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Benutzername: 
Manja Teichner
Wohnort: 
Krefeld
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mein Blog: http://manjasbuchregal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1027 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2012
Romeo für immer / Romeo & Julia Bd.2
Jay, Stacey

Romeo für immer / Romeo & Julia Bd.2


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Als Söldner der Apokalypse hatte Romeo nur ein Ziel: die Liebe zwischen zwei Menschen zu zerstören. Doch die Mächte des Bösen haben ihn verstoßen, und er hat nur eine einzige Möglichkeit, sich selbst und seinen dem Niedergang geweihten Körper zu erlösen: Er muss auf die Seite der Botschafter des Lichts, der einstigen Feinde, wechseln und eine Reise in die Vergangenheit antreten. Dort wird er Ariel Dragland wiederbegegnen, die Julias Seele beherbergt und die er getötet hat. Romeo ergreift die Chance auf einen Neuanfang und setzt nun alles daran, ihr Herz zu erobern. Was er jedoch noch nicht weiß: Ariel hält das Schicksal der ganzen Welt in den Händen, denn in ihr kämpfen die Mächte des Bösen und des Guten einen erbitterten Kampf. Wird er Ariel und ihre gemeinsame Liebe retten können?
(Quelle: Egmont INK Verlag)

Meine Meinung:
Romeo ist ein Söldner der Apokalypse. Seit Jahrhunderten macht er nichts anderes als gegen die wahre Liebe zu kämpfen. Nachdem Julia sich nicht bekehren ließ zur dunklen Seite zu wechseln und gestorben ist wurde Romeo von den Söldnern bestraft und zurück in seinen toten, verwesenden Körper geschickt.
Nun aber bietet ihm Julias Amme, auch eine Botschafterin des Lichts, die Chance auf einen Ausweg aus seiner Misere. Romeo könnte ebenfalls ein Botschafter werden, zuvor muss er sich aber beweisen. Er soll zurück in die Vergangenheit und Ariel Draglands erz erobern. Dafür hat er nur 3 Tage Zeit. Diese Aufgabe ist selbst für den charmanten Romeo nicht leicht, wird er doch erneut in Dylans Körper geschickt.
Romeo ahnt zudem nicht, dass auch Ariel ein Geheimnis hat …

„Romeo für immer“ ist der zweite Teil der Reihe rund um Shakespeares bekannte Liebesgeschichte, geschrieben von Stacey Jay.
Dieser Teil knüpft quasi nahtlos an den ersten Teil an, mit Julias Tod und den Folgen für Romeo.

Der Protagonist Romeo schlüpft auch diesmal wieder in den Körper von Dylan, einem Schuft der mit Hilfe einer Wette versucht hat Ariels Herz zu erobern. Damals war es Julia, die in Ariels Körper steckte. Diesmal aber muss Romeo das Herz der echten Ariel für sich gewinnen und das ist gar nicht so einfach.
Romeo ist charmant und versucht wirklich alles um Ariel zu verzaubern. Im Laufe des Buches macht er eine enorme Wandlung durch und schafft es sogar, dass man ihn als Leser mag. Er findet heraus was es heißt wirklich zu lieben und das auch er es wert ist geliebt zu werden. Romeo bereut seine vergangenen Taten sehr, schafft es aber dennoch nicht sich selbst zu vergeben.
Auch Ariel macht eine Wandlung durch. Durch Romeo schafft sie es sich anderen Menschen gegenüber erstmals zu öffnen und auch sie findet heraus was wahre Liebe ist. Lange hat Ariel geglaubt sie sei es nicht wert geliebt zu werden, hielt sie sich doch für einen Freak. Dies ändert sich nun und sie lernt zu vertrauen.

Die Liebegeschichte zwischen Romeo und Ariel wird sehr realistisch beschrieben, die Gefühle der beiden sind greifbar. Eigentlich ist sie extrem kitschig aber ich finde eine gute Portion Kitsch gehört hier einfach dazu.

Der Schreibstil der Autorin ist erneut flüssig und einfach gehalten. Hier passt er perfekt.
Die Handlung wird abwechselnd aus Ariels und Romeos Sicht in der Ich-Perspektive geschildert. Zwischendurch gibt es immer wieder Kapitel in denen Julia erzählt.
Der Roman ist von Beginn an spannend und zum Ende hin zieht die Spannungskurve nochmals an.

