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smberge

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2016
Janusmond
Winter, Mia

Janusmond


ausgezeichnet

Inhalt:
Louisson: Der Deutsche Leon Bernberg reist in diesen südfranzösischen Ort auf der Suche nach seiner Zwillingsschwester Lune, die in zum Studium in diesen Ort kam und zu der vor 10 Jahren der Kontakt abgebrochen ist. Leon möchte Beweise sichern, um seine Schwester für tot erklären zu lassen. Leon trifft auf den Polizisten Christian Mirambeau, der jedoch von der Geschichte und der Person Lunes so fasziniert ist, dass er anfängt, Nachforschungen zum Verbleib der jungen Frau anzustellen. Bald gibt es weitere Tote in dem Ort und stets läßt sich eine Verbindung zu Lune herstellen. Auch Christian kann sich der Faszination Lunes nicht entziehen und bringt sich und seine Familie selber in Gefahr.

Meine Meinung:
Das Cover mit seinem schwarzen Grundton und der schwarze Schnitt transportieren schon viel von der Stimmung des Buches, es ist eine düstere, bedrohliche, unheimliche. Leon, als Hauptperson ist vom Leser nie ganz einzufangen, immer hat man das Gefühl, da gibt es noch ein Geheimnis, es gibt viele Hinweise auf schlimme Erlebnisse in der Jugend und psychische Probleme. Obwohl dieses Buch eigentlich aus der Perspektive Leon geschrieben ist, konnte ich diesen Charakter nie richtig packen und hatte das Gefühl, da gibt es noch ein Geheimnis.

Die dunkle Stimmung lässt das Buch aber auch nie langweilig werden, immer bleibt eine Unsicherheit und unterschwellige Bedrohung erhalten. Auch das Milieu, das Rotlichtviertel von Louisson, mit seinen Clubs und entsprechendem Publikum muss man mögen. Ich kann nur sagen, dass es mir schwer viel, eine Beziehung zu den einzelnen Personen aufzubauen, sie schienen mir alle etwas verschwommen und unklar.

Dieses Buch ist von der Stimmung her ungewöhnlich und die Handlung hält einige unerwartet Wendungen bereit, die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite auf einem hohen Niveau. Ich kann das Buch empfehlen, aber es ist ein etwas anderer Thriller mit einer eigenen Stimmung.

Bewertung vom 23.02.2016
Vier Zimmer, Küche, Boot
Eisenhardt, Uta

Vier Zimmer, Küche, Boot


sehr gut

Uta erfüllt sich zusammen mit ihrem Mann Felix und den Kindern Tom und Oskar den Traum vom Leben auf dem Hausboot in Berlin. Von dem Kauf, über den Umbau und der Suche nach dem Liegeplatz nimmt uns Uta mit auf eine Reise zum Abenteuer "Leben auf den Hausboot".
Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gefangen genommen. Die Vorstellung auf einen Hausboot und damit direkt auf dem Wasser zu leben, vielelicht sogar in einer attraktiven Gegend in der tollen Stadt Berlin versprach eine spannende Lektüre.
Der erste Teil des Buches erfüllte diese Erwartungen, das Boot wurde gekauft und hergerichtet. Die damit verbundenen Probleme wurden sehr anschaulich geschildert und man konnte mit der Familie mitfiebern. Leider setzte sich dieser gute Eindruck im 2. Teil nicht fort. Hier hatte ich erwartet, mehr von dem Alltag zu erfahren, aber leider war das wichtigste Thema hier der Kampf um einen Liegeplatz, nicht nur der Familie sondern auch von anderen Gleichgesinnten. Zwar wurden einige Problem des Alltags angesprochen, so der Besuch ungebetener Gäste und unliebsamer Nachbarn oder das Problem mit Dingen die über Bord gingen, jedoch hatte ich in diesem Teil das Gefühl, dass das Buch sich langsam zu einer Werbung für das Leben auf dem Hausboot entwickelten und zu einer Anklage gegen die Stadt Berlin, die den Hausbootlern das Leben schwer macht, da keine Liegeplätze vergeben werden.
Insgesamt hat mir das uch haber gut gefallen. Grade die hochwertige Aufmachung mit schönen Fotos hat die Lektüre sehr angenehm gemacht und viel von der besonderen Stimmung dieser Lebensform transportiert. Interessant für Leute, die den gleichen Traum hegen, ist sicherlich auch der Anhang, in dem auf 3 Seiten einige Tips zum Thema Hausboot gegeben werden.
Das Buch ist ideal, um einen ersten Einblick in das Leben auf dem Hausboot zu bekommen, jedoch ist er nicht als richtiger Ratgeber anzusehen, dafür sind die Tips zu kurz gefasst.

Bewertung vom 23.02.2016
Die Königin der Orchard Street  (Restauflage)
Gilman, Susan J.

