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Benutzername: 
Eva Fl.
Wohnort: 
Franken

Bewertungen

Insgesamt 984 Bewertungen
Bewertung vom 13.08.2017
Ein fauler Gott
Lohse, Stephan

Ein fauler Gott


ausgezeichnet

Schlimme Sachen gehen vorbei, wenn man heiratet. Windpocken und so.

Sommer 1972. Benjamin, genannt Ben, ist gerade einmal elf Jahre alt, als sein jüngerer Bruder Jonas stirbt. Dabei waren die drei doch ein eingespieltes Team, seit der Vater aus- und nach Frankfurt gezogen ist. Nun müssen die beiden ihren Alltag gemeinsam meistern und die Lücke versuchen zu akzeptieren, die ihnen seit Jonas‘ Tod geblieben ist. Vor allem Ben versucht hier immer wieder auf seine ganz eigene Art und Weise die Mutter abzulenken bzw. gar aufzuheitern.

Die Thematik des Buches hat mich sehr angesprochen, weshalb ich es unbedingt lesen wollte. Eine durchaus heftige Thematik, die der Autor aber so wunderbar im Buch bespricht, schildert und gar fast so etwas wie verharmlost. (Was nicht böse gemeint ist, er lenkt einfach so wunderbar ab und schildert das ganze so gut, dass es nicht so dermaßen dramatisch ausfällt, wie es das bei einem anderen Autor womöglich der Fall wäre.)

Die Sprache und Schreibweise des Buches hat mir recht gut gefallen. Eine angenehm zu lesende Sprache, gut verständlich, aber dennoch nicht einfach. Was man an Worten wie „phototropen Gläser“ oder Um- bzw. Beschreibungen wie der des Kummers merkt. (Seite 224 – für mich toll erklärt)

Generell hat es mir in dieser Hinsicht gut gefallen, keine großartig verschachtelten Sätze, also wirklich schön zu lesen. Teilweise fast ein wenig poetisch geschrieben. Man merkt die Zeit der 70er Jahre, in der das Buch spielt, durchaus – anhand der Spiele, die die Kinder so spielen (Baader-Meinhof-Bande), anhand der Gegenstände, die man damals so im täglichen Gebrauch hatte, all solche Sachen eben. Eingeteilt ist das Buch in vierzehn Kapitel unterschiedlicher Länge.

Die Art und Weise wie der Autor mit dem Thema umgeht hat mir gut gefallen. So dramatisch das alles ist, so schildert er immer wieder nur mal Details „der Sache“, wie das mit Jonas passiert ist. Dennoch alles voller Empathie mit der Familie, allen voran Ben und seiner Mutter. (Sie wirkte manchmal regelrecht hilflos in ihrem Tun.) Im Nachhinein wünscht man der Mutter, dass sie mehr Hilfe bekommen hätte, wobei das für die damalige Zeit ja vielleicht noch nicht üblich war bzw. auch einfach mein Empfinden dazu war. Es ist interessant zu lesen, wie hier die beiden unterschiedlich mit ihrer Trauer umgehen, quasi Einblicke dorthinein geben. Ebenso war es einfach schön zu lesen, wie Ben alles mit seinem doch durchaus (noch) kindlichen Blick auf die Dinge angeht.

Alles in allem ein emotionaler Roman, der aber durchaus auch immer wieder lustige Szenen hat. Interessant zu sehen, wie Ben mit all dem umgeht, der ja dann ein Teenager wird. Ein Buch, das kein einfaches Thema behandelt, das man nicht einfach mal so eben lesen sollte, sondern dem man Zeit geben sollte. Für mich ein absolut gelungenes Erstlingswerk des Autoren, mir hat das Buch gut gefallen. Von mir gibt es entsprechend 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 26.07.2017
Die Liebe zum Regen
Hoffmann, Claire

Die Liebe zum Regen


gut

Von einer kleinen verwandelten Meerjungfrau

Vera, 57 Jahre alt, Besitzerin einer Musikalienhandlung. Plötzlich bricht in ihrem Leben das Chaos aus, der Ehemann ist weg – und auch sie möchte etwas verändern. Da geht sie als Au-Pair nach London um sich dann von drei eigensinnigen Mädchen hin und her scheuchen zu lassen, denn der Vater der Schwestern glänzt durch ständige Abwesenheit. Sie spürt, dass es ein Geheimnis gibt in dieser Familie und versucht diesem auf die Spur zu kommen.

