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justitia
Wohnort: 
Erfurt

Bewertungen

Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2012
Nachricht von dir
Musso, Guillaume

Nachricht von dir


ausgezeichnet

Es ist schon erstaunlich , was zwei vertauschte Handys für Konsequenzen haben können. Sie können alles verändern.
Am Flughafen in New York begegnen sich Jonathan und Madeline zum ersten Mal. Sie kommt gerade von einem romantischen Wochenende mit Heiratsantrag, er möchte seinen Sohn abholen, der bei seiner Ex-Frau lebt. Die beiden stoßen zusammen und vertauschen im Eifer des Gefechts ihre Handys. Die bemerken sie jedoch erst, als jeder wieder in sein Leben zurück gekehrt ist. In der Folge werden beide neugierig auf das Leben des jeweils anderen. Es beginnt eine spannende Geschichte, in deren Verlauf beide von ihrer Vergangenheit eingeholt werden. Sowohl Jonathan als auch Madeline bleibt nichts anderes übrig als sich mit ihr auseinander zu setzen um ein Leben zu retten …

Zunächst glaubt man bei dem Roman handelt es sich um eine schlichte Liebesgeschichte, wie man sie vielfach kennt: Zwei Menschen begegnen sich, verlieben sich und finden nach der Überwindung einiger Unwegsamkeiten und Widerstände letztlich doch zueinander. Doch weit gefehlt. Mussos Roman hat hier weit mehr zu bieten. Was als eine einfache Liebesgeschichte beginnt, entwickelt sich Schritt für Schritt zu einem packendem Thriller. Dieser fesselt den Leser, so dass es schwer wird dem Roman vor der letzten Seite aus den Händen zu legen.
Insgesamt ist das Buch in jedem Fall empfehlenswert. Es liest sich sehr leicht und wird über seine doch stattlichen 400 Seiten nie langweilig. Dem Autor ist es gelungen, eine schlüssige, humorvolle und gleichzeitig auch spannungsgeladene Geschichte zu schreiben, bei der der Leser nicht bereut das Buch begonnen zu haben.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2012
Bretonische Verhältnisse / Kommissar Dupin Bd.1
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Verhältnisse / Kommissar Dupin Bd.1


ausgezeichnet

Der Krimi spielt in der Bretagne. Der zwangsversetzte Kommissar Dupin hat in seinem aktuellen Fall den Mord an dem 91jährigen Hotelier in Pont Aven aufzuklären. Zunächst scheint es sich dabei schlicht um eine Familiengeschichte zu handeln. Doch nach und nach spitzt sich die Sache zu, vor allem als Dupin im Restaurant ein Gemälde des berühmten Malers Gaugin entdeckt - ein Original oder eine Kopie??? In welchem Zusammenhang steht das Gemälde mit dem Mord an dem Hotelier?

Im ersten Moment könnte man vermuten, dass es sich hierbei um einen ganz normalen Kriminalroman handelt. Doch weit gefehlt. Dem Leser fällt mehr und mehr auf, dass die Kriminialgeschichte eher als Beiwerk dient. So streut der Autor immer wieder interessante kulturelle sowie auch geschichtliche Informationen über die Bretagne ein. Auch über kunstgeschichtliche Aspekte wird der Leser umfassend informiert. Zeitweise wirkten die Zusatzinformationen meines Erachtens etwas deplatziert und zu umfangreich. Hierbei fehlte mir teilweise auch der Zusammenhang zur eigentlichen Geschichte. Dennoch war die Geschichte insgesamt schlüssig dargestellt. Besonder gefallen hat mir der Schreibstil des Autors - er fand stets eine gute Balance zwischen Spannung und Leichtigkeit. Auch die für die Darstellung der Zusatzinformationen erforderliche Sachlichkeit, war trotz des beschwingten Schreibstils stets gegeben. Schade war auch, dass der Leser relativ schnell wusste, wer denn der Mörder war - und das noch ehe es Dupin wusste oder gar ahnte. Dies nahm der Geschichte insgesamt die Spannung, welche mir insgesamt doch fehlte. Ich hatte mir nach der Leseprobe doch einen etwas spannenderen Krimi gewünscht.

Dies sollte der Autor für die folgenden Romane der Dupin-Reihe unbedingt berücksichtigen, ansonsten besteht das Risiko, dass der Leser den Spass verliert. Was der Autor allerdings unbedingt beibehalten sollte ist die Paarung eines Kriminalromans mit Lokalinformationen über die Bretagne. Mich haben die Zusatzinformationen in jedem Fall neugierig auf diese Region gemacht - vlt. plane ich gar meinen nächsten Urlaub dort.

79 von 149 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.03.2012
Der Mord des Jahrhunderts
Collins, Paul

Der Mord des Jahrhunderts


sehr gut

Im Sommer 1897 finden ein paar Jungen ein seltsames Paket im Fluss mitten in New York. Der Inhalt des Pakets lässt ganz New York den Atem stocken: Ein menschliches Körperteil. Zunächst hat man die Medizinstudenten der hiesigen Universität im Verdacht, sich einen Scherz erlaubt zu haben. Doch als kurze Zeit später ein weiteres Körperteil auftaucht, wird allen Beteiligten klar: Das ist kein Studentenscherz, sondern Mord. Dafür spricht weiterhin, die Art und Weise wie die Körperteile abgetrennt worden sind. Daraufhin entbrennt innerhalb der Stadt ein regelrechter Hype, um diesen grausamen Mord: Sowohl die Zeitungen als auch die Polizisten arbeiten eifrig an der Aufklärung. Doch zunächst gilt es zu klären: Wer ist überhaupt das Opfer??? Ohne Kopf - schwer zu sagen.

