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Cybergirl
Wohnort: 
Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 444 Bewertungen
Bewertung vom 07.01.2024
Wie Sterben geht
Pflüger, Andreas

Wie Sterben geht


ausgezeichnet

Ein sprachgewaltiger Spionage-Thriller

Klappentext:
Winter 1983. Auf der Glienicker Brücke ist alles bereit für den spektakulärsten Agentenaustausch der Geschichte. KGB-Offizier Rem Kukura, Deckname Pilger soll gegen den Sohn eines Politbüromitglieds ausgetauscht werden. Mittendrin: Nina Winter, die Kukura als Einzige identifizieren kann. Doch auf der Brücke wird Nina in ein Inferno gerissen, und das Schicksal von ihr und Rem wird zu einer Frage von Krieg und Frieden zwischen den Supermächten.

Drei Jahre zuvor: Nina ist Analystin beim BND und wertet Spionage-Informationen aus. Eine Schreibtischagentin. Bis man ihr mitteilt, dass Pilger, der geheimnisvolle Moskauer Top-Agent des BND, seine weitere Zusammenarbeit von ihr abhängig macht: Er will, dass Nina als seine Führungsoffizierin nach Russland kommt. Sie weiß, dass es die Chance ihres Lebens ist. Doch Nina ahnt nicht, dass sie beim KGB einen Todfeind haben wird. Um zu überleben, muss sie zu einer anderen werden, zu einer Frau, die mit dem Tod tanzt.

„Wie Sterben geht“ ist ein gewaltiger Spionage-Thriller von Andreas Pflüger.

Im Mittelpunkt steht Nina Winter, eine junge Analystin beim BND. Als der Top-Agent Pilger sie als seine Führungsoffizierin anfordert muss sie als Anja Gabriel nach Moskau reisen und ein Abenteuer auf Leben und Tod beginnt.

Das Buch fängt praktisch mit dem Ende an. Nina Winter ist schon wieder aus Moskau nach Deutschland zurückgekehrt. Man ahnt nicht welche Spagat zwischen Leben und Tod sie hinter sich hat. Rem, der Agent den sie geführt hat war aufgeflogen, jetzt soll er gegen einen anderen ausgetauscht werden. Ein Inferno das man sich kaum vorstellen kann.

Kaum ein anderer als Andreas Pflüger versteht es, die Verzweigungen des BKA und des KGB den Leser*innen so gut und glaubhaft zu vermitteln.
Mir hat manchmal der Mund offen gestanden vor Staunen.

Die Handlung spielt mitten im Kalten Krieg. Russland belauert den Westen und der Westen belauert Russland. Dabei hat Russland wesentlich mehr Manpower.

Andreas Pflüger erzählt die Geschichte von Nina Winter und Rem Kukura mit einer Mischung aus Spannung und Authentizität. Er zeichnet ein realistisches Bild der Spionagetätigkeit im Kalten Krieg und lässt die Leser*innen an den Gedanken und Gefühlen seiner Protagonisten teilhaben. Nina Winter ist eine komplexe und authentische Protagonistin, die sich im Laufe der Geschichte von einer naiven Anfängerin zu einer erfahrenen Agentin entwickelt.

Ich habe Nina gleich ins Herz geschlossen. Auch Rem der Top-Agent war mir sehr sympathisch. Beide verband schnell eine Freundschaft die ihres gleichen sucht.

Andreas Pflüger erzählt die Geschichte sprachgewaltig. Die manchmal etwas frechen Dialoge haben mir gut gefallen und mich trotz allem Ernst schmunzeln lassen.

„Wie Sterben geht“ ist ein sprachgewaltiger Spionage - Thriller mit einer bedrohlichen Atmosphäre den ich mit großer Spannung gelesen habe.

Bewertung vom 31.12.2023
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


ausgezeichnet

Blutrünstiger Thriller

Covertext:
Eine bekannte Umwelt-Influencerin wird auf grausamste Art ermordet in ihrem Loft aufgefunden. Die Mordermittler Jagoda Milosevic und Vincent Frey gehen zunächst von einem Hassverbrechen aus. Die junge Frau legte sich nicht nur mit Großkonzernen an, auch im Netz vertrat sie lautstark ihre extreme Haltung und machte sich nicht nur Freunde damit. Doch je länger Milo und Vince im Umfeld der Toten ermitteln, desto mehr geraten auch Menschen, die ihr nahestanden, unter Verdacht. Die Tierschützerin hatte sich mehr als einmal mit ihrer Arbeit und ihren illegalen Recherchen in tödliche Gefahr gebracht, und auf ihren Spuren tun dies nun auch Vince und Milo.

