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Benutzername: 
Manja Teichner
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Krefeld
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mein Blog: http://manjasbuchregal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1027 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2012
Zimtküsse
Selek, Deniz

Zimtküsse


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Zwei halbe Herzen ergeben ein ganzes
Mit einem neuen Pickel auf der Nase fängt alles an, dann trennen sich Sahras Eltern, und die beste Freundin schnappt sich Sahras heimlichen Schwarm. Wer braucht denn so was? Sahra flieht in die offenen Arme ihrer geliebten Oma in Istanbul. Aber da ahnt sie noch nicht, dass der fünfzehnjährige Tiago, der neu an ihrer Schule ist, verdammt gut küssen kann …
(Quelle: Fischer Verlage)

Meine Meinung:
Sahras Leben ist derzeit alles andere als einfach. Ihre Eltern trennen sich und ihre beste Freundin Katta angelt sich Sahras Schwarm Karl.
Schließlich beschließt Sahra, mit Unterstützung ihrer Eltern, all dem erst mal den Rücken zu kehren und zu ihrer Verwandtschaft in die Türkei zu fliegen. Dort angekommen ist Sahras besonders glücklich ihre Babaanne wiederzusehen. Mit ihr verstand sie sich schon immer richtig gut.
Während ihrer Zeit in Istanbul tankt Sahra Mut und Kraft für die Veränderungen, die sie in Deutschland erwarten.
Und dann ist da ja noch Tiago, der Nachbarsjunge, der Sahra nach ihrer Rückkehr zu seiner Geburtstagsparty einlädt. Ob Sahra hingeht?

Mit „Zimtküsse“ hat die junge Autorin Deniz Selek ihren Debütroman veröffentlicht. In ihm widmet sie sich dem Leben zwischen zwei Kulturen, der türkischen und der deutschen.

Die Hauptprotagonistin Sahra ist 14 Jahre alt. Sie ist halb deutsch, halb türkisch und eigentlich ein ganz normaler Teenager mit den ganz alltäglichen Problemen. Wäre da nicht die Tatsache, dass sich ihre Mutter in eine Frau verliebt hat und ihre Eltern sich daraufhin trennen. Bei ihren Verwandten in der Türkei tankt Sahra ihre Kräfte auf und nach ihrer Rückkehr nach Deutschland stellt sie sich den Veränderungen und knüpft zarte Bande zum anderen Geschlecht.

Auch die anderen auftauchenden Charaktere sind alle samt sehr gut dargestellt. Besonders Sahras Großmutter, die Babaanne, ist mir im Gedächtnis geblieben. Sie ist eine liebenswerte alte Frau, die ihre Enkelin über alles liebt und sie vermisst, wenn sie in Deutschland ist.
Alle Charaktere sind gut vorstellbar und wirken authentisch.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht. Mit einfachen Mittel, dem Jugendbuch Genre angepasst, bringt sie dem Leser Sahras Welt und ihr Leben näher. Besonders gut ist die innere Zerrissenheit Sahras dargestellt.

Die relativ einfache und unkomplizierte Handlung wird aus Sahras Sicht erzählt. So kann man sich als Leser sehr gut in Sahra hineinversetzen.

Fazit:
„Zimtküsse“ von Deniz Selek ist ein richtig toller Debütroman.
Mit glaubhaften Figuren und vor orientalischem Hintergrund werden Themen wir Liebe und Freundschaft angesprochen und dem Leser nähergebracht.
Eine wirklich locker leichte Geschichte, ideal für dem Lesehunger zwischendurch.
Ganz klar eine Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.10.2012
Hüter der Worte
Menschig, Diana

Hüter der Worte


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Der junge Autor Tom Schäfer steht unter Druck. Nach dem großen Erfolg seines ersten Buches über den Fantasy-Helden Laryon warten Verlag und Leser auf die Fortsetzung, und ausgerechnet jetzt leidet er unter einer Schreibblockade. Doch dann findet er sich eines Tages plötzlich in seiner Buchwelt wieder. Im ersten Moment ist Tom geschockt, doch auf den zweiten Blick gefällt ihm der Gedanke hervorragend: Das könnte die Lösung seiner Probleme sein! Aber Tom hat die Rechnung ohne Laryon gemacht. Der ist von Toms Auftauchen nämlich alles andere als begeistert, wird seine Heimat doch von einer Gefahr bedroht, die Laryons ganze Aufmerksamkeit fordert …
(Quelle: Knaur TB)

