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Silke Schröder, hallo-buch.de
Wohnort: 
Hannover
Über mich: 
Ich liebe Geschichten und schreibe gerne und viele Rezensionen über die gelesene und gehörten Hörbücher und Bücher. Besucht auch mal meine Website hallo-buch.de

Bewertungen

Insgesamt 2021 Bewertungen
Bewertung vom 24.07.2017
Engelskinder / Ruth Galloway Bd.6
Griffiths, Elly

Engelskinder / Ruth Galloway Bd.6


sehr gut

Die englische Autorin Elly Griffiths erzählt in ihrem 6. Band mit der Archäologin Dr. Ruth Galloway “Engelskinder" gleich drei parallele Handlungsstränge: auf einmal einen mit historischem Background über eine vermeintliche Kindesmörderin, einen um einen Kindstod und einen weiteren um die Entführung eines Kleinkindes. Die zunächst separaten Geschichten verwebt die Autorin gefühlvoll und intensiv miteinander. Spannend ist dabei jedoch nicht nur die Story, sondern auch ihre Beschreibung der nordöstlich von London gelegenen Universitätsstadt Norwich, in der ein Hauptteil der Handlungen spielt. Und natürlich geht es auch wieder viel um Ruth und ihr Verhältnis zum Vater ihres Kindes, um nur einen zu nennen. Wer auf dialogreiche Krimis aus der englischen Provinz steht und keine Angst vor emotionsreichen Beziehungsverwicklungen hat, ist bei “Engelskinder” gut aufgehoben.

Bewertung vom 24.07.2017
Die Überlebende
Gardner, Lisa

Die Überlebende


sehr gut

Es ist schon ein ziemlich bizarrer Fall, den sich Lisa Gardner in ihrem neuen Thriller “Die Überlebende” da ausgedacht hat. Doch wo andere kleckern, da klotzt sie. Also müssen wir uns auch in “Die Überlebende” auf einige recht heftige Handlungsstrecken und eine unberechenbar-exzentrischen Story einlassen. Wer das tut, kommt voll auf seine (oder ihre) Kosten. Im Mittelpunkt steht dabei wieder Gardners toughe Detective D.D. Warren, die mit viel Engagement und eisernem Willen an den Fall herangeht. Und natürlich ist hier wieder nichts, wie es scheint – oder doch? Lest selbst!

Bewertung vom 24.07.2017
Lüge / Lene Jensen & Michael Sander Bd.3
Jacobsen, Steffen

Lüge / Lene Jensen & Michael Sander Bd.3


ausgezeichnet

“Lüge” ist ein komplexer und ausgefeilter Thriller, in dem es um ein brisantes Thema geht: Wie weit gehen Unternehmen, um an heiß umkämpfte Märkte, Technologien oder Rohstoffe zu kommen – etwa, wie in diesem Fall, an das “schwarze Gold”? Steffen Jacobsen, der eigentlich Chirurg ist, setzt hier präzise sein Skalpell an und zeigt in einer fiktiven Story, wie weit verbreitet Skrupellosigkeit und fiese Machenschaften in diesem Geschäft sind. Wieder stehen seine beiden Ermittler Lene Jensen und Michael Sander im Mittelpunkt des Falles. Und wieder stehen sie auf verschiedenen Seiten der Ermittlungen. Diesen Plot reizt er bis zum großen Finale erfolgreich aus – spannend inszeniert, unterhaltsam und packend erzählt. Ein echter Ökothriller.

Bewertung vom 24.07.2017
The Hate U Give
Thomas, Angie

The Hate U Give


ausgezeichnet

Angie Thomas greift in ihrem Jugendroman “The Hate U Give” die Morde an schwarzen Jugendlichen durch weiße Polizisten auf. Sie selbst sagt, dass sie sich von der “Black Lives Matter”-Bewegung und von dem “The hate u give little infants fuck everybody” (T.h.u.g. L.i.f.e.) -Credo des US-Rappers Tupac Shakur inspirieren ließ, der auf diese Weise gegen die zunehmend gewalttätige Gang-Kultur angehen wollte. In ihrem Roman geht es um Gerechtigkeit und Vorurteile, um Polizeigewalt, Jugendkriminalität und, natürlich, um versteckten und offenen Rassismus. Am Beispiel ihrer 16-jährigen Heldin Starr zeigt sie, was es bedeutet, Haltung zu bewahren, aber auch, welchen Einfluss Freunde, Eltern und Schule auf das eigene Leben haben. Wie gewinnt man unter solchen Umständen einen Blick über den eigenen Tellerrand? Was verändert – vielleicht – die erste Liebe und wie lassen sich wahre von falschen Freunden unterscheiden? Viele Fragen, mit deren Beantwortung Angie Thomas auch die Hoffnung auf eine kleine Verbesserung der momentan schlimmen Zustände verbindet. Ein toller Roman, der mit viel Empathie geschrieben ist, genau den richtigen Ton und ins Herz trifft – nicht nur für junge Leute unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 19.07.2017
Ice Limit - Abgrund der Finsternis / Gideon Crew Bd.4
Preston, Douglas;Child, Lincoln

Ice Limit - Abgrund der Finsternis / Gideon Crew Bd.4


sehr gut

“Ice Limit” ist eigentlich der Nachfolger des bereits 2002 erschienen Sci-Fi-Thrillers “Ice Ship - Tödliche Fracht”. Im Mittelpunkt der packenden Story steht nun der bewährte Held Gideon Crew, den wir bereits aus Preston & Childs Bänden “Mission”, “Countdown