Das gewählte Ende passt sehr gut. Es ist weder gut noch schlecht, eher eine Mischung aus beiden und jede Figur bekommt das Ende, was zu ihr passt.

Fazit:
„Romeo für immer“ von Stacey Jay ist eine wirklich gelungene Fortsetzung von „Julia für immer“.
Offene Fragen aus dem ersten Teil werden beantwortet und beide Bücher zusammen ergeben eine schöne und atemberaubende andere Art von Shakespeares „Romeo & Julia“.
Von mir gibt es volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.11.2012
Konzerte, Küsse, Katastrophen
Weiand, Inken

Konzerte, Küsse, Katastrophen


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Die 15-jährige Bea hat es nicht leicht. Erst verliert ihr Vater seinen Job und die ganze Familie muss sparen, und dann drehen ihre Freundinnen auch noch durch. Nur wegen Ben, dem süßesten Typen in der Klasse. Bea kann nicht mit neuen Klamotten punkten und glaubt, den Wettkampf um Bens Gunst schon verloren zu haben. Dass ihr geliebter Geigenunterricht ebenfalls auf der Sparliste steht, ist dabei nicht sehr hilfreich.
Doch Bea hat ihr Tagebuch, dem sie alle Nöte und Hoffnungen anvertraut.
(Quelle: SCM Hänssler Verlag)

Meine Meinung:
Für Bea ist es momentan nicht leicht. Ihr Vater verliert seinen Job und in ihrer Familie ist nunmehr Sparen angesagt. Auf ihre Freundinnen kann sich Bea auch nicht immer ganz verlassen. Und dann schwärmt sie auch noch für den gutaussehenden Ben, der aber auch bei anderen Mädchen hoch im Kurs steht.
In ihrem Tagebuch erzählt Bea von ihrem Alltag, ihren Gedanken, Problemen und Wünschen und auch von ihrem Glauben …

„Konzerte. Küsse, Katastrophen“ ist ein Roman aus der Feder von Inken Weiand. Erschienen ist dieses Jugendbuch in einem christlichen Verlag.

Die Tagebuchschreiberin Bea ist 15 Jahre alt, Sie ist offen, sympathisch und kommt sehr authentisch rüber. Sie lässt sich von niemand verbiegen und bleibt wie sie ist, auch wenn sie so aus Sicht ihrer Freundinnen uncool wirkt. Bea ist sehr gläubig, wagt es aber auch an Gott zu zweifeln. Diese Zweifel bringt sie auch ehrlich zum Ausdruck. Zu Beginn wirkt Bea recht naiv aber im Laufe der Zeit wird aus ihr eine reifere, erwachsenere junge Frau.

Die anderen Charaktere, wie beispielsweise Beas Familie, ihre Freundinnen oder auch die Mitglieder der Jugendgruppe, bringt Bea durch ihre Tagebucheinträge dem Leser näher.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und jugendlich einfach.
Die Geschichte wird, da das Buch in Tagebuchform geschrieben ist, von Bea selber erzählt. So lernt man als Leser alles kennen und erlebt mit Bea zusammen alles noch einmal.
Inken Weiand geht in ihrem Roman auf die Probleme und Sorgen von Jugendlichen ein. Es steht aber auch der christliche Glauben sehr im Mittelpunkt des Geschehens.

Fazit:
„Küsse, Konzerte, Katastrophen“ von Inken Weiand ist ein leichtes Jugendbuch für zwischendurch.
In Tagebuchform beschreibt die sympathische Protagonistin die Sorgen und Nöte von Jugendlichen.
Wer sich durch den angesprochenen Glauben nicht abschrecken lässt und Jugendbücher gerne lies, kann hier zugreifen.