Meine Meinung:
Tom Schäfer, Student und Jungautor, arbeitet gerade an seinem neuen Fantasyroman. Doch irgendwie kommt er nicht voran, es plagt ihn eine Schreibblockade.
Da begegnet er der geheimnisvollen Mellie, die ihn inspiriert und aus dieser Blockade herausholt. Und auch privat kommen sich die beiden näher.
Eines Tages findet Tom Texte von Mellie, die auf seiner Geschichte aufbauen. Ohne sie zu fragen verwendet Tom diese Texte heimlich für sein Buch rund um Laryon. Und plötzlich scheint es so als ob Fiction und Realität sich vermischen, denn Tom steht mit einem Mal Laryon, seinem Helden, gegenüber. Durch seine tollpatschige Art bringt Tom nun nicht nur sein Leben in Gefahr, sondern auch das von Laryon und den anderen Charakteren seiner Geschichte.
Tom möchte seine Fehler wieder gutmachen und auch die plötzlich verschwundene Mellie wiederfinden, die, so scheint es, untrennbar mit dem Buch verbunden ist …

„Hüter der Worte“ ist ein Fantasyroman, geschrieben von der Autorin Diana Menschig.

Tom ist ein junger Autor, der allerdings anfangs sehr unsympathisch rüberkommt. Er lebt in den Tag hinein und vernachlässigt seine Freunde gerade dann, wenn sie ihn besonders brauchen. Er ist von sich selbst eingenommen und wirkt teils überheblich. Als Leser bemerkt man aber, dass Tom im Grunde herzensgut ist, nur kann er es nicht so zeigen. Im Handlungsverlauf änder sich Tom aber und wirk zunehmend umgänglicher.
Mellie ist geheimnisvoll. Sie findet Toms Beruf toll und kann ihm viele Inspirationen liefern. Über ihren eigenen Job allerdings schweigt sie eisern. In einigen Situationen reagiert Mellie nicht immer nachvollziehbar aber dennoch ist es schlüssig, je weiter man im Buch vorankommt. Sie ist eine recht vielseitige und glaubwürdige Figur.
Laryon, Toms Romanheld, nimmt zwar ebenfalls eine zentrale Rolle in Frau Menschigs Roman ein aber er bleibt leider ziemlich blass im Vergleich zu Mellie oder Tom.

Neben den genannten Charakteren gibt es noch einige weitere, die aber auch eher im Hintergrund bleiben.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm flüssig. Sie beschreibt die Dinge recht detailliert, es ist aber niemals zuviel.
Die Handlung wird abwechselnd aus Toms und Laryons Perspektive geschildert. Frau Menschig nutzt hierfür den personalen Erzähler.
Später im Roman wird mit Fynn noch eine weitere Perspektive hinzugefügt.

Leider beginnt der Roman recht zäh, was an Toms eher unsympathischem Auftreten liegt. Dies gibt sich aber so ab Seite 50 und die Spannung nimmt dann ziemlich rasch zu. Ab der Mitte allerdings bricht die Spannung erneut ein. Diana Menschig verliert hier den Plot ein wenig aus den Augen und verwirrt den Leser mit vielen technischen Begriffen und Erläuterungen.

Das Ende wirkt auf mich eher etwas zu schnell abgehandelt. Es ist abgeschlossen aber dennoch scheint irgendwas zu fehlen. Für mich blieben einige offene Fragen zurück und ich hatte das Gefühl es muss noch etwas kommen.

Fazit:
„Hüter der Worte“ von Diana Menschig ist ein guter Fantasyroman, der mit glaubhaften Charakteren und einem angenehmen Schreibstil daher kommt.
Allerdings lässt die Handlung ab etwa der Mitte ziemlich nach.
Trotzdem echte Fantasyfans sollten sich diesen Roman nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 22.10.2012
Feenstaub
Pike, Signe