Die Königin der Orchard Street (Restauflage)


sehr gut

Inhalt: New York, 1913: Malka kommt mit ihrer Familie als Einwandererin nach New York. Die Familie schlägt sich in ärmlichen Verhältnissen durch das tägliche Leben. In dieser Situation wird Malka hat Malka einen schweren Unfall, sie wird von einem Eiswagen angefahren und schwer am Beim verletzt. Nachdem deutlich wird, dass Malka aufgrund des Unfalls eine Behinderung zurückbehalten wird, wird sie von ihrer Mutter verlassen, der Vater ist schon vorher aus dem Leben der Familie verschwunden. In dieser verzweifelten nimm die Fahrer des Unfallfahrzeugs, Mr. Dinello, Malkas an und sie wächst in der Familie des Eisfabrikanten auf und lernt die Herstellung von Speiseeis kennen. In diesem Buch werden wir Zeuge von Malkas Weg zur Eiskönigin Amerikas. Meine Meinung: Die Geschichte ist eigentlich sehr spannend geschrieben. Der Aufstieg einer Frau aus einfachsten Verhältnissen, die für sich den amerikanischen Traum verwirklicht. Der Leser bekommt einen tiefen Einblick in das Elend der Einwanderer, die, frisch angekommen in Amerika, versuchen ihr Leben zu organisieren. Malka ist eine Kämpferin, von ihren Zieheltern betrogen fängt sie am absoluten Nullpunkt an und wird zu einer reichen Geschäftsfrau. Sie erzählt ihr Leben ihren Kindern als Rückblick im hohen Alter. Die Sprünge in der Zeitachse waren nicht immer leicht nachvollziehbar, so daß ich beim Lesen gelegentlich innehalten mußte, um die Zeitachsen zu sortieren. Die Charaktere werden sehr gut beschrieben, ich konnte mir die Personen sehr gut vorstellen und sie haben der Geschichte das Leben eingehaucht. Leider hatte das Buch an einigen Stellen gewisse Längen, die jedoch immer von spannenderen Abschnitten abgelöst wurden, so dass ein Weiterlesen immer belohnt wurde. Erst zu Ende hin wurden die ganzen Zusammenhänge der Rahmenhandlung klar, die mich im ersten Teil des Buches etwas verwirrt haben. Insgesamt ein lesenswertes Buch über eine Frau, der der soziale Aufstieg in Amerika gelungen ist und die sich in die Amerikanische Gesellschaft integriert hat.

Bewertung vom 23.02.2016
Du hättest es wissen können
Korelitz, Jean Hanff

Du hättest es wissen können


ausgezeichnet

New York: Grace Reinhardt Sachs arbeitet als erfolgreiche Paartherapeutin mit eigener Praxis in New York, sie hat einen Sohn, der eine exklusive Privatschule besucht und ein guter Schüler ist, ihr Mann Janathan, ein erfolgreicher Onkologe. Alles schein perfekt, als Grace die Möglichkeit ihr Buch über Paartherapie veröffentlicht.
Doch dann kommt alles anders: Die Mutter eines Mitschülers ihres Sohnes wird ermordet und Jonathan verschwindet…..
Das Buch ist psychologisch sehr geschickt aufgebaut. Wir erleben die ganze Geschichte aus der Perspektive von Grace, mit ihr durchleben wir das Zerbrechen ihrer bis dahin doch sehr heilen Welt. Von den ersten Verhören der Polizei, über die sie beinahe noch lachen kann, über die langsame Erkenntnis, dass etwas nicht stimmt, hin zu der ganzen Tragweite des Geschehens, durchleben wir einen wahren Albtraum zusammen mit Grace. Ich konnte ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen und ihre Handlungen waren bis zum Ende hin schlüssig.
Es handelt sich hier um ein eher ruhiges Buch ohne viel Action, hier wird mit den Gefühlen der Leser auf psychologischer Ebene gespielt. Sehr lesenswert

Bewertung vom 23.02.2016
Als der Himmel uns gehörte
Roth, Charlotte

Als der Himmel uns gehörte


ausgezeichnet

Inhalt:

London 2011: Die junge Läuferin Jennifer trainiert für Olympia 2012 in ihrer Heimatstadt. Sie ist talentiert, hat jedoch regelmäßig mit Panikattacken während der Läufe zu kämpfen, die sie dazu zwingen, die Wettkämpfe abzubrechen. Ein neuer Trainer, Gregory rät ihr, ihre Großmutter aufzusuchen, die 1936 als Bogenschützin selbst an den Olympischen Spielen in Berlin teilgenommen hat. Bei dem Besuch bei ihrer Großmutter Alberta erzählt diese ihrer Enkelin ihre Erlebnisse, vor und während der damaligen Spiele.

Meine Meinung:

Dieses Buch erzählt eine fesselnden Geschichte einer jungen Frau, die 1932 durch eine Reise zu den Olympischen Spielen in Los Angeles von einer absoluten Begeisterung für den olympischen Gedanken infiziert wurde und in den folgenden Jahren an ihrer Teilnahme an den Spielen in Berlin arbeitet. Sehr interessant sind hierbei nicht nur ihr persönlicher Kampf um Qualifikationen etc. sondern auch die politischen Umstände, die sie zu einer Werbeikone des Nazi-Regimes macht. Viele kritische Aspekte der damaligen Spiele werden beleuchtet, die von Judenverfolgung und Rassismus überschattet wurden. Aber die Geschichte endet nicht mit den Spielen sondern beleuchtet auch die weiteren Schicksale der Protagonisten im 2. Weltkrieg.

Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und es macht Spaß, ihnen durch die Geschichte zu folgen. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Besonders spannend ist es mit der jungen Alberta an den Spielen teilzunehmen. Erschreckend ist es, wie stark diese Spiele von den Nazi zur Aussendarstellung benutzt wurden und einzelne Menschen von dem Regime benutzt wurden, was Alberta auch am eigenen Leib erleben mußte.

Positiv möchte ich hier noch das Glossar erwähnen, in dem man nachlesen kann, was von der Geschichte Fakten sind und wo die Fiktion einsetzt. Das finde ich bei einem historischen Buch immer besonders interessant.

Ein lesenswertes Buch für jeden, der mehr über die Ereignisse rund um die Ereignisse der Spielen in Berlin 1936 erfahren möchte und dabei noch eine interessante Lebensgeschichte lesen möchte, die von Dramatik und Liebe gekennzeichnet is