Bewertung vom 06.11.2012
Geisterzeilen
Ebert, Janina

Geisterzeilen


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Die 16-jährige Helena hat es zurzeit nicht leicht. Gerade wurde sie von ihrem Freund verlassen und leidet nun an Liebeskummer. Aber auch in der Schule ist sie nicht besonders gut. Gerade in Deutsch hat sie arge Probleme.
Eines Nachts wacht sie auf und verspürt plötzlich den unheimlichen Drang zu schreiben. Als Helena die so verfasste Gedichtinterpretation ihrer Deutschlehrerin gibt kann diese kaum glauben, dass Helena das ohne jegliche Hilfe geschrieben hat. Helena selber ist ihre neue Fähigkeit ziemlich unheimlich, hat sie doch Angst sie könnte wieder verschwinden. Doch auch die folgenden Interpretationen gelingen ihr.
Dann taucht plötzlich ein fremder Name auf Helenas Arbeiten auf, Oskar Schiller. Wer aber ist dieser Mann? Helena stellt Nachforschungen an und begegnet bald schon einem Geist der ihr auf seine ganz eigene Art den Kopf verdreht.
Und ehe sie sich versieht ist Helena Teil einer Geschichte, die ihr Leben verändern wird …

„Geisterzeilen“ ist der Debütroman der jungen Autorin Janina Ebert. Der Roman besticht nicht nur durch seinen tollen Einband, auch der Inhalt ist etwas Besonderes.

Die Protagonistin Helena ist 16 Jahre alt und eigentlich ein ganz normales Mädchen mit ganz alltäglichen Problemen. Gerade erst hat sie ihr Freund verlassen und nun schwört Helena ihr Herz nicht wieder zu verlieren. Dann aber finden sie und der Ghostwriter Oskar Schiller zusammen und Helenas Leben verändert sich. Sie hat plötzlich die Gabe Geschichten zu schreiben. Doch nicht nur Oskar kommt zu Helena, auch ein namenloser Geist taucht auf und er verdreht Helena gewaltig den Kopf. Gerade durch ihre Natürlichkeit wirkt Helena sehr authentisch. Mir war sie auf Anhieb sympathisch.
Oskar Schiller ist ein Ghostwriter. Er ist charmant und höflich und hat immer ein offenes Ohr für Helena. Zwar hat er mehr Lebenserfahrung als sie, trotzdem überlässt er Helena stets die endgültigen Entscheidungen.
Neben Oskar ist da noch der namenlose Geist. Er ist Oskar sehr ähnlich, doch eines ist anders, er verdreht Helena den Kopf und verzaubert sie.

Nicht nur die Protagonistin und die Geister hat Janina Ebert sehr gut dargestellt, auch die Nebencharaktere wissen zu überzeugen.

Die Liebesgeschichte zwischen Helena und dem namenlosen Geist ist einerseits wunderschön romantisch aber auch unheimlich traurig.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und bezaubernd. Gefühlvoll und mit viel Liebe zum Detail wird man als Leser immer tiefer in die Geschichte gezogen und kann nicht dagegen tun.

Die Handlung wird aus Sicht von Helena in der Ich-Perspektive geschildert.
Neben ganz viel Romantik, Lieb und Sehnsucht wird im Buch auch ein ernstes Thema angesprochen, Kindesmissbrauch. Dies ist kein leichtes Thema aber auch hier beweist die Autorin Fingerspitzengefühl.

Das Ende des Romans ist einfach nur total schön und passt sehr gut. Alle Liebhaber von Happy Ends kommen hier nochmal voll auf ihre Kosten.

Fazit:
„Geisterzeilen“ von Janina Ebert ist ein fantastisches Debüt der jungen Autorin.
Neben einer überzeugenden Protagonistin, einer wunderschönen Lovestory und ganz viel Romantik wird aber auch ein ernstes Thema angesprochen.
Von mir gibt es die volle Punktzahl und ein ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.11.2012
Sicherheitszone / Liberty 9 Bd.1
Schröder, Rainer M.

