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Benutzername: 
buchina
Wohnort: 
Mainz

Bewertungen

Insgesamt 211 Bewertungen
Bewertung vom 20.09.2019
Die Waldmeisterinnen Bd.1
Schütze, Andrea

Die Waldmeisterinnen Bd.1


gut

Dieses Buch habe ich mit meiner 6 bald 7jährigen Tochter gelesen. Das Cover und die Haptik des Buches sind schon einmal sehr einladend. Das Cover bunt und schön gezeichnet. Liebevoll hat meine Tochter über die erhabene Schrift gestrichen und gleich gesagt „meins!“. Schon einmal ein guter Start. Schon allein die Schriftgröße macht das Buch eher zu einem Vorlesebuch und Selbstlesebuch für den geübten Leser. Für Leseanfänger ist es nicht geeignet. Aber selbst, also wirklich geübte Vorleserin bin manchmal an den Satzkonstruktionen und den immer wieder eingeworfenen englischen Wörtern hängen geblieben. Das machte es meiner Tochter auch schwer dem Buch immer zu folgen.
Die Geschichten um die beiden Schwestern Holly Hollunder und Lia Lavendel sind ganz nett, aber wirklich spannend fanden wir sie beide nicht wirklich. Das lesen wir sonst schon anspruchsvollere Geschichten. Bei diesem Buch fällt es mir schwer eine Zielgruppe festzulegen. Sprachlich ist es wirklich anspruchsvoll, aber inhaltlich eher für jüngere Kinder. Jedenfalls ging es meiner Tochter und mir so.
Das ist wirklich schade, da es wunderschön illustriert ist. Ungewöhnliche Dinge gibt es auf den Bildern zu entdecken und alles schön mit kräftigen Farben. Auch das Leben der sehr ungewöhnlichen Schwestern ist sehr schön beschrieben, aber die Geschichten bleiben eher seicht und es baute sich keine richtige Spannung auf. Meiner Meinung hätte man da wirklich mehr daraus machen können, denn die Idee ist sehr gut.

Bewertung vom 20.09.2019
Die kleine Spinne Widerlich sagt Gute Nacht (Pappbilderbuch)
Amft, Diana

Die kleine Spinne Widerlich sagt Gute Nacht (Pappbilderbuch)


ausgezeichnet

Dies ist mein erstes Buch, welches ich aus der Reihe der süßen Spinne gelesen habe und es wird auch nicht mein letztes sein.
Trotz des Namens ist die kleine Spinne Widerlich eine süße Kleine mit einer interessanten Familie. Die kleine Spinne möchte bevor sie ins Bett geht, noch schnell schauen, was die einzelnen Mitglieder ihrer Familie machen. Sie besucht sie und sagt ihnen Gute Nacht. Am Ende wird sie dann selbst ins Bett gebracht.
Meinem 2-jährigen Sohn hat das Buch sehr gut gefallen, er wollte es mehrere Abende hintereinander immer wieder vorgelesen haben. Mir hat das Buch auch sehr gefallen. Besonders die lustigen Namen der Spinnen haben mich zum Schmunzeln gebracht. Dass die die kurzen Texte in Reimform sind, fand ich sehr praktisch zum Vorlesen und auch inhaltlich waren die kurzen Texte sehr schön. Die Illustrationen sind gelungen. Die Bilder sind übersichtlich, aber dennoch gibt es viel zu entdecken. Meinem Sohn gefiel vor allem, dass die Spinne ein kleines Hasenkuscheltier hat, was sie überall hin mitnimmt.
Ich möchte jetzt unbedingt noch weitere Pappbilderbücher der Reihe, denn uns hat das Buch auf ganzer Linie überzeugt.