Feenstaub


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Als kleines Mädchen traf Signe Pike während der Spaziergänge mit ihrem Vater im Wald auf Feen und unterhielt sich ganz selbstverständlich mit Elfen und Kobolden. Jetzt arbeitet sie in Manhattan, und der Zauber der Feen scheint für immer aus ihrem Leben verschwunden. Erst der Tod ihres Vaters ruft die Erinnerungen an die keltische Märchenwelt ihrer Kindheit wieder wach. Sie kündigt ihren Job und macht sich auf die Suche nach den verschwundenen Elfen. Eine magische Reise beginnt, die sie durch England, Irland und Schottland führt – zu Malern, Druiden, Elfenbeauftragen und schließlich in jenen traumhaften Bereich unserer Wirklichkeit, in dem die Märchen noch immer leben und die Elfen tanzen. So findet sie nicht nur die Elfen - sondern auch zurück zu sich selbst
(Quelle: Allegria Verlag)

Meine Meinung:
Schon als Kind hatte Signe bereits Kontakt zu Elfen. Damals war sie mit ihrem Vater unterwegs.
Heute ist ihr Vater bereits seit 3 Jahren tot und Signe Pike lebt mit ihrem Mann in New York. Immer wieder denkt sie an ihre Kindheit zurück und fasst schließlich einen Entschluss. Sie kündigt ihren Job und zieht mit ihrem Mann nach Charleston, South Carolina.
Dort beginnt die mit ihrer erneuten Suche nach den Elfen. Ihr Weg führt sie auch für 3 Monate nach England, Schottland und Irland. Dort begegnet sie einigen Menschen, die ihr etwas über die Elfen erzählen können.
Kann Signe die kleinen magischen Wesen am Ende wirklich finden oder existieren sie doch nur in der Fantasie?

„Feenstaub: Mein Leben mit den Elfen“ wurde geschrieben von Signe Pike. Wer bei diesem Roman ein klassisches Fantasybuch erwartet, der wird überrascht sein. Es handelt sich eher um einen außergewöhnlichen Erlebnisbericht von jemanden der auszog, die Elfen zu finden.

Signe Pike ist eigentlich glücklich, wäre da nicht der Tod ihres geliebten Vaters, mit dem sie noch nicht ganz abgeschlossen hat. In diesem Zusammenhang kreisen Signes Gedanken immer wieder um ihre Kindheit und die damalige Begegnung mit den Elfen. Also begibt sich die junge Autorin erneut auf Elfensuche und im Verlauf begegnet sie nicht nur vielen interessanten Menschen, die ihr etwas über Elfen berichten können, nein, sie findet auch zu sich selber und kann ihren Vater endlich in Liebe loslassen.

Die Autorin beschreibt ihren Reisebericht flüssig und locker. Immer wieder gibt es sehr emotionale Stellen, wenn Signe beispielsweise von ihrer Trauer überrannt wird. Die Schilderungen sind ehrlich und die Orte, die Signe aufsucht, und die Menschen, denen sie begegnet beschreibt sie so gut, man bekommt als Leser richtig Lust auf eine Reise, egal ob real oder virtuell.

Das Tempo im Buch wechselt immer wieder. Mal ist es eher ruhig, aber dann wenn Signe wieder aktiv auf Suche ist nimmt es wieder Fahrt auf.
Das Buch zieht den Leser auf seine ganz eigene Art und Weise in seinen Bann.
Es ist sehr liebevoll gestaltet mit Illustrationen und Fotos von Signes Weggefährten oder der Orte, die sie besucht.
So kann man es sich als Leser noch viel besser vorstellen.

Fazit:
„Feenstaub: Mein Leben mit den Elfen“ von Signe Pike ist ein schöner Reiseführer in die Welt der Elfen und Mythen.
Der Roman lässt viel Platz für die eigene Meinung.
Und egal ob man jetzt an die kleinen Fantasiegestalten glaubt oder nicht, dieses Buch hat seinen eigenen Charme und verdient Beachtung.

