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sommerlese
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Zu meinen Hobbies gehört Lesen einfach dazu. Meine Rezensionen erscheinen auch auf meinem Blog. Schaut doch bei Interesse mal rein! https://sommerlese.blogspot.com/
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Insgesamt 2613 Bewertungen
Bewertung vom 15.01.2021
Peterchens Mondfahrt. Illustrierte Ausgabe
Bassewitz, Gerdt von

Peterchens Mondfahrt. Illustrierte Ausgabe


ausgezeichnet

Eine fantastische Traumreise zum Mond mit nostalgischem Charme

Der Maikäfer Herr Sumsemann hat nur fünf Beinchen, sein sechstes Bein wurde von der Nachtfee auf den Mond gezaubert. Gemeinsam mit den Geschwistern Peterchen und Anneliese will der Maikäfer sein Beinchen zurückholen. Sie starten eine abenteuerliche Reise zum Mond und treffen auf ganz zauberhafte und wunderliche Gestalten wie das Sandmännnchen, die Sternenkinder und die Nachtfee.

"Eine Bilderbücherwiese war da, auf der alle Bilderbücher wie Gemüse wuchsen. Das sah sehr bunt und vergnügt aus; manche waren noch nicht entfaltet und wie Knopsen in ihren Hüllen..." Zitat Seite 91

Der Maikäfer-Mann Sumsemann hat erblich bedingt nicht nur sein sechstes Bein verloren, sondern auch seine Frau. Aus Kummer spielt er auf seiner kleinen silbernen Geige und trinkt abends Vergissmeinnichtschnaps. Im Kinderzimmer von Peter und Anneliese erzählt er den braven Kindern von seiner Geschichte und bittet sie, ihm zu helfen, sein 6. Beinchen vom Mond zu holen. Denn nur wirklich brave Kinder sind dazu in der Lage.

Auch wenn dieses Buch schon an die 100 Jahre alt ist, so hat die Geschichte noch nichts von ihrem Zauber verloren. Es ist eine Fantasiereise zur Sternenwiese, über die Milchstraße zum Mond mit Abenteuern, die auch heute noch Kinder begeistern können. Und mit Figuren, die Kindern zum Teil bekannt sein werden, wie Frau Holle und der Sandmann.

In diese märchenhafte Geschichte mit ihrer alten Sprache kann man wunderbar eintauchen und gedanklich in die eigene Kindheit zurückkehren. Heute mag manches etwas altmodisch erscheinen, doch gerade das macht den besonderen Charme von "Peterchens Mondfahrt" aus. Auch wenn einige Worte Fantasiegebilde sind oder nicht im Wortschatz jüngerer Kinder existieren (wie "schnabulieren"), so ist es ein besonderes Erlebnis für die Fantasie und für die Erweiterung des Wortschatzes.

Wer möchte nicht auf einem Bären reisen oder das Fest der Nachtfee besuchen? Überall geschehen wundersame Dinge, so wachsen auf der Weihnachtswiese Pfefferkuchen und allerlei Spielzeug und die Kinder treffen sogar auf den Weihnachtsmann.

Dieses Buch ist nicht gerade für kleine Kinder geeignet, aber für Schulkinder und Erwachsene ist es eine wunderbare, abenteuerliche Reise mit herrlich nostalgischem Charme.

Bewertung vom 12.01.2021
Anyone Can Cook
Kitchen Stories

Anyone Can Cook


sehr gut

Rezepte klingen häufig kompliziert und nicht sehr praktikabel. Dieses Buch erklärt mit klaren Schritt-für-Schritt-Bildern und stellt leckere Gerichte vor, die auch in Kitchen Stories viele Menschen an den Herd bringt.

Um wieder mehr Menschen zum Kochen zu bringen, haben Mengting Gao und Verena Hubertz die videobasierte Koch-App "Kitchen Stories" ins Leben gerufen. Seit Oktober 2020 gibt es für Fans der Kitchen App nun das passende Kochbuch mit einer Sammlung der beliebtesten Rezepte. Mit dem nötigen Grundwissen kann jeder kochen, hier lernt man einiges.

In der Einführung erfährt man etwas zum Aufbau des Buches, über die nötigen Utensilien, Vorräte und Gewürze zum Kochen und was die Symbole bei den Rezepten bedeuten.