Bewertung vom 08.07.2019
Die Nickel Boys
Whitehead, Colson

Die Nickel Boys


sehr gut

Begeistert von seinem Vorgängerroman „Underground Railroad“ freute ich mich sehr auf die „Nickel Boys“. Auch diesmal hat er sich wieder einer wahren Geschichte aus der Geschichte der USA angenähert, die zeigt wie brutal mit Menschen schwarzer Hautfarbe umgegangen ist und wird.
Die Haupterzählung des Romans spielt in Florida der 60er Jahre. Protagonist Elwood Curtis, der durch einen dummen Zufall in einem geklauten Auto erwischt wird und deshalb des Autordiebstahls angezeigt wird. Schnell wird er verurteilt und kommt in die Besserungsanstalt Nickel. Dort sind nicht nur Jungs schwarzer Hautfarbe, sondern auch weißer Hautfarbe. Dennoch Elwood und die anderen schwarzen Jungs sind in der Hackordnung ganz unten und werden noch schlimmer behandelt. Es folgen Jahre des physischen und psychischen Terrors.
Ich hatte etwas Angst davor, dass Buch zu lesen, weil schon von Anfang an klar ist, was die Nickelboys aushalten müssen. Aber dank des sehr nüchternen Schreibstils, war es gut für mich zu ertragen und hat mich dennoch berührt. Wie auch in „Underground Railroad“ konnte ich mich nur langsam den Protagonisten annähern, ich konnte sie nur schwer fassen. Der Charakter und die Gefühle zeigten sich erst nach und nach. Die Vielzahl an Nebencharaktere blieben dagegen ein wenig blass und ich hatte auch Probleme sie auseinanderzuhalten.
Ein wenig schwierig, gerade beim Hörbuch, empfand ich die verschiedenen Zeit- und Handlungssprünge. Sie wirkten zum Teil sehr abrupt. Am spannendsten und emotionalsten waren die Zeit in der Nickelanstalt. Die Atmosphäre hat der Autor sehr gut getroffen. Der spätere Wechsel in das neue Leben von Elwood war auch interessant, hat für mich aber sehr an Spannung verloren. Insgesamt hat sich der Autor wieder an einem sehr spannenden Fall aus der Geschichte der USA bedient, der erst vor kurzem bekannt wurde und deren Aufklärung bis heute nicht abgeschlossen ist. Man kennt ähnliche Vorfälle aus katholischen Anstalten auch hier in Europa. Im Fall von den Nickelboys spielt der Rassismus Aspekt eine wichtige Rolle. Um auf die Ungerechtigkeit und Grausamkeit dieser Anstalten hinzuweisen, ist ein Roman nicht die schlechteste Möglichkeit. Colson Whitehead hält damit der amerikanischen Gesellschaft wieder den Spiegel vor das Gesicht. Ich bin sehr gespannt, welcher Ungerechtigkeit der Geschichte sich Whitehead als nächstes widmet.
Noch kurz zum Hörbuchsprecher Torben Kessler, der sich scheinbar auf anspruchsvolle Romane konzentriert hat. Ich mochte ihn bereits als Sprecher von „Ein wenig Leben“. Wie auch die Sprache des Romans eher nüchtern ist, hält sich auch die Stimme von Kessler zurück. Er betont die verschiedenen Charaktere sehr gut, aber übertreibt nicht und passt sich der sachlichen Art des Autors sehr gut an.

Bewertung vom 14.06.2019
Meistens kommt es anders, wenn man denkt / Hamburg-Reihe Bd.6 (MP3-Download)
Hülsmann, Petra

Meistens kommt es anders, wenn man denkt / Hamburg-Reihe Bd.6 (MP3-Download)