„Agonie“ ist der zweite Band aus der Reihe Milosevic und Frey ermitteln Thriller von Lea Adam.
Hinter dem Pseudonym verbergen sich die beiden Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer.

Der Thriller ist sehr blutig und brutal, also keine leichte Kost.

Eine Tierschützerin wird ermordet und hängt von der Decke, ausgeblutet und zum Teil gehäutet. Wie ein Tier im Schlachthaus.
So beginnt der neue Fall den Jagoda Milosevic und Vincent Frey übernehmen.

Wer den ersten Band gelesen hat, weiß das es Frey am Ende schlimm erwischt hat. Jetzt ist er wieder da, muss aber bis zu seiner vollständigen Genesung im Rollstuhl sitzen.

Beide Ermittler sind schwierige Menschen und haben mich im ersten Band schon Nerven gekostet. Ich habe lange gebraucht um mich mit ihnen anzufreunden. Wenn man sie aber erst einmal kennt und weiß welche Probleme sie mit sich herumtragen wird es besser.

Der Fall ist spannend aber auch sehr brutal. Das Opfer eine Influencerin die für Tierrechte einsteht.
Bei den Ermittlungen stoßen Milo und Vince auf viele Hasskommentare unter den Post des Opfers. Ist der Mensch der diese grausame Tat begann drunter zu suchen?

Die Autorinnen beschreiben den Fall wirklich spannend.
Das Lesen ist wahrhaftig nicht immer einfach. Schonungslos beschreiben die Autorinnen wie die Tiere in viel zu engen Ställen gehalten werden und wie sie zur Schlachtbank geführt werden. Viele kommen schon bei dem Weg zum Schlachten vor enge und Angst ums Leben.
Spätestens hier fragt man sich ob ein Stück Fleisch auf dem Teller das wirklich wert ist.

Auch hält man zwischen den Kapiteln immer wieder Einblick in das denken und Handeln der Person die, die Taten (ja es beleibt nicht bei dem einen Mord) begeht. Ein wirklich krankes Hirn mit dem ich auch ein bisschen Mitleid hatte. Also wissen die Leser*innen irgendwann etwas mehr als die Ermittler. Trotzdem bleibt es sehr spannend.
Am Ende wird es wieder zu einem Wettlauf mit der zeit und es wird für die Ermittler sehr gefährlich.

Die beiden Autorinnen bauen schnell Spannung auf und halten sie auch über die ganze Geschichte.
Dabei gehen sie mit einem ordentlichen Tempo voran.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Kaum zu glauben, dass hier zwei verschiedene Autorinnen gearbeitet haben.
Ich würde mich über weitere Fälle mit Milo und Vincent freuen.

Bewertung vom 18.12.2023
Der süße Duft der Reben
Haigh, Tara

Der süße Duft der Reben


ausgezeichnet

Eine mutige junge Frau

London 1903. Der Vater der jungen Spanierin Isabel hat mit dem Import von Rosinen aus der Heimat ein Vermögen gemacht. An ihrem einundzwanzigsten Geburtstag eröffnet er ihr, dass sie Rafael heiraten soll, den Sohn eines Rosinenbarons, den sie schon seit ihrer Kindheit verabscheut.
Auf sich allein gestellt, kann Isabel sich das Studium an der Londoner Kunstakademie nicht leisten. Sie hat keine andere Wahl, als ihren Traum zu begraben und an Bord des Schiffes zu gehen, das sie zurück nach Dénia bringen wird. Doch kurz vor der Ankunft verlässt Isabel das Schiff, entschlossen, sich der Vermählung zu entziehen.
Auf der Flucht in der von einer Reblausplage bedrohten Stadt begegnet Isabel ihrer Jugendliebe wieder und Rafael. Getrieben von einem dunklen Familiengeheimnis setzt er alles daran, sie in einen goldenen Käfig zu sperren. Doch Isabel kämpft für ein selbstbestimmtes Leben und lässt nichts unversucht, um dem Schlüssel zur Freiheit auf die Spur zu kommen

„Der süße Duft der Reben“ ist der neue Roman von Tara Haigh.
Mit ihrem Roman „Das schwarze Gold des Südens“ hat die Autorin mich schon begeistert. Auf das neue Werk war ich schon sehr gespannt.