Bewertung vom 19.10.2012
Vado Mori
Blättler, Markus

Vado Mori


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Thea Blum, eine Basler Schülerin, macht mit ihrem jüngeren Bruder Kilian einen Ausflug zum Rheinufer. Dabei passiert ein schreckliches Unglück, Kilian fällt in den Rhein und stirbt. Von diesem Moment an ist für Thea nichts mehr wie es vorher war. Sie gibt sich die Schuld am Tod von Kilian und kapselt sich mehr und mehr von allem ab.
Bis zu dem Tag an dem Kerstin in Theas Schule kommt. Die neue Mitschülerin ist geheimnisvoll und mysteriös. In Kerstin findet Thea eine Zuhörerin und die beiden Teenager freunden sich an. Kerstin unterstützt Thea auch in ihrem Wunsch Kilian noch einmal wiederzusehen und mit ihm zu sprechen. Theas Herzenswunsch ist plötzlich zum Greifen nahe und bald darauf muss Thea eine schwierige Entscheidung treffen …

„Vado Mori: Wenn der Totentanz Wirklichkeit wird“ ist der Debütroman des in der Schweiz lebenden Autors Markus Blättler. Dort ist der Roman bereits ein Bestseller und ich finde er sollte auch in Deutschland mehr Beachtung finden.

Die Protagonistin The war mir direkt sympathisch. Sie lebt mit ihrem Vater in Basel, wo sie aufs Gymnasium geht. Thea gibt sich die Schuld am Tod ihres Bruders Kilian, war sie doch zu diesem Zeitpunkt mit ihm unterwegs. Es zerreißt Thea förmlich und als Leser kann man ihre Trauer und ihren Kummer sehr gut nachvollziehen. Thea wird vom Autor sehr authentisch beschrieben.
Kerstin ist eine sehr interessante Figur. Sie ist die Außenseiterin und komplett das Gegenteil von Thea. Kerstin bezeichnet sich selber als Nachtreiterin und ermutigt Thea auf die Suche nach Kilian zu gehen.
Die beiden Mädchen freunden sich an und führen gemeinsam Experimente durch, die jedoch nicht ganz ungefährlich sind und Thea an ihre Grenzen bringen.

Neben den beiden Mädchen gibt es noch weitere Charaktere, die aber eher im Hintergrund bleiben. Das ist auch gut so, denn so kann man sich voll und ganz auf Thea und Kerstin konzentrieren.

Dem Basler Totentanz hat Markus Blättler eine zentrale Rolle in seinem Roman gewidmet. Thea nimmt dieses Thema gerade im Unterricht durch. Der Autor hat die Hintergrundfakten sehr gut recherchiert und wirklich gut in die Handlung eingefügt.

Der Schreibstil des Autors ist gut zu lesen. Er verwendet kurze Sätze und so lassen sich die Seiten recht zügig lesen.

Zu Beginn ist die Handlung eher ein wenig schleppend, erfährt man als Leser doch einiges aus Theas Alltagsleben. Doch sobald Thea und Kerstin sich anfreunden nimmt die Handlung Fahrt auf und es wird spannend. Immer wieder gilt es zudem Rätsel zu lösen, was nochmal zusätzlich fesselt.

Das Geschehen wird in der 3. Person Vergangenheit geschildert. Trotzdem lernt man als Leser die Protagonistin gut kennen, denn ihre Gedanken sind immer wieder kursiv im Text eingebaut.

Zum Ende hin zieht das Tempo nochmals an und es gipfelt in einem heftigen aber auch traurigen Showdown.
Das Buch ist in sich geschlossen und alle Fragen werden beantwortet.

Fazit:
„Vado Mori: Wenn der Totentanz Wirklichkeit wird“ von Markus Blättler ist ein gelungenes Debüt.
Der Autor überzeugt mit neuen Ideen und gut dargestellten Charakteren.
Ich kann „Vado Mori“ wirklich nur empfehlen.

Bewertung vom 17.10.2012
Die erste Nacht / Lost Land Bd.1
Maberry, Jonathan

Die erste Nacht / Lost Land Bd.1


sehr gut

Kurzbeschreibung:
In Mountainside gelten strenge Gesetze. Wer 15 ist, muss selbst für seinen Unterhalt sorgen, anders ist das Überleben nicht möglich. Da er keine Alternative hat, geht Benny Imura bei seinem Bruder in die Lehre, einem bekannten Zombiejäger. Er hasst Tom, den er für den Tod ihrer Eltern verantwortlich macht, hält ihn für skrupel- und verantwortungslos. Doch dann erlebt er einen Jäger, der die Untoten respektiert und versucht, ihnen einen würdevollen Tod zu ermöglichen. Denn sie waren einmal Menschen, die liebten und geliebt wurden. Und er erkennt, dass die wahre Gefahr im Lost Land nicht von ihnen ausgeht. Wirklich kaltblütig sind Menschen wie Rotaugen-Charlie und sein Clan, brutale Herren über Leben und Tod. Als sie Nix, seine Freundin, entführen, zieht Benny an Toms Seite in einen Kampf mit höchst ungewissem Ausgang...
(Quelle: Thienemann Verlag)

