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Kristall86
Wohnort: 
an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2213 Bewertungen
Bewertung vom 22.09.2022
Auf Tour in Schleswig-Holstein
Wagner, Gerhard

Auf Tour in Schleswig-Holstein


ausgezeichnet

Klappentext:

„In diesem Buch finden Wanderer Vorschläge für die schönsten, unterschiedlich langen Rundtouren, auf denen sich die abwechslungsreiche Landschaft zwischen Nord- und Ostsee erwandern lässt. Auch die Fahrradfahrer kommen auf ihre Kosten, denn sie können den Norden auf zwölf sorgsam ausgearbeiteten Radtouren erkunden. Mit insgesamt 42 Touren führt dieser Reisebegleiter Wanderer und Fahrradfahrer durch Schleswig-Holstein, den Großraum Hamburg und Dänemark/Nordschleswig.



In Schleswig-Holstein sind die Wanderungen und Radtouren über das gesamte Festland verteilt. Hier finden sich Touren z.B. durch die Geltinger Birk, Heide und Moor bei Owschlag, durch den Riesewohld, das Dosenmoor bei Neumünster oder auch ins Hellbachtal. Auf dem Fahrrad lassen sich z.B. Husum und Nordstrand oder die Eiderkanalschleusen entdecken, ebenso wie die Region um Glückstadt oder rund um den Großen Plöner See.

Der Großraum Hamburg wird mit Wanderungen z.B. im Sachsenwald, in der Fischbeker Heide oder mit einer Radtour durch das Naturschutzgebiet Zollenspieker berücksichtigt. Auf dänischer Seite lassen sich z.B. die Apenrader Förde, die Düppeler Schanzen oder per Rad die Hoyer-Schleuse entdecken.

Neben der präzisen Routenbeschreibung erleichtern Fotos und Karten die Orientierung unterwegs. Jede Tour wird durch GPS-Tracks im weit verbreiteten GPX-Format für alle gängigen Navigationsgeräte unterstützt.“



Wandern und Radfahren ist in Schleswig-Holstein eine wunderbare Möglichkeit die Gegend zu erkunden. Das Land ist flach und dennoch kommt man aus dem staunen nicht mehr raus bei dem was einem alles so begegnet. Dieser kleine und kompakte Reiseführer gibt wirklich sehr viele Tipps und Hinweise für den nächsten Ausflug in die Region. Egal ob an der Ostsee-Küste entlang oder doch lieber an der Nordseeküste oder lieber den Süden Dänemarks erkunden und seine verwünsche Landschaft bestaunen? Der Süden Schleswig-Holsteins hat ebenfalls eine Menge zu bieten und wenn wir ehrlich sind, 7 Tage Urlaub reichen bei weitem nicht aus um dieses wunderschöne Bundesland genauer zu erkunden. Die Ausflugstipps sind gespickt mit sehr vielen Informationen und Hinweisen egal ob per Rad oder per Pedes. Auch hier geben Bilder und Fotos schöne Einblicke in die Gegend und machen es einem sofort schmackhaft dort seinen nächsten Urlaub zu verbringen. Die Mischung zwischen Naturschutz und Stadt ist gegeben. Hier wird jeder genau das finde was er sucht und wenn er ganz viel Lust hat, besucht er vielleicht sogar noch Sylt.

Kurzum: dieses Büchlein darf bei keinem Ausflug in Richtung Norden fehlen! 5 von 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 22.09.2022
Unterwegs in Dithmarschen
Post, Barbara;Lipsky, Stefan

Unterwegs in Dithmarschen


ausgezeichnet

Klappentext:

„Wer nach Dithmarschen will, muss über Brücken oder mit Fähren fahren. An allen Seiten von Wasser umgeben – von der Nordsee, der Elbe, dem Nord-Ostsee-Kanal und der Eider – mutet Dithmarschen beinahe wie eine große grüne Insel an.