Im Mittelpunkt steht Isabel, eine junge Spanierin.
Ihr Vater hat mit Rosinen viel Geld verdient und Isabel soll jetzt den Sohn eines An ihrem 21. Geburtstag eröffnet ihr der Vater, dass sie ihren Cousin Rafael heiraten soll. Doch schon seit ihrer Kindheit kann sie Rafael nicht ausstehen.
Heimlich verlässt Isabel ihr zuhause und will bei einem Freund Zuflucht finden. Ihre Fluch hat sie als Reise nach Dénia getarnt doch sie verlässt das Schiff schon vor der Ankunft in Dénia. Ab jetzt beginnt ein Abenteuer für Isabel die unter falschem Namen auf der Flucht vor ihrem Vater ist. Doch auf ihrem Weg läuft sie Rafael wieder in die Arme.

Mir hat Isabel gut gefallen. Sie möchte nicht in einer vom Vater arrangierten Ehe leben mit einem Mann den sie nicht liebt.
Was heute undenkbar ist war früher leider an der Tagesordnung.

Tara Haigh hat den Weg den Isabel geht gut geschildert. Ich habe Isabel gerne begleitet. Einige sehr brenzlige Situationen kamen auf die junge Frau zu und sie musste sie bestehen.
Tara Haigh hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Durch die Dramatik die sie in die Geschichte legt, konnte ich manchmal nicht aufhören zu lesen.

„Der süße Duft der Reben hat mich wieder sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 18.12.2023
Zeit der Hoffnung / Die Töchter der Ärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Zeit der Hoffnung / Die Töchter der Ärztin Bd.2


ausgezeichnet

Die Ärztinnen Saga geht weiter

Klappentext:
Berlin, 1930. Voller Zuversicht gehen die Töchter der berühmten Ärztin Ricarda Thomasius in das neue Jahrzehnt: Henny wird noch einmal Mutter und will gemeinsam mit ihrem Mann Victor und den beiden Kindern in Kalifornien leben. Die zehn Jahre jüngere Toni kehrt voller Tatendrang aus Afrika zurück, um die Praxis ihrer Schwester zu übernehmen und neues Glück in der Liebe zu finden. Ein Attentat auf Henny verändert mit einem Schlag alles. Die selbst zutiefst geschockte Toni muss ihrer Nichte Vicky beistehen.

„Die Töchter der Ärztin – Zeit der Hoffnung ist der 2. Band der Reihe
„Die Thomasius-Schwestern“ von Helene Sommerfeld.
Mit dem ersten Band ging die Ärztinnen Saga zur nächsten Generation über.
Helene Sommerfeld steht als Pseudonym für ein Autorenpaar.
Bekannt sind mir die Autoren schon von der Ärztinnen Reihe und der Reihe um die Polizeiärztin Magda Fuchs.
Beides zwei tolle und fesselnde Buchreihen, die ich gerne gelesen habe.

Über drei Bände habe ich die Ärztin Ricarda Thomasius begleitet und dar jetzt schon ihre Töchter im 2. Band begleiten. Sie sind mir alle schon zu Freundinnen geworden.

Antonia kommt aus Afrika zurück, dafür entschließt sich Henny nach Kalifornien zu gehen. Toni übernimmt ihre Praxis in Berlin.
Es gibt also auch in diesem Band wieder zwei Schauplätze.

Im 2. Band begleiten wir die Charaktere in den Jahren 1929 und 1930.
Die Geschichte ist sehr fesselnd und abwechslungsreich geschrieben.
Die Charaktere sind sympathisch und richtig lebendig.
Die verschiedenen Perspektiven aus denen erzählt wird machen die Geschichte facettenreich.
Das Autorenpaar hat einen flüssigen und lockeren Schreibstil.
Dabei spiegeln sie die Zeit der Handlung sehr authentisch wider.
In der Geschichte begegnen den Leser*innen bekannte Persönlichkeiten wie Vicky Baum deren Roman „Menschen im Hotel“ vor der Verfilmung steht. Aber auch Filmstars wie Heinz Rühmann und Marlene Dietrich begegnen uns.

Auch die politische Situation in Deutschland fließt in die Geschichte ein. So erlebt man durch Graf Franz von Freystetten und seine Ziele wie sich die Führung des Landes verändert und wie zwiegespalten die Menschen sind.