Sicherheitszone / Liberty 9 Bd.1


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Die Zukunft hat schon begonnen
Kendira beherrscht die Regeln. Liberty 9, das riesige Valley samt der beeindruckenden Lichtburg, in der 200 junge Auserwählte leben, ist ihr Zuhause. In völliger Abgeschiedenheit und umgeben von undurchdringlichen Schutzanlagen, leben die so genannten Electoren nach einem vorgegebenen Tagesrhythmus: Morgenappell, Unterricht, hochkonzentrierte computeranimierte Trainings. Kendira glaubt zu wissen, warum. Sie trainiert für einen höheren Zweck – doch nicht alle in Liberty 9 sind so privilegiert wie sie. Der junge Dante ist kaum mehr als ein Sklave. Kendira darf er sich eigentlich gar nicht nähern, doch eine unwiderstehliche Anziehungskraft bringt die beiden zusammen. Dantes Zweifel am grausamen System machen auch Kendira misstrauisch – und bringen beide in größte Gefahr. Denn Liberty 9 ist sicher – todsicher.
(Quelle: cbj Jugendbuch)

Meine Meinung:
Die Erde 59 nach dem Großweltenbrand. Das Leben hat sich komplett verändert.
In Liberty 9, einer Zone abgeschieden vom Rest der Menschheit, lebt Kendira mit ihren Freunden. Sie gehört zu den Electoren, den Auserwählten, deren größtes Ziel ist beim Training eine der besten zu sein. Das Training dient der Vorbereitung für den Einsatz im Lichttempel.
Neben den Electoren gibt es noch die Servanten, die schwere Arbeiten verrichten müssen und Diener der Electoren sind
Eines Tages lernt Kendira Dante kennen. Er ist ein Servant und obwohl Kendira nicht mit ihm reden darf fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Dante ist nicht überzeugt vom System und hinterfragt viel. Je näher Kendira Dante kommt, desto mehr fängt auch sie an zu zweifeln.
Ist vielleicht doch nicht alles so wie es nach außen hin scheint?

„Liberty 9- Sicherheitszone“ ist der Auftakt zu einer dystopischen Trilogie. Geschrieben wurde das Buch vom deutschen Autor Rainer M. Schröder. Ich kannte vor diesem Buch noch kein anderes des Autors.

Die Protagonistin Kendira ist vollkommen eingenommen vom System in Liberty 9. Sie beherrscht die Regeln und befolgt sie brav. Allerdings wirkt sie dadurch teilweise etwas kühl und unnahbar. Kendira ist intelligent und lässt sich nichts gefallen. Als sie Dante kennenlernt und er ihr von den Missständen im System erzählt, beginnt sie zu zweifeln. Kendira hinterfragt die Dinge mehr und mehr und wandelt sich. Diese Wandlung macht Kendira sympathisch und menschlich.
Dante ist ein Servant. Er sieht gut aus und ist charmant. Trotz dass er als Diener arbeitet ist er nicht verbittert. Dante zweifelt am System, ist kritisch und glaubt nicht alles. Mir war er von Anfang an sympathisch.
Dantes Gegenspieler um Kendiras Gunst ist Carson, ein typischer Alpha-Elector. Er ist ehrgeizig und gutaussehend. Mir war er allerdings etwas zu glatt.
Zwischen Kendira und Dante entwickelt sich eine Liebesgeschichte die langsam und zart beginnt. Dies macht sie sehr glaubwürdig.

Leider bleiben die Nebencharaktere, wie zum Beispiel Kendiras beste Freundin Nekia, hinter den Protagonisten zurück. Nichts desto trotz sind sie aber auch interessant.

Der Schreibstil des Autors ist insgesamt flüssig. Allerdings ist der Einstieg ins Buch schwierig, da es sehr viele neue Begriffe gibt. Diese werden aber gut beschrieben und erklärt. Einmal eingelesen kommt man dann zügig voran.

Die spannende aber auch teilweise grausame Handlung wird aus Kendiras Sicht in der 3. Person geschildert. Hin und wieder gibt es aber auch Passagen von einem Mann, wodurch man das System besser kennenlernt.

Das Ende ist offen gestaltet, kommt aber ohne Cliffhanger aus. Die verbleibenden Fragen machen neugierig auf den 2. Teil.

