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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 856 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2024
Wenn sie lügt
Geschke, Linus

Wenn sie lügt


gut

Ziemlich verwirrend
"Wenn sie lügt" von Linus Geschke ist nicht mein erster Thriller dieses Autors. Wobei er in meinen Auge nicht ganz an den vorigen herankommt.
Goran kehrt nach Waldesroda zurück, dass er vor 20 Jahren, ohne seine Freundin Norah mitzunehmen, verlassen hatte. Damals wurde ein Pärchen aus ihrer Clique ermordet und immer noch schweben diese Vorfälle über den Beteiligten und dem Ort. Vor allem bekommt Norah Briefe, die ein tieferes Wissen zeigen. Lebt der Täter vielleicht sogar noch?
Die Geschichte offenbart uns der Autor langsam und in kleinen Teilen. Alle Protagonisten kommen abwechselnd zu Wort und das auch in ganz unterschiedlichen Zeitebenen.
So setzt sich nach und nach eine Wahrheit zusammen, bis wieder ein anderes Teil an den richtigen Platz fällt.
Beim Lesen habe ich mich immer gefreut, eine Sache durchschaut zu haben und mir ein Bild vom Geschehen machen konnte, bis der Autor es wieder mit wenigen Sätzen zerstörte. Das war geschickt gemacht, wurde mir aber einfach irgendwann zu viel.
Der Schreibstil war gut zu lesen, alles war verständlich dargestellt. Die Spannung war von Beginn an hoch, ich bin immer gut dabei geblieben.
Das Ende hat für mich etwas kaputt gemacht, das passte in meinen Augen nicht so perfekt dazu, war etwas unglaubwürdig.

Bewertung vom 29.08.2024
Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13 (2 CDs)
Carter, Chris

Der Totenarzt / Detective Robert Hunter Bd.13 (2 CDs)


ausgezeichnet

Guter und spannender Band der Reihe
"Der Totenarzt" von Chris Carter ist schon der 13.Fall rund um Robert Hunter und Carlos Garcia vom LAPD Ultra Violent Crimes Unit und Fans der Serie wissen, dass es hier doch etwas gewalttätiger und blutiger zugeht.
Ich habe das Buch als ungekürztes Hörbuch gehört, meisterlich vorgetragen von Uve Teschner. Seine Stimme hat es einfach gemacht, der Handlung zu folgen und jegliches Geschehen richtig zuzuordnen.
Hier beginnt alles mit einem Opfer eines Verkehrsunfalls, aber bei der Autopsie stellt sich eine andere Todesursache heraus.
Hier geht ein Serientäter mit einer ganz perfiden Masche vor, die jetzt eigentlich eher zufällig ans Licht kommt. Beim Lesen blickt man hier in ganz tiefe Abgründe der menschlichen Psyche und der Folgen daraus.
Das Buch ist von Beginn an spannend erzählt, gerade weil es die Perspektive von Opfern, Täter und Ermittlern geschickt verknüpft und aneinander reiht.
Ein Buch, dass man nicht mehr aus der Hand legt, auch wenn es Albträume beschert. Ich warte gespannt auf den nächsten Thriller vom Autor.