gut

Auch wenn die Romane der Autorin einzeln abgeschlossen sind, findet man hier einige Charaktere aus dem Vorgängerband „Wenn's einfach wär, würd's jeder machen“ wieder. Der Vorgängerband mit der Lehrerin Annika war mein erster Roman von Frau Hülsmann und ich war sehr begeistert, was überraschend ist, da ich sehr selten diese Art von Liebesromanen lese, da sie mir einfach zu kitschig sind. Aber der Roman gefiel mir, weil er so erfrischend war und vor allem humorvoll. Aus diesem Grund freut ich mich sehr auf den neuen Band ihrer Hamburgreihe.
Diesmal steht die Mitbewohnerin von Anika im Blickpunkt: Nele. Sie fängt einen neuen Job in einer Marketingfirma an und hat sich vor kurzem von ihrem angeberischen Freund getrennt. Kaum in der neuen Firma angefangen knistert es zwischen ihr und ihrem Chef Claas. Die Nebenhandlungen bestehen im Wesentlichen aus der Arbeit von Nele, ihre Agentur muss einen etwas verstaubten Politiker zu besseren Ergebnissen verhelfen und der Geschichte im Neles Bruder Lenny, der Trisomie 21 hat und versucht selbstständiger zu werden. Lennys Geschichte ist wirklich ein Highlight des Romans. Mit viel Gefühl erzählt die Autorin mit welchen Vorurteilen Lenny kämpfen muss und wie er sich mit seiner selbstbewussten Art dagegen ankämpft. Dagegen fand ich die Liebegeschichte zwischen Nele und ihrem Chef etwas langweilig. Beide Charaktere werden nur oberflächlich beleuchtet. Ihre Vergangenheit und ihre Beziehungswunden werden nur kurz angesprochen. Claas ist einfach perfekt und Nele war für mich, oft einfach naiv. Sie sind beide einfach nett.
Schmunzeln musste ich auch bei diesem Buch oft, aber es war für mich nicht so humorvoll wie die Schulgeschichten bei Anika. Hier hat mir aber gefallen, dass einer der Hauptcharaktere mit Behinderung gab, das ist wirklich selten. Und die Autorin hat seine Probleme in der Gesellschaft sehr gut umschrieben, ohne mit dem Zeigefinger alles aufzuzeigen. Dadurch wird schnell klar Lenny ist nicht behindert, er wird behindert.
Insgesamt ist es aber ein sehr kurzweiliger Roman, der gerade bei den Charakteren würde ich mir mehr Tiefe wünschen und auch die Liebesgeschichte war für mich wenig leidenschaftlich. Sehr intensiv dagegen waren die Beschreibungen von Hamburg, da merkt man sehr, dass Petra Hülsmann die Stadt liebt. Ich habe richtig Lust, meinen nächsten Sommerurlaub in Hamburg zu verbringen.
Zum Ende noch etwas über die Sprecherin des Hörbuches. Nana Spiers Stimme passt sehr gut zum Hörbuch, jung und freundlich. Es war angenehm ihr zuzuhören. Ihre Betonungen waren gut und auch Lenny konnte sie die passende Stimmfärbung geben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2019
Die Blüten von Pigalle / Jean Ricolet Bd.2
Cordier, Michelle

Die Blüten von Pigalle / Jean Ricolet Bd.2


gut

Nachdem ich die ersten Seiten gelesen habe, war ich erst einmal überrascht, herauszufinden, dass dies der Folgeband ist. Leider wurde das durch das Cover und Klappentext nicht wirklich deutlich. Das könnte der Verlag bei einer Neuauflage vielleicht ändern. Denn auch wenn es hier um einen abgeschlossenen Kriminalfall handelt, wird gerade was die privaten Beziehungen angeht, sehr oft Bezug auf Ereignisse im Vorgängerband genommen.
Das Buch beginnt sehr spannend. Im bekannten und luxuriösen Hotel in Paris dem Lutetia, welches wirklich bis heute existiert und eine bewegende Geschichte beherbergt, wird ein Mann ermordet. Das ist besonders tragisch, weil er gerade als Rückkehrer aus einem Konzentrationslager der Deutschen gekommen ist. Das Lutetia ist in den Tagen nach dem Zweiten Weltkrieg Auffanglager der Überlebenden aus den Konzentrationslagern.
Mit der Ermittlung in diesem Mordfall wird Inspektor Jean Ricolet, der mit Hilfe seiner Freundin, der Kunststudentin Pauline in verschiedene Richtungen ermittelt. Hat es vielleicht mit den Fälscher-Werkstätten in den Konzentrationslagern zu tun oder wollte jemand einen möglichen Zeugen ermorden, der erzählen konnte, wer mit den Deutschen kollaboriert hat?
Von Anfang an gefiel mir, wie die Autorin die Umgebung, die Geräusche, das ganze Umfeld von Paris in dieser Umbruchzeit beschreibt. Sie fängt die Atmosphäre sehr gut ein und gibt sie so wieder, dass ich mich sofort fühlte als wäre ich dabei. Auch die Geschichte um das Hotel und seine neuen Gäste gefiel mir sehr. Diese Kombination aus Luxus und diesen Menschen, die das schlimmste erlebt hatten, schafft eine ganz eigene Atmosphäre.
Die Atmosphäre bleibt, leider verliert die Handlung sehr an Schwung. Die Ermittlungen ziehen sich hin. Auch die Charaktere vor allem Pauline sind etwas fad. Ihre Gefühle werden eher oberflächlich beschrieben und erinnern mich sehr an einen Teenager. Ihre Handlungen sind für mich auch nicht immer nachvollziehbar. Jean ist einfach zu lieb, wenn ich das sagen darf, mir fehlten bei ihm ein wenig die Ecken und Kanten. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden fand ich am Ende einfach sehr kitschig.
Es ist wirklich schade, denn Atmosphäre und Schreibstil des Buches gefiel mir wirklich gut, aber die Spannung blieb auf der Strecke zwischendurch und auch der Fall selbst hätte meiner Meinung mehr Potenzial geboten, als wie er dann wirklich endete. Außerdem empfehle ich den Vorgängerband vorher zu lesen, mir fehlte einfach einiges an Vorwissen.