Für Reisende gibt es neben „97 Prozent Himmel“, wie die zugewanderte Schriftstellerin Sarah Kirsch Dithmarschen einst beschrieb, viel zu entdecken: Vom Mittelpunkt Heide mit Deutschlands größtem Marktplatz, über Meldorf mit dem Dom und den beiden größten Museen Dithmarschens, nach Wesselburen mit der Geschichte des Kohlanbaus, Lunden mit dem Dithmarscher Geschlechterfriedhof, Albersdorf mit seinem Steinzeit-Zentrum, Burg mit der historischen Bökelnburg und schließlich Brunsbüttel mit den großen Schleusen am Nord-Ostsee-Kanal.

Vielfältigere Natur als in Dithmarschen gibt es in Schleswig-Holstein kaum zu erleben – von der einzigartigen Wattenmeer-Küste mit ihren scheinbar endlosen Deichen über das platte, fruchtbare, von Kögen und Entwässerungsgräben geprägte Marschland bis zur Geest mit ihren Hügeln und Wäldern.

Büsum ist der touristische Mittelpunkt des Landes und lockt mit seinem bunten Hafengeschehen, den Krabbenkuttern, Einkaufs- und Bummelmeilen, der vor allem bei Familien beliebten „Perlebucht“ und nicht zuletzt einem attraktiven kulinarischen Angebot. Der Ort Friedrichskoog dagegen punktet mit attraktiven Ferienhäusern und Campingplätzen.“



Dithmarschen ist ein wunderschöne Fleckchen Erde und diesem Buch kommt6 das ganz besonders gut auf den Punkt. Diese Art von Reiseführer nimmt uns mit in die traumhafte Gegend und zeigt uns detailliert alle wichtigen Punkt und was wir unbedingt dort gesehen haben müssen. Schnell wird klar, wir befinden uns hier in einer einmaligen Gegend die auch geschichtlich viel zu berichten hat und von besonderer Bedeutung ist. Ein Highlight ist der Dithmarscher Geschlechterfriedhof (den muss man gesehen haben) beispielsweise oder die Bökelnburg. Brunsbüttel ist das Tor nach Hamburg rein und auch wieder raus und ist mit seinen ganzen Schleusen für den Nord-Ostsee-Kanal bekannt. Auch in Flora und Fauna gibt es viel zu bestaunen. Die Marsch wird hier sehr treffend beschrieben und das Buch macht eindeutig Lust auf einen ausgiebigen Ausflug in diese Gegend. Mein Fazit: durch die tollen Bilder und aufschlussreichen, informativen sowie kurzweilige Texte ist diese Buch wirklich gelungen und ein sehr guter Reisebegleiter aber auch eine sehr gute Vorbereitung auf die nächste Tour dorthin. 5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 22.09.2022
Meine vegetarische Familienküche
Radtke, Julia

Meine vegetarische Familienküche


weniger gut

Klappentext:

„Familienalltag ist bunt, voller Trubel – und manchmal auch stressig. Hier den Überblick über eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu bewahren, ist nicht immer leicht. Bloggerin und Mutter Julia Radtke zeigt, wie sich mit weniger als 7 Zutaten unkompliziert schnelle und abwechslungsreiche Mahlzeiten auf den Tisch bringen lassen – ohne großen Aufwand und lange Einkaufszettel.“



Autorin Julia Radtke zeigt in ihrem aktuellen Kochbuch Rezepte auf, die zumeist nur mit 7 Zutaten ein Gericht zaubern lassen sollen. Der Leser darf hier Ideen für‘s Frühstück mitnehmen, warme Getränke (Goldene Milch etc.), Brunch-Ideen, Snacks für unterwegs usw.. Sehr schnell fällt als Leser auf, Radtke scheint nicht unbedingt Zeit zu haben um Gerichte in Ruhe zuzubereiten, denn immer geht es um das „schnelle“ Rezepte, mal so nebenbei „gezaubert“ weil ja kaum Zeit bzw. Rezepte zum Abendessen sucht man hier ganz vergeblich. Die mehr als bekannte Goldene Milch ist mittlerweile nichts Neues mehr, ihre Tomatensuppe besteht leider aus Dosentomaten aber was die Tortellini in einer Tomatensuppe zu suchen haben, frage ich mich immer noch. Entweder - oder?! Es wird aber auch deutlich warum Radtke hier immer auf die Uhr guckt - alle Rezepte sind irgendwie auch an das Thema „Kinder“ gelehnt. Entweder gibt sie Tipps wie man Kinder an die Gerichte bekommt und auf die Mäuse eingeht oder geht auch Gemüse-Verweigerer an - das braucht Zeit! An such gut gedacht aber mir zu wenig ausgewogene Rezepte.