Im erste Kapitel werden die verschiedenen Grundtechniken des Kochens erklärt: Schneiden, Garen im Backofen, Braten, Sautieren, Blanchieren und das richtige Kochen von Nudeln, Reis, Polenta und ähnliches. Dabei ist mir schon ein Fehler aufgefallen: Grundsätzlich muss man Reis vor dem Kochen waschen, denn er enthält in seine Schale giftiges Arsen. Leider wird darauf nicht hingewiesen.

In fünf Kapiteln folgen dann die Rezeptteile, die übersichtlich angeordnet sind, neben Zutatenlisten die jeweilige Personenzahl beinhalten und mit vielen, aussagekräftigen Fotos begleitet werden. Es gibt die Zeitangaben, Informationen zur Ernährungsweise und Jahreszeit des Gerichts und ob es sich als Familienessen eignet.

Die Koch-Kapitel umfassen die Bereiche: "Salate & Suppen", "Vegetarisch und vegan", "Pasta", "Fleisch" und "Aus dem Ofen". Zu allen Rezepten gibt es hilfreiche Tipps und dank der schrittweisen Bilder sieht man die nötigen Schritte und so fällt das Kochen nicht schwer.

Besonders beachtenswert fand ich die Baukasten-Übersicht für Currys, die 16 verschiedenen Pestoideen und die Übersicht für verschiedene Fleischbällchen-Rezepte. Denn was gut schmeckt und funktioniert, kocht man immer wieder und hat so die Möglichkeit die Gerichte immer wieder mit anderen Zutaten zu variieren.

Nachgekocht habe ich das Paprika-Hähnchen aus dem Ofen und die Zucchini-Creme-Suppe. Die Mengenangaben waren ausreichend, die Ofengarzeit hat gestimmt, nur hatte ich keine backofengeeignete Pfanne, also musste ich eine Auflaufform verwenden. Solche Hinweise hätte ich eigentlich auch unter den Tipps erwartet.

Bei den Zutaten werden einige exotische Dinge wie Reiswein, Zitronengras, Sumach oder Misopaste verwendet, die sicher in Fachgeschäften erhältlich sind, aber nicht im normalen Supermarkt. Bei diesen Rezepten hätte ich mir den Hinweis auf besondere Zutaten gewünscht.

Ein übersichtliches Rezeptregister sorgt für ein schnelles Wiederfinden der Rezepte nach Kapiteln, leider gibt es kein Register nach Grundzutaten.

Von diesem Buch habe ich leckere und einfach zuzubereitende Gerichte und die Vermittlung von Grundkenntnissen im Kochen erwartet und letztendlich auch erhalten. Vorgestellt werden zwar auch schwierigere Gerichte, die etwas Übung erfordern, aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. Durch den Austausch der Zutaten erhält man viele Möglichkeiten das Gericht immer mal anders zu kochen.

Die kapitelweise Anordnung nach Themen gefällt mir sehr, die Fotos sind großartig und appetitanregend, die Auswahl der Rezepte ist vielfältig und es findet sich für jeden Gaumen das passende Gericht. Zusätzlich zum Buch kann man in der App weitere Gerichte finden, die alle Ernährungsformen bedienen.


Ein modernes Kochbuch, das viele und gut nachzukochende Rezepte enthält und auf jede Ernährungsweise eingeht. Das Buch zur Kitchen Stories-App.

Bewertung vom 10.01.2021
Die Kannenbäckerin
Spratte, Annette

Die Kannenbäckerin


ausgezeichnet

Eine klare Leseempfehlung für historische Romanleser:innen

Im 17. Jahrhundert während des 30-jährigen Krieges wütet im Westerwald die Pest. Die 13-jährige Johanna verliert ihre ganze Familie an die Krankheit. Nun muss sie sich zu ihrem Onkel, einem Töpfer im Kannenbäckerland durchschlagen, in der Hoffnung, dass er sie bei sich aufnimmt. Um vor herumziehenden Soldaten geschützt zu sein, verkleidet eine Nachbarin Johanna als Junge.