Fazit:
„Liberty 9 – Sicherheitszone“ von Rainer M. Schröder ist ein gut durchdachter Auftakt der dystopischen Trilogie. Zu Beginn ist das Buch zwar verwirrend aber dann überzeugt es durch eine spannende Handlung und sympathischen Protagonisten.
Für Dystopie-Fans auf jeden Fall lesenswert.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.11.2012
Callcenter
Thiel, Sebastian

Callcenter


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Andreas Seifeld arbeitet in einer Firma, die die meisten Menschen hassen. Er natürlich auch. In einem Callcenter. Auch sonst läuft in seinem Leben so einiges schief – sein Studium hat er abgebrochen, seine Beziehung droht in die Brüche zu gehen und er braucht dringend Geld. In Andreas reift ein genialer Plan, der die Welt der Callcenter revolutionieren und all seine Probleme lösen könnte. Doch im Callcenter gelten ganz eigene Gesetze …
(Quelle: Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag)

Meine Meinung:
Andreas Seifeld hat sich sein Leben ganz anders vorgestellt. Er ist 28 Jahre alt und arbeitet seit nunmehr 6 Jahren über eine Zeitarbeitsfirma in einem Callcenter. Sein begonnenes Studium hat er mittlerweile abgebrochen.
Auch privat läuft nicht alles nach Plan. Andreas´ Beziehung steht auf Messer Schneide und dann ist da noch der selbstverschuldetet Unfall während eines Urlaubs, der Andreas in arge Geldprobleme bringt.
Als das Callcenter ins Ausland verlegt werden soll braucht Andreas schnell einen rettenden Einfall um dies noch irgendwie zu verhindern …

„Callcenter“ ist ein autobiografisches Buch des Autors Sebastian Thiel. In ihm schildert er seine Erfahrungen im Callcenter und gibt dem Leser einen guten Einblick in die Arbeit.

Der Protagonist Andreas ist 28 Jahre alt und hatte eine klare Vorstellung von seinem Leben. Er wollte sein Studium beenden und in einer großen Firma arbeiten. Stattdessen hat er sein Studium abgebrochen und arbeitet seit 6 Jahren als Leiharbeiter in einem Callcenter. Privat hat Andreas auch so einige Probleme, tappt er doch von einem Fettnäpfchen ins nächste. Ich konnte mehrfach über ihn lachen obwohl er eigentlich eher bemitleidenswert ist.

Auch die anderen Charaktere, egal ob sie Andreas beruflich oder privat begleiten, hat Sebastian Thiel richtig gut dargestellt. Besonders Andreas´ Kumpel Hakan hat immer einen guten Spruch auf Lager und sorgt für viel Schmunzeln.
Aber auch die Chefs kommen sehr glaubhaft rüber.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und recht amüsant. Das Buch lässt sich sehr zügig und gut lesen.

Die Geschichte wird aus Sicht von Andreas geschildert. So ist man als Leser stets ganz nah am Geschehen dran.
Die Handlung an sich fand ich sehr interessant, die gegebenen Einblicke sehr aufschlussreich.

Das Ende ist sehr gut gewählt und besonders für Andreas mehr als versöhnlich.

Fazit:
„Callcenter“ von Sebastian Thiel ist ein herrliches Buch, das einen guten Einblick in die Arbeit eines Callcenteragenten bietet.
Der Autor überzeugt mit einem glaubwürdigen Protagonisten und einer guten Prise Humor.
Wirklich empfehlenswert.

Bewertung vom 01.11.2012
Slide - Durch die Augen eines Mörders
Hathaway, Jill

Slide - Durch die Augen eines Mörders


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Sie hat die schreckliche Wahrheit gesehen – durch die Augen eines Mörders.
Die sechzehnjährige Vee hat Narkolepsie. Und wenn es nicht schon genug wäre, plötzlich in der Schule, im Kino oder bei Freunden einfach einzuschlafen, wandert Vees wache Seele während des Schlafens in den Körper eines anderen. Vee sieht, was diese Person gerade sieht – ohne deren Taten beeinflussen zu können. Doch noch nie war es so grausam wie in dieser Nacht: Sie sieht durch die Augen eines Mörders. Und sie kennt das Opfer: Es ist Sophie, die beste Freundin ihrer Schwester Mattie. Für die Polizei sieht es aus wie Selbstmord, nur Vee kennt die schreckliche Wahrheit, und sie begreift schnell, dass auch Mattie in Gefahr schwebt. Nur – wie soll sie herausfinden, in wessen Körper sie war?
(Quelle: Fischer Verlag)

