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Benutzername: 
Feliz
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Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 239 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2023
Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1
Milán, Greta

Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1


gut

Das Cover ist wirklich, wirklich schön. Ich mag das dunkle Lila und die Federn, die dadurch fast in den Hintergrund treten bis auf die Phönixfeder, die durch ihre goldene Farbe dann nur noch deutlicher hervorsticht. Zudem sind die Kleinigkeiten auf dem Cover und der Farbschnitt so wunderschön gestaltet, dass sich das Buch hervorragend im Regal macht.

Die Idee der Geschichte klang ebenfalls vielversprechend: Schon seit sie klein ist, hat Eden immer wieder die Geschichte von den Phönix-Kriegern gehört, die durch die Kräfte des Phönix das Böse aus der Welt vertrieben haben. Doch nie hätte sie erwartet, dass sich diese Geschichten als wahr erweisen könnten. Als sie eines Abends von einer Gestalt angegriffen wird, kommen ihr vier Kämpfer mit strahlenden Waffen zur Hilfe. Als diese erkennen, dass Eden diese Lichter sehen kann und auch erkennt, wenn es Menschen fehlt, wird klar, dass sie ebenfalls zu den Phönix-Kriegern gehören muss, auch wenn sie noch keine Gabe zeigt. Sie stimmt zu, mit ihnen zu ihrem Hauptquartier zurückzukehren und zu trainieren, um die emotionslosen Rouges bekämpfen. Doch je mehr sie lernt, desto mehr hinterfragt sie die Geschichte der Phönix-Krieger und die Handlungen der Rouges.

Ich habe vorher noch kein Buch von Greta Milán gelesen, aber schon viel Positives gehört und die Geschichte klang sehr vielversprechend, so ganz überzeugend konnte es mich aber letztlich leider nicht. Das liegt allerdings nicht am Schreibstil. Dieser hat mich durchaus gefesselt, weil er eine angenehme Leichtigkeit hat und man dadurch auch gut in die Geschichte eintauchen kann.

Die Idee der Geschichte gefiel mir auch richtig gut, ein Phönix, der sich für die Menschen opfert und ihnen mit seinen Federn besondere Lichtkräfte verleiht, damit sie dadurch die Rouges besiegen können. Das ist durchaus mal eine andere Herangehensweise an den Kampf zwischen Gut und Böse. Dieser wird auch besonders durch Eden immer wieder hinterfragt, was mir wirklich gut gefiel, weil sie es nicht einfach gutheißt, die Rouges so zu bekämpfen, sondern sich immer wieder wünscht, einen anderen Weg zu finden. Das mochte ich an ihr am liebsten. Sie versucht immer das Gute in jedem zu sehen und verurteilt Personen nicht direkt, sondern fast alle bekommen bei ihr eine zweite oder dritte Chance, das ist eine wirklich bewundernswerte Eigenschaft. Davon profitiert auch Kane, der sie zu Beginn wirklich mies behandelt, auch wenn ich ihn durchaus verstehen konnte, schließlich hasst er alles, was mit den Kräften zusammenhängt und Eden als nicht ausgebildetes Mitglied stellt natürlich ein Risiko dar. Mein größtes Problem mit ihnen war nicht, dass ich sie nicht mochte, sondern vielmehr, dass ich ihnen nicht wirklich nahegekommen bin. Ich konnte einfach nicht richtig mit ihnen mitfiebern und dementsprechend fehlte mir auch der Drang, das Buch unbedingt durchlesen zu wollen. Das liegt für mich auch daran, dass ich bei der Ausbildung von Eden nicht so richtig dabei sein kann. Man bekommt immer wieder Einblicke, aber gefühlt ist sie plötzlich richtig gut im Nahkampf, ohne das man den Prozess so richtig miterleben konnte. Mir ist bewusst, dass sie als Cheerleaderin eine gewisse Grundfitness mitbringt und sie auch immer wieder bestimmte Figuren daraus anwendet, aber ich hätte es glaubwürdiger gefunden, wenn sie vielleicht in dem Bereich schon Vorkenntnisse gehabt hätte.

Alles in allem war die Idee der Geschichte wirklich gut, die Umsetzung konnte mich aber nicht vollkommen überzeugen, vor allem weil ich die Charaktere zwar mochte, sie aber nicht so richtig in mein Herz schließen konnte. Ich weiß noch nicht, ob ich den zweiten Teil noch lesen will, weil ich trotz aller Kritik die offenen Fragen doch gerne geklärt hätte.

Bewertung vom 05.07.2023
Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1
Yarros, Rebecca

Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover fand ich auf den ersten Blick gar nicht so auffällig, obwohl ich die Farbe durchaus mochte. Allerdings gefallen mir bei näherer Betrachtung die Details wirklich gut. Ich mag, dass die Schatten und Aussparrungen Drachen darstellen, was perfekt zu der Geschichte passt und auch das Cover zu etwas Besonderem macht.

Die Geschichte klang zumindest vielversprechend: Violet Sorrengail hatte nur einen Wunsch: Schriftgelehrte am Basgiath War College zu werden, doch ihre Mutter, eine berühmte Generalin, hat andere Pläne. Ihre jüngste Tochter soll ebenso wie ihre Geschwister eine Drachenreiterin werden, selbst wenn sie beim Versuch sterben sollte. Denn bevor man überhaupt aufgenommen wird, muss man das berüchtigte Aquädukt überqueren, bei dem jedes Jahr viele sterben und die Drachen binden sich nur an die stärksten Menschen. Dazu gehört Violet trotz ihrer Familie nicht, doch gerade diese ist der Grund, warum viele der Kadetten sie am liebsten tot sehen wollen würden. Dazu gehört auch Xaden, der Sohn eines Rebellionsführers, der als einer der stärksten Kadetten seines Jahrgangs gilt und zu dem sich Violet trotz seiner Herkunft direkt hingezogen fühlt. Doch sie darf ihm auf keinen Fall zu nahekommen, denn er will sie nicht nur tot sehen, er ist auch ihr Geschwaderführer und mit Vorgesetzten darf man sich nicht einlassen, vor allem nicht, wenn man das erste Jahr überleben will.