Annette Spratte hat mich mit ihrer vom Schicksal gebeutelten Johanna von Anfang an in ihre lebendig erzählte Geschichte hineingezogen und ich konnte gar nicht anders als Johannas Erlebnisse gespannt zu verfolgen. Die Autorin spart nicht an realistisch klingenden Beschreibungen des Zeitgeschehens, man erlebt hautnah dass die grassierende Pest die Menschen massenhaft sterben ließ und wie herumziehende Soldaten die kleinen Dörfer skrupellos plünderten und die Bewohner ausraubten.

Als Johanna bei ihrem Onkel und ihrer Tante als vermeintlicher Neffe Johann unterkommen kann, entdeckt sie ihr Interesse und ihr Talent fürs Töpfern. Sehr interessant ist die Beschreibung der Arbeitsschritte rund um das Töpferhandwerk und ich habe die Probleme des Brennens und der Tonbeschaffung eindringlich miterleben dürfen und gehofft, dass die Tonwaren heil bleiben und gut verkauft werden können.

Zu dieser Zeit war die Hexenverfolgung ein grausames Werkzeug der Inquisition. Auch Johanna wird als Hexe angeklagt und muss sich einem solchen Verfahren unterziehen und wird gefoltert, um ihr ein Geständnis abzuringen. Mehr möchte ich zu dieser schrecklichen, aber auch fesselnden Szene nicht verraten.

Die Figuren sind detailliert gezeichnete Charaktere mit Persönlichkeit, die sehr lebendig und mit ihren Schwächen und Stärken sehr glaubwürdig wirken. Johanna ist eine echte Sympathieträgerin, fleissig, klug und sie entwickelt mit der Zeit einen Glauben zu Gott, der ihr Kraft bei der Bewältigung ihres Lebensweges gibt. Man leidet und fiebert mit ihr mit und freut sich über alle positiven Wendungen in der Geschichte, die auch von viel Leid und Existenzängsten erzählt.

Natürlich darf auch eine Romanze nicht fehlen, die durch verfeindete Lager gefährdet ist und wenig Aussicht auf ein positives Ende lässt.

Mir hat dieses Buch sehr eindringlich deutlich gemacht, wie stark Frauen im Spätmittelalter unterdrückt wurden und wieviel mehr Rechte den Männern zustanden. Obwohl Johanna das Töpferhandwerk geschickt beherrschte, wurde dies von den anderen Meistern nicht anerkannt und sie brauchte immer Fürsprecher in Männergestalt.

Dieser Roman ist eine gelungene Mischung aus Spannung, historischem Einblick, inhaltlicher Tiefe und etwas Romantik, die durch die interessanten Charaktere und die fesselnde Handlung zu einer lebendigen und unterhaltsamen Geschichte verschmelzen.

Bewertung vom 07.01.2021
Das Jahr ohne Worte
Atlas, Syd

Das Jahr ohne Worte


sehr gut

Das wahre Leben schreibt die traurigsten Geschichten

Syd ist Amerikanerein und lernt in Berlin den Filmemacher Theo kennen. Es ist die große Liebe, sie ziehen zusammen mit Syds Sohn und bekommen einen gemeinsamer Sohn. Alles scheint perfekt zu sein, doch dann erhält Theo die Diagnose ALS. Anfangs haben beide noch große Hoffnung und sie versuchen, ihr gemeinsames Leben so intensiv und schön wie möglich zu leben. Der Krankheitsverlauf schreitet jedoch unerbittlich voran, es beginnt eine schwere Zeit voller Leid, in der Syd ihren Mann mit aller Kraft unterstützt. Bis zu einem verhängnisvollen Moment, der ihr Leben aufs neue ins Wanken bringt...

"Kann man jemanden lieben und trotzdem nicht wollen, dass er weiterlebt?" Zitat Seite 183

In dieser ungewöhnlichen Liebesgeschichte erzählt die Autorin aus ihrem eigenen Leben mit ihrem Mann Theo. Es ist ein Rückblick auf eine glückliche junge Liebe, eine Familiengründung und zeigt auch ihr gemeinsames Leben nach der niederschmetternden Diagnose Theos. Er hat ALS, eine nicht heilbare degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems, die ihn langsam zerstört. Syd und die Familie kommen an ihre Grenzen, sie versucht mit all ihrer Liebe, ihm alles zu geben was sie vermag.