Meine Meinung:
Vee leidet an Narkolepsie, dem plötzlichen Einschlafen. Außerdem „wandert“ sie währenddessen in andere Körper. Immer wenn sie einen Gegenstand berührt auf dem jemand anderes einen „emotionalen Abdruck“ hinterlassen hat „wandert“ Vee in die Person und sieht die Welt dann durch ihre Augen.
Eines Tage wird sie so Zeugin eines Mordes, an Sophie, der besten Freundin ihrer Schwester Mattie. Alle glauben das es Selbstmord war aber Vee ist fest entschlossen den Mörder zu finden. In ihrem Umfeld sind auch einige verdächtig.
Halt und Zuflucht findet Vee bei Zane, dem neuen Schüler.
Doch dann gerät auch Mattie ins Visier des Mörders und Vee muss schnell handeln …

„Slide – Durch die Augen eines Mörders“ von Jill Hathaway ist ein Jugendthriller der im Fischer Jugendbuch Verlag erschienen ist. Die Idee hinter der Geschichte war für mich neu, etwas Derartiges hatte ich bisher noch nicht gelesen.

Die Protagonistin Sylvia, genannt Vee, war mir direkt sympathisch. Sie leidet an Narkolepsie und ist ein wenig ängstlich, da sie jeden Moment wieder einschlafen und wandern könnte. Daher ist sie sehr vorsichtig mit dem was sie berührt. Vees Mutter starb sehr früh an Krebs und ihr Vater arbeitet sehr viel. So hat sie quasi die Mutterrolle für ihre Schwester Mattie übernommen. Auf jeden Fall ist Vee ein wirklich toller Charakter, der viel durchgemacht hat und noch durchmacht. Im Handlungsverlauf macht Vee eine Entwicklung durch und wird selbstbewusster.
Der neue Schüler Zane ist der typische Mädchenschwarm. Alle stehen sie auf ihn, er ist attraktiv und intelligent, scheint aber dennoch ein Geheimnis zu haben. Er zeigt Interesse an Vee, die sich in ihn verliebt.
Rollins, Vees bester Freund ist das komplette Gegenteil von Zane. Er ist ein Außenseiter und hat zudem noch genug eigene Probleme. Trotzdem sorgt er sich um Vee und ist immer für sie da. Rollins hat das Herz am richtigen Fleck und war mir viel lieber als Zane.

Auch die auftretenden Nebencharaktere hat Jill Hathaway gut dargestellt. Jeder von ihnen trägt auf seine eigene Art und Weise etwas zur Gesamthandlung bei.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und die Seiten ließen sich zügig lesen. Sie beschreibt die Dinge zwar detailliert aber es war niemals zuviel und es blieb immer genug Raum für das eigene Kopfkino.

Die spannende und fesselnde Handlung wird aus Vees Sicht in der Ich-Perspektive im Präsens geschildert.
Zu Beginn ist die Handlung eher ruhig aber ab dem Mord nimmt die Geschichte Fahrt auf und fesselt den Leser an die Seiten.

Durch unvorhersehbare Wendungen hat mich auch die Auflösung am Ende überrascht. Das Ende ist abgeschlossen und das Buch könnte problemlos als Einzelband durchgehen aber es ist wohl ein zweiter Teil geplant.

Fazit:
„Slide – Durch die Augen eines Mörders“ von Jill Hathaway ist ein spannender Jugendthriller.
Die Protagonistin ist toll ausgearbeitet und die Handlung fesselt den Leser.
Auf jeden Fall lesenswert.