Meine Meinung:
Benny Imura und sein älterer Bruder Tom leben in Mountainside. Dies ist der einzige Zufluchtsort, wo sie sicher vor den Zombies sind, denn Mountainside ist durch einen Maschendrahtzaun vor der Außenwelt geschützt. Auf der anderen Seite des Zauns lauert nichts anderes als der qualvolle Tod.
Nun nähert sich für Benny die Zeit, wo er eine Arbeit gefunden haben muss, da sonst seine Essensrationen halbiert werden. Doch Benny interessiert sich nicht wirklich für Arbeit, er würde lieber gerne mal töten und zwar so richtig.
Tom leitet ein Familienunternehmen, wo er Zombies tötet. Benny könnte dort auch eine Ausbildung machen aber dies geht ihm gegen den Strich. Mit seinem besten Freund Chong probiert er verschiedene Arbeiten aus, wie zum Beispiel Schlosser oder Zaunprüfer. Doch nichts ist etwas für ihn. Und so beginnt Benny schließlich eine Ausbildung bei Tom.
Beim ersten Vorstoß in die Leichenwelt fallen plötzlich Schüsse und die Brüder schleichen zu der Stelle, wo sie fielen, hin. Dort zeigt Tom Benny etwas, das sich in Bennys Gedächtnis brennt und das Benny seinen Bruder mit anderen Augen sehen lässt …

„Lost Land: Die erste Nacht“ ist der Auftaktband einer Zombiereihe, geschrieben von Jonathan Maberry. Man kann den Roman problemlos ins Genre der Dystopien einordnen.

Die beschriebene Welt ist düster und hart.
In dieser Welt leben die Brüder Benny und Tom. Sie haben ihre Eltern in der ersten Nacht verloren, da diese zu Zombies wurden.
Benny ist 15 und wirkt anfangs recht naiv, beeinflussbar und dickköpfig. Im Handlungsverlauf entwickelt er sich zu einem verantwortungsvollen und toughen jungen Mann, der für Moral und Gerechtigkeit kämpft. Benny kommt sehr authentisch rüber.
Das Verhältnis der Brüder ist ziemlich schwierig.
Tom ist ein Zombiejäger und er möchte, dass Benny bei ihm im Unternehmen anfängt. Er war nach der ersten Nacht immer für seinen Bruder da.

Die angesprochenen Zombies waren früher auch mal Menschen. Sie sollen von den normalgebliebenen mit Respekt behandelt werde.

Auch die anderen Charaktere sind gut dargestellt. Sie passen alle gut ins Geschehen hinein.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und einfach zu lesen. Er bringt die Emotionen sehr gut rüber.

Die spannende Handlung wird aus Bennys Sicht in der 3. Person geschildert. Ab und an gibt der Erzähler auch mal einen Einblick in die Gefühle anderer Charaktere.
Im Handlungsverlauf gibt es zwar öfter Überraschungen aber durch den Klappentext ist das Geschehen leider etwas vorhersehbar.

Das Ende ist passend und kommt ohne Cliffhanger daher. Ein paar Fragen schweben aber dennoch im Raum und bilden eine gute Grundlage für den nächsten Band.

Fazit:
„Lost Land. Die erste Nacht“ von Jonathan Maberry ist ein guter Auftakt der Reihe.
Der Autor überzeugt mit einer spannenden Handlung und gut dargestellten Charakteren.
Durchaus empfehlenswert, da überraschend anders.

