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HFO
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2019
Fünf Tage in Paris
Rosnay, Tatiana de

Fünf Tage in Paris


sehr gut

Das Buch handelt von den Problemen einer Familie, die entstehen, wenn die Kommunikation untereinander fehlt bzw. Probleme und Gefühle nicht angesprochen werden. An einem gemeinsam verbrachten Wochenende in Paris eskaliert die Situation, der Vater erleidet einen Herzinfarkt und das ist für alle auf die eine oder andere Art eine emotionale Herausforderung. Darüber hinaus steigt der Pegel der Seine bedingt durch Dauerregen immer weiter an, das Hochwasser ist eine zusätzliche Belastung.
Ein bisschen frage ich mich, welche Geschichte der Autorin vorrangig wichtig war bzw. was der Ausgangspunkt war. Ging es ihr um die Familie, um Homosexualität oder um Paris bzw. die Problematik einer im Wasser versinkenden Stadt?
Der Schreibstil hat mir gut gefallen aber ich hätte gerne mehr über Gefühle der Familienmitglieder gelesen und nicht seitenlang über Wasserstände, das war mir persönlich einfach zu viel, daher nur 4 Sterne.

Bewertung vom 14.03.2019
Stella
Würger, Takis

Stella


sehr gut

Dieses Buch beginnt mit der nicht ganz einfachen Kindheit des Schweizers Friedrich, Jahrgang 1922. Als junger Mann möchte er wissen, was dran ist an den Gerüchten über die Geschehnisse in Deutschland und wählt Berlin als Urlaubsziel.
Die eigentliche Handlung spielt dann von Januar bis Dezember 1942. In dieser Zeit verliebt sich Friedrich in ein deutsches Mädchen und Liebe macht bekanntlich blind. Viele Dinge, die um ihn herum passieren realisiert er erst im Nachhinein.
Mich hat die Geschichte über das schwarze Kapitel deutscher Geschichte sehr berührt. Wie würde ich mich verhalten haben? Was ist menschlich, was ist unmenschlich? Sehr interessant waren auch die vielen gesellschaftspolitischen Informationen, die immer wieder eingestreut werden.

Zu Beginn fand ich es etwas schwierig mich in den Schreibstil hineinzufinden und auch die Einordnung der einzelnen Protagonisten ist mir etwas schwer gefallen aber alles in allem ein tolles Buch!

Bewertung vom 12.11.2018
Mein Ein und Alles
Tallent, Gabriel

Mein Ein und Alles


weniger gut

Meine Bewertung "weniger gut" bezieht sich auf die Tatsache, dass ich dieses Buch nicht zu Ende gelesen habe. Das Thema Missbrauch durch Angehörige und ständiges hantieren mit Waffen verschiedener Art ist einfach nicht meins, so dass ich nach ca. 150 Seiten abgebrochen habe.

Der Schreibstil und die Wortwahl sind eigentlich recht gut, so dass das Buch jemandem, der sich durch die bedrückende Handlung nicht abschrecken lässt, durchaus gefallen könnte.

Ein Buch für einen vermutlich relativ kleinen Kreis von Lesern.

Bewertung vom 31.07.2018
Shark Club - Eine Liebe so ewig wie das Meer
Taylor, Ann Kidd

Shark Club - Eine Liebe so ewig wie das Meer


gut

Bei diesem Buch handelt es sich um eine unterhaltsame Sommerlektüre für zwischendurch.
Es handelt von großen Gefühlen wie die erste Liebe, die immer noch ein Thema zwischen den Protagonisten ist. Als die zwei ihre Vergangenheit dann aufgearbeitet haben, geht die Autorin aus meiner Sicht zu sachlich darüber hinweg. Wer kann schon von jetzt auf gleich seiner "großen Liebe" völlig sachlich auf freundschaftlicher Ebene begegnen? Für mich unglaubwürdig.
Bei der Kommunikation zwischen Maeve und ihrem Zwillingsbruder wurde ich leider auch manchmal abgehängt. Es scheint sich um eine für den Leser nicht erkennbare Geheimsprache zu handeln.
Der Spannungsbogen hält sich gut bis etwa Mitte des Buches, danach war es dann etwas vorhersehbar.

Ich habe das Buch gerne gelesen, konnte aber nicht richtig in die Geschichte eintauchen. Vielleicht lag es aber auch an mir.

Bewertung vom 22.06.2018
Rabenfrauen
Jonuleit, Anja

Rabenfrauen


ausgezeichnet

Colonia Dignidad - im letzten Jahr in den Medien, da die Regierung über die Entschädigung der Opfer entschieden hat.
Kaum zu glauben, dass solche Dinge wirklich geschehen sind (womöglich immer noch geschehen?) - auf jeden Fall bin ich überzeugt, dass dieses Buch nicht nur Fiktion ist.
Das schwierige Thema wird gut verständlich und fesselnd erzählt. Absolute Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.03.2018
Strafe
Schirach, Ferdinand von

Strafe


ausgezeichnet

Da ich kein Fan von Kriminalgeschichten bin, stand ich dem Buch skeptisch gegenüber - auch wenn es nicht als Krimi ausgewiesen ist - und wurde eines Besseren belehrt.
Ferdinand von Schirach erzählt in 12 kurzen unabhängigen Geschichten ganz sachlich und absolut emotionslos vom Leben. Es geht um Zufälligkeiten, falsche Entscheidungen und Lücken in den Rechtssystemen, die über Schicksale entscheiden. Der Autor versteht es, mit wenigen Worten zum Kern des "Problems" vorzudringen.