„Die Töchter der Ärztin – Zeit der Hoffnung“ hat mich wieder sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 15.12.2023
Lindy Girls
Stern, Anne

Lindy Girls


ausgezeichnet

Der Traum vom Tanzen

Klappentext:
Fasziniert vom neuen Swing aus Amerika gründet die Choreographin Wally eine Tanzgruppe. Ihre Tänzerinnen findet sie in den Straßen Berlins. Doch den »Lindy Girls« bleibt der Zugang zu den großen Tanzpalästen verwehrt, denn hier haben die Männer das Sagen. Dagegen begehrt auch Sekretärin Gila auf, die davon träumt, mehr zu schreiben als das, was ihr diktiert wird. Mit ihr stößt die Industriellentochter Thea zur Gruppe, und ihre Kontakte öffnen endlich Türen. Aber dann kommt den »Lindy Girls« die Liebe in die Quere.

„Lindy Girls von Anne Stern führt die Leser*innen ins Berlin der 1920er Jahre.

Im Mittelpunkt stehen 4 Frauen.
Die Choreographin Wally Kaluza gründet eine Tanzgruppe, die „ Lindy Girls“.
Ihr Traum ist es auf der Bühne Erfolg zu haben. Doch in einer Welt in der Männer dominieren ist das schwer.

Alice Margoniner ist eine junge Fabrikarbeiterin die den Charleston liebt.
Sie und ihr Bruder sind Waisenkinder und Alice kümmert sich um ihren jüngeren Bruder.
Neben ihrer Arbeit bringt sie Straßenkindern das Tanzen bei.

Gila Neumann ist Sekretärin bei einer Berliner Zeitung. Sie ist eine waschechte Berlinerin.
Ganz im stillen schreibt sie an einem Roman.

Thea Brehm kommt aus einer Industriellenfamilie. Sie kommt also aus besserem Hause.
Auch sie liebt das Tanzen und hat Talent dazu, so landet auch Thea bei den „Lindy Girls“.

Die Leser*innen begleiten die 4 Frauen die, die Liebe zum Tanz verbindet. Mit Swing und Charleston wollen sie die Tanzpaläste aufrühren und modernisieren.
Neben ihrer Arbeit üben sie solange es ihre Kräfte hergeben. Doch die Entscheidung in den Tanzpalästen haben immer noch die Männer und die wollen an etablierten festhalten.
Erst als ein Freund von Wally, der US Amerikaner Tony aus Amerika zurückkommt und sie unterstützen möchte bekommen sie Engagements in kleinen Etablissements.

Anne Stern hat trolle Protagonisten erschaffen. Es hat mir sehr viel Freude gemacht sie durch die Geschichte zu begleiten. Die Frauen lassen sich in der von Männern bestimmten Welt nicht unterkriegen. Müssen allerdings so ihre Erfahrungen machen.

Die Autorin hat die 1920er Jahre und die Handlungsorte lebendig und farbenprächtig beschrieben. Schnell hatte ich auch die passende Musik dazu im Kopf.

Durch den flüssigen, unterhaltsamen und gut verständlichen Schreibstil bin ich schnell ganz tief in die Geschichte versunken.

Anne Stern von der ich schon einige Romane gelesen habe hat mich auch mit ihrem neuen Roman „Lindy Girls“ wieder total begeistert.

Bewertung vom 13.12.2023
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


ausgezeichnet

Spannung gepaart mit britischem Humor

Das hätten sie sich ja denken können, die Hobbyermittler des Donnerstagsmordclubs. Ein Jahr ohne Mordfall haben sie sich zu Weihnachten gewünscht, doch nur wenig später dahin der fromme Wunsch. Der Tote: Kuldesh Shamar, ein Antiquitätenhändler, der sich am Morgen nach den Festtagen in seinem Laden einfindet und unglücklicherweise in ein Drogengeschäft verwickelt wird, was er am Abend mit seinem Leben bezahlt. Von dem wertvollen Paket, das er aufbewahren sollte, aber fehlt jede Spur. Nicht unbedingt zur Freude der Beteiligten. Mittendrin in dieser Löwengrube aus Dealern, Fälschern und Betrügern, die dem Paket hinterherjagen, die vier aus Coopers Chase. Und sie sind wütend, denn der Tote war nicht irgendwer, sondern ein alter Freund von Elizabeths Ehemann Stephen. Zieht euch warm an, möchte man den Ganoven da zurufen, aber nicht, weil gerade Winter ist.

„Der Donnerstags Mordclub – Der Teufel stirbt immer zuletzt“ ist bereits der 4. Band der Mordclub Reihe von Richard Osman.
Der in England sehr bekannt Produzent und Fernsehmoderator hat sich mit der Mordclub Reihe jetzt auch einen Namen als Autor gemacht.