Die Geschichte des Buches hat mich wirklich neugierig auf den Inhalt und die genaue Umsetzung gemacht, denn an und für sich klang die Geschichte einfach spannend und unterhaltsam. Auf in ein neues Abenteuer – oder so…

Leider hat mich die Geschichte dann aber nicht direkt so gepackt, es zog sich ein wenig hin, bis ich so richtig in den Bann gezogen war. Der Schreibstil ist immer mal wieder recht wechselhaft, zumindest habe ich das so empfunden. Da ist es ein eher gewöhnlicher Stil, der dann aber immer mal wieder mit kurzen fast poetischen Phasen glänzt. (der bärbeißige Bademeister; generell ältere Wörter). Vom Schreibstil her hat mir das Buch insofern gut gefallen, dass keine großartigen Fremdwörter enthalten war, gelegentlich sind mal englische Sätze zu finden, diese stellten für mich aber keine Schwierigkeit dar.

Alles in allem konnte mich die Geschichte nicht so ganz überzeugen, wie ich es mir gewünscht habe. Es ist zwar ein unterhaltsames Buch, in dem es neben vielen lustigen Situationen auch immer wieder emotionale Momente gibt, in denen so toll beschrieben ist, wie es mit den Kindern läuft (v.a. mit der Kleinsten), dann aber ist es wieder so lapidar, so dass ich den Gedankengängen von Vera nicht verständlich folgen kann. D.h. es könnte so schön und angenehm sein, wenn sie sich vielleicht manchmal nicht selbst im Weg steht…

Ich habe mir von diesem Buch ein wenig mehr versprochen, ich wurde zwar durchaus gut unterhalten, habe mir jedoch einfach mehr erwartet, was leider nicht erfüllt wurde.

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 24.07.2017
VONG
H1

VONG


ausgezeichnet

Voll gut vong Spaß her, so ein Kevinleitdiner.
Im Buch bringt der Autor H1 die aktuelle (Jugend)sprache näher, er erklärt die verschiedenen Begriffe, was es damit auf sich hat, es gibt amüsante und nachdenkliche Sprüche, außerdem gibt H1 mit dem Tagebuch auch Einblicke in sein Leben. Gelegentlich ist das Ganze mit netten Comics amüsant bebildert.

Ja, diese Vong-Sprache ist durchaus sehr gewöhnungsbedürftig, aber auch sehr amüsant. Umso lustiger fand ich es, dass ich dieses Buch nun lesen konnte – einfach mal eine völlig andere Lektüre.

Im praktischen Format (11x16,5 cm) ist das kleine Taschenbuch wirklich in jeder (Hand)Tasche gut und schnell untergebracht, so dass es auch für unterwegs schnell eingepackt ist. Ansonsten kommt es im üblichen schwarz-gelben Duden-Design doch recht korrekt bzw. ordentlich daher. Ich denke aber nicht, dass diese Optik bezüglich des Inhaltes täuscht, d.h. wer den Titel liest, weiß sicher, dass es sich hier eher um ein Spaßbuch als ein ernstzunehmendes Wörterbuch handelt.

Zuerst werden im Buch einmal die verschiedenen Begriffe kurz erläutert, manche Begriffe sind da ja echt absolut lustig und amüsant (Kormflex – Cornflakes; Vegetarianer – Vegetarier; Kevinleitdiner - Candlelightdinner) andere Begriffe tun einfach ein wenig weh… (germ – gern; Emtschuldigumg – Entschuldigung). Direkt danach startet der Autor durch – mit seinem Tagebuch. Hier gibt er amüsante und nachdenkliche Einblicke in sein Leben, seinen Alltag, seine Gedanken und Gefühle. Hin und wieder findet man dazu einen passenden Comic. Einige Sprüche und weitere Kurzgeschichten sind auch noch vorhanden – bei den Sprüchen habe ich ganz klar meinen Favoriten:

Achtumg! Weng du 1 Vegetarianer bimst geh nit zung 1 Demonstratiom mid vilem Vegetarianer somsd könt ihr sagem: Halo wir sims 1 Gemüseauflauf. Lol.