Bewertung vom 07.05.2019
Die Geschichte der schweigenden Frauen
Shah, Bina

Die Geschichte der schweigenden Frauen


gut

Dieses Buch hat mich schon vom rein äußerlichen angesprochen. Ich mag den Mix aus Hardcover und Broschur. Es liest sich gut und die Haptik ist schön. Auch das Cover macht neugierig, denn erwartet habe ich einen historischen Roman und keine moderne Dystopie. Auch der Plot hat mich gefesselt.
Eine moderne Welt, die sich nach kriegerischen Auseinandersetzungen neu aufgestellt hat. Es wäre alles gut, würden nicht die Frauen an einem Virus sterben. Das hat die Gesellschaft umgekrempelt und Frauen zu einem wertvollen Gut gemacht. Aber statt das die Frauen die Macht haben, werden sie fremdbestimmt. Sie werden als Gebährmaschinen gesehen, die die Bevölkerung wieder stabilisieren sollen. Sie müssen regelmäßig gesundheitlich überwachen lassen, mehrere verordnete Ehemänner nehmen. Liebe und Selbstbestimmung ist nicht vorgesehen. Ein paar wenige Frauen rebellieren dagegen, rebellieren ist eigentlich das falsche Wort, denn eigentlich verstecken sie sich. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie, in dem sie einsamen Männern Nähe schenken, ohne sexuelle Handlungen. Soweit der Plot.
Leider plätschert dann die Handlung vor sich hin. Auch vermutete ich, dass sich diese Frauen und vor allem die Protagonistin Sabine sich gegen das System wehren, aber ganz im Gegenteil, sie bleiben Abhängige der Männer. Sie üben eine Art Prostitution ohne Sex aus. Sie leben im Verborgenen und haben eigentlich keine Ziele. Dann plötzlich geschieht etwas, was alles in Frage stellt. Die Handlung gewinnt an Spannung. Aber die Protagonisten treffen Entscheidungen, die ich nicht ganz nachvollziehen kann.
Insgesamt gesehen, habe ich von dem Roman mehr erwartet. Die dystopische Welt, die die Autorin erschafft bleibt für mich wenig vorstellbar. Sie erklärt wenig dazu, ich kann mir die Gesellschaft und selbst die Stadt nicht richtig vorstellen, da fehlen mir einfach wichtige Details. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass sich die Protagonisten aus deren Blickwinkeln die Geschichte erzählt wird, wenig Gedanken um das Gesamtbild der Gesellschaft machen. Sie leben alle in ihrer kleinen beschränkten Welt. Enttäuscht war ich, dass keiner versucht hat irgendetwas an der Gesellschaft zu ändern.
Ein großer Pluspunkt ist der Schreibstil, die Autorin schreibt sehr poetisch, manche Sätze wirken nach. Das macht leider die Kritikpunkte bei der Handlung und im Spannungsbogen nicht weg. Dennoch werde ich die Autorin im Auge behalten, denn Plot und Sprache sind gelungen.

Bewertung vom 02.04.2019
Die Reinsten
Hansen, Thore D.