Bewertung vom 30.10.2012
Alles muss versteckt sein
Lorenz, Wiebke

Alles muss versteckt sein


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Was tust du, wenn deine Mordfantasien Wirklichkeit werden?
Ihre Gedanken sind mörderisch, ihre eigene Angst davor unaussprechlich: Nach einem Schicksalsschlag erkrankt Marie an aggressiven Zwangsgedanken, betrachtet sich als Gefahr für sich selbst und andere. Monatelang kämpft sie gegen die grausamen Mordfantasien an, die wie Kobolde durch ihren Kopf spuken, ständig verbunden mit der Panik, sie könne diese furchtbar realen Fantasien eines Tages nicht mehr kontrollieren und in die Tat umsetzen. Und dieser Tag kommt, als Marie neben ihrem toten Freund erwacht, der mit einem Messer auf grausamste Weise niedergemetzelt wurde. Am Ende eines Gerichtsprozesses wird sie aufgrund ihrer Schuldunfähigkeit zum Maßregelvollzug in der forensischen Psychiatrie verurteilt. Dort sucht Marie verzweifelt nach Erinnerungen an die Mordnacht, denn für Marie selbst sind die Geschehnisse wie ausgelöscht. Nur ihr Arzt Jan scheint sie zu verstehen und ihr helfen zu wollen. Aber schon bald wächst in Marie der Verdacht, dass in Wahrheit vielleicht nichts so gewesen ist, wie es scheint …
(Quelle: Blessing Verlag)

Meine Meinung:
Marie befindet sich in der geschlossenen Psychiatrie. Sie wurde verurteilt, nachdem sie ihren Freund Patrick nachts mit mehreren Messerstichen ermordet haben soll. Als Marie am nächsten Morgen in Patricks Blut aufwachte hatte sie aber keinerlei Erinnerung mehr an die Tat.
Seit einem schweren Schicksalsschlag hat Marie Zwangsgedanken und die Tat passt genau dazu. In der Klinik macht Marie nun eine Therapie. Zusammen mit ihrem Therapeuten versucht sie ihre Erinnerungen zurückzugewinnen. Je mehr dies gelingt, desto mehr kommen Zweifel auf. Ist Marie wirklich eine eiskalte Mörderin?

„Alles muss versteckt sein“ war mein erster Roman der Autorin Wiebke Lorenz. Bei diesem Buch handelt es sich um einen Psychothriller, der ganz ohne Blutvergießen auskommt.
Die Autorin befasst sich in ihrem Roman intensiv mit dem Thema Psychologische Forensik, den krankhaften Zwangsgedanken.

Die Protagonistin Marie leidet seit einem schweren Schicksalsschlag an eben diesen Zwangsgedanken. Sie wurde wegen Mordes an ihrem Freund Patrick verurteilt und befindet sich nun zur Therapie in einer psychiatrischen Klinik. Marie kämpft und versucht ihre Erinnerungen und damit verbunden Antworten zu finden. Sie kommt sympathisch und authentisch rüber, eben wie die nette Frau von nebenan.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen. Von Seite zu Seite wird man als Leser immer tiefer in die Abgründe der menschlichen Psyche gezogen.
Besonders den klinischen Alltag und die Krankheit hat Wiebke Lorenz sehr gut beschrieben und recherchiert.

Die sehr spannende Handlung wird aus Maries Perspektive in der 3. Person geschildert. Immer wenn Marie von ihrer Vergangenheit erzählt wechselt die Sicht in die Ich-Perspektive.
Der Spannungsbogen entwickelt sich langsam aber stetig. Es beginnt alles eher ruhig und verhalten, doch durch immer wieder überraschende Wendungen wird man mehr und mehr an die Seiten gefesselt.

Auf dem letzten etwas 50 Seiten zieht die Spannung nochmals an und der Thriller schließt mit einem, wenn auch vorhersehbaren, Ende. Das es vorhersehbar ist tut der Spannung und dem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch.

Fazit:
„Alles muss versteckt sein“ von Wiebke Lorenz ist ein wirklich vollkommen überzeugender Psychothriller.
Die Protagonistin ist authentisch dargestellt, die Handlung sehr spannend und der Schreibstil der Autorin sehr eindringlich.
Von mir gibt es die volle Punktzahl und natürlich eine ganz klare Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2012
Mingus
Waberer, Keto von