Bewertung vom 25.08.2024
Unsere Jahre auf Fellowship Point
Dark, Alice Elliott

Unsere Jahre auf Fellowship Point


sehr gut

Was einem bleibt
"Unsere Jahre auf Fellowship Point" von Alice Elliott Dark ist ein großartiger Roman, in den man abtauchen und so richtig eintauchen kann.
Ich mochte die beiden Hauptfiguren Agnes und Polly sehr und habe sie gerne über einige Jahre begleitet.
Beide Frauen sind über 80 Jahre alt und die meisten davon befreundet. Ihre Leben unterscheiden sich gar nicht so sehr, wie der Klappentext es darstellt.
Beide sind wohlhabend und bräuchten kein Geld mit Arbeit verdienen, beide sind in der Gesellschaft anerkannt und haben außer ihren Häusern in Philadelphia auch ihre Sommerhäuser an der Küste Maines.
Agnes ist Schriftstellerin und erzählt hier abwechselnd mit Polly und Maude, einer jungen Frau, die die Werke von Agnes neu verlegen möchte und ihr eine Biografie abringen. Alle drei Sichten des Geschehens sind lebendig und interessant erzählt.
Es gibt Rückblicke und Gegenwärtiges und nach und nach setzt sich beim Leser ein komplettes Bild zusammen.
Hier gibt es genug Seiten, um die Protagonistinnen sich entwickeln zu lassen und einige sehr interessante Themen, wie Gleichstellung, Familie, Erbe, Feminismus und auch Landbesitz anzusprechen.
Sehr gelungen fand ich auch die Darstellung der wundervollen Landschaft und Natur an diesem Küstenstrich, ich konnte mir alles sehr gut vorstellen.
Das Buch hat sicher einige Längen, aber ich habe jede einzelne Seite davon genießen können, nur einige Klischees und eine Wende zum Ende hin haben mich etwas gestört.

Bewertung vom 25.08.2024
Seinetwegen
Del Buono, Zora

Seinetwegen


gut

Suche in der Vergangenheit
"Seinetwegen" von Zora del Buono ist ein Roman, den ich mir etwas anders vorgestellt habe.
Zora del Buono wuchs in Abwesenheit ihres Vaters auf, dieser war, als sie acht Monate alt war, bei einem Autounfall verstorben. In ihrem Leben mit ihrer Mutter blieb er immer eine Leerstelle. Jetzt, sie ist fast sechzig, geht sie auf die Suche. Sie sucht Antworten, auf Fragen, die sie lange in sich trägt und solche, die erst neu entstehen.
Die Autorin springt in ihrer Erzählung oft hin und her, zwischen Details ihrer Vergangenheit, ihrer gegenwärtigen Suche. Dabei gibt sie sehr oft gefundenes Wissen in einer Detailtreue wieder, die für mich nicht passt, wenig Sinn macht.
Die Dinge, die mich interessieren, die Menschen und Schicksale dahinter, werden auch erfasst, soweit nachträglich überhaupt nachvollziehbar, aber in kleinem Verhältnis zu anderem.
Der Schreibstil ist verständlich, aber etwas distanziert, was ich auch nachvollziehen kann. Ich habe das Buch gerne gelesen, aber mir blieb Geschehen und Autorin leider etwas fern und fremd.

Bewertung vom 23.08.2024
Die Vollendete
Becker, Andrea

Die Vollendete


sehr gut

Wer will dein Leben
"Die Vollendete" von Andrea Becker ist ein Psychothriller, der einen regelrecht dazu zwingt, Werte und Grenzen zu hinterfragen.
Karl ist ein genialer Chirurg und führend auf seinem Gebiet. Margaret ist eine gefeierte Konzertpianistin, hat ein erfülltes Leben, gute Freunde und Krebs im Endstadium. Als seine Frau Margaret im Sterben liegt, hat er schon beschlossen, ihr Leben zu verlängern. Sie erwacht wieder und findet sich in einem anderen Körper wieder, den der Geliebten von Karl.
Margaret wurde nie gefragt, ihr Mann ist eher erstaunt, dass sie eine andere Meinung hat als er.
Mir gefällt sehr, wie Margaret die Sache angeht, das sie ihre moralischen Bedenken nicht einfach wegwischt und als schöne junge Frau an der Seite ihres Mannes lebt, sondern versucht, die Sache zu klären.
Hier kommen so einige ethische und moralische Fragen auf, über die sich das Nachdenken unbedingt lohnt.
Ganz nebenbei ist das Buch aber noch sehr spannend geschrieben und es werden mehr als nur ein Verbrechen aufgeklärt.
Auch das Ende konnte mich nochmal überraschen, die Autorin hat die Geschichte sehr souverän aufgebaut und sie konsequent zu Ende gedacht. Absolut intelligente Unterhaltung!