Ich habe schon vor dem Lesen extrem viel über das Buch gehört und wollte unbedingt wissen, woher der ganze Hype rund um das Buch kommt. Jetzt kann ich das trotz einige Logikfehler absolut nachvollziehen, weil es mich so gefesselt hat, wie es schon lange kein Fantasy-Roman mehr geschafft hat. Das liegt auch an dem mitreißendem Schreibstil, der es immer wieder geschafft hat, mich innerhalb von wenigen Sätzen vollkommen in die Geschichte zu ziehen, selbst wenn ich eigentlich nur einmal kurz reinlesen wollte und dann doch mehrere Kapitel gelesen habe.

Aber auch die Charaktere sind wirklich unglaublich gestaltet. Ich habe sonst oft Probleme damit, dass ich ewig brauche, bis ich sie wirklich kennenlerne oder dass sich die Geschichte ausdrücklich nur um die Protagonisten dreht und die Nebencharaktere blass bleiben. All das trifft hier überhaupt nicht zu. Ich habe Violet ab den ersten Seiten in mein Herz geschlossen, sie kämpft dauernd mit irgendetwas, sei es mit ihrer Mutter, ihrer Gesundheit oder damit, zu überleben. Das war zwar ziemlich anstrengend mitzuerleben, aber ich fand es bewundernswert, dass sie sich immer wieder gegen jede Wahrscheinlichkeit durchgesetzt hat, selbst wenn sie andere als die konventionellen Methoden dazu verwendet. Ich war immer wieder sehr beeindruckt, wie anders sie denkt und wie skrupellos sie sein kann, wenn sie es sein muss. Noch mehr mag ich allerdings Xaden. Man merkt eigentlich schon sehr früh, dass er auf eine gewisse Art handeln muss, um zu überleben, gleichzeitig aber alles für die Menschen tut, die ihm wichtig sind und die er liebt. Ja, er ist ziemlich brutal und manchmal auch eiskalt in dem was er tut, aber oft konnte ich sein Verhalten sogar verstehen, selbst wenn ich nicht gutheiße. Die Nebencharaktere sind mir zum Teil ebenso nahe gekommen. Ich mag Rhiannon, Ridoc, Imogen und Liam richtig gerne. Vor allem letzterer hat es fest in mein Herz geschafft, weil er immer da ist, wenn man ihn braucht und so unglaublich loyal ist. Obwohl in dem Buch so unglaublich viele Menschen vorkommen, hatte ich zu keinem Zeitpunkt Probleme, sie auseinanderzuhalten, weil sie so lebhaft und authentisch geschildert wurden, sodass ich mit ihnen mitgelitten habe und manchen von ihnen eine andere Geschichte gewünscht hätte.

Die Story als solche hat mich auch gefesselt, vielleicht weil ich eine Geschichte über die Ausbildung von Drachenreiter so in der Art noch nicht gelesen habe und es durchaus verschiedene Facetten dieser gibt. Ich wollte immer wissen, was genau passiert, wenn man dort ausgebildet wird und wie der Unterricht aussieht. Anders als in anderen Büchern bekommt man hier nämlich einen ganz guten Überblick darüber. Man ist bei manchen Stunden von Gefechtskunde dabei, bei Flugstunden und auch bei Stunden, in denen andere Fähigkeiten ausgebildet werden sollen. Ich fand es einfach super spannend, genau das mitzuerleben, weil man immer das Gefühl hatte, selbst Teil der Ausbildung sein zu können. Gleichzeitig gab es aber auch immer wieder Szenen, die ich unglaublich unlogisch fand, auch wenn sie der Geschichte eine gute Spannungskurve gegeben haben. Normalerweise stört mich sowas wirklich und sorgt dafür, dass ich ein Buch nicht mehr so reizvoll finde. Aber das ist hier definitiv nicht der Fall, ich habe diese Schwächen in der Logik durchaus wahrgenommen, aber die Geschichte war einfach zu spannend, um mich wirklich an ihnen zu stören.

Bewertung vom 05.07.2023
Wenn Magie erwacht / Twisted Fate Bd.1
Iosivoni, Bianca

Wenn Magie erwacht / Twisted Fate Bd.1


sehr gut

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, weil die Darstellung der Person ziemlich gut zu meiner Vorstellung von Faith passt. Zudem stellen die Disteln eine perfekte Verbindung zum Orden dar und das helle Lila sieht im Regal einfach gut aus.

Die Geschichte hat mich ebenfalls gereizt: Faith ist erleichtert, als sie ein Stipendium für die Universität in Dundee erhält, endlich hat sie die Chance auf ein normales Leben, ohne an ihre seltsamen Kräfte denken zu müssen. Doch dann wird sie wiederholt von gruseligen Wesen angegriffen und sie erkennt, dass ihre Familiengeschichte sie eingeholt hat. Ihr Vater war Teil eines geheimen Ordens, der gefährliche Dämonen auf der ganzen Welt bekämpft und deren Mitglieder wollen, dass Faith und ihr Bruder Levi Teil dieses Ordens werden. Plötzlich steht auch wieder Nate vor ihr, für den sie noch immer Gefühle hat, die sie nicht ganz versteht und dem sie auf keinen Fall näherkommen darf.

Ich hatte es schon eine ganze Zeit in einem Regal liegen und irgendwie passte es nie so richtig, es zu lesen. Deswegen habe ich auch eine ganze Zeit gebraucht, um wirklich in die Geschichte zu kommen. Das liegt vielleicht auch ein bisschen am Schreibstil, der mich nach einer gewissen Zeit durchaus zu fesseln weiß, aber ich habe doch ein bisschen gebraucht.