Die Bilder und die Beschreibung der Rezepte sind harmonisch und gut durchdacht zusammen gesetzt. Die Rezepte sind leicht verständlich und schnell umsetzbar.



Mein Fazit: um mal bei dem Tenor der Autorin zu bleiben - man kann auch mit Kindern üppig, gesund und ausgiebig kochen! Alles eine Frage der Organisation! Kinder gleichzusetzen mit Stress und Hektik bzw. die Zeit zum kochen deswegen zu minimieren finde ich einen falschen Aspekt, aber das ist alles Ansichtssache. Ich vergebe hier 2 von 5 Sterne.

Bewertung vom 21.09.2022
Die Buchhändlerin von Paris
Maher, Kerri

Die Buchhändlerin von Paris


weniger gut

Klappentext:

„Eine Buchhandlung mitten in Paris. Für die junge Amerikanerin Sylvia Beach ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Dass sie mit »Shakespeare & Company« in die Geschichte der Weltliteratur eingehen wird, ahnt sie bei der Eröffnung 1919 nicht. Schon bald wird »Shakespeare & Company« zum literarischen Treffpunkt in Paris: Hemingway, Gide, Valéry und Gertrude Stein gehen hier ein und aus – und nicht zuletzt aber James Joyce. Als nach Abdruck einzelner Episoden die vollständige Publikation seines umstrittenen Romans Ulysses verboten wird, ist es die unerschrockene Sylvia Beach, die ihn gegen alle Widerstände veröffentlicht – und damit ihre ganze Existenz aufs Spiel setzt.



Doch in der gleichgesinnten französischen Buchhändlerin Adrienne Monnier findet Sylvia Beach nicht nur eine wagemutige Mitstreiterin, sondern auch die Liebe ihres Lebens.“



Kerri Mahler hat die wahre Geschichte von Sylvia Beach und Adrienne Monnier hier niedergeschrieben. Zugegeben die Geschichte hat ein gewisses Flair aber sie hat mich zu keinem Zeitpunkt gefangen genommen oder mich gar eingenommen. Man spürt leider auf keiner Seite Sylvias Hingabe zu anderer Literatur außer eben zu „Ulysses“. Und das für eine Buchhändlerin! Bei ihrer Partnerin Adrienne sieht es nicht anders aus. Mir fehlte zwischen den Beiden das Band der Verbundenheit. Immer wieder ist diese Veröffentlichung der Aufhänger und wohl auch der rote Faden aber dieser wirkt recht schnell langweilig und zieht sich. Sylvia verbeißt sich so dermaßen in diese Veröffentlichung, dass es schon wirklich krankhaft wirkt. Natürlich ist das alles mehr als bemerkenswert bezüglich ihres Tun und Handelns aber wie andere Leser bereits schrieben, es fehlen einfach die Emotionen! Ich wollte hier keine sachliche Lektüre lesen sondern einen Roman über zwei besondere Frauen und eine ganz bestimmte Durchsetzung eines literarischen Werkes.

Mein Fazit: Das Buch hat mich nur bedingt unterhalten, die Geschichte hat Potential welches leider komplett verschenkt wurde. 2 von 5 Sterne

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2022
Simón
Otero, Miqui

Simón


weniger gut

Klappentext:

„Als Kind träumt sich Simón aus der Bar seiner Eltern in die Welt von Dumas` Abenteuerromanen fort. Auch das Barcelona der Neunzigerjahre steckt voller Euphorie, doch selbst der Glanz der Stadt und die Magie der Bücher können Simón nicht vor allen Herausforderungen bewahren, die die Zukunft für ihn und sein Umfeld bereithält.