Die 4 Freizeitermittler leben in der luxuriösen Seniorenresidenz Coopers Chase.
Donnerstags treffen sie sich um über ungelöste Mordfälle zu reden.
Dabei stoßen sie immer wieder auf interessante Fälle die sie versuchen zu lösen.
Für das neue Jahr haben sie sich ein Jahr ohne Mordfall gewünscht. Zum Glück ist der Wunsch nicht erfüllt worden, dass wäre für uns Leser*innen ganz schön öde gewesen.

Die Protagonisten sind einfach köstlich.
Joyce war führe Krankenschwester und hat eine erwachsene Tochter, die sie viel zu selten besucht.
Joyce schreibt gerne Tagebuch und hält darin auch ihre Ermittlungen fest. Sie wirkt immer etwas naiv in diesem Band zeigt sie aber, dass sie auch anders kann.

Elisabeth war Geheimagentin und verfügt heute noch über gute Kontakte.
Die nützt sie auch für die Ermittlungen auf ganz charmante Art.
Elisabeth wohnt mit ihrem an Demenz leidenden Mann in Coopers Chase.
Es schmerzt sie sehr wie ihr Mann immer mehr vergisst.

Ron ist ehemaliger Gewerkschaftsführer.
Er ist streitsüchtig und oft barsch in seinem Tonfall.
In Wirklichkeit hat er ein gutes Herz.

Ibrahim war Psychiater.
Er achtet auf seine Gesundheit und auf sein Aussehen.
Er ist 80 meint aber das er höchstens wie 74 aussieht.

Die vier sind einfach köstlich.
Sie kommen so harmlos rüber und haben es doch faustdick hinter den Ohren.
Eine echte Freundschaft verbindet sie, hier kann sich jeder auf jeden verlassen.
Es ist zum Schmunzeln wenn die Senioren ihr Fragen auf ganz charmante Art stellen, wobei sie auch manchmal etwas aufdringlich sein können.

Richard Osman erzählt den Fall richtig spannend. Sowohl der Donnerstag Mordclub wie auch die Polizei kommen in den Ermittlungen nicht weiter. Es gibt ein paar Verdächtige aber wer der wahre Mörder ist bleibt ein Rätsel.

Richard Osman Charaktere sind einzigartig.
Der Autor zeigt auf was in den Seniorinnen und Senioren so alles steckt.
Auch wenn sie völlig harmlos wirken darf man sie nie unterschätzen.
Der Schreibstil von Richard Osman ist flüssig, leicht verständlich und fesselnd.
Er setzt punktgenau seinen trockenen Humor ein.
Die Bücher des Autors liest man immer mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall des humorvollen Kleeblatts.

Bewertung vom 05.12.2023
Zauber des Neuen
Carsta, Ellin

Zauber des Neuen


ausgezeichnet

Die Kinder der Hansens geht weiter

Klappentext:
Hamburg 1926: Amala Hansen ist auf gutem Weg, sich von ihrem Unfall zu erholen. Doch eins wird immer deutlicher: Sie muss sich von ihrer Traumkarriere als Schauspielerin verabschieden und im Leben neu orientieren. In Berlin zieht sie mit Eduard durch verschiedene Varietés und ist fasziniert von den Persönlichkeiten, mit denen ihr Cousin verkehrt, doch irgendwie spürt sie, dass dieses Milieu für sie nicht das richtige ist.
Nach der Annäherung an Georg Hansen fasst Therese den Entschluss, ihr geliebtes Wien als Wohnort aufzugeben und in Hamburg einen Neubeginn zu wagen. Als plötzlich die Idee entsteht, das alte Kontor der Hansens in ein Theater- und Lichtspielhaus mit Restaurant umzuwandeln, wird der unternehmerische Geist von verschiedenen Familienmitgliedern geweckt und sie ziehen an einem Strang. Kann dieses ambitionierte Projekt gelingen?

„Zauber des Neuen“ ist der 4. Band der Familiensaga „Die Kinder der Hansens“ von Ellin Carsta.
In den vorherigen Bänden hat man die verschiedenen Charaktere schon gut kennengelernt.
Die Familie lebt weit verzweigt in Hamburg, im Schwarzwald, in Berlin, in München, in Wien und in den USA.
Das sind auch die Schauplätze der Geschichte.
In jedem Kapitel steht eine Person im Mittelpunkt die wir ein Stück durch die Geschichte begleiten dürfen.
Diese Perspektivwechseln machen die Geschichte besonders interessant und facettenreich.

Mittlerweile sind wir im Jahre 1926 angekommen.
An allen Schauplätzen passiert etwas, Weichen werden gestellt, Entscheidungen werden getroffen.
Amala hat sich von Unfall soweit erholt. Doch ihr ist klar, dass sie eine Karriere auf der Bühne oder beim Film abschreiben kann.