Dabei fand ich die Geschichte durchaus spannend und wollte unbedingt wissen, was passiert. Mir gefällt die Idee von Dämonen, die bekämpft werden müssen und dass sich deswegen Menschen zu einem Orden zusammengeschlossen haben. Ich habe mich allerdings immer ein bisschen gefragt, warum die Gründerfamilien so wichtig sind und warum es nicht möglich ist, auch andere einzuweihen, zumal auch andere Menschen Dämonen durchaus wahrnehmen, aber vielleicht gibt es darauf auch noch eine gute Antwort, die ich einfach nicht sehe. So ähnlich hatte ich es aber mit manchen Dingen, wo ich die Handlungen bestimmter Personen nicht richtig nachvollziehen konnte, aber es durchaus möglich ist, dass es noch eine Erklärung dafür im nächsten Teil geben wird. Schon deswegen will ich den nächsten Teil unbedingt lesen, immerhin will ich all die Antworten auf meine offenen Fragen und schauen, ob sie auch beantwortet werden.

Außerdem habe ich die Charaktere durchaus in mein Herz geschlossen. Bei Faith hat das nicht so lange gedauert, ich mochte sie ab den ersten Seiten und wollte unbedingt wissen, woher ihre Kräfte kommen und wie sie damit umgehen kann. Ich mochte, dass sie immer versucht, sich durchzusetzen und niemand ist, der gerettet werden muss (obwohl sie es dann doch hin und wieder muss). Sie will unbedingt wissen, was los ist und lässt sich von niemandem abhalten, mehr zu erfahren. Obwohl ich das mochte, fand ich sie manchmal ein bisschen viel und oft reagiert sie sehr emotional, ohne noch einmal darüber nachzudenken, was sie da gerade sagt. Das fand ich besonders zum Ende hin ein bisschen anstrengend. Bei den anderen Charakteren bin ich ebenfalls ein bisschen zwiegespalten, ich mag Nate eigentlich, habe aber das Gefühl, ihn während des Buches nicht wirklich gut kennenzulernen, weil er bei so vielen wichtigen Ereignissen logischerweise nicht dabei sein kann. Bei Jax hatte ich das Gefühl, ihn deutlich besser zu kennen, auch wenn ich ihn am Anfang nicht mochte, ist er mir erstaunlicherweise sehr ans Herz gewachsen und ich will vor allem für ihn wissen, wie die Geschichte weitergeht.

Alles in allem habe ich ein bisschen gebraucht, um in die Geschichte zu finden und mich so richtig auf die Geschichte einzulassen. Die Geschichte ist durchaus gelungen und fesselnd, aber die Charaktere können mich nicht immer vollkommen überzeugen. Ich bin gespannt, ob sich das im zweiten Teil noch ändert und wie sich die Geschichte entwickeln wird.

Bewertung vom 20.06.2023
When the Stars Align
Schmölzl, Lydia

When the Stars Align


weniger gut

Das Cover mag ich richtig gerne. Das dunkle Blau wirkt dabei wirklich wie ein Sternenhimmel, während die goldene Schrift die Illusion von Sternen erschafft. Die Silhouetten passen ebenfalls perfekt ins Bild und zur Geschichte.

Diese klang zumindest interessant: Lola ist am liebsten in ihrer Wohnung und weit weg von anderen Menschen, dort versinkt sie mit Büchern oder Videospielen am liebsten in fantastischen Welten. Doch dann kündigt ihr ihr Mieter die Wohnung und sie muss ihr mühsam erschaffenes Refugium verlassen. Es bleibt ihr nur, in eine WG mit zwei anderen Mädchen zu ziehen. Kat und Lexie sind so ganz anders als sie selbst. Zudem muss sie jetzt jeden Tag mit Menschen interagieren und ihre Angewohnheiten verstecken, um bloß nicht zu seltsam zu erscheinen. Als sie vollkommen erschöpft auch noch Rückenschmerzen bekommt, macht ihr ihre Mitbewohnerin einen Termin bei einer Orthopädin, die ihr prompt Massagen verordnet. Lola kann sich nichts Schlimmeres vorstellen, als dass ein Fremder sie berührt, doch dann trifft sie auf den Physiotherapeuten Felix, der nicht nur ihre Verspannungen löst, sondern auch immer weiß, was in ihrem Inneren vorgeht. Doch er scheint ebenso viele Geheimnisse zu haben wie Lola und das macht alles nur schwieriger.

Der Schreibstil war zunächst erstmal wirklich ungewohnt und ich war mir nicht sicher, ob ich das Buch weiterlesen wollte. Ich habe selten Bücher gelesen, bei denen mich der Schreibstil selbst so gestresst hat, ich habe die Unruhe und den Stress von Lola förmlich durch die Seiten gespürt. Das macht den Schreibstil in diesem Fall aber auch so gelungen, weil er einfach perfekt einfängt, wie sich die Protagonistin fühlt. Außerdem wurde der Schreibstil mit der Zeit besser oder ich habe mich besser daran gewöhnt, sodass ich dann wirklich durch die Geschichte geflogen bin.