Bewertung vom 12.10.2012
Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe
Jarratt, Laura

Skin Deep - Nichts geht tiefer als die erste Liebe


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Und plötzlich ist nichts, wie es war.
Jenna ist 14, als sie bei einem Autounfall ihre Freundin Lindsay verliert und selbst schwerste Gesichtsverbrennungen erleidet. Von heute auf morgen ist sie eine Außenseiterin, die in der Schule und auf der Straße angestarrt wird. Auch der junge Ryan, der mit seiner Mutter von Stadt zu Stadt zieht, ist allein. Die beiden geben einander Halt und es entspinnt sich eine zarte erste Liebe. Doch dann wird Unfallfahrer Steve ermordet und Ryan gerät unter Verdacht.
(Quelle: Dressler Verlag)

Meine Meinung:
Jenna wollte doch nur ein einziges Mal mit ihrer besten Freundin Lindsay mithalten. Also ist sie mit in ein Auto gestiegen, in dem Alkohol getrunken und gekippt wurde. Und dann passierte es, es kam zu einem schrecklichen Unfall, bei dem Lindsay und eine andere Insassin getötet wurden. Die anderen erlitten alle schwere Verletzungen, Jenna hat es am härtesten getroffen.
8 Monate später geht Jenna wieder zur Schule. Eigentlich würde sie viel lieber zu Hause sein, denn hinter ihrem Rücken reden alle über sie und machen gehässige Kommentare.
Bei einem Spaziergang büxt Jenna der Hund aus und rennt zu einem Jungen. Als dieser Jenna ungeniert anschaut ist es zuviel für diese und sie rennt weinend weg. Doch sie und Ryan, so der Name des Jungen, treffen sich immer wieder und so entwickelt sich eine zarte Freundschaft zwischen den beiden. Recht bald bemerkt Jenna das sie sich in Ryan verliebt hat und auch Ryan hegt Gefühle für Jenna.
Doch dann geschieht etwas Unfassbares, dass alles zerstören könnte …

„Skin Deep – Nichts geht tiefer als die erste Liebe“ ist der Debütroman der Autorin Laura Jarratt. Ein Roman der regelrecht unter die Haut geht.

Die Protagonistin Jenna ist mit ihren 14 Jahren bereits ein gebrochener Mensch. Durch die Folgen des Autounfalls fühlt sie sich hässlich und kapselt sich mehr und mehr ab. Erst Ryan schafft es Jenna aus ihrem Schneckenhaus zu holen. Bei ihm kann sie sich ganz ungezwungen verhalten, er sieht nicht nur ihre Narben, sondern auch das Mädchen dahinter. Im Handlungsverlauf wird aus der naiven Jenna ein reiferes, erwachseneres Mädchen, die wieder anfängt ihr Leben zu mögen.
Ryan, der männliche Protagonist, ist 16 und hat ebenfalls bereits ein bewegtes Leben hinter sich. Seine Mutter ist manisch-depressiv und bedarf viel Pflege. Ryan und seine Mutter sind mit dem Hausboot unterwegs und müssen gegen vielerlei Vorurteile ankämpfen. In Mädchen sieht Ryan Personen, mit denen er Sex haben kann ohne sie zu mögen. Bis er Jenna kennenlernt. Ab da verändert sich sein handeln und Denken. War er anfangs eher der harte coole Typ, wird er immer weicher und sensibler je weiter die Handlung voranschreitet.
Beide Protagonisten waren mir sehr sympathisch und die Liebe, die sich zwischen beiden entwickelt ist süß und zart.

Auch die anderen Charaktere sind alle samt gut ausgearbeitet und authentisch. Besonders erwähnenswert sind hier Jennas Eltern, die sich um ihre Tochter sehr sorgen, und Ryans Mutter, die ohne Vorurteile auf Jenna zugeht.

Der Schreibstil der Autorin ist total schön. Man ist gefesselt und saugt jedes Wort regelrecht auf.

Die Handlung baut sich langsam auf und je weiter man vorankommt, desto weniger kann man aufhören zu lesen. Anfangs sind die Hauptthemen eher Freundschaft und Liebe, gegen Ende kommt aber auch noch Spannung hinzu.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Jenna und Ryans Sicht. Man lernt so beide sehr gut kennen.

Das Ende ist glaubwürdig und passt sehr gut zum Rest des Buches.

Fazit:
„Skin Deep – Nichts geht tiefer als die erste Liebe“ von Laura Jarratt ist ein wundervoller, berührender Jugendroman, der auch für Erwachsene geeignet ist.
Die Autorin überzeugt mit tollen Charakteren und einen wundervollen Schreibstil.
Ein Buch das unter die Haut geht. Unbedingt lesen!