Syd Atlas lässt uns mit ihrem einfachen Worten, aber eindrucksvoll erzählten Buch teilhaben an ihrem Gefühlsleben, ihren Ängsten und Sorgen und der Last dieser Krankheit. Besonders beeindruckt hat mich ihre Offenheit, über Gefühle zu erzählen, aber auch ihr starker Wille und ihre aufopferungswürdige Art. Wie kann man so eine Diagnose verstehen? Was wird aus der Hoffnung, wenn es keine mehr gibt? Syd versucht darauf mit nüchterner Akzeptanz zu reagieren, arbeitet, versorgt die Kinder und ihren Mann und blickt häufig zurück in glücklichere Zeiten. Es wird auch über Sex geredet, was mir schon ein wenig zu offen und persönlich erscheint. Die Schilderungen des sich verschlechternden Zustands Theos, von Operationen und Wundbehandlung haben bei mir einen traurigen und schockierenden Eindruck hinterlassen. Die Lektüre dieses Buches passt sicherlich nicht in jede Lebenssituation und so kann ich dann auch keine volle Empfehlung abgeben. Diese Erkrankung ist tragisch, macht aus einem Menschen ein hilfloses Bündel Mensch und verläuft tödlich, doch die innere Einstellung, die Seele und die Gefühle leben in dem Erkrankten weiter.

Emotional berührend und schockierend, daher nicht in allen Lebenslagen zu empfehlen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2021
Die vier Gezeiten
Prettin, Anne

Die vier Gezeiten


ausgezeichnet

Die Geschichte beginnt 1978 mit einem Tagebucheintrag, der davon erzählt, dass eine Frau ihrem Leben im Watt ein Ende setzen möchte. Dann gibt es einen Zeitsprung und wir befinden uns im Jahr 2008, Adda erzählt von der bevorstehenden Generalprobe der Feier anläßlich der Überreichung des Bundesverdienstkreuzes an ihren Mann Eduard. Er ist keine sympathische Figur, um es mal positiv auszudrücken. Das unerwartete Auftauchen der jungen Helen sorgt für Aufregung in der Familie, zudem sie Adda auch noch sehr ähnlich sieht. Es wird ein Stein ins Rollen gebracht, der die verschiedenen Charaktere der Familie näher beleuchtet und mehr aus ihrem Leben verrät und den Leser damit unweigerlich in einen Lesesog mitnimmt, der wie bei Ebbe und Flut Höhen und Tiefen zeigt in menschlichen Gefühlen wie Zuneigung, Liebe und Verlust.

Anne Prettin Schreibstil hat mich begeistert, sie schreibt sehr schön, lebendig und bildhaft und dadurch wird das Lesen einfach zu einem Vergnügen. Ihre Charaktere hat sie mit großer Ausdrucksstärke versehen, die Gefühle und Erlebnisse sind so nachfühlbar und vielseitig beschrieben wie im echten Leben. Ich habe alle Figuren direkt beim Lesen vor Augen gehabt und bin tief in die Geschichte mitsamt seinen Geheimnissen und Wendungen eingetaucht.

Die Inhalte eines Tagebuchs lassen Stück für Stück immer mehr hinter die bröckelnde Fassade der Familie blicken. Dabei werden Abgründe familiärer Autorität und menschliche Dramen entlarvt, die für emotionale Momente sorgen und mich bis zum Ende nicht losgelassen haben. Sehr stimmungsvoll sind auch die Beschreibungen des Meeres mit Strandspaziergängen und der lauernden Gefahr des Watt, wo Priele und Untiefen für Gefahr sorgen.

"Die vier Gezeiten" ist ein wunderbar unterhaltsamer Roman über eine Familie, die mit facettenreichen Charakteren, zu lüftenden Geheimnissen sowie einiges an Spannung aufwarten kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2021
Dachs und Stinktier Bd.1
Timberlake, Amy

Dachs und Stinktier Bd.1


sehr gut

Originelles Kinderbuch über eine ungewöhnliche Freundschaft

Dachs ist es gewohnt allein zu leben, doch dann trifft auf Geheiß von Tante Lula ein Mitbewohner ein, es ist Stinktier. Damit zieht Leben in die Bude und auch reichlich Chaos und viele Hühner. Mit der Ruhe für Dachs ist es nun aus, er muss sich überlegen, was ihm wichtiger ist, sein altes aber auch sehr einsames Leben oder den Trubel mit Stinktier und seinem wunderbaren Frühstück und natürlich den Hühnern.