Bei den Charakteren hatte ich da mehr Probleme. Vor allem mit Lola hatte ich so meine Probleme, was weniger an ihrer Krankheit als an ihrem Charakter lag. Sie verurteilt die Menschen um sich herum dauernd und komplett anhand äußerer Merkmale, während sie selbst das auf keinen Fall will und sauer wird, sobald jemand andeutet, dass sie sich außerhalb der Norm verhält. Das hat mich wirklich geärgert, weil sie selbst diesen Widerspruch überhaupt nicht hinterfragt, sondern während eines Großteils des Buches so handelt. Sie verurteilt Felix‘ Freunde dafür, wie sie sich einmal in ihrer Gegenwart verhalten und ja sie wirken nicht besonders nett, aber sie sind auch nicht super unhöflich oder ähnliches. Sie machen dämliche Witze, die nicht besonders lustig sind, aber mehr eben auch nicht und Lola verhält sich, als hätten sie versucht, sie zu bedrängen oder ähnliches. Ich bin die letzte, die schlechtes Verhalten rechtfertigt, aber Lolas Reaktion ist einfach zu viel, zumal sie vor allem Felix dann für seine Kumpels verurteilt und so tut, als würde er mit verurteilten Straftätern abhängen. Außerdem ist sie nicht nur Felix gegenüber so, sondern auch ihren Mitbewohnerinnen und die sind nichts als nett zu ihr, was sie wirklich spät erst bemerkt. Ich konnte verstehen, dass ihr einiges schwerfiel aufgrund ihrer Zwänge und ihrer Geschichte, aber sie ist einfach nur verurteilend und findet das auch vollkommen in Ordnung. Das war der Hauptgrund, warum ich das Buch nicht wirklich mochte, obwohl das nicht für Felix galt. Ich fand es auch gar nicht schlimm, dass er mehrere Facetten eines Charakters hatte, weil ich das selbst kenne und auch gar nicht schlimm finde, aber er kommt mir nicht richtig nahe, weil Lola so auf sich und ihr Leben fokussiert ist, dass andere dabei nicht so viel Raum einnehmen können.

Die Story fand ich an sich gar nicht schlecht, auch wenn ich viele Dinge im Vorhinein so oder so ähnlich vermutet hätte. Ich mochte eigentlich die Herangehensweise, aber sie ist nicht so richtig konsistent, so hat Lola zu Beginn Probleme, das Haus zu verlassen und selbst einkaufen ist für sie eine große Überwindung, später spielt das aber plötzlich so gut wie keine Rolle mehr, sondern sie verlässt das Haus dauernd und muss darüber nicht mal mehr groß nachdenken. Zumindest hin und wieder hätte sie zumindest kurz darüber nachdenken können und das war bei mehreren Sachen so, dass die zunächst wichtig waren, dann aber nicht mehr erwähnt werden.

Alles in allem mochte ich das Buch zu Beginn trotz des stressigen Schreibstils sehr gerne, aber je besser ich den Schreibstil fand, desto weniger mochte die Geschichte. Das liegt vor allem an meiner Abneigung zu Lola, die ich zum Teil echt gemein fand und ihrer Fokussierung auf sich selbst, sodass ich das Buch nicht wirklich genießen konnte.

Bewertung vom 13.05.2023
The Last Piece of His Heart / Lost Boys Bd.3
Scott, Emma

The Last Piece of His Heart / Lost Boys Bd.3


ausgezeichnet

Ich liebe das Cover, weil das dunkle Lila die Geschichte von Ronan und Shiloh wirklich gut einfängt. Zudem liebe ich den Farbverlauf in der gesamten Reihe, der due Bücher zu richtigen Hinguckern im Regal macht.

Die Geschichte klang von Anfang an vielversprechend: Seitdem Ronan als Kind mitansehen musste, wie sein Vater seine Mutter getötet hat, hat er Angst, genauso zu werden wie dieser. Er lässt deswegen niemanden an sich heran, sondern versucht nur zu überleben und seinen Highschool-Abschluss zu machen, weil er das seiner Mutter versprechen musste. Für sein letztes Jahr zieht er zu seinem Onkel, für den er unbezahlt als Hausmeister arbeitet, während er nachts nur versucht, seinen Albträumen zu entkommen. Bei einem Auftrag als Hausmeister trifft er Shiloh, die ihn mit ihrer Art und ihrer Zielstrebigkeit begeistert. Doch auch wenn es wirkt, als hätte sie ihr Leben komplett im Griff, hat sie damit zu kämpfen, dass ihre Mutter nie für sie da war und versucht alles, um endlich ihre Liebe zu bekommen. Beide sind sich einig, dass es zwischen ihnen nichts Ernstes werden darf, zumal Ronan in der Schule immer wieder in Schwierigkeiten gerät, als er seine Freunde verteidigt. Als sie merken, dass ihre Gefühle immer stärker werden, muss sie versuchen, die Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen, bevor sie sie einholt.

Ich habe schon die ersten beiden Teile der Reihe sehr geliebt und mich deswegen auch so auf die Geschichte von Ronan und Shiloh gefreut. Zum Glück hat mich das Buch kein bisschen enttäuscht, sondern mich vielmehr wieder einmal begeistert. Das liegt natürlich auch an dem wirklich guten Schreibstil, der es schafft, mich ab der ersten Seite mitzureißen und es mir schwer gemacht hat, das Buch zur Seite zu legen. Zumal es Emma Scott auch jedes Mal wieder schafft, mich emotional vollkommen in die Geschichte zu ziehen.

Das liegt aber auch an den tollen Charakteren. Man kennt sowohl Ronan als auch Shiloh schon aus den ersten beiden Bänden und besonders ihn habe ich schon dort fest in mein Herz geschlossen. Er wirkt zu Beginn kalt und gewalttätig, aber man erkennt sehr schnell, wie sehr er sich für Menschen um ihn herum einsetzt und wie wichtig ihm Gerechtigkeit ist. Vor allem der Umgang zwischen ihm und Holden und Miller hat mich immer wieder emotional berührt, weil man merkt, wie nahe sie sich sind, obwohl sie sich zu Beginn ja gerade erst wenige Zeit kennen. Es hat mir immer wieder das Herz gebrochen, wenn er sich selbst immer wieder als wertlos und keiner Liebe würdig ansieht. Er erkennt gar nicht, wie wichtig er seinen Freunden ist und wie viel er für sie tut. Aber auch Shiloh mochte ich schon als die beste Freundin von Violet unglaublich gerne, auch wenn sie immer wieder darauf verweist, wie wenig sie Vi an ihrem Leben teilhaben lässt. Ich mochte, dass sie zumindest in diesem Hinblick sehr reflektiert ist und sich im Klaren ist, dass sie Menschen ausschließt und nicht immer über ihre Gefühle spricht. Dennoch merkt man ihr ihre Entwicklung deutlich an, weil sie später ihre Empfindungen und ihre Ängste sehr viel deutlicher formuliert.