Mich hat gerade diese totale Emotionslosigkeit berührt und zum Nachdenken gebracht. "Was wäre gewesen wenn" und "wie wäre ich damit umgegangen" das sind die Gedanken, die mir am Ende jeder Passage durch den Kopf gingen.

Das Buch erhält von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.01.2018
Das Licht der Insel
Pendziwol, Jean E.

Das Licht der Insel


gut

Da ist einerseits ein junges Mädchen, elternlos und auf die schiefe Bahne geraten. Sie hat in einem Seniorenheim Sozialstunden zu leisten. Anderseits eine alte Dame, ohne Familie und einsam, die in besagtem Seniorenheim lebt. Beide fühlen sich miteinander verbunden und entdecken, dass es Gemeinsamkeiten gibt.

Jede von Ihnen ist im Besitz von Bildern der gleichen Malerin und das Mädchen spielt auf einer Geige ein Melodie, die die alte Dame in Ihrer Jugendzeit hörte. Das ist in ungewöhnlich, da Elisabeth (die alte Dame) auf einer kleinen Insel im Haus des Leuchtturmwärters lebte. Sie hatte kaum Kontakt zu anderen Menschen, lediglich ihre Eltern, Geschwister und ein Angestellter gehörten zu ihrem Umfeld. Auch die Malerin und der Musiker gehören zu dieser kleinen Gruppe. Seit sehr vielen Jahren hat sie zu diesen Menschen keinen Kontakt mehr. Einige sind gestorben, zu Anderen brach der Kontakt durch verschiedene Umstände vor Jahrzehnten ab.

Da stellt sich die Frage, wie kam Morgan (das junge Mädchen) an die Bilder und woher kennt sie die ansonsten unbekannte Melodie?
Alte Tagebücher bringen langsam Licht ins Dunkel.

Mein Fazit: Das Buch hat mich in soweit gefesselt, als das ich wissen wollte, wie alles zusammenhängt. Allerdings habe ich einige Passagen nur überflogen, da es dabei nach meinem Gefühl nur darum ging die Seiten zu füllen. Die Personen haben mich leider nicht berührt, es blieb bis zum Schluss ein distanziertes Verhältnis zu den Protagonisten.

Bewertung vom 18.10.2017
Bobo Siebenschläfer
Osterwalder, Markus

Bobo Siebenschläfer


ausgezeichnet

Dieses Buch haben schon meine Kinder geliebt und auch mein Enkel (2) kann nicht genug kriegen von den einfachen, für die Kleinen gut verständlichen Geschichten. Seit Wochen ist es jeden Abend Pflichtlektüre.
Überaus empfehlenswert!

Bewertung vom 17.08.2017
Das Vermächtnis der Familie Palmisano
Nadal, Rafel

Das Vermächtnis der Familie Palmisano


weniger gut

Das Buch mag ja zwanzig Wochen auf der spanischen Bestsellerliste gestanden haben (lt. Buchdeckel) aber mein Buch ist es so gar nicht.

Die Geschichte zweier Familien im ersten und schwerpunktmäßig im zweiten Weltkrieg. Am Anfang dachte ich noch, nette Familiengeschichte mit einem gewissen Witz geschrieben aber je weiter ich las, um so mehr hat es mich gelangweilt.
Leider gibt es immer wieder Passagen, die wohl einiges über Land und Leute erzählen aber im Grunde genommen nicht wichtig sind und daher die Geschichte nur in die Länge ziehen.

Vielleicht liegt es an meinen mangelnden Geschichtskenntnissen bzw. mangeldem Geschichtsinteresse, dass ich manchmal die Zusammenhänge nicht verstanden habe.
Vielleicht muss man aber auch in den südlichen Regionen aufgewachsen sein und mit der Geschichte der Länder ein bißchen verbunden sein, um die geschilderten Vorgänge entsprechend zu würdigen.

Eine Leseempfehlung gibt es von mir leider nicht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.05.2017
Der Freund der Toten
Kidd, Jess

Der Freund der Toten


sehr gut

Im Mittelpunkt dieses Buches steht Mahony, als Säugling vor einem Waisenhaus abgelegt und dort aufgewachsen. Als er Hinweise auf seine wahre Identität bekommt, versucht er in seinem Geburtsort, dem kleinen irischen Dorf Mulderrig, etwas über seine leibliche Mutter zu erfahren. Die Dorfbewohner sind sehr verschlossen Fremden gegenüber und versuchen ihn von seinen Nachforschungen abzuhalten. Nur wenige sind bereit, ihm Auskunft zu geben, u. a. Mrs. Cauley, eine schrullige alte Dame des Theaters. Auch die Toten des Dorfes – Mahony kann sie sehen und mit ihnen bis zu einem gewissen Maß kommunizieren – unterstützen ihn.

Ich bin nicht sicher, ob man diesen Roman in die Kategorie Krimi einstufen sollte – es werden sogar mehrere Morde aufgeklärt. Vielleicht gehört er doch in die Rubrik Fantasy – die agierenden Toten sprechen dafür.

Die gewählte Sprache ist sehr bildhaft, beinah poetisch. Für mich rundet dies die ein bisschen verrückte Geschichte ab.

Mit den vielen Personen, Toten und Lebenden,habe ich mich am Anfang ein wenig schwer getan. Aber wenn man sich erstmal einen Überblick verschafft hat, dann steigt die Spannung und man will unbedingt wissen, was ist mit Mahonys Mutter passiert und wer hat es getan?
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen aber ich bin auch ein Fan von skurrilen Figuren. An machen Stellen habe ich sogar laut gelacht.