(Seite 20)

Man muss hier ganz klar sagen, dass man rechtschreibmäßig beim Lesen ganz tief durchatmen muss. Denn das Buch tut in dieser Hinsicht wirklich weh. Es ist aber schon wieder so blöd, dass es gut ist, finde ich. Ich selbst hatte bislang keine großen Berührungspunkte mit dieser „vong-Sprache“ – außer vielleicht den Worten „Vong“ oder „Spasd“. Mir selbst ist auch eine korrekte Sprache einfach wichtig bzw. dann ein schöner Dialekt lieber als diese komische (Jugend)-Sprache. Dennoch muss ich sagen, dass ich dieses Büchlein sehr unterhaltsam fand. Man muss schon wissen, auf was man sich hier einlässt, aber dann ist es durchaus witzig, wenngleich auch zum Kopf schütteln, eben weil manche Sachen einfach so blöd sind.

Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung – dass man dieses Buch ernst nehmen muss habe ich ja nie gesagt, ne?

Bewertung vom 11.07.2017
Stell dir vor, dass ich dich liebe
Niven, Jennifer

Stell dir vor, dass ich dich liebe


sehr gut

Die Pauline-Potter-Workout-Nacht.

Jack ist an seiner Highschool mit einer der Coolsten und wohl auch Schönsten. Dennoch hat er ein Problem – er leidet unter Prosopagnosie – Gesichtsblindheit. Er kann andere Menschen nicht am Gesicht erkennen sondern nur an äußeren Merkmalen. Und dann ist da Libby, ein Mädchen, das nicht gerade schlank ist und nach Jahren wieder an die Highschool kommt. Sie tritt in Jack’s Leben, doch kann es wirklich sein, dass da eine Verbindung zwischen den beiden sein soll…

Allein die Optik des Buches hat mich hier ja sehr angesprochen – wie es so in leuchtend pink daher kommt – schon eher als Mädchenbuch, sozusagen. Auch inhaltlich klang die Geschichte toll und interessant, entsprechend interessiert war ich, wie sich hier was in welche Richtung entwickelt.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, es ist alles wirklich gut nachvollziehbar und angenehm zu lesen. Keine unnötig langen Sätze oder gar Verschachtelungen, auch keine großartigen Fremdwörter oder fachlichen Begriffe. Angenehm zu lesen, auch in der Art und Weise, dass man die Erzählung aus der Sicht von Jack und Libby abwechselnd liest.

Ich habe ein wenig gebraucht, bis die Geschichte mich so richtig gepackt hat. Nach dem ersten Drittel war es dann aber doch soweit, dass die Geschichte mich in ihren Bann gezogen hatte und ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe. Die Schilderungen fand ich interessant, manche Sachen durchaus schön, andere recht heftig. Es wurde gelegentlich wunderbar emotional und auch lustig. Hier hat es mir an einer Stelle besonders gut gefallen, manchmal ist es schön, wenn man dann selbst ins Erinnern kommt, finde ich.

Die Erklärung der Diagnose Prosopagnosie fand ich interessant und auch das damit verknüpfte Aufmerksam-machen. Auch der Hintergrund bei Libby ist interessant und absolut durchdacht, in gewisser Weise hat es mich kurz mal an den Film „Embrace“ erinnert.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, die Geschichte ist wirklich unterhaltsam, emotional aber auch amüsant, es ist interessant gewesen hier neue Dinge (Prosopagnosie) zu erfahren. Auch die Entwicklung der Geschichte hat mir gut gefallen, jedoch hat es für mich lange gedauert, bis ich im Lesefluss war, das hat mir weniger gut gefallen. Auch wie hier manches gelegentlich länger als nötig ausgeführt wird – hier hätte ich mir gewünscht, dass Schilderungen vielleicht etwas gekürzt werden.

(Die Schilderung, dass ein mit Sexy Back von Justin Timberlake ein „Oldie“ läuft, macht vielleicht auch noch ein Fitzelchen Abzug aus… ;) )

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 06.07.2017
So geht Kunst!
Perry, Grayson

So geht Kunst!


gut

Die Aufgabe eines Künstlers ist es, neue Klischees zu erschaffen.

Grayson Perry erklärt im Buch einiges über die zeitgenössische Kunst und den Kunstbetrieb, Werke und Kunstwelt, in der er sich selbst seit den späten siebziger Jahren bewegt. All das schildert er recht amüsant und angetan und kenntnisreich. Zugleich findet man einige humorvolle Comics im Buch, die Kunst auch „erklären“ – auf sehr amüsante Art und Weise.

Bei Büchern bin ich ja immer wieder für die verschiedensten Themen zu haben, da ich auch durchaus sehr kunstinteressiert bin, war es nun spannend einmal etwas darüber zu lesen.