Auch die Geschichte mochte ich extrem gerne, obwohl ich recht schnell eine ungefähre Vorstellung davon hatte, was genau passieren würde, wovon zumindest einiges dann auch eintraf. Das liegt natürlich auch daran, dass man einige Meilensteine schon in den anderen Büchern mit dem Fokus auf den anderen erlebt hat und dort immer wieder Eindrücke von Ronan und Shiloh erhalten. Gerade diese bekannten Situationen habe ich in hier besonders geliebt, auch wenn man schon wusste, wie Holdens und Millers Geschichten ausgehen würden. Ich mochte es aber Teile ihrer Reisen noch einmal miterleben zu können und zu wissen, dass alles gut wird.

Alles in allem habe ich auch den Abschluss der Lost-Boys-Trilogie sehr geliebt. Ich habe es sehr genossen Ronans und Shilohs Liebegeschichte mitzuerleben und mit ihnen zu leiden, wenn sie mal wieder einen Rückschlag erleiden mussten. Ich bin richtig traurig, dass die Reihe vorbei ist und freue mich gleichzeitig auch auf die nächsten Bücher von Emma Scott.

Bewertung vom 11.05.2023
Be My First / First & Forever Bd.1
McLean, Jay

Be My First / First & Forever Bd.1


gut

Das Cover mag ich durchaus, auch wenn ich es ein bisschen kitschig wirkt, zumal die Geschichte der Charaktere dafür eigentlich zu tiefgründig ist und keine typische erste Liebe zwischen Teenagern beschreibt.

Die Geschichte war zunächst einmal vielversprechend: Als Connor im letzten Highschool Jahr die Schule wechselt, um bessere Chancen auf eine Karriere als Profi-Basketballspieler zu haben, ahnt er nicht, dass er dort auf ein Mädchen trifft, die alles verändert. Ava hat auch alles andere im Kopf als einen Freund zu finden, schließlich muss sie sich jeden Tag um ihre schwer traumatisierte Mutter kümmern, die jede Hilfe braucht. Doch als sie zufällig an dem gleichen Projekt arbeiten, erkennen sie, dass sie sich ähnlicher sind als gedacht und sich auf eine Art verstehen, die sie nicht für möglich gehalten hätten. Doch je näher sie sich kommen, desto mehr müssen sie erkennen, dass sich ihre Leben nicht miteinander vereinbaren lassen, auch wenn sie es noch so sehr wollen.

Der Schreibstil hat mich wirklich überrascht, weil er es geschafft hat, mich sofort in die Geschichte in die Geschichte gezogen und mich emotional berührt. Das hatte ich so überhaupt nicht erwartet und mich vielleicht auch deswegen auch zu Beginn so begeistert. Vor allem durch die erste Hälfte des Buches bin ich nahezu geflogen und wollte unbedingt wissen, was als nächstes passiert.

Das hatte auch mit der Geschichte zu tun, die nicht erst langsam anfängt, sondern man direkt hineingeworfen wird und man direkt erkennt, wie schwierig die Leben der Charaktere bisher waren. Dadurch habe ich sowohl Ava als auch Connor direkt ins Herz geschlossen. Besonders Connor mochte ich direkt zu Beginn gerne, er wirkt wie ein netter Typ und versucht zu Beginn immer für Ava da zu sein, egal was passiert. Bei Ava fiel mir das zunächst etwas schwerer, sie ist immer sehr vorsichtig, was ihre Gefühle angeht und lässt niemanden so leicht in ihr Leben, das gilt nicht nur für Connor. Im Verlauf des Buches kehrt sich das ganze ein bisschen um. Ich habe Avas Verhalten immer besser verstanden und das von Connor immer weniger. Sie sind natürlich noch sehr jung und das hat garantiert auch etwas damit zu tun, aber zu Beginn verhält sich vor allem Connor sehr viel erwachsener als zum Ende dieses Buches und das hat es mir extrem schwer gemacht, ihn verstehen zu können. Zu Beginn lag sein Fokus immer darauf, dass Ava sich wohlfühlt, dass er sie nicht überfordert und dass er für sie da ist. Ab einem gewissen Punkt stellt er sich für meinen Geschmack aber zu sehr in den Fokus und benimmt sich sehr egoistisch, was dazu führt, dass ich die Geschichte der beiden nicht mehr wirklich mochte und verstehen konnte, dass Ava sich so verhält, wie sie es tut.

Alles in allem mochte ich das Buch zu Beginn wirklich gerne, weil es mich wirklich fesseln konnte, aber die Entwicklung der Charaktere, besonders die von Connor, haben mich nicht wirklich überzeugt und dafür gesorgt, dass ich mehr und mehr die Lust an ihrer Geschichte verloren habe. Das fand ich schade, weil sie wirklich viel Potenzial gehabt hätte und ich mir jetzt nicht sicher bin, ob ich den zweiten Teil noch lesen will.

Bewertung vom 19.04.2023
Hot & Cold / Westwell Bd.3
Kiefer, Lena

Hot & Cold / Westwell Bd.3


ausgezeichnet

Ich liebe auch das Cover zum dritten Teil. Ich mag die minimalistische Schlichtheit der Bücher und auch die Farbgebung unglaublich gerne, weil es sich um Regal hervorragend macht und sieht einfach edel aus.