Die Reinsten


sehr gut

Der Roman spielt ca. 150 Jahre in der Zukunft. Die Menschheit wurde fast ausgelöscht. Die Umweltveränderungen durch den Klimawandel sind verheerend. Eine kleine Elite von Menschen hat überlebt und ihr Leben in die Hände einer künstlichen Intelligenz (KI) namens „Askit“ gegeben. Die sogenannten „Reinsten“ der letzten Menschen können sich direkt mit Askit verbinden und Askit wertet die Gedanken dieser aus. Protagonistin Eve (sehr bezeichnend ihr Name) gehört zu den „besten“ der Reinsten, sie steht kurz vor ihrem größten Karrieresprung, bis alles anders kommt und Eve ihr bisheriges Leben völlig hinterfragen muss.
Der Autor nimmt sich viel Zeit fürs Detail, besonders für die wissenschaftlichen Details. Die Theorien und die Technik wirken logisch und gut recherchiert auf mich. Das erdachte Zukunftsszenario ist sehr realistisch und erschreckend beschrieben. Es hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, denn die beschriebenen Konsequenzen fußen auf unserer jetzigen Gesellschaft.
Die erste Hälfte des Romans las sich sehr gut, nach und nach erfährt man immer mehr über Askit, Eve und die Gesellschaftsordnung. Es ist spannend und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Dann aber fällt der Spannungsbogen ab. Für mich dreht sich die Geschichte irgendwie im Kreis und einige Handlungsstränge wurden nicht weiterverfolgt. Auch die Veränderung von Eve konnte ich nicht richtig nachvollziehen. Das Ende empfand ich als verwirrend. Vielleicht soll es einen zweiten Teil geben, dass würde dieses offene Ende ansatzweise erklären.
Insgesamt für mich ein sehr interessanter Science Fiction Roman, der leider ab der Hälfte an Tempo und Einfallsreichtum verlor. Aber dennoch gerade von wissenschaftlicher Seite sehr gut erklärt wurde und mich zum Nachdenken anregte.

Bewertung vom 26.03.2019
Der Maharadscha und ich   Erotischer Roman
Brown, Dorothy

Der Maharadscha und ich Erotischer Roman


gut

Das Cover verspricht mir eine romantische Geschichte in märchenhaftem Ambiente. Die Farben sind gut gewählt, es wirkt harmonisch. Von außen sieht es schon mal top aus.
Leider hat sich der gute Eindruck von außen bei mir nicht gehalten und das lag zum größten Teil an der Protagonistin Sandrine. Eine Frau, wie aus dem Nachmittags-Reality-Fernsehen. Sandrine fährt mit ihren Freundinnen nach Indien. Sie selbst hat keinen Bock sich irgendwas in dem Land anzuschauen, alles Mist, zu heiß zu laut und dann noch die Inder. Sie selbst und auch ich frage mich, was sie dann dort macht. Naja immerhin gibt es tolle Massagen, die sie natürlich sofort zum Höhepunkt bringen. Kein Verwundern, immerhin hat sie eine „normale“ Massage bestellt. Aber gut realistisch sind Erotikromane selten. Dann ihre zwei Freundinnen, die mir auch nicht wirklich sympathischer sind. Immerhin sind sie mehr am Land interessiert. Aber ansonsten benehmen sie sich wie zwei 14jährige, die alles ganz komisch finden. Sandrine hat nun doch was gefunden, was ihr an Indien gefällt. Der Rest des Buches geht um die Befriedigung von Sandrine mit starkem spirituellem Bezug.
Insgesamt ein Buch was sich schnell weg liest, viele Sexhöhepunkte zu bieten hat, dagegen wenig literarische Höhepunkte. Das Setting hat eine Menge zu bieten und die Autorin versucht die Schönheit der indischen ansatzweise auch gut zu beschreiben, aber leider machen es für mich die sehr oberflächlichen Charaktere kaputt. Sprachlich gesehen schwankt es sehr zwischen sehr bildhaften verspielten Beschreibungen „langsam nach und nach zupfte er wie an einer Blume die Blütenblätter“ im nächsten Satz strich er ihr einfach über die Möse. Ein wenig anregend, aber nicht mehr. Schade denn mit der Grundgeschichte hätte man wirklich mehr daraus machen können.