Dachse sind im Tierreich ausgesprochene Einzelgänger, so wie der Dachs in diesem Buch. Mürrisch, wortkarg und ein Freund der geologischen Steinforschung, wohnt er zurückgezogen in Tante Lulas Haus, die ihm ab und zu schreibt, doch er liest die Briefe nicht mal. Hätte er mal machen sollen! Und so steht eines Tages unerwartet Stinktier bei ihm im Haus und soll dort ebenfalls wohnen. Stinktier hält nichts von Ruhe, kocht wunderbare Mahlzeiten und erzählt tolle Geschichten. Er hat auch ein besonderes Hobby: Hühner finden. Er lockt mit einer kleinen Flöte die Hühner der Gegend zu sich. Das ist natürlich ein ordentliches Gewirr, überall sind Hühner. Irgendwann wird es Dachs zu bunt, es gibt einen Streit und er vertreibt Stinktier. Doch dann merkt er auf einmal, dass er Stinktier vermisst. Er macht sich auf die Suche nach ihm.

Hier wird gezeigt wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu akzeptieren und im täglichen Leben Kompromisse einzugehen. Aber auch, sich für seine Fehler zu entschuldigen.

Bei diesem Buch sorgen doppeldeutige Textteile auch bei Erwachsenen für Unterhaltung. Kinder werden eher bemerken, dass es auch bei großen Unterschieden enge Freundschaften geben kann. Und die unterschiedlichen Vorgänge der Hauptfiguren und Hühner werden eindrucksvoll auf einigen Bildern in Szene gesetzt.

Die Botschaft ist klar ersichtlich, mit mehr Toleranz und gegenseitigen Kompromissen können auch unterschiedliche Charaktere größte Freunde werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2021
Rom - Das Kochbuch
Parla, Katie;Gill, Kristina

Rom - Das Kochbuch


ausgezeichnet

La Dolce Vita in Rom - Ein kulinarischer Einblick in die Römische Seele

Rom, die Ewige Stadt, hat ein besonderes Flair aus historischen Sehenswürdigkeiten, zahlreiche Menschen auf den Straßen und Plätzen und eine lebendige Esskultur. Der Duft der italienischen Küche durchweht dieses Buch und es werden Rezepte zu Klassikern wie Pasta Cacio e Pepe oder Pollo alla romana vorgestellt, aber auch moderne Snacks der Streetfood-Küche oder alte Rezepte aus dem jüdischen Viertel.

Wer sich für Rom interessiert, sollte auch etwas über die Geschichte der Stadt wissen. Nach einer kurzen Einleitung gibt es einen zweiseitigen Exkurs über die historische Entwicklung der Stadt.

Welche klassischen Gerichte gibt es in der Römischen Küche und welche geschmacklichen Veränderungen haben manche Gerichte genommen. Außerdem wird beschrieben, welche Küchengeräte man für die Zubereitung der römischen Küche benötigt.

Dann erst startet der eigentliche Teil des Buches mit Rezepten und tollen Fotos der Gerichte.

Der Aufbau des Buches folgt einem thematischen Speiseplan, angefangen von Snacks und Vorspeisen, über Klassiker und jüdische Gerichte, Fleisch, Gemüse, Brot und Pizza bis hin zu Dolci und den Getränken.

Welches Mehl man am besten für Pizza nehmen sollte, wer das Trapizzino erfunden hat und was es mit dem Römischen Küchenkanon auf sich hat, erfährt man in diesem Buch. Es führt in die Geheimnisse der Römischen Küche ein, erklärt viele Hintergründe und Kochrezepte und macht einfach Appetit schon beim Durchblättern.
Die Rezepte umfassen verschiedene Schwierigkeitsgrade, die Beschreibung ist sehr anschaulich und das Meiste kann man leicht nachkochen. Es gibt auch spezielle Gerichte, die vielleicht nicht gleich den allgemeinen Zuspruch finden wie z. B. gekochte Kalbsknorpel und -sehnen oder Kutteln mit Tomatensauce, aber genau das sind originale Rezepte und sie gehören zur Kochkultur der Stadt.