Auguste ist mittlerweile mit Claus verheiratet und ein Töchterchen bekommen.
Auguste leidet etwas darunter nicht als Architektin arbeiten zu können. Sie hilft ihrem Mann zwar doch ihr Name wird bei den Projekten nicht genannt.

Eduard fährt weiterhin immer wieder von Berlin nach Hamburg um neue Lieferungen zu holen. In Berlin hatte er Amala zu Besuch und hat ihr die Stadt gezeigt.

Therese hat sich dazu entschlossen zu Georg nach Hamburg zu ziehen.

Helene und Bernhard warten auf Bernhards Scheidung. Doch es kommt wieder zu einem ungeahnten Zwischenfall.

Auch Robert Hansen, Amalas Bruder lernt man in diesem Band etwas näher kennen. Er ist von Hawaii nach Chicago gezogen um zu studieren. Neben dem Studium wird er Artikel für den Chicago Defender schreiben.

Als Amala, Auguste und ihr Mann Claus sich das stillgelegte Kontor einmal genau ansehen und registrieren wir groß die Räumlichkeiten sind reift in ihnen eine Idee.
Sie überlegen aus dem Kontor ein Theater- und Lichtspielhaus mit Bar und Restaurant zu machen. Georg gibt sein Einverständnis doch das Ganze muss auch finanziert werden.

Es ist schön mitzuerleben wie die einzelnen Charaktere sich entwickeln.
Amala die wohl nie mehr auf einer Bühne stehen wird, möchte sich weiter der Bühne widmen. In dem geplanten Theater- und Lichtspielhaus möchte sie die Stücke die gespielt werden und die Filme die gezeigt werden aussuchen. Eine Tätigkeit die sie weiterhin mit den schönen Künsten verbindet.
Auch Auguste wird sich wohl in diesem Projekt ausleben und zeigen was sie als Architektin kann.

Ellin Carsta hat mich wie schon mit vielen anderen Büchern wieder total begeistert.
„Die Kinder der Hansens“ ist aufgrund der vielen Schauplätze und Familienzweige sehr abwechslungsreich.
Jeden Familienzweig begleitet man ein kurzes Stück des Weges.
Die Handlungsstränge sind alle noch offen.
Ich denke es wird in den nächsten Bänden noch so einiges passieren.

Der Schreibstil von Ellin Carsta ist unterhaltsam und gleichzeitig fesselnd.
Die Autorin spricht in der Geschichte viele spannende Themen an.
Vor allem müssen Amala und auch Robert sich immer wieder mit Rassismus auseinandersetzen.

Was mich immer wieder bei dieser Reihe begeistert ist die Herzlichkeit und der Zusammenhalt aller Familienmitglieder untereinander (außer Martha).

Auch die politische Situation kommt zur Sprache. Anhand von Franz, der immer noch unter seinem Trauma das er vom Krieg mitgebracht hat leidet oder an Frederikes Mann Julius. Beide umgeben sich mit Freunden denen ihre Gesinnung den politischen Umbruch erahnen lässt.

Egal unter welchem Pseudonym die Autorin ihre Bücher veröffentlicht, ich weiß immer das Buch wird mich nicht enttäuschen.
Ellin Carsta ist einfach eine begnadete Geschichtenerzählerin.

Jetzt freue ich mich auf Band 5. Band und bin gespannt wie es weitergeht.

Bewertung vom 18.11.2023
Endstation Malma
Schulman, Alex

Endstation Malma


ausgezeichnet

Eine bewegende Geschichte

Klappentext:
Ein Zug fährt durch eine Sommerlandschaft. An Bord sind ein Ehepaar in der Krise, ein Vater mit seiner kleinen Tochter sowie eine Frau, die das Rätsel ihres Lebens lösen will. Sie alle fahren nach Malma, einen kleinen Ort, wenige Stunden von Stockholm entfernt, umgeben von Wäldern. Und keiner von ihnen weiß, wie ihre Schicksale verwoben sind und ob das, was sie in Malma erwartet, ihrem Leben nicht eine neue Wendung geben wird.

„Endstation Malma“ ist der neue Roman von Alex Schulman
.
Die Geschichte beginnt mit einer Zugreise von Stockholm nach Malma. Wer Malma jetzt auf der Karte sucht, der sucht vergebens. Malma ist ein fiktiver Ort.
Im Zug sind Harriet und ihr Vater der immer schweigt.
Oskar reist mit seiner Frau an den Ort ihrer Kindheit bevor sie sich nach der reise trennen.
Und Yana ist auf der Suche nach ihrer Mutter die einfach aus ihrem Leben verschwand.