Die Geschichte geht nahtlos da weiter, wo der zweite aufhört: Gerade als Helena sich dafür entschieden hat, mit Jess zusammen zu sein, egal, was ihre Eltern sagen, bekommt sie einen Anruf von ihm, der ihr den Atem stocken lässt. Er antwortet nicht auf ihre Fragen und sie hört ihn nur atmen. Als sie dann vor seinem Restaurant ankommt, erkennt sie, dass Jess von Unbekannten angegriffen wurde und sein Leben am seidenen Pfaden hängt. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Eli bangt Helena um Jess, den sie gerade erst zurückbekommen hat und dann ist da noch die Angst, dass der Angriff auf ihn etwas mit dem Tod ihrer Schwester und seinem Bruder zu tun haben könnte und dass die beiden dem Täter bei ihren Nachforschungen zu nahegekommen sind.

Ich habe die ersten beiden Teile nahezu verschlungen, deswegen konnte ich es kaum erwarten, mit dem letzten Teil anzufangen, zumal der Cliffhanger zum Ende des zweiten echt fies war. Zum Glück konnte mich auch dieses Buch ab der ersten Seite fesseln und komplett für sich einnehmen. Das liegt auch an dem grandiosen Schreibstil, der einen in die Geschichte zieht und nicht so schnell wieder loslässt.

Das liegt auch daran, dass ich die Charaktere schon zu Beginn direkt in mein Herz geschlossen habe. Ich mag, wie Helena sich selbst immer treu bleibt, selbst wenn sie Entscheidungen trifft, die ihr nicht gefallen. Sie ist jemand, der seinen moralischen Vorstellungen so gut wie immer folgt, selbst wenn sie dadurch mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Besonders in diesem Teil gefiel mir, wie sie immer wieder für sich einsteht und dadurch auch für die Leute in ihrem Umfeld da sein kann. Generell mochte ich, wie sehr die Beziehung zwischen Helena und Jess‘ Beziehung gewachsen ist und wie aufrichtig sie zueinander sind. Dadurch habe ich auch immer mit ihnen mitgefiebert und gehofft, dass sie die äußeren Umstände endlich überwinden können. Ich mochte aber, dass es eben nicht immer nur um die beiden und deren Beziehung ging, sondern auch die Geschichten der Nebencharaktere eine wichtige Rolle spielen. Man bekommt immer wieder Einblicke in deren Leben und schließt sie dabei auch immer ein bisschen mehr ins Herz. Da haben vor allem Eli und Lincoln geschafft, auf ganz unterschiedliche Arten. Eli musste ich von Anfang wirklich gerne und freue mich deswegen umso mehr, in einer eigenen Reihe mehr über ihn zu lesen. Bei Linc hatte ich zu Beginn so meine Zweifel, ich fand ihn besonders im Vergleich zu Helena irgendwie blass und langweilig, vor allem weil es so schien, als habe er keine eigene Meinung. Genau deswegen habe ich es geliebt zu sehen, wie sich immer mehr selbst findet und eben nicht nur Helenas Bruder ist.

Alles in allem waren es vor allem der geniale Schreibstil, der es ab der ersten Seite schafft, mich zu fesseln und die wunderbar gestalteten Charaktere, die ich entweder leidenschaftlich verabscheut oder aufrichtig ins Herz geschlossen habe. Ich freue mich schon sehr auf Elis Geschichte, die es definitiv Wert ist, erzählt zu werden.

Bewertung vom 19.04.2023
Stealing Infinity / Gray Wolf Academy Bd.1
Noël, Alyson

Stealing Infinity / Gray Wolf Academy Bd.1


gut

Die gesamte Gestaltung des Buches ist wirklich unglaublich gelungen. Ich mag das schwarze Cover, weil es das ganze noch mehr betont, zudem ist der Farbschnitt wirklich grandios schön.

Die Story klang ebenso vielversprechend: Natasha hat aufgegeben, dazugehören zu wollen. Nachdem ihr Vater verschwunden ist, hat ihre Mutter keine Kraft mehr sich für das Leben ihrer Tochter zu interessieren. Deswegen lässt sich Nat auch von ihrer neuen Mitschülerin Elodie dazu überreden, die Schule zu schwänzen und in einen Club zu gehen. Doch dort ist alles anders als erwartet, sie steht dort plötzlich vor einem Grabstein, auf dem ihr Name steht und dann wird alles schwarz. Als sie wieder aufwacht, befindet sie sich im Unterricht und wird kurz danach wegen Diebstahls von der Schule geworfen. Bevor sie groß überlegen kann, wie es weitergeht, wird sie an der Gray Wolf Academy angenommen. Doch dort geht nicht alles mit rechten Dingen zu und selbst Braxton, ihr attraktiver Mitschüler, scheint etwas zu verbergen.

Ich wollte das Buch wirklich mögen, weil ich die Idee sehr gelungen fand und ehrlich gesagt auch, weil mir die Gestaltung so gut gefallen hat, aber vor allem zum Ende hin war ich eher frustriert als begeistert. Dabei ist der Schreibstil wirklich gut, zum Teil auch mitreißend. Die extrem kurzen Kapitel sorgen auch dafür, dass ich oft dieses, noch-ein-Kapitel-Gefühl hatte und deswegen auch recht schnell durch die Geschichte kam.

Leider konnte mich diese im weiteren Verlauf nicht so richtig überzeugen. Zu Beginn fand ich die Idee noch richtig gut und spannend, weil ich nicht so genau wusste, was dahintersteckt, aber genau das war es auch, was mich mit der Zeit so genervt hat. Man hat für vieles keine glaubwürdige Erklärung bekommen, zumindest keine, die mir ausreichen würde. Bei manchen Sachen bin ich mir sehr sicher, dass mehr dahintersteckt und dass sie im nächsten Teil aufgeklärt werden, aber das reicht mit ehrlich gesagt nicht. Ich hätte zumindest am Ende gerne eine Erklärung für die meisten meiner offenen Fragen, aber hier werden immer mehr Fragen aufgeworfen ohne eine so wirklich zu beantworten. Zumal einige Handlungsstränge auch nicht vollkommen logisch erschienen, es mag sein, dass auch dies noch im nächsten Teil noch näher beleuchtet werden, aber dafür müsste man es eben auch lesen wollen.