Vom Schreibstil her ist es schon ein durchaus anspruchsvolles Buch. Alles zwar verständlich, aber man merkt eben, dass es kein Unterhaltungsroman ist, sondern eine Art Fachbuch – die aber ja auch für Laien verständlich gemacht ist. Insofern ist es schon ein wenig anstrengend zu lesen. Der ganze Inhalt des Buches lässt sich mit der letzten Grafik im Buch darstellen.

Überhaupt ist es ein spezielles Buch. Der Aufbau mit den verschiedenen Comics immer wieder ist gelungen – diese bieten ja auch eine gewisse Abwechslung. Was nicht so schön ist – von europäischer Kunst liest man leider nicht ganz soviel, d.h. es geht im Großen und Ganzen immer um Kunst, in New York – maximal mal in London. Aber eben sonst nichts im europäischen Raum. Das ist ein wenig schade.

Was sehr positiv ist, ist die Abgrenzung in immer neue Kapitel mit einer neuen Fragestellung bzw. entsprechenden Erläuterung dazu. So heißt es einmal „Beating the Bounds: Was zählt als Kunst? Obwohl wir in einer Epoche leben, in der alles Kunst sein kann, kommt doch nicht alles in Frage“ – um mal ein Beispiel zu nennen.

Alles in allem war es ein wirklich interessanter Einblick, der schon auch ansprechend und anspruchsvoll war, von dem ich mir aber noch ein bißchen mehr erwartet hatte.

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Bewertung vom 04.07.2017
Vulkan-Alarm auf der Dracheninsel / Die Abenteuer des kleinen Drachen Kokosnuss Bd.24 (1 Audio-CD)
Siegner, Ingo

Vulkan-Alarm auf der Dracheninsel / Die Abenteuer des kleinen Drachen Kokosnuss Bd.24 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Wenn der Vulkan Alarm schlägt…

Ein kugelrundes Flugobjekt ist in den Vulkan gefallen und nun droht dieser auszubrechen. Die Dracheninsel ist also in Gefahr, das wollen der kleine Drache Kokosnuss und seine Freunde Mathilda und Oskar natürlich verhindern. Schaffen die drei es?

Den kleinen Drachen Kokosnuss habe ich dank Vorlesebüchern ja schon lange ins Herz geschlossen – die Geschichten von Ingo Siegner finde ich einfach wunderbar geschrieben. Natürlich sind sie durchaus kurios und kreativ, aber nicht so abstrus und in gewisser Weise auch „greifbar“. Auch die Art und Weise wie hier die Protagonisten benannt sind gefällt mir sehr, sie haben schöne, bodenständige Namen (nichts ausgefallenes wie z.B. bei „Mia & me“), die wirklich eingängig und sympathisch sind.

Dieses Hörbuch hat uns wirklich gut unterhalten, die Geschichte ist wieder sehr toll, sie ist sehr unterhaltsam, spannend und aber natürlich auch lustig zugleich. Was der Sprecher Philipp Schepmann hier leistet ist wirklich bewundernswert, denn er spricht alle „Personen“ der Geschichte. Dies macht er mit solch einer Hingabe, dass man wirklich denkt, dass es mehrere Sprecher sein müssten – ich finde das ganz große Klasse! Auch die passenden Geräusche in der Geschichte sind immer wieder toll dargebracht – sie fügen sich einfach wunderbar in die jeweilige Szene und die Geschehnisse ein – hier hat man sich halt echt Gedanken gemacht. Das Kokosnuss-Lied zu Beginn und am Schluß der Geschichte rundet dieses ganze Hörbuch noch ab.

Ein Hörbuch, das nicht nur kleine Hörer gemacht ist, sondern auch für größere Ohren gemacht ist. Es bietet tolle Unterhaltung, war unterhaltsam, lustig und auch spannend. Von uns gibt es 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.07.2017
Der kleine Drache Kokosnuss kommt in die Schule / Die Abenteuer des kleinen Drachen Kokosnuss Bd.1 (1 CD)
Siegner, Ingo

Der kleine Drache Kokosnuss kommt in die Schule / Die Abenteuer des kleinen Drachen Kokosnuss Bd.1 (1 CD)


ausgezeichnet

Ob Fressdrachen auch in die Schule gehen?

Kokosnuss, der kleine Drache, ist aufgeregt: er kommt in die Schule. Was wird er dort wohl erleben? Und wieso geht Oskar, der kleine Fressdrache, den er unterwegs trifft, nicht in die Schule? Von seinem Lehrer Kornelius wird er wohl noch viel lernen.