Zunächst habe ich hier einen ganz normalen und üblichen Kriminalroman erwartet. Doch dies war nicht der Fall. Vielmehr ähnelt das Buch einer sachlichen Aufarbeitung der damaligen Ereignisse um 1897. Dies wird vor allem daran deutlich, dass der Autor häufig Originalquellen heranzieht (insb. aus den damaligen Zeitungen). Dabei geht er sehr detailliert und präzise vor. Die Zitate erfolgen an den richtigen Stellen und sind in sich schlüssig in die Rahmenhandlung eingebaut. So ist diese Art der "Erzählung" für den Leser in keiner Weise störend, eher im Gegenteil eher bereichernd. Ich fand es sehr spannend die Entwicklung der Ereignisse genau verfolgen zu können. Man erfährt sehr viel über die Umstände der damaligen Zeit. Für mein Empfinden sind die Hintergründe der polizeilichen Ermittlungen und kriminaltechnischen Analysen etwas zu kurz geraten. Da hätte ich mir noch einige Details mehr gewünscht. Umso mehr beeindruckt hat mich als Rechtswissenschaftlerin allerdings die Darstellung des Mordprozesses. Die Aufarbeitung der Ereignisse war lebhaft gestaltet und man fühlte sich, als würde man selbt im Gerichtssaal sitzen.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen - da es zum einen sachlich, aber trotzdem von der ersten bis zur letzten Seite spannend geschrieben war. Zudem hob es sich deutlich von den mir bisher bekannten, typischen Kriminalromanen ab. Ein wirklicher Lesegenuss - spannend, fesselnd und vor allem real!!

Bewertung vom 04.03.2012
Opfertod / Kriminalpsychologin Lena Peters Bd.1
Winter, Hanna

Opfertod / Kriminalpsychologin Lena Peters Bd.1


ausgezeichnet

Lena Peters - eine Profilerin mit Leib und Seele ist die Hauptfigur dieses Krimis. Sie ist gerade von Fischbach, einem kleinen Ort bei Köln, nach Berlin gezogen. In ihrem neuen Job hat Lena es gleich zu Beginn mit einem spannenden und zugleich rätselhaftem Fall zu tun: Ein Serienmörder treibt in der Stadt sein Unwesen. Bereits mehrere verstümmelte Frauenleichen wurden gefunden. So beginnt Lena zu ermitteln, stößt dabei allerdings innerhalb der eigenen Reihen immer wieder auf einigen Widerstand und Ungereimtheiten. So fehlt beispielsweise die Akte ihrer Vorgängerin, die bereits an diesem Fall gearbeitet hatte und einige wesentliche Fakten zusammengetragen hatte. Doch wo ist diese Akte und warum wurde ihre Vorgängerin so abrupt entlassen? Als Lena in dieser Sache weiter ermittelt, geht sie allerdings einen Schritt zu weit und wird daraufhin ebenfalls von dem Fall abgezogen. Dennoch gibt Lena nicht auf und ermittelt weiter. Unterstützung erhält sie dabei von einem pensionierten Polizisten und so kommen die beiden dem Täter immer näher - und am Ende zu nah....

Der Eindruck der LP hat sich nach meiner Ansicht klar bestätigt. Hanna Winter schreibt in einem klaren und flüssigen Stil, so dass sich der Roman schnell und an einem Stück durchlesen lässt und man gar nicht bemerkt wie die Zeit vergeht. Der Lesefluss wird allerdings durch die doch recht zahlreichen Kapitel alle 1 bis 5 Seiten unterbrochen, was recht störend ist. Ich habe mich häufig gefragt, warum die Autorin diese Unterteilung gewählt hat. Sollte es die Spannung erhöhen? In meinen Augen gibt es keinen ersichtlichen Grund für die Wahl der vielen Kapitel. Die Geschichte insgesamt war logisch aufgebaut und somit gut nachzuvollziehen. Trotzdem viel deutlich auf, dass sich die Autorin hin und wieder an bekannten Krimi-Serien orientierte und daraus bekannte Handlungsstränge und Entwicklungen in ihren Roman übertrug. Doch wirkte diese Vorgehensweise trotz ihrer Offensichtlichkeit auf mich nie aufgesetzt, sondern fügte sich stets logisch in die Handlung ein. Als einen weiteren Nachteil empfand ich, dass der Schauplatz der Geschichte häufig wechselte. So musste man sich als Leser häufig umorientieren und neu in die Geschichte einfinden. Was ich als besonders positiv empfand ich den Szenenwechsel zwischen Lena und dem Mörder, dies machte die Geschichte noch spannender und realer. Auch ist die Erzählweise stets dem Hintergrundthema angepasst und sehr gelungen.

Alles in allem fand ich diesen Krimi sehr gelungen - sehr unterhaltsam und genau das richtige für einen verregneten Tag. Zwar hatte ich nach der LP etwas ganz anderes erwartet - dennoch kann ich diesen Krimi nur wärmstens weiterempfehlen. Großes Lob an die Autorin!!