Auch die Charaktere haben es nicht so richtig geschafft, mich abzuholen, obwohl ich Natasha zu Beginn noch wirklich gerne mochte, aber ich fand auch hier ihre Handlungen nicht immer nachvollziehbar. Zunächst hinterfragt sie noch alles, bevor sie dann plötzlich die fleißigste Schülerin wird, um ihren Gönner zu beeindrucken. Das hätte man vielleicht nachvollziehen können, wenn man wenigstens etwas vom Unterricht mitbekommen hätte. Ich finde, dass es nichts Schlimmeres gibt, als wenn man in einem Roman, besonders in einem Fantasy-Roman, über eine Schule, nicht an deren Unterricht teilnehmen kann und hier wird das komplett ausgespart. Ich habe schon gedacht, ich habe Seiten überblättert, aber dem war nicht so. Das hätte tatsächlich nochmal einen ganz anderen Einblick in das Leben in der Academy geben, zumal die Charaktere neben Natasha unglaublich blass bleiben. Ich musste mich bei einigen sehr genau konzentrieren, um mir deren Namen zu merken, obwohl es noch nicht einmal viele waren, die überhaupt eine Rolle gespielt haben. Damit hätte ich mich abfinden können, wenn Natasha als Charakter wenigstens gelungen gestaltet worden wäre, aber mit zunehmendem Verlauf wird sie immer unsympathischer und oft fast schon naiv, was gar nicht zu dem passt wie sie zu Beginn war.

Alles in allem hätte das Buch wirklich gut sein können, ich wollte es auch wirklich mögen, aber es wirkte oft, als wolle man gewisse Punkte auf einer Liste abharken und dabei vergessen, dass es auch nachvollziehbar sein muss. Ich bin mir noch nicht so richtig sicher, ob ich den nächsten Teil noch lesen werde. Die Charaktere interessieren mich dabei nicht so ganz, aber ich würde schon gerne wissen, ob die offenen Fragen wirklich noch beantwortet werden.

Bewertung vom 03.04.2023
STONE BLIND - Der Blick der Medusa
Haynes, Natalie

STONE BLIND - Der Blick der Medusa


sehr gut

Ich liebe das Cover des Buches, weil es so unglaublich ausdrucksstark ist. Man erkennt sofort, dass es sich bei der Abbildung um Medusa handeln muss, auch weil die Darstellung an die auf antiken Vasen oder Abbildungen ähnelt. Dadurch bekommt man direkt einen Einblick, worum es in der Geschichte in etwa gehen wird.

Ich liebe antike Mythologie und habe mich auch während meines Studiums damit beschäftigt, von daher war ich sehr auf die Geschichte gespannt: Als Stheno und Euryale ihre Höhle auf der Insel fernab der Menschen verlassen, staunen sie nicht schlecht, denn dort liegt ein Baby, das offensichtlich ihre Schwester ist, aber anders als sehr sterblich zu sein scheint. Während die beiden Gorgonen noch überlegen, ob sie das Kind einfach liegenlassen sollen, beginnt es zu weinen und sie entscheiden, sich erst einmal um die Kleine zu kümmern. Aus der kurzen Zeit werden Jahre und nach und nach verstehen die Gorgonen die menschlichen Bedürfnisse ihrer kleinen Schwester immer besser und schließen sie trotz ihrer Sterblichkeit ins Herz. Ihre unglaubliche Schönheit bleibt auch dem Meeresgott Poseidon nicht verborgen und er bedrängt sie im Tempel der Athene. Diese verflucht Medusa daraufhin aus Wut und verdammt sie zu einem Leben als Monster mit Schlangenhaaren. Sie zieht sich in Folge dessen von allen anderen zurück, um niemanden zu verletzten, bis sich Perseus aufmacht, um das Monster zu töten.

Ich kenne die Geschichte der Medusa aus verschiedenen antiken Quellen und auch ein paar moderne Rezeptionen dazu, deswegen war ich sehr gespannt auch diese Umsetzung und die Darstellung dieser. Ich fand es unglaublich gelungen, dass der Schreibstil etwas an die Übersetzung der antiken Erzählungen angelehnt ist. Dadurch wird die Darstellung an einigen Stellen sehr poetisch und wenig explizit, das finde ich aber keinesfalls störend, sondern es hat im Gegenteil vielmehr dazu geführt, dass auch eher das Gefühl hatte, eine mythologische Erzählung zu lesen, was hervorragend zu der Art der Geschichte passt. Allerdings braucht man dadurch auch ein bisschen, um so richtig in die Geschichte zu finden.

Das liegt auch daran, dass die Kapitel regelmäßig aus anderen Perspektiven erzählt werden, was ich zu Beginn extrem gelungen fand, mich mit der Zeit aber durchaus genervt hat. Zu Beginn mochte ich noch, wie die verschiedensten Charaktere ihrer Seite der Geschichte erzählen und bei einigen ergibt das auch durchaus Sinn, einige hätte man sich aber auch schenken können, weil sie nur Dinge erzählen, die auch aus einer anderen Sicht erzählt hätten werden können, ohne dass man wesentliche Inhalte verpasst hätte. Ich habe manche Kapitel fast schon quergelesen, weil ich den Inhalt nicht so entscheidend für die Handlung fand und ich wissen wollte, wie es mit Medusa und Perseus weitergeht. Ich wusste natürlich, wie es ausgehen musste, aber für sie hätte ich mir dennoch ein anderes Ende gewünscht. Man hat sie kennengelernt, wusste, warum sie zu dem geworden ist, das sie ist und dass sie ihr Ende nicht verdient hatte. Diese Ungerechtigkeit hat mich echt wütend gemacht und es mir schwieriger gemacht, das Buch danach noch weiterzulesen, weil ich so meine Probleme mit den anderen Charakteren hatte. Mir ist durchaus bewusst, dass die Personen nicht sympathisch sein müssen, vielleicht extra nicht sein sollen, aber genau das ist es, was es mir oft schwer macht, ein Buch dann wirklich zu lieben, vor allem wenn man den groben Ablauf der Geschichte bereits kennt. Hier war leider genau das mein Problem, ich wollte natürlich wissen, ob sich die Autorin genau an die antiken Mythen hält oder einen neuen Weg geht, so richtig zufrieden war ich irgendwie aber nicht. Das mag auch daran liegen, dass ich schon verschiedenste Adaptionen gelesen habe und vielleicht ein bisschen mehr erwartet habe.