Es ist eine Reise des Schicksals.
Es geht um Traumata die eine Generation an der andere weitergibt.
So merkt man erst nach dem man ein Stück gelesen hat, dass die Passagiere nicht nebeneinander im Zug sitzen. Die Geschichte spielt in drei verschiedenen Zeitebenen.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden geschildert.
Mehr möchte ich von dem Inhalt nicht verraten. Das muss jeder selbst lesen.

Alex Schulman erzählt die Familiengeschichte auf eindrucksvolle Art. Die verschiedenen Zeitebenen gehen fließend ineinander über.
Die Personen sind immer die gleichen.
Die Charaktere werden richtig lebendig beschrieben. Langsam bekommt man die Probleme und Sorgen der einzelnen Personen mit.

Der Autor schreibt die Geschichte aus der Sicht von Harriet, Oskar und Yana.
So erfährt man manchen Szenen aus der Sicht verschiedener Personen.
Die Atmosphäre ist oft recht schmerzhaft. Man hat einen Blick in die Abgründe der menschlichen Seele.
Trotz des seelischen Schmerzes den man beim lesen immer wieder zu spüren bekommt konnte ich das Buch nicht aus der Handlegen.
Alex Schulman hat die Zugfahrt wie eine Reise durch die Zeit geschildert.
Dabei wendet er eine so tolle Sprache an, dass es wiederum ein Vergnügen ist das Buch zu lesen.

„Endstation Malma“ ist ein Buch voll Trauer und Schmerz. Es ist eine Reise durch die Zeit, eine Suche nach Liebe und eine Hoffnung auf bessere Zeiten.
Ich finde „Endstation Malma“ ist ein ganz großer Roman.

Bewertung vom 17.11.2023
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


ausgezeichnet

Neue Krimireihe aus Schweden


Eigentlich steht Kriminalinspektorin Leonore Asker kurz vor der Beförderung: Die Leitung der Abteilung für Schwerverbrechen in Malmö ist ihr so gut wie sicher. Stattdessen wird sie noch während der Ermittlungen in einem spektakulären Entführungsfall in ein Dezernat versetzt, von dem sie noch nie gehört hat: Ihre neuen Kollegen, allesamt Außenseiter und Nerds, nennen es nur »Abteilung für hoffnungslose Fälle«, denn hier landet, was bei der Polizei als unlösbar gilt.
Kurz darauf wird Leo ein Foto zugeschickt, das zwei Figuren in einer Modelleisenbahn-Landschaft zeigt. Das Bild ähnelt verblüffend dem letzten Instagram-Post der beiden entführten Teenager, von deren Fall Leo so abrupt abgezogen wurde. Weil ihre ehemalige Vorgesetzte nichts von Leos neuen Erkenntnissen wissen will, weiht sie ihren Kindheitsfreund Martin Hill ein, einen Experten für Lost Places. Sie ahnt nicht, dass sie ihn damit in größte Gefahr bringt …

„Stille Falle“ ist der erste Band der neuen Reihe Leo Asker von Anders de la Motte.

Leonore Asker sieht sich als Leiterin der Abteilung für Schwerverbrechen in Malmö.
Doch sie wird in ein anderes Dezernat versetzt. Ihre neuen Kollegen sind alles Außenseiter. Die Abteilung wird Abteilung für hoffnungslose Fälle“ genannt und hat es mit besonders komplizierten Fällen zu tun.
Bei der Durchsicht der Fälle erkennt sie einen Zusammenhang mit einem Fall in dem sie gerade ermittelt hat.
Mit dem neuen Team fängt sie die Ermittlungen an.

Die Charaktere sind sehr vielschichtig. Man bekommt es hier nicht mit glatten Ermittlern zu tun. Alle haben ihre eigene Seite, ihre Ecken und Kanten.
Leo hat mir gleich gut gefallen. Es gibt im Laufe der Geschichte einige Rückblicke bei denen man Leo besser kennenlernt.

Anders de la Motte von dem ich schon einige Krimis gelesen habe führt wieder spannend durch die Ermittlungen. Der Kriminalfall wird nicht nur aus Seiten der Ermittler erzählt, es kommen auch die Opfer und der Täter zu Wort.
Das macht die Geschichte recht facettenreich.
Die Atmosphäre ist düster und spannend.
Mich hat der Kriminalroman so in Atem gehalten, dass ich ihn fast in einem Zug ausgelesen habe.
Jetzt freue ich mich auf den 2. Band.

