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Nilly

Bewertungen

Insgesamt 88 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2010
Mission: Love
Both, Sabine; Zillgens, Gerlis

Mission: Love


ausgezeichnet

Anna und Nina - 2 Mädels wie sie unterschiedlich nicht sein könnten! Anna ist die Perfektheit in Person. Beliebt, erfolgreich und fleißig. Sie ist als Klassensprecherin für alle da, immer höflich und hilfsbereit. Der Mädchenschwarm ist natürlich auch hinter Anna her.

Nina ist das krasse Gegenteil. Schlecht gelaunt, unhöflich und muffig zu ihrer Umwelt. Sie ist der Klassenaußenseiter. In dieser Rolle gefällt sie sich aber sehr gut. Nur Pluto, ihre Ratte, liegt Nina sehr am Herzen.

Dann passiert das unglaubliche! Durch einen Blitz können Anna und Nina die Liebesgedanken der Menschen hören. Doch das ist noch nicht alles. Sie erhalten eine äußerst wichtige Aufgabe: Sie müssen die Erde retten! Somit ist die "Mission Love" geboren. Nur, wie sollen die zwei zusammen arbeiten? Eine fast unmögliche Aufgabe. Aber eben nur fast unmöglich… jede scheint von der anderen zu lernen. Schritt für Schritt lernen sie sich kennen und vielleicht auch ein bisschen verstehen. Vielleicht klappt die Mission doch noch?

Witzig und liebevoll erzählen die zwei Autorinnen die Geschichte von rosa und schwarz, gut und böse - Anna und Nina. Eben eine etwas andere, aber besondere Freundschaft. Ich musste oft schmunzeln, wenn die 2 sich anfangs ernst, aber dann doch freundschaftlich auf den Arm nehmen. Die Kapitel werden im Wechsel von Anna und Nina in der Ich-Perspektive erzählt. Das hat mir sehr gut gefallen. Die unterschiedlichen Empfindungen der Geschehnisse sind interessant und amüsant.

So manch besondere Fähigkeit wäre hin und wieder auch für mich von Vorteil! ;-) Das Buch kann ich auf jeden Fall empfehlen - nicht nur für Teenies! Ich freu mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung im März.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.11.2009
Herr Blunagalli hat kein Humor
Colagrossi, Angelo

Herr Blunagalli hat kein Humor


gut

Der sprudelnde, italienische Autor, Herr Blunagalli (der eigentlich Herr Colagrossi heißt), ist auf dem Weg nach Hamburg. Dort hat er einen wichtigen Termin mit einem Film- und Fernsehproduzenten. Doch schon bei dem Kauf des Bahntickets kommt es zu Schwierigkeiten... dies soll aber nicht das letzte Problem auf dieser Reise sein. Der Zug bleibt zwischen Osnabrück und Bremen in der Pampa stecken! Das schlimmste hierbei ist: es gibt kein Handyempfang! Außerdem ist eine hochschwangere Frau kurz vor der Niederkunft und lustige "Kölner Mädchen" starten eine Polonaise mit entsprechender Partymusik. Was wäre noch alles passiert, wenn die umsichtige Deutsche Bahn kein Freibier ausgegeben hätte?

Während diesem unfreiwilligen Stopps erzählt der Autor voller Witz und Charme seine Begegnung mit der Deutschen Sprache und den Einwohnern diesem seltsamen Landes. Außerdem greift er aus vielen seiner Drehbücher amüsante Passagen heraus.

Das Buch hat mir gut gefallen. Die eingeschobenen Drehbücherausschnitte passen gut und geben dem Buch noch eine ganz besondere Note. Heute hat es perfekt zu meiner Stimmung gepasst: witzig, einfach und unterhaltsam. Man kommt jedoch nicht in die Verlegenheit, sich die ganze Zeit den Bauch vor lauter Lachen halten zu müssen... jedoch die Deutsche Bahn bringt einen doch immer wieder zum Lachen!!!

Bewertung vom 09.11.2009
Toter Mann / Erik Winter Bd.9
Edwardson, Åke

Toter Mann / Erik Winter Bd.9


sehr gut

Der Kriminalroman "Toter Mann" ist der 9. Fall von Kommissar Erik Winter und seinem Team. Ich habe bisher jedoch noch keine Bekanntschaft mit dem Autor Ake Edwardson gemacht. Dies stellt aber keine Probleme für den Winter-Neuling dar.