Mingus


gut

Kurzbeschreibung:
Für die einen ist dieses Wesen ein Wunder, für die anderen der neue Messias oder eine mörderische Waffe: Mingus. Alle wollen ihn haben. Er ist aus den Wäldern gekommen und ahnte nichts von seiner Einzigartigkeit. Ein Mädchen war bei ihm, Nin, vor Jahren entführt aus der Stadt. Alle denken, er hätte sie geraubt. Niemand glaubt Nin, als sie beteuert, dass Mingus ihr Retter sei. Alle suchen ihn. Doch Mingus findet immer wieder Unterstützer, die ihn vor allem für ihre Ziele einzuspannen versuchen. Dabei will er nur eins: Nin finden und mit ihr dorthin zurückkehren, wo sie beide glücklich waren. Für Nin ist es unerträglich, nicht zu wissen, ob Mingus noch lebt. Er muss leben, sie würde doch spüren, wenn der Liebe ihres Lebens etwas Schreckliches zugestoßen wäre. Und so macht sie sich auf die Suche...
(Quelle: dtv Verlag)

Meine Meinung:
Mingus ist eine Chimäre, halb Mensch, halb Tier. Er wurde von einem Wissenschaftler erschaffen und lebt mit seinem „Papa“ weit ab in den Wäldern. Als sein Papa stirbt ist er noch jung, wild und unerfahren. In Papas Labor findet er einen „kleinen Bruder“, ein Mädchen, das vor einiger Zeit entführt wurde, mit dem Mingus sich nun durch die Wälder schlägt Richtung Megacity.
Dort in der Stadt sieht jeder etwas anderes in Mingus. Die einen bewundern ihn, andere wollen Macht durch ihn und wieder andere fürchten ihn. Nur Nin, das Mädchen, aber liebt Mingus.
Als die beiden getrennt werden setzt Nin alles ihr Mögliche daran Mingus wiederzufinden …

„Mingus“ ist eine etwas andere Dystopie, geschrieben von Keto von Waberer.

Der Protagonist und Namensgeber des Buches Mingus ist halb Mensch, halb Löwe. Um ihn dreht sich die gesamte Geschichte. Leider aber ist Mingus in meinen Augen ein etwas schwieriger Charakter, der teilweise kaum nachvollziehbare Handlungen unternimmt. Eine Beziehung zu ihm aufzubauen war ungemein schwierig. Zu Beginn ist Mingus eher ungebildet und wild, zum Ende hin wird er ruhiger und gebildeter. Seine Entwicklung ist nachvollziehbar.
Nin, Mingus „kleiner Bruder“, ist ein Mädchen, das vor einiger Zeit aus der Stadt entführt wurde. Sie wird von Mingus im Labor des Wissenschaftlers gefunden und schlägt sich mit ihm zusammen Richtung Megacity durch. Nin besitzt einen Robohund namens Gonzo, der doch recht menschliche Verhaltenszüge besitzt. Nin war mir wesentlich zugänglicher als Mingus.

Leider bleiben die anderen Charaktere recht unpersönlich und schwach, so dass auch zu ihnen kaum eine Bindung möglich war.

Der Schreibstil der Autorin ist ziemlich abgehackt. Es gibt viele kurze Sätze, was den Lesefluss recht holprig macht. Der Einstieg ins Buch war relativ schwer dadurch, zum Ende hin wurde es dann aber besser.

Die Handlung wird aus ständig wechselnden Perspektiven im Präsens geschildert. Zu Beginn ist das ziemlich verwirrend. Außerdem gibt es des Öfteren Rückblenden, die aber das Lesen wiederum interessant machen. Dennoch richtige Spannung wollte einfach nicht aufkommen, leider.

Die Welt in der „Mingus“ angesiedelt ist wird von Keto von Waberer leider auch nicht wirklich beschrieben. Hier und da gibt es Andeutungen aber warum die Welt so ist, wie sie ist, bleibt leider im Dunklen.

Das Ende wirkt abgeschlossen aber aufgrund der fehlenden Informationen über die Welt und ihre Bewohner bleiben ziemlich viele offene Fragen zurück.

Fazit:
„Mingus“ von Keto von Waberer ist eine Dystopie, die sich von der Masse abhebt.
Die Idee hinter dem Buch ist durchaus interessant, doch leider hat die Autorin das vorhandene Potential nicht wirklich genutzt.
Wenn man Dystopien mag und sich auf dieses doch unkonventionelle Buch einlassen kann, dann könnte es ein durchaus lesenswertes Buch sein.
Mir aber fehlte leider doch zuviel. Schade.