Bewertung vom 16.11.2023
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Spannender Taunuskrimi mit gewaltigen Ausmaßen

Klappentext:
Im Feld wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Die 16-Jährige Larissa wurde erdrosselt. Durch eine DNA-Analyse gerät ein abgelehnter afghanischer Asylbewerber, der erst zu einer Haftstrafe verurteilt, aber nach einer Haftbeschwerde auf freien Fuß gesetzt wurde, ins Visier der Polizei. Er kann untertauchen, bevor Pia und Bodenstein mit dem Mann sprechen können.
Auf einer Landstraße im Hintertaunus wird nachts ein Mann von einem Auto erfasst und getötet. Sein Körper ist übersät mit Bisswunden, sein Gesicht entstellt. Der Mann hatte bei einem illegalen Autorennen eine schwangere Frau getötet. Wovor ist er geflohen und wer hat ihn so zugerichtet? 
Pia und Bodenstein stoßen auf immer mehr rätselhafte Todes- und Vermisstenfälle und auf eine Parallele zum Mordfall Larissa. Ohne es zu ahnen, steuern sie auf eine Katastrophe zu.

„Monster“ ist schon der 11 Band der Taunuskrimi-Reihe von Nele Neuhaus.
Bei den Krimis von Nele Neuhaus spürt man immer, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt.
Sie kennt sich an den Handlungsorten sehr gut aus. Sie kennt die Polizeiarbeit mittlerweile recht gut und weiß wo sie sich Rat holen kann. So kommen ihre Bücher immer sehr authentisch beim ihren Leser*innen an.

Dieser Fall hat es wirklich in sich. Ein 16-jähriges Mädchen wird tot aufgefunden.
Die Eltern sind verständlicherweise in tiefer Trauer. An der Kleidung des Mädchens wird diverse DNA gefunden. Unter anderem von einem Asylbewerber der wegen Vergewaltigung verurteilt wurde und seit einigen Tagen wieder auf freiem Fuß ist.
Pia und Oliver suchen mit ihrem Team nach dem Verdächtigen doch er ist wie vom Erdboden verschwenden.
Die Ermittler bekommen es noch mit einem zweiten Fall zu tun. Auf einer Landstraße läuft ein Mann einem Pärchen ins Autor und stirbt an der Unfallstelle.
Der Mann muss vor irgendwas aus dem Wald geflüchtet sein. Sein Körper ist voller Bisswunden.
Es stellt sich heraus, dass der Tode vorbestraft ist. Er hat bei einem illegalen Autorennen eine Frau getötet.
Nach und nach kommt das Team vom K11 einer Reihe von Vermisstenfällen und ungeklärter Todesfälle auf die Spur. Es nimmt Ausmaße an die sich keiner von den Ermittlern je hätte träumen lassen und den Leser*innen wird es

Pia und Oliver ermitteln mit ihrem Team wie immer auf Hochtouren.
Doch manche Ereignisse bremsen sie auch einfach etwas aus.
Sei es ein undenkbares Erlebnis bei den Ermittlungen oder, wie bei Pia eine Demenzkranke Mutter.

Ein Lichtblick ist immer Henning Kirchhoff, der Ex-Mann von Pia Sander.
Seit seine 2. Ehe gescheitert ist verbindet ihn mit Pia eine tiefe Freundschaft. Vielleicht es auch der Erfolg mit Krimis die ihn so entspannt wirken lässt.

Nele Neuhaus hat mit ihrem neuen Krimi in puncto Spannung alle Register gezogen.
Die Autorin jongliert mit mehreren Erzählsträngen bei denen man sich am Anfang manchmal wie die zur eigentlichen Geschichte gehören.
Nach und nach bekommt man ein immer komplexeres Bild und staunt welche Ausmaße die ganze Geschichte annimmt.
Die Autorin legt immer wieder falsche Spuren die man als Leser*in nur zu gerne aufnimmt um sie dann wieder zu verwerfen.

Nele Neuhaus hat wie immer einen gut fließenden und verständlichen Schreibstil. Sie baut Spannung auf die von Anfang bis Ende anhält.
In diesem komplexen Fall öffnet sie immer wieder neue Türen aber am Ende ist jede Tür wieder geschlossen und alle Fragen sind beantwortet.

„Monster“ war wieder ein Krimi mit Hochspannung. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Jetzt heißt es wieder warten bis der 12. Band erscheint.