Simón wächst, weitgehend sich selbst überlassen, in einer Bar am Stadtrand von Barcelona auf. Nicht unbedingt der beste Ort für einen kleinen Jungen, doch sonntags verwandelt sich Simóns Leben in pure Magie. Denn jeden Sonntag bringt ihm sein Cousin einen historischen Abenteuerroman vom Bücherflohmarkt des Viertels mit. Die Helden dieser Romane vergisst Simón nie wieder. Nicht, als sein Cousin spurlos verschwindet, und auch nicht, als Simón die Liebe kennenlernt und sich als Koch in Luxusküchen verdingt. Doch weder die strahlende Stadt ist vor der Entzauberung gefeit, noch Simóns eigenes Leben...“



Autor Miqui Otero hat „Simón“ verfasst. Das Buch wird vom Verlag so beschrieben „Miqui Otero hat mit diesem zärtlichen, mehrere Jahrzehnte umspannenden Familienroman nicht nur seinem Helden Simón und der sinnstiftenden Kraft der Literatur, sondern auch seiner Heimatstadt Barcelona ein Denkmal gesetzt.“. Ich muss zugeben das ich keinen Punkt davon unterschreiben kann. Warum? Simóns Geschichte wirkt von Beginn an verworren und verklärt. Entweder liegt es an der Wortwahl oder am Ausdruck? Ich weiß es nicht. Simón und Rico (sein Cousin) blieben mir fern bis zur letzten Seite. Beide entwickeln sich, finden zusammen, entfernen sich wieder von einander, machen Erfahrungen fürs Leben aber welcher Tenor soll hier erzählt werden? Von dem Flair Barcelonas fehlt hier ebenfalls jede Spur. Gerade darauf hatte ich große Hoffnung in das Buch gesetzt aber leider ist diese zerplatzt. Es gab einen besonderen Spruch den ich mir mal sehr gut eingeprägt habe und der hier treffend passt: „Ich höre (das wandeln wir hier mal in „lesen“ ab) was du sagst, verstehe aber nicht was du meinst“. Nach allen Parts, nach allen Zeitsprüngen wurden die Fragezeichen im Kopf immer größer. Der rote Faden der Geschichte ist hauchdünn zu erahnen aber nicht treffend zu benennen. Die Protagonisten bleiben mir, wie so vielen Lesern bei diesem Buch, fremd bis zum Schluss. Hier wirkt nichts zärtlich, oder gar sinnstiftend wie vom Verlag beschrieben. Sinnstiftend sowieso nicht, denn dieses Buch gibt Rätsel auf und man sucht vergeblich nach Antworten. Simons Liebe für Bücher und ihre Geschichten war gerade zu Beginn wirklich schön zu lesen aber das war es dann auch. Ich muss wirklich gestehen, ich weiß nicht, welches Denkmal das sein soll, das Miqui Otero hier angeblich für seine Heimatstadt Barcelona erschaffen haben soll. Ich kann es nicht erkennen und bleibe lieber bei Gaudís Sagrada Família… 1,5 Sterne für diese Geschichte

Bewertung vom 15.09.2022
Die siehst du - Die Tiere um dich herum
Bürglin, Ralf

Die siehst du - Die Tiere um dich herum


gut

Klappentext:

„Füchse auf Friedhöfen, Marder im Garten, Wildschweine im Maisfeld: Überall in unserer Nachbarschaft sind wilde Säugetiere zu Hause! Dieser modern gestaltete Naturführer macht es leicht, die wilde Natur um uns herum zu entdecken. Die Tiere sind nach Lebensräumen geordnet und zu jeder Art gibt es Tipps, wie man sie erfolgreich beobachtet. So wächst die Wahrscheinlichkeit, auch scheue Arten zu entdecken. Die Merkmale zum sicheren Bestimmen werden in lockerem Erzählstil und mit mehr als 200 Fotos sowie spannenden Zusatzinformationen präsentiert. Ein toller Begleiter für Safaris vor der eigenen Haustür.“



Da Buch ist wieder typisch für den Verlag aufgemacht: übersichtlich, informativ, kurzweilig Beschreibungen, hübsche Bilder. Was mich aber an dem Buch wirklich stört sind die Tiere die man angeblich sehen soll. Luchse bekommt man so gut wie nie zu Gesicht oder gar Mufflons in den Bergen.