Der Schreibstil hat mich sofort in den Bann gezogen. Die ausdrucksstarken und zeitweise auch poetischen Darstellungen des Geschehnes fand ich sehr ansprechend. Der Autor vermittelt eine düstere Stimmung, welche sich durch das ganze Buch zieht. (Trotz dem oft angesprochenen Indian Summer)

Mit einem verlassenem Auto mit laufendem Motor auf einer Brück fängt das große Puzzle an. Lars Bengenhem, ein Kriminalermittler aus dem Winter-Team, entdeckt durch Zufall das Auto. Wem gehört das Auto? Was hat das Einschussloch im Sitz zu bedeuten? Gibt es eine Leiche?

Jetzt fängt der Autor an, die Fäden zu spinnen. Es kommt Person um Person hinzu. Oft ohne Namensbeschreibung, nur ein Gedankengang. Der Leser bekommt einen intensiven Einblick in das Privatleben der Ermittler. Traurig, düster, deprimierend. Dann sind da noch Opfer, Täter, Gangster, ein Autor, ein Politiker und ein im Jahre 1975 vermisstes Mädchen. Wie passt das alles zusammen? Wo sind die Berührungspunkte?

Ich hatte zeitweise Schwierigkeiten, all diese Informationen und Charakteren zu behalten. Das erste Drittel besteht nur aus diesen scheinbar koordinationslosen Fäden. Bis plötzlich die Spannung wächst... ich konnte doch ein erklärendes Netz erkennen! Immer mehr passt zusammen. Gedanken gehören zu Personen, Geschehnisse lassen sich an den richtige Ort und in die richtige Zeit zuordnen. Und dann wird das große Geheimnis der Schäreninsel im Sommer 1975 gelüftet.

Diese besondere Art, den Kriminalroman wachsen zu lassen, gefällt mir sehr gut. Schritt für Schritt ist das Ganze zu erkennen. Hier ist der Leser jedoch extrem gefordert, da es sehr viele Personen gibt. Dieses Buch ist somit nicht für zwischen durch. Wer sich aber gerne Gedanken um einen Fall und dessen Zusammenhänge macht, wird dieses Buch nur so verschlingen!

Bewertung vom 02.10.2009
Die besten zehn Sekunden meines Lebens
Schmelzer, Roger

Die besten zehn Sekunden meines Lebens


gut

Der 16-jährige Chris ist dick. Diese Tatsache ist für ihn ein nicht überwindbares Problem. Mit der Zeit legt sich Chris aber einfach ein dickes Fell zu: die Selbstironie

Lächelnd, aber auch hin und wieder mit Mitleid, durchlebt man mit Chris den Sportunterricht, die Schulausfahrt, die katholische Landgruppe, seinen Parteieintritt und die Demonstration vor dem Atomkraftwerk.

Dann kommt der Tag der Tage: 12. März 1983
Chris erhält endlich die Chance, auf die er die ganze Zeit gewartet hat! Er könnte tatsächlich sein komplettes Leben ändern und zu den Gewinnern dieser Welt gehören: Sportlich, cool und vor allem schlank und attraktiv sein. 10 Sekunden später ist alles vorbei. Chris hat sich mit einem einfachen „Nö“ dagegen entschieden. So schleppt er seine überflüssigen Kilos weiter mit sich herum. Dann taucht Kathleen in seinem Leben auf. Chris ist hin und weg! Das ist sie! Die große Liebe seines Lebens… Warum, warum nur hat der die besten 10 Sekunden seines Lebens verstreichen lassen??!! Chris setzt ab jetzt all seine Energie dafür ein, Kathleen nah zu sein und endlich ihr Herz zu erobern. Doch der erhoffte Erfolg bleibt aus. Die Frage „Was wäre, wenn ich mich damals für -Jup, klar das machen wir- entschieden hätte? begleitet ihn sein ganzes weiteres Leben. Trotz diversen kurzen und doch auch intensiven und langen Liebesbeziehungen bekommt Chris seine Kathleen einfach nie aus dem Kopf.

Das Leben von Chris verläuft reichlich chaotisch und selten in geordneten Bahnen. An seinem vierzigsten Geburtstag passiert dann das unvorstellbare: er ist plötzlich wieder 16 Jahre alt und durchlebt erneut seine besten 10 Sekunden. Wird er sich jetzt endlich, seiner Meinung nach, richtig entscheiden? Läuft dann alles wie erwünscht und Chris kann endlich die Liebe seines Lebens in den Armen halten?

Das Buch hat mir gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich leicht lesen. Hin und wieder gab es jedoch ein paar langatmige Passagen. Diese sind aber wieder schnell vergessen, wenn man schmunzelnd mit Chris durch einen chaotischen Teil seines Lebens stolpert!

Die Botschaft des Autors, dass das Leben nicht nur von einer richtigen oder falschen Entscheidung geschrieben ist, regt zum Nachdenken an und hat mir gut gefallen. Wann hätte ich mich anders entscheiden können? Welche Abzweigung des Lebens wäre ich dann gegangen? Wäre alles anders?