Bewertung vom 11.10.2012
Der letzte Engel Bd.1
Drvenkar, Zoran

Der letzte Engel Bd.1


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Motte ist sechzehn Jahre alt, als der Tod an seinem Fenster kratzt. An einem harmlosen Wochenende kurz nach Mitternacht bekommt er eine anonyme E-Mail:
sorry für die schlechte Nachricht
aber wenn du aufwachst, wirst du tot sein
wir wollten nur, dass du das weißt
Mieser Scherz, denkt Motte, wird aber dennoch ein wenig nervös und beschließt, die Nacht durchzumachen. Natürlich schläft er ein und natürlich wacht er auf - und fühlt sich wie immer.
Bis darauf, dass sein Herz nicht mehr schlägt. Und dann sind da noch diese zwei Flügel auf seinem Rücken...
(Quelle: cbj Jugendbuch)

Meine Meinung:
Der 16-jährige Markus, genannt Motte, lebt mit seinem Vater in Berlin. Er ist eigentlich ein ganz normaler Junge, geht zur Schule, hat einen besten Freund, Lars, und eine Freundin, Rike.
Eines Abends, Motte schreibt noch an einem Schulreferat, taucht plötzlich eine E-Mail von einem ihm unbekannten Absender auf seinem Computerbildschirn auf.
„Sorry für die schlechte Nachricht, aber wenn du aufwachst, wirst du tot sein, wir wollten nur, dass du das weißt“
Motte nimmt diese Nachricht nicht wirklich ernst aber dennoch beginnt er zu zweifeln und bleibt wach. Doch um 5 Uhr morgen schläft er dann doch ein. Als er erwacht fühlt er sich als hätte ihn die Grippe erwischt, doch dann stellt sich heraus, dass er wirklich gestorben ist. Motte ist nun ein Engel, unsichtbar und mit Flügeln auf dem Rücken.
Doch warum wurde ausgerechnet Motte als Engel ausgewählt? Und was hat es überhaupt mit den Engeln auf sich? Und was haben die 10-jährige Mona und ihr Begleiter Esko mit der ganzen Sache zu tun?

„Der letzte Engel“ ist ein Roman, der dem Jugendbuchgenre zugeordnet werden kann. Geschrieben wurde das Buch von Zoran Drvenkar, einem mir bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen unbekannten Autor.

Motte, einer der Hauptcharaktere, ist 16 Jahre alt und eigentlich ein normaler Teenager. Bis zu dem Abend an dem eine E-Mail sein komplettes Leben auf den Kopf stellt. Sie kündigt ihm den nahenden Tod an und nach dem Aufwachen stellt sich heraus, dass dies kein Scherz war. Für andere unsichtbar „lebt“ Motte nun als Engel weiter.
Mona ist 10 Jahre alt und muss mit schrecklichen Erinnerungen leben. Sie hat auf einen Schlag ihre komplette Familie verloren. Das Mädchen besitzt die Gabe Erinnerungen bei anderen heraufzubeschwören. Hierfür muss sie diese berühren. Dies geschieht nicht nur körperlich, sondern auch geistig.
Schon bald werden die Schicksale von Motte und Mona, die mit Esko, einem Engel ohne Flügel, unterwegs ist miteinander verknüpft.

Der Schreibstil des Autors ist dem Genre angepasst und angemessen leicht. Das Buch ließ sich wirklich sehr gut lesen. Er beschreibt recht ausführlich Hintergründe und Gedanken der Charaktere. So erhält man als Leser einen guten Einblick und kann recht gut entscheiden wer wohl Gut und Böse ist.

Die Handlung wird aus mehreren Perspektiven in der Ich-Perspektive geschildert.
Es gibt mehrere Handlungsstränge, die parallel laufen und am Ende zusammengeführt werden.
Zoran Drvenkar springt immer wieder in der Zeit. So entstehen immer wieder neue Geheimnisse und Fragen, die erst nach und nach aufgelöst werden. So erzeugt der Autor Spannung, die den Leser regelrecht zu weiterlesen zwingt.

Das Ende an sich ist logisch und passend zur Handlung gewählt.
Laut Buch ist „Der letzte Engel“ der Auftakt einer Reihe. Allerdings ist noch nicht klar wie viele Teile es geben wird und wann der nächste erscheint.