Bewertung vom 20.08.2024
Weißglut
Quast, Tobias

Weißglut


gut

Mir zuviel Humor
"Weißglut" von Tobias Quast ist ein Krimi mit sehr viel Humor. Um ehrlich zu sein, für mich zuviel davon, aber das ist Auslegungssache.
Sarah ist bekannt und so flieht sie vor der Press, zieht sich zurück vor einer Schlammschlacht wegen Trennung und Scheidung. Sie legt viel Wert auf ihr Image und ihr Aussehen und Ansehen.
In Finnland hat sie ein traumhaftes Haus am See gemietet, dass sich als eher rümplige Hütte erweist. Bis sie merkt, dass sie sich im Haus geirrt hat, ist sie schon über eine männliche Leiche gestolpert. Bei ihrem Glück ist sie auch schnell Tatverdächtige Nummer eins und so macht sie sich selber auf die Suche nach dem Mörder.
Da das aber nicht die einzige Verwechslung in der Handlung bleibt und auch noch andere Verwicklungen dazukommen, wird es schnell etwas skurril.
Die Charaktere wirken hier etwas überzeichnet, die Beschreibungen von Land und Leuten machen durchaus Spaß, aber mir fehlt es hier eindeutig an Spannung.
Für mich ist das eher ein Klamauk anstelle des erwarteten Krimis, schade, denn die Story dahinter hat schon Potential.

Bewertung vom 20.08.2024
Mord stand nicht im Drehbuch
Horowitz, Anthony

Mord stand nicht im Drehbuch


sehr gut

Mir fehlte Spannung
" Mord stand nicht im Drehbuch" von Anthony Horowitz ist schon der vierte Teil der Reihe um den Privatermittler Daniel Hawthorne und den Autoren Anthony Horowitz. Zum Verständnis muss man nicht alle gelesen haben, für mich war es jetzt der dritte. Allerdings macht es auch Sinn, die Entwicklung der Protagonisten in der Reihe zu verfolgen.
Hier nun möchte Horowitz die Zusammenarbeit mit Hawthorne beenden, da geschieht ein Mord. Eine Kritikerin seines Theaterstückes wird ermordet und er wird schnell zum Hauptverdächtigen.
Horowitz ist jetzt auf Hilfe angewiesen, die er auch bekommt, wenn auch nicht ganz freiwillig.
Mich brachte der schwarze Humor immer mal wieder zum Lachen, obwohl es kein lustiges Buch ist. Allerdings bleiben die Protagonisten ihren Rollen treu und agieren gewohnt kühl und unnahbar.
Mir persönlich war es teils zu langatmig, wegen dem Theaterstück, in das ich nicht hineinfand. Es wurden unnötig viele Personen und Namen für mich und die Spannung blieb etwas auf der Strecke.
Der Fall an sich war aber durchdacht aufgebaut und wurde sinnvoll gelöst.
Der Sprecher hat angenehm gesprochen, allerdings wäre hier wohl lesen besser gewesen wegen der vielen Namen.

Bewertung vom 15.08.2024
Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1
Corland, Mai

Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1


ausgezeichnet

Wer lügt hier nicht
"Five Broken Blades" von Mai Corland ist mit dem Teil "Verrat ist Pflicht" der Auftakt einer geplanten Trilogie. Es ist ein Fantasy-Roman, allerdings halten sich die fantastischen Elemente sehr zurück.
Der König von Yusan ist ein Gott, sagt er jedenfalls und das glaubt auch das Volk. Er ist unsterblich und doch wird jetzt sein Tod geplant. Zu diesem Zweck werden hier die gefährlichsten Attentäter des Reiches vereint, sie sollen zusammenarbeiten. Jeder hat hier natürlich seinen eigenen zwingenden Grund dazu.
Alle Fünf sind Einzelgänger und es macht sehr viel Spaß zu beobachten, wie aus Fünfen ein Team werden soll.
Die Geschichte wird abwechselnd von jedem von ihnen erzählt, auch das hat mir gut gefallen und ich fand alle Perspektiven sehr spannend. Jeder von ihnen hat Geheimnisse, verbirgt etwas und auch wir, als Leser, kennen natürlich bis zum Schluss nicht das komplette Ausmaß der Lügen und des Verrats.
Die einzelnen Figuren sind ein Leibwächter, eine Diebin, eine Meuchelmörderin, ein Fürst ohne Königreich und der Geheimdienstchef des Königs und doch sind sie noch viel mehr. Ich fand diese gewählten Personen jedenfalls sehr gut dargestellt.
Ich hatte etwas Angst vor zuviel Romance, das lese ich nicht so gerne, aber das stand hier zum Glück nie im Mittelpunkt, war aber vorhanden.
Die vorgestellte Welt mit den einzelnen Reichen, der Politik, den Problemen fand ich gut gezeichnet und interessant und ich freue mich total, dass diese Geschichte weitergeht und ein neues Verbrechen geplant wird.

Bewertung vom 15.08.2024
Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1
Cors, Benjamin

Krähentage / Gruppe 4 ermittelt Bd.1


sehr gut

Schwarz wie die Krähen
"Krähentage" von Benjamin Cors ist ein Thriller, hinter dem eine unheimlich spannende Idee steckt.
Die "Gruppe 4" ist eine neu gegründete Einheit, zu der auch die Ermittler Jakob Krogh und Mila Weiss gehören. Die Charaktere hier, alle, werden gut gezeichnet und wirken lebendig, teilweise aber wenig glaubhaft.
Die Perspektiven hier werden in kurzem Abstand durchgetauscht, wodurch auch die Spannung noch erhöht wird, die zwischendurch ab und an mal etwas auf der Strecke bleibt..
Bei der Perspektive sehen wir auch durch die Augen des Täters, sind den Ermittlern somit immer etwas voraus, was aber ungeheuer gut gemacht ist.
Bedeutsam hier ist, dass die Opfer noch nach ihrem Tod lebend gesehen werden und das auch belegt ist. Sehr unheimlich fand ich auch die Krähen an den Tatorten und ihre Bedeutung in diesem Buch.
Die Auflösung passt letztendlich zu dem Fall, es gibt einen richtigen Showdown, allerdings finde ich hier einiges schon weit hergeholt. Aber es muss ja nicht alles glaubwürdig sein, es war spannend und ich wurde gut unterhalten.
Als Serienstart sehr gut, ich freue mich auf die weitere Entwicklung der Reihe.

Bewertung vom 15.08.2024
Windstärke 17
Wahl, Caroline

Windstärke 17


sehr gut

Sehr starke Geschichte
"Windstärke 17" von Caroline Wahl hat einen Vorgänger "22 Bahnen", den ich jetzt aber hinterher gelesen habe. Das geht so auch, ich würde aber jedem empfehlen die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, wunderbar gelesen von Maximiliane Häcke, es war hier sehr einfach, der Handlung zu folgen.
Diesmal steht Ida im Mittelpunkt, die kleine Schwester aus dem anderen Roman und es beginnt gleich traumatisch, denn sie hat ihre Mutter verloren.
Sie weiß nicht wohin mit ihrer Trauer, ihren Gefühlen, ihrem Abschied und so gelangt sie auf die Insel Rügen, an die Ostsee.
Die Beziehung zu ihrer Mutter war nicht einfach, aus das erfahren wir hier alles und so stehen da nicht nur Trauer, sondern auch Wut und Angst. Mir gefällt, wie hier mit den Gefühlen umgegangen wird, zugelassen, aufgearbeitet. Und mir gefällt, dass das Buch trotz allem nicht nur traurig ist, sondern Hoffnung macht.
Die Sprache hier ist klar und einfach und liest sich gut, das Buch schafft es, Gefühle wieder zu geben und auch zu erzeugen. Ich habe es so gerne gelesen, dass ich danach den ersten Teil gelesen habe.