Sehr atmosphärisch finde ich die wohlklingenden italienischen Namen der Gerichte, durch den Klang der Sprache fühlt man sofort nach Italien versetzt und so soll es ja auch sein. Das Buch soll italienisches Flair vermitteln, die Bilder erinnern an eigene Aufenthalte und machen Lust auf die köstlichen Gerichte. Nachkochen ist unbedingt empfohlen!



Eine wunderbare kulinarische Reise für alle Rom-Liebhaber zum Durchblättern, Appetit holen, Nachkochen und Genießen. Hier lernt man Rom von seiner leckeren Seite kennen und lernt die originalen Rezepte kennen.

Bewertung vom 30.12.2020
Feste und Bräuche in der Schweiz
Piatti, Barbara

Feste und Bräuche in der Schweiz


sehr gut

Toller Überblick über Schweizer Feste und Brauchtum

Woran sollen Höhenfeuer erinnern? Was ist ein Pfingstblüttler? Wo trifft man "Tschäggätta"? In der Schweiz sind vielfältige Traditionen lebendig und werden in allen vier Landesteilen der Schweiz gelebt und gefeiert.

In diesem hübsch gestalteten Hausbuch lernt man unterschiedlichstes Schweizer Brauchtum quer durch das Jahr kennen und erfährt die Herkunft der Feste.
Was ist ein "Pfingstblitter", wo trifft man "Tschäggätta" und was, bitte schön ist Chilbi"?
Wann finden die traditionellen Feste in der Schweiz statt, was bedeuten sie und wo kommen sie ursprünglich her?

Die Texte sind (bis auf die Schweizer Eigennamen) alle sehr kindgerecht ausgeführt und wecken Interesse für die Veranstaltungen.
Sehr ausdrucksstark sind die bunten und bis ins kleinste Details dargestellten Bilder, durch die man die Figuren der Feste bildhaft vor Augen hat. Das gibt es wilde und unheimlich wirkende Kostüme, andere sind eher fröhlich und bunt und man möchte am liebsten selbst mit dabei sein.


Wo gibt es sonst auf der Welt noch ein Mammutflossrennen? Oder Maronifeste, Lichterschwemme oder Sächsilüüte?
Mit den Schweizer Dialekten bin ich nicht so vertraut, durch die Beschreibung der Herkunft oder der Figuren der Bräuche habe ich aber viel gelernt und konnte auch den Wortstamm manchmal ableiten.
Dieses Buch erklärt das Schweizer Brauchtum und macht es auch sichtbar. Außerdem erklärt es die Ursprünge und die Besonderheiten der Bräuche und wie sie sich im Lauf der Zeit verändert haben. Eine Entdeckungsreise für die ganze Familie.

Dieses Buch zeigt einen Jahresüberblick über die wichtigsten Brauchtümer und Feste der Schweiz. Damit steht dem Behalten der Traditionen durch die Weitergabe an die nächsten Generationen nichts mehr im Wege.

Bewertung vom 28.12.2020
Essen gut, alles gut
Niemeier, Heike

Essen gut, alles gut


sehr gut

Verständlich und praxisnah erklärter Ernährungsratgeber

Auf den eigenen Bauch hören und dann erst essen, diese Gewohnheit ist vielen Menschen abhanden gekommen. Dabei ist die richtige Ernährung ein entscheidendes Mittel für einen gesunden Körper. Aber Essen ist auch Genießen, gewusst wie, kann man sich auch mal einen Snack zwischendurch gönnen.

"Essen kann heilen, lindern und stärken - und so auch müde Geister wecken." Zitat Seite 14

Dieser Ernährungsratgeber ist in drei Haupt-Abschnitte unterteilt, zu denen jeweils Unterkapitel gehören.
1. Wozu über das Essen nachdenken?
2. Lebensmittel sind Mittel zum Leben. Was essen wir?
3. Wissen allein reicht nicht. Wie essen wir?