Das Buch ist einerseits bestens geeignet für den Lesespaß zwischendurch, anderseits legt man es aber danach nicht einfach in den Schrank und fängt ein neues an.

Bewertung vom 28.07.2009
Totenmesse
Dahl, Arne

Totenmesse


gut

Das Buch „Totenmessen“ von Arne Dahl wurde mir von einer Freundin empfohlen. Die Qual der ersten Seiten war kaum auszuhalten! Wenn ich nicht von ihr gewusst hätte, dass das Buch noch schlagartig gut wird, hätte ich es sicher zur Seite gelegt.

Die Verwirrung der schwedischen Namen und Personen ist sehr groß und zieht sich durch das ganze Buch. Ich bin überzeugt, wenn man vorher schon Bücher von Arne Dahl gelesen hat, ist das sicher kein Problem mehr.

Die Perspektiven werden immer wieder geändert. Zum einen geht es um einen Banküberfall und dem bekannten A-Team und zum anderen um den 2. Weltkrieg. Die Passagen über den Krieg wurden ohne unnötigem Schnörkel dargestellt. Das waren für mich auch die besten Teile.

Die Geschichte an sich hat mir ganz gut gefallen. Nur zwischendurch war es etwas langatmig. Die Komplexität des Banküberfalles überrascht einen am Ende aber doch sehr!

Bewertung vom 24.07.2009
Submarino
Bengtsson, Jonas T.

Submarino


gut

Das Buch „Submarino“ ist keine Leselektüre für zwischen durch. Die ersten 50 Seiten musste ich mit mir kämpfen, es nicht zur Seite zu legen. Der Schreibstil und der vulgäre Sprachgebrauch machen das Buch zu einer echten Herausforderung. Die Sätze sind kurz und abgehackt. Der Autor springt von Ereignis zu Ereignis. Das ist verwirrend. Die Sprache ist schonungslos und ohne Schnörkel. Ich konnte das Buch dann aber doch nicht aus der Hand legen. Es hat mich gepackt. Die realistische Darstellung zweier kaputten, verbrauchten und zerstörten Leben zieht einen in den Bann. Man bekommt einen Blick in den Abgrund. Die Schlagwörter, welche mir zu diesem Buch im Kopf schwirren, sind: Alkohol, Drogen, Huren, Sex, Vernachlässigung, Tod, Mord, sinnlose Gewalt, Brutalität, Hilflosigkeit, Randgesellschaft, Kindheitstrauma …

Es geht um 2 Brüder. Nick und sein älterer Bruder. Im ersten Kapitel erzählt Nick seine Geschichte. Er ist Bodybuilder und Alkoholiker. Was an sich schon ein Widerspruch ist. Nach seinem Knastaufenthalt wegen schwerer Köperverletzung wohnt er in einem sozialen Wohnheim. Die Trennung von seiner Ex-Freundin Ana hat er nicht verarbeitet. Nick kümmert sich statt dessen um Anas Bruder Ivan. Dieser hat die Kriegserlebnisse aus seiner alten Heimat nicht verkraftet und lebt auf der Straße.

Nicks Bruder erzählt seine Geschichte im zweiten Kapitel. Er ist drogenabhängig und dealt. Außerdem hat er einen kleinen Sohn: Martin. Trotz dem Drogensumpf kümmert er sich liebevoll um seinen Sohn. Er will ihm nach dem Tod seiner Mutter eine „funktionierende Familie“ bieten. Auch hier fällt der Widerspruch auf. Drogen und glückliche Familie.
Nicks Bruder erzählt von den Schrecken der Kindheit. Er und sein Bruder waren mit einem Säugling auf sich alleine gestellt. Die Mutter war oft tagelang nicht zu Hause. Wie es ihren 3 Kindern in diesen Zeiten erging, scheint sie nicht interessiert zu haben. Das Baby stirbt..

Diese Schilderungen haben mich sehr bewegt. Die Kinder mussten sich um sich selbst kümmern. Stehlen, lügen und betrügen um zu überleben. Dann noch der Tod des kleinen Bruders. Wenn man diese schlimmen Kindheitserlebnisse liest, scheinen die Lebensumstände der Brüder im Erwachsenenalter vorprogrammiert zu sein.

Das 2. Kapitel war etwas flüssiger zu lesen. Dennoch prasseln auf den Leser unbekannte Eindrücke ein.
Das Buch kann ich nicht jedem empfehlen. Wer aber mal hinter die Kulissen der Randgesellschaft blicken möchte und keine Angst vor der unliebsamen Realität hat… LESEN !!!