Der Start im Buch befasst sich mit dem Beobachten an sich. Wie bin ich leise, wie pirsche ich richtig, was brauche ich alles für eine gute Beobachtung. Weiter geht es dann mit einzelnen Gebieten und die vielleicht zu sehenden Tierarten. Hier geht es dann schon los. Wer bitte kann einfach mal so in der Dunkelheit Fledermäuse unterscheiden? Und weiter dann wie bereits beschrieben mit Säugetieren wie eben Füchse, Füchse etc.. Luchse sind nunmal mehr als scheue Tiere und selbst erfahrene Förster bekommen ihn kaum zu Gesicht.

Mein Fazit: Die Beschreibungen sind ganz nett aber vieles passt hier für mich nicht zusammen. 3 von 5 Sterne

Bewertung vom 13.09.2022
Der Geruch von Erde
Tramitz, Christiane

Der Geruch von Erde


ausgezeichnet

Klappentext:
„Als ihr Ehemann Anderl, der schwer unter Kriegsfolgen leidet, 1953 zum Totengräber von Waging berufen wird, übernimmt die 25-jährige Rosa diese Aufgabe für ihn. Ein Handkarren und später ein schwarzer VW-Käfer mit Anhänger dienen als Leichenwagen. Mit der Zeit übernimmt Rosa die Bestattungsaufgaben sämtlicher umliegender Gemeinden und sorgt als Hauptverdienerin für das Überleben der Familie. Fast 70 Jahre lang ist sie im bayerischen Rupertiwinkel die Erste, die gerufen wird, wenn jemand gestorben ist. In ihrer Heimat gilt sie als Legende. Die Bestsellerautorin Christiane Tramitz, deren Bruder von Rosa Wegscheider bestattet wurde, erzählt die außergewöhnliche Lebensgeschichte dieser starken und eigenwilligen Frau. Sie entführt uns in die einfache, aber glückliche Welt einer dörflichen Gemeinschaft – zwischen Liebe und Tod, Tradition und Emanzipation.“