Zu den verständlich vormulierten Texten gibt es spezielle Tipps und Beispiele für den eigenen Gebrauch, außerdem lockern grün hinterlegte Grafiken das Buch optisch auf und stellen Fachwissen und Zahlenmaterial zur Verfügung. Als praktische Anwendungsmöglichkeiten dienen einige Rezepte, die nicht zu schwierig erscheinen.

Der Schreibstil ist gut lesbar. Dazu gibt es Tipps, Grafiken und Illustrationen, die das Ganze auflockern.
Doch es gibt nicht nur Theorie, sondern auch Rezepte, um das Theoretische in die Praxis umzusetzen. Die Rezepte sind einfach nachzukochen, wie z. B. Saskias fruchtiges Curry mit Blumenkohlreis

Die Ökotrophologin erläutert in ihrem Buch die verschiedenen Bausteine der Ernährung und stellt verschiedene Ernährungsprinzipien und Essgewohnheiten vor. Dabei bringt sie ihr Wissen allgemein verständlich und mit vielen persönlichen Alltagsbeispielen versehen als nicht zu trockene Materie dem Leser näher. Sie erklärt, was ein gesunder Körper benötigt, welche Lebensmittel sinnvoll sind und wie man auch mal sündigen kann, weil Verzicht nicht der richtige Ansatz ist. Auf den Bauch hören und dann die entscheidenden Nährstoffe zusetzen, das ist das Ziel dieser Abhandlung. Wer sich mit der Ernährung noch nicht genauer befasst hat, bekommt mit diesem Buch das nötige Wissen an die Hand und was noch viel wichtiger ist, hilfreiche Tipps, die man gut im eigenen Alltag umsetzen kann.

Zu einer gesunden Ernährung gehören: 50% Gemüse, 30% Eiweiß und jeweils 10% Öle und 10% Luxus (Kohlenhydrate inkl. Zucker, sowie Alkohol). Hat man ausreichend Zeit zum Essen, kann man es auch wieder richtig genießen und auch das ist wichtig.

Schon kleine Schritte in der Änderung der Ernährung können zu mehr Wohlbefinden und bei weiterer Anwendung zu gesundheitlicher Verbesserung führen.

Ein umfassendes und sehr verständliches Buch zum Thema Ernährung und durch die vielen Beispiele eine praktische und alltagstaugliche Anwendungshilfe.

Bewertung vom 27.12.2020
Gans Ernst von Jimmy Kimmel
Kimmel, Jimmy

Gans Ernst von Jimmy Kimmel


gut

Originell, aber nicht so lustig wie gedacht

Eine Einladung zum gemeinsamen Spaßhaben ist dieses Buch um die Gans Ernst. Sie ist wirklich eine ernste Gans und sehr schwer zum Lachen zu bringen. Sie will gar nicht lachen, doch genau diese Aufgabe erhalten die Leser dieses interaktiven Kinderbuches. Mit verschiedenen Vorhaben und Fratzen, die man in einem im Buch befindlichen Spiegel sehen kann, soll die Gans Ernst aus der Reserve gelockt werden.

Dieses Kinderbuch wird als Familienspaß und Mitmach- und Vorlesebuch beworben. Von dieser Idee war ich zunächst richtig begeistert, allerdings hat mir die Umsetzung nicht so gefallen. Besonders die Drohung mit einem Anwalt ist überhaupt nicht kindgerecht und wirkte auf mich typisch amerikanisch.

Außerdem wird der Mitmach-Effekt nur auf einer Seite richtig gefordert, und als die Gans endlich lacht, fragen sich Kinder schon, was dieses lachen wohl bewirkt haben könnte.

Viel Geschichte gibt dieses Buch nicht her, die Fratzen der Gans sind komisch, doch die Schwarz-Weiß-Bilder sind bei Kindern nicht so beliebt. Entscheidend ist auch, wie man den Kindern die Texte vorliest. Das ist für mich der eigentliche Clou des Buches.

Die Illustrationen sind meiner Meinung nach eher etwas für Erwachsene, die Handlung ist gleich Null und nur der Aktion mit dem Spiegel konnten wir etwas abgewinnen. Dieses Buch wollen kleine Kinder nicht immer wieder vorgelesen bekommen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.