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Bewertung vom 06.07.2009
Die Fehde der Königinnen
Maaser, Eva

Die Fehde der Königinnen


sehr gut

Prinzessin Brunichild aus Toledo soll 566 n. Chr. zwangsverheiratet werden. Die Ehe mit dem Frankenkönig Sigibert dient zur Friedenssicherung. Brunichild hat sich mit diesem Schicksal sehr gut abgefunden. Nur das sie dafür ihr Zuhause und ihre kleine Schwester verlassen muss, bricht ihr das Herz.

Wittiges trifft im Stall auf die schöne Prinzessen und ist sofort in sie verliebt. Er rettet Brunichilds Stute und Fohlen bei dessen schwerer Geburt. Brunichild würdigt ihn aber keines Blickes. Dann kommt es doch noch zu einem unerwarteten Stelldichein zwischen Wittiges und Brunichild. Nun steht für Wittiges fest, dass er die Prinzessin in das Frankenreich begleiten muss. Ob es Brunichild passt oder nicht.

Wittiges, die eigentliche Hauptfigur des Romans, findet durch beherztes Eingreifen einen neuen Freund und Wegbegleiter. Zusammen erleben sie viele Abendteuer auf der anstrengenden und mühsamen Reise in das unbekannte Land. Außerdem schließt sich dem ungewöhnlichen Duo noch ein gewiefter Mönch an.

Als die Reisegruppe um Brunichild Frankenreich erreicht, wird schnell klar, dass sich die brüderlichen Frankenkönige nicht einig sind und sich bekämpfen. Wittiges und seine Freunde müssen sich viele Gefahren stellen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Eva Maaser schafft es mühelos den Leser in die Zeit 560 n. Chr. zu versetzten. Die Personen haben bunte und erfrischende Charakter. Man bekommt einen intensiven Blick in längst vergangene Zeiten.

Nur der Titel „Die Fehde der Königinnen“ ist völlig falsch gewählt. Wenn man sich den Klappentext durchliest, geht man von einer Romanze und einem erbitterten Kampf zwischen Königinnen aus. Das trifft aber auf dieses Buch überhaupt nicht zu.

Außerdem habe ich eine Landkarte mit den aufgeteilten Königreiche im Buch vermisst.

Das Buch ist trotzdem sehr zu empfehlen!

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Bewertung vom 05.07.2009
Man tut, was man kann
Rath, Hans

Man tut, was man kann


ausgezeichnet

Wer richtig lachen möchte sollte sich das Buch "Man tut was man kann" anschaffen.

Das Buch ist voller Witz und Charme. Nicht nur einmal musste ich laut lachen. Der Schreibstil ist sehr angenehm. Es macht einfach nur Spaß mit der Hauptfigur Paul durch dessen Leben (und Leiden) geführt zu werden. Ich konnte das Buch nicht zur Seite legen. Der Zynismus und die typischen Klischees sind einfach klasse beschrieben und humorvoll verpackt.

Paul ist etwas über 40 und Personalchef in einer großen Verlagsfirma. Er hat keine feste Beziehung, dafür aber jede Menge Bettgeschichten. Dann kam die Affäre mit Kathrin. Lange wusste Paul nicht, ob und wie er Kathrin gestehen soll, dass für ihn die Beziehung eigentlich nur aus Sex besteht. Aber mit der Zeit scheint Paul doch mehr zu wollen. Als er sich das endlich eingesteht, gibt Kathrin ihm den Laufpass. Ausgerechnet für ihren Ex mit Segelohren. Das kratzt gewaltig am Ego!

Und als ob das nicht alles wäre, muss sich Paul auch noch mit seinen schrulligen Freunden herumschlagen. Da gibt es zum einen den Günther. Günther ist unendlich in Iggy verliebt. Scheint aber ohne Pauls Rat und Tat völlig hilflos zu sein. Sein Kollege und Freund Schamski hat sich wieder mal mit seiner Frau zerstritten und hat ein Verhältnis mit seiner Sekretärin. Jetzt fehlt nur noch der Dritte im Bunde: Bronko. Bronko ist Pauls sehbehinderter Fahrer und eigenlich Künstler.

Günther, Schamski und Bronko ziehen bei Paul ein. Damit ist die Männer-WG und das Chaos perfekt! Es wird über die Liebe, Frauen, Heiratsanträge, Sex, Beziehungen und sämtliche Probleme dieser Welt diskutiert. Der Wein fließt dabei nur so in Strömen.

Das Ende lässt der Autor offen. Der Leser kann sich sein eigenes Happyend für die 4 verrücken, aber liebenswürdige "Jungs" ausdenken. Auf einen Teil 2 würde ich mich jedoch auf jeden Fall sehr freuen!