Zugegeben es gab mehr als genug Situation im Buch, in denen ich Rosa gern mal die Meinung gesagt hätte und man als Leser wirklich wütend werden konnte. Warum? Diese Frau brachte einen einfach zur Weißglut! Und da waren wir nicht die Einzigsten. Ihr Neffe Wastl könnte ein Lied davon singen.
Rosa Wegscheider war die Totengräbern von Waging und umzu. Der Beruf war nicht gewollt und sie hat ihn sich nicht selbst herausgesucht. Oder doch? Wo sie sich jedenfalls sehr sicher war, war der Weggang von ihrem elterlichen Hof in frühen Jahren und die Hochzeit mit Anderl. Das waren ihre wichtigsten und wohl besten Entscheidungen. Als Leser erfahren wir hier auf zwei Zeitebenen das Leben der Totengräberin. Vieles wirkt trist und trüb wenn sie vom Boandlkramer spricht aber dennoch stellte sie sich immer mit genügend Respekt vor ihm auf. Der Friedhof war ihr Revier, ihre Arbeit und die führte sie mehr als gewissenhaft aus. Wir erfahren etwas von ihrer Liebe zu Anderl, ihrem Hausbau, wie sie beide zu diesem Beruf gekommen sind, ihre Kinder und wie Rosa irgendwann allein da stand. Aber allein war sie nie, auch wenn sie das gern behauptet hat. Rosa hatte immer ihre Helfer. Entweder 1.-€-Jobber, den Wastl, die Weibi (ihre Tochter), die Nanni (ihre geliebte Schwester) oder alle die, die ihr in die Fittiche kamen und sie als Hilfe auserkoren hat. Rosa bringt einen jeden zur Weißglut. Machte sie Fehler, wurde es andern in die Schuhe geschoben. Das war eh und je schon der Fall. Auch der Boandlkramer bekam Schuld als er damals die Mama geholt hat. Aber kann man Rosa verstehen in ihrem Tun? Ja, kann man. Rosa hat das so „gelernt“, musste schon ganz früh hart arbeiten und eine richtige Kindheit gab es nicht, Gewalt vom Onkel kam noch dazu oder eben auch der bereits ausgesuchte Bräutigam den sie nie wollte. Rosa hat immer gelitten und kam selten zu Wort bzw. bekam selten Lob oder Anerkennung. Als Wegscheiderin bekam sie dann endlich Anerkennung. Die Menschen waren froh um Rosa. Einer musste ja diesen Job machen! Alles nicht einfach, auch nicht wenn der Boandlkramer eines Tages vor der eigenen Türe steht. Irgendwann holt er jeden von uns.
Die Beschreibungen im Buch sind wahrlich detailliert und vielleicht nicht immer etwas für zarte Nerven. Untermalt wird die Geschichte mit einigen Bildern von Rosa und ihrer Familie.
War diese Geschichte interessant? Und ob und sie brachte mir als Leser einen besondern Tenor mit: Man muss sich mit dem Tot beschäftigen! Was will ich wenn ich nicht mehr bin? Was wird werden mit denen die noch da sind? Was ist mein letzter Wille? Solche Fragen können viele gern verdrängen aber wenn es dann soweit ist, fehlt vielen dann die letzte Kraft diese Fragen zu klären. Rosa Wegscheider machte es einem leicht und ihre ruppige Art war doch oft liebenswert. Wenn wir ehrlich sind, kann man so einen Beruf auch nur mit so einer Laune ausüben…Leichen zur letzten Ruhe betten ist nicht jeder Manns bzw. Frau´s Sache außer für Rosa Wegscheider. 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 13.09.2022
Mon Chéri und unsere demolierten Seelen
Roßbacher, Verena

Mon Chéri und unsere demolierten Seelen


ausgezeichnet

!ein Lesehighlight 2022!

Wenn man zu viel von den kleinen süßen Dingern futtert, kann man seine Seele wohlweislich gewaltig demolieren. Und wie sieht das bei Hauptprotagonistin Charly aus? Mit ihren Anfang 40 scheint ihr Leben mehr als chaotisch, verkorkst oder nennen wir es gar planlos. Charly stört sich daran nur in begrenzter Weise. Das ihr bester Freund Schabowski dann aber schwer krank wird, haut Charly aus der Bahn und nun heißt es alles ordnen was kommt. Für Charly kommt plötzlich zu viel in ihr Leben und da heißt es dann Zähne zusammen beißen und ruhig bleiben. Charly hat dafür nur nie einen Sinn für gehabt. Sie merkt, dass auch nun immer wieder neue Lebensumbrüche geschehen und alles verändern können. Gar nicht einfach im eigenen Chaos. Ihre Flucht mag im Klappentext etwas komisch und wohl zu übertrieben witzig klingen, ist es aber nicht bzw. nur bedingt. Autorin Verena Rossbacher zeichnet hier für meine Begriffe einen wirklich grandioses Bild. Ihre Charaktere lernen, überlegen mit der neuen Situation umzugehen, gehen in-sich, versuchen ein wenig Ordnung in all das angerichtete Chaos zu bringen. Alles nicht einfach aber so ist das Leben. Unermüdlich zu jeder Zeit egal ob man will oder nicht. Rossbacher schwingt hier einen wirklich schönen Spagat zwischen Ernst, Humor und Witz ohne dabei Kitsch oder Klischee zu bedienen. Sie setzt akzentuiert laute und leise Töne ein, gibt der Geschichte die nötige Ruhe und auch die passende Schnelligkeit. Ihr Humor ist manchmal fein, manchmal schwarz wie die Nacht. Der Tenor der Geschichte ist zum Schluss ebenfalls mehr als treffend und der rote Faden zieht sich gemächlich durch die Story.