Der kleine Drache Kokosnuss ist inzwischen ein „guter Bekannter“, die Geschichten sind immer wieder schön, durchaus phantasievoll aber nicht zu abgedreht. Auch bei dieser Geschichte hier ist es wieder so, dass die Geschichte vom kleinen „Schuldrache“ Kokosnuss toll erzählt wird.

Dies liegt zum Einen natürlich an der wunderbaren Geschichte, die Ingo Siegner geschrieben hat, zum Anderen natürlich aber auch an der wunderbaren Umsetzung beim Erzählen von Sprecher Philipp Schepmann. Wie er hier wieder sämtliche Stimmen spricht – vom Kokosnuss über den kleinen Fressdrachen Oskar bis hin zum doch etwas älteren Lehrer Kornelius (mit kratziger Stimme) – einfach toll.

Scheinbar ist dies die erste Geschichte, denn hier lernen sich Kokosnuss und Oskar dann kennen. Dennoch muss man diese Geschichte natürlich nicht als erste Geschichte anhören, fürs logischere Verstehen halt schon.

Auch diese Geschichte war wieder wunderbar anzuhören, die kurzen musikalischen Untermalungen dazwischen und natürlich zu Beginn und zum Ende hin „das Kokosnuss-Lied“ waren zudem eine tolle Abwechslung. Auch von den Geräuschen her ist es interessant gemacht und macht die ganze Geschichte so richtig lebendig.

Eine wirklich empfehlenswerte CD – entsprechend gibt es 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 03.07.2017
Das Hannibal-Syndrom
Harbort, Stephan

Das Hannibal-Syndrom


ausgezeichnet

Der Mittagsmörder von Nürnberg

Serienmörder – ein großes Wort, doch was steckt genau dahinter, wer sind die Täter und wie sind sie? Im Buch schreibt Stephan Harbort über alle 75 deutschen Serienmörder seit 1945 und erläutert, was die Motivation für die verschiedenen Taten war, den Tathergang und über den Täter.

Über Kriminalfälle lese ich ja immer wieder „gerne“ etwas. Das Thema generell finde ich interessant, vor allem eben die Einblicke, die man hier manchmal auch erhält, wenn es um die näheren Umstände des Todes geht.

Vom Phänomen des Serienmord hatte ich auch hin und wieder schon etwas gehört, jedoch fand ich es nun spannend das Thema mal etwas zu vertiefen. Im Buch wird über die verschiedensten Fälle berichtet, da gibt es Mörder, die im Wald mit der Pistole schießen, sich durchaus willkürlich ihr Opfer suchen, dann aber auch Täter, die aus reinem persönlichen Frust handeln. Im Buch werden die unterschiedlichsten Fälle erläutert und auch aus psychologischer Sicht näher betrachtet und erklärt.

Die Schilderungen waren für mich gut verständlich, die Sprache ist nicht großartig kompliziert, es ist aber auf keinen Fall ein Buch, das man einfach mal eben so liest. Man sollte sich hier schon Zeit dafür nehmen, eine leichte Lektüre sieht anders aus. Oftmals kommen auch Fachbegriffe zum Einsatz, wobei diese nachvollziehbar sind.

Nicht so gut gefallen hat mir teilweise die Art und Weise wie hier manches erläutert wird. Für mich war es einfach zu tiefgehend, ich bin dann wohl eher der Fan einer nur oberflächlichen Antwort bzw. muss nicht alles genau hinterfragt wissen. Mir war hier manche Schilderung einfach ein wenig zu ausführlich, zu langwierig.

Alles in allem ist „Das Hannibal-Syndrom“ ein wirklich spannendes und informatives Buch über die verschiedenen Serienmörder, das fachlich super gut recherchiert ist, man merkt hier, wie man sich definitiv Zeit genommen und Mühe gemacht hat. Die Fälle sind soweit verständlich geschildert und geschrieben, jedoch ist es nicht unbedingt eine Lektüre, die man mal eben so verschlingen sollte, man sollte dem ganzen schon Aufmerksamkeit widmen. Ich habe das Buch manchmal für ein bißchen zu ausführlich empfunden, es geht mir manchmal zu sehr in die Tiefe, psychologisches Wissen, das ich nicht unbedingt für mich als nötig ansehe. Ansonsten wurde ich aber wirklich spannend unterhalten.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.