Fazit:
„Der letzte Engel“ von Zoran Drvenkar ist ein ungewöhnliches und abwechslungsreiches Jugendbuch, das auch Erwachsene gut lesen können.
Der Autor überzeugt mit einer spannenden Handlung, die bis zum Schluss fesselt.
Unbedingt lesen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.10.2012
White Horse Bd.1
Adams, Alex

White Horse Bd.1


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Die junge Zoe entdeckt in ihrer Wohnung ein merkwürdiges Glasgefäß, dessen Herkunft sie sich nicht erklären kann. Es enthält ein furchtbares Geheimnis. Denn als Zoe den Behälter öffnet, breitet sich eine geheimnisvolle Seuche aus, »White Horse«. Unzählige Menschen sterben, das Ende aller Zeiten scheint gekommen. Zoe verliert nicht nur ihre Familie, sondern auch ihren geliebten Nick, der verschwunden ist. Und sie stellt fest, dass sie von ihm schwanger ist. Auf sich allein gestellt, zählen für Zoe bald nur noch zwei Dinge – wird sie Nick wiederfinden, um das Geheimnis von »White Horse« zu lüften? Und wie kann sie ihr ungeborenes Kind in einer Welt beschützen, die dem Tod geweiht ist?
(Quelle: Piper Verlag)

Meine Meinung:
Die 31-jährige Zoe ist Putzfrau bei einem großen Medikamentenhersteller. Eines Tages findet sie zu Hause ein Tongefäß vor. Woher es kommt und was sich darin befindet weiß Zoe nicht.
Wenig später bricht die Seuche „White Horse“ aus und die Welt wie wir sie kennen hört auf zu existieren. 90 % der Bevölkerung wird vernichtet, 5 % ist immun gegen die Krankheit und 5 % mutieren zu Monstern.
Trotz der Umstände macht sich Zoe auf von Amerika nach Griechenland um Nick, ihren Freund und Vater ihres ungeborenen Kindes, zu finden. Auf ihrer Reise begegnet sie dem Schweizer, der es auf sie und ihr Baby abgesehen hat.
Wird Zoe es bis nach Griechenland schaffen und wird sie Nick finden? Und was ist mit der Seuche, breitet sie sich weiter aus?

„White Horse“ ist der Debütroman der in Portland, Oregon lebenden Autorin Alex Adams. Gleichzeitig ist der Roman auch der Auftaktband zu einer dystopischen Trilogie.

Die Protagonistin Zoe ist 31 Jahre alt und lässt sich nicht unterkriegen. Sie ist schwanger und kämpft unermüdlich für ihr Baby und ihr Ziel nach Griechenland zu gelangen. Diese Reise ist allerdings beschwerlich und sehr gefährlich.

Auch die anderen sehr vielseitigen und authentisch ausgearbeiteten Charaktere passen sehr gut zur Handlung.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm leicht und gut lesbar. Sie beschreibt die Szenerie mit kurzen Sätzen.
Der Roman verbreitet allgemein eine ziemlich düstere Grundstimmung, die allerdings sehr gut zum Plot passt. An manchen Stellen ist die Handlung auch recht brutal.

Die spannende und actionreiche Geschichte wird aus Zoes Sicht in der Ich-Perspektive geschildert.
Es gibt zwei Handlungsstränge, Damals und Jetzt, die parallel zueinander laufen und am Ende zusammengeführt werden.
Zu Beginn des Romans werden zahlreiche Fragen aufgeworfen, von denen manche beantwortet werden, andere wiederum nicht.
Etwa in der Mitte des Buches flacht die Handlung etwas ab, es plätschert ziemlich dahin. Doch je näher man den Ende kommt desto mehr nimmt die Handlung wieder Fahrt auf und desto spannender wird es.

Der Roman endet abgeschlossen und passend zur gesamten Handlung. Obwohl es ein Auftakt einer Trilogie ist könnte er auch als Einzelband stehen.

Fazit:
„White Horse“ von Alex Adams ist ein tolles Debüt der Autorin und ein guter Auftakt der Trilogie.
Der Roman ist recht anspruchsvoll mit realistischen Charakteren und einer spannenden aber auch recht brutalen Handlung.
Wer gerne Endzeitromane liest, der ist mit „White Horse“ gut bedient. Allerdings ist der Roman nichts für zarte Gemüter.