstanden und im Stich gelassen. Daher macht er einen auf coolen Macker, schleppt reihenweise Mädels ab und lässt keinen so richtig an sich ran. Doch Sofie wirft ihn aus der Bahn.

Das Buch räumt auf mit den gängigen Schwulenklischees, handelt vom erwachsen werden, Konflikten mit dem Elternhaus, Freundschaft, Liebe und der Suche nach der eigenen Identität. Die Geschichten gehen emotional sehr tief und man leidet und hofft richtig mit. Das Buch ist sicher auch für ältere Jugendliche, Eltern und Lehrer interessant.

Bewertung vom 11.04.2010
Welpenschule: Sozialisieren, erziehen & beschäftigen
Jones, Renate

Welpenschule: Sozialisieren, erziehen & beschäftigen


sehr gut

Welpenschule ist anhand der vielen Fotos und leichten Erklärungen auch für neue Hundebesitzer und Kinder gut zu verstehen. Man erhält einen guten Eindruck in die Welt der Welpen mit vielen hilfreichen Tipps zur Eingewöhnung, Erziehung und Beschäftigung. An manchen Stellen hätte ich mir ein wenig mehr Tiefgang gewünscht. Gerade das Thema "allein daheim" welches für Berufstätige sehr wichtig ist. Wurde leider nur sehr kurz und oberflächlich abgehandel. Ansonsten hat es mir sehr gut gefallen.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2010
Kap der Finsternis
Smith, Roger

Kap der Finsternis


gut

Die Geschichte handelt von einer amerikanischen Familie die aufgrund eines Verbrechens in den Staaten sich ausgerechnet Kapstadt als Zuflucht und Unterschlupf ausgesucht hat. Als Sie eines Abends von Junkies überfallen werden, gerät ihr Leben vollends aus den Fugen. Susan verliert die Nerven und möchte sich stellen. Während Jack wieder in seine Spielsucht verfällt wird sein Sohn entführt und eine Hetzjagd beginnt. Spannend, brutal, nichts für zarte Gemüter und schwache Nerven.

Brutal und schonungslos beschreibt der Autor Roger Smith die dunkle Seite Südafrikas. Das Leben wird beherrscht von Drogen und roher Gewalt. In den Cape Flats zählt ein Menschenleben weniger als ein Stück Vieh. Ohne mit der Wimpern zu zucken wird hier nicht nur gemordet sondern regelrecht geschlachtet, zerstört und verstümmelt. Auch die Polizei hat kein großes Interesse der Gewalt entgegenzuwirken sondern bereichert sich durch Korruption und mordet munter mit. Ich musste das Buch einige Male zu Seite legen weil es so extrem brutal und an vielen Stellen auch recht vulgär ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2010
Und ewig grüßt das Moppel-Ich
Fröhlich, Susanne

Und ewig grüßt das Moppel-Ich


weniger gut

Wer kennt das nicht? Kaum hat man erfolgreich abgenommen fällt man in alte Verhaltensmuster zurück und schwuppdiwupp hat man die Kilos wieder drauf. Der allseits bekannte Jo-Jo Effekt. So erging es auch Susanne Fröhlich. Aufgrund des erfolgreichen Buches moppel ich, musste sie jede Menge öffentliche Häme und Kritik einstecken und schreibt in „ewig grüßt das Moppelich“ gegen den Schlankheitswahn an.

Zu Beginn geht es hauptsächlich um die Wiederzunahme und damit verbundene öffentliche Bloßstellungen, es folgen einige Studien rund um das Thema Gewicht, darunter auch einige skurrile Ansichten, Abschieds- und Willkommensbriefe an einige Körperregionen und Gelüsten und endet mit einigen Interviews unter anderem mit Rainer Calmund, Lea Linster , Regina Ziegler u. der „Brigitte Chefredaktion.

Obwohl Susanne Fröhlich mit ihrer frischen Art und den Hang zur positiven Selbstironie, den Leser öfters zum schmunzeln bringt war es zeitweise ein wenig zäh und die positive Botschaft kommt doch recht zaghaft herüber. Zu sehr wird auf dem Thema Gewicht und der damit verbundenen Hysterie rumgeritten und der Teil zu mehr Gelassenheit und Akzeptanz kommt doch relativ spät und kurz. Meine Erkenntnis ist, dass ich zu dem Thema ein wesentlich entspannteres Verhältnis als die Autorin habe und das Buch mich ein wenig irritiert zurücklässt.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.