Alles in allem fand ich den Anfang des Buches wirklich gelungen und vor allem Medusa hat mich sehr in ihren Bann gezogen, aber wir waren es zu viele Perspektiven und mir persönlich fehlte die Person, die ich richtig ins Herz schließen konnte.

Bewertung vom 29.03.2023
Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1
Hasse, Stefanie

Blut ist dicker als Tinte / Master Class Bd.1


gut

Ich liebe das Cover des Buches. Ich mag, wie perfekt das Cover des ersten und des ersten Teils mit einander in Verbindung gebracht werden und wie toll das auch auf dem Buchrücken dargestellt wird. Zudem passt die Darstellung ziemlich gut zur Geschichte und macht sich hervorragend im Regal.

Die Geschichte klang sehr vielversprechend: Riley hat die einmalige Chance zusammen mit ihren Schreibgruppe, die sie bisher nur aus dem Internet kennt, an einem Schreibwettbewerb teil, der sie ihrem Traum, Autorin zu werden, ein Stück näher bringt. Doch auf Masters‘ Castle scheint nicht alles mit rechten Dinge zu zugehen und es scheint, als sollen die Teilnehmer gegeneinander ausgespielt werden. Als Riley dann auch noch Kilian näherkommt, der ihre Beiträge als Juror bewerten soll, scheinen die anderen endgültig gegen sie zu sein und Riley gerät mehr und mehr in den Fokus.

Ich habe ich mich richtig auf dieses Buch gefreut, weil ich die Bücher von Stefanie Hasse meistens richtig gerne lese. Dieses hat mich leider nicht so richtig überzeugen können. Das liegt auch am Schreibstil, den ich sonst immer unglaublich fesselnd und mitreißend finde. Bei diesem Buch allerdings kann er mich nicht so richtig abholen. Er ist deswegen trotzdem nicht schlecht, aber ich habe wesentlich länger gebraucht, um wirklich in das Buch zu kommen als ich es sonst gewohnt bin. Zudem wirkt der Schreibstil oft irgendwie gezwungen. Ich hatte mehrere Stellen, an denen ich gestockt haben, um die Stelle nochmal zu lesen, weil sie einfach nicht rund wirkte. Vor allem in Konversationen hat mich das extrem gestört, weil sie dadurch zum Teil fast schon künstlich wirken.

Das hätte ich aber leicht ignorieren können, wenn mich wenigstens die Story und die Charaktere hätten überzeugen können. Das war aber leider ebenfalls nicht so wirklich der Fall. Dabei hatte die Geschichte an sich wirklich gute Anlagen. Ich fand es extrem spannend, dass Riley an einem Schreibwettbewerb in einem alten Herrenhaus teilnehmen konnte und dort das erste Mal die Menschen aus ihrer Schreibgruppe, die für sie wie eine Familie sind, im Reallife treffen. Die Idee war wirklich, wirklich gut, umso enttäuschter war ich, als sie mich so gar nicht abholen konnte. Ich habe nie so richtig ein Gefühl für die Geschichte bekommen können, vielmehr hatte ich immer das Gefühl, ein paar Kapitel verpasst zu haben, in denen eine richtige Einführung stattgefunden hat.

Ich hatte nie das Gefühl, Riley oder irgendeinen ihrer Mitstreiter zu kennen und musste dauernd überlegen, wer jetzt nochmal genau wer ist. Das ist etwas, was ich bei Büchern nicht gut leiden kann, weil ich dadurch auch nicht mit den Figuren warm werde. Hier wäre es eventuell besser gewesen, wenn es in der Gruppe weniger Personen gegeben hätte, die man dafür aber besser kennengelernt hätte. Außerdem fand ich die Dynamik innerhalb der Gruppe extrem komisch, sie kennen sich alle schon eine recht lange Zeit online und Riley bezeichnet sie oft als ihre Schreibfamilie, aber als sie sich dann endlich wirklich treffen, wirkt es so, als hätte sie noch nie miteinander interagiert. Natürlich ist man in Chats oft anders, ob man sich jetzt bewusst verstellt oder eben einen anderen Teil seiner Persönlichkeit zeigt, aber dieses Misstrauen, das dort herrscht, wäre in meinen Augen, in einer Gruppe, die sich noch nicht kennt, glaubwürdiger. Auch mit Riley konnte ich nicht richtig warm werden. Ich fand sie nicht unsympathisch, aber ich habe sie auch nicht wirklich kennengelernt. Dadurch habe ich auch nicht wirklich mitfiebern können, egal was ihr passiert ist. Das lag auch daran, dass ich das Gefühl hatte, dass viele Ereignisse abgearbeitet werden, sie aber dadurch nicht die Tiefe erhalten, die für mich notwendig gewesen wäre, um richtig in die Geschichte zu kommen.

Alles in allem war ich doch recht enttäuscht von diesem Buch, einfach weil ich viel Besseres von der Autorin gewohnt bin, aber mich konnte hier weder der Schreibstil, noch die Charaktere noch die Geschichte an sich so wirklich überzeugen, sodass ich gar nicht den Drang hatte, das Buch unbedingt durchlesen zu wollen, wie es bei ihren anderen Büchern gewohnt bin. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht genau, ob ich den zweiten Teil noch lesen will, weil auch der Cliffhanger nicht unbedingt so viel Spannung aufbaut, dass ich unbedingt weiterlesen müsste.