Mein Fazit: eine wirklich lesenswerte Geschichte mit dem gewissen Etwas und der nötigen Prise Humor für das Leben. Alles stimmig und eben wirklich klasse verfasst! Ja, dieses Buch ist ein Lesehighlight 2022! 5 von 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 12.09.2022
Das rätselhafte Universum
Bohnet, Ilja;Naumann, Thomas

Das rätselhafte Universum


weniger gut

Klappentext:

„Was sind Raum und Zeit? Woraus besteht das Universum? Was war am Anfang und wie wird das Ende sein? So manches Welträtsel, das schon die klassische Physik und später Einstein und Hawking beschäftigte, ist bis heute ungelöst. Dieses Buch diskutiert die spannendsten Fragen und Forschungsprojekte. Es führt ein in das Weltbild der Physik gestern und heute, erörtert den Ursprung von dunkler Materie und andere ungelöste Rätsel der modernen Physik und stellt die Frage nach dem weiteren Verlauf der kosmologischen Evolution. Eine faszinierende Reise durch unser rätselhaftes Universum.“



Es gibt so Fragen im Leben über unser Universum, die sind nur schwer verständlich in der Frage und auch der Antwort. Umso erstaunter bin ich immer wenn Forscher dieser Thematik ihr Wissen verständlich erklären können und auch man etwas dabei lernt. Dieses Buch hier verwirrt leider auf ganzer Linie mit teils unverständlichen Erklärungen, teils Teilung der Themen (was komplett verwirrt und umständlich ist, denn wer erinnert sich noch an das was er im ersten Teil gelesen hat und schon da nicht verstanden hat!) oder auch einfach nur Kauderwelsch. Da ich bereits einige Bücher zu dieser Thematik gelesen habe konnte ich gut vergleichen. Dieses Buch hier hat einen guten Aufbau aber die Umsetzung der Erklärungen ist völlig misslungen. Forscher selbst werden dies hier wohl alles verstehen was sie erlesen aber niemals der Laie.

Kurzum: das geht definitiv besser! Und genau deshalb vergebe ich 2 von 5 Sterne.

Bewertung vom 12.09.2022
Was ist Dunkle Materie?
Bührke, Thomas

Was ist Dunkle Materie?


ausgezeichnet

Klappentext:

„Die sogenannte „Dunkle Materie“ ist eines der größten Rätsel der Astronomie. Die unsichtbare Kraft formt Galaxien, bestimmt die Struktur des Universums – und spaltet die Wissenschaft. Doch was brachte die Forschung auf die Spur der Dunklen Materie? Mit welchen Methoden wird heutzutage danach gesucht? Welche Alternativen gibt es und was würde das für unser Verständnis vom Weltall bedeuten? Der renommierte Wissenschaftsjournalist Thomas Bührke schildert die bisherigen Theorien, Experimente und Ergebnisse, lässt führende Wissenschaftler zu Wort kommen und stellt den aktuellen Stand der Forschung vor.“



Es ist die Frage aller Fragen und dennoch bleibt das Verständnis dafür oft fern. Dunkle Materie ist nicht wirklich greifbar, ist eine andere Macht aber genau gegen diese Wissenslücke soll hier Abhilfe geschaffen werden und das auch ziemlich gut und gelungen. Autor Thomas Bührke geht verständlich und aktuell mit diesem Thema einher und gibt dem Leser das Gefühl, er erklärt es einem in aller Ruhe und eben anschaulich. Er beantwortet Fragen, erklärt Vermutungen oder gar Hinweise, erläutert verständlich den Urknall und eben was das mit dunkler Materie zu tun hatte und warum wir definitiv nicht die einzigsten Lebewesen in diesem Universum sind. Zugegeben man kommt sich beim Lesen manchmal vor wie vom anderen Stern. Das Wissen ist enorm von Bührke und es beflügelt den Leser noch mehr darüber zu erfahren. Mein Fazit: sehr gut verständlich, anschaulich und aktuell - 5 von 5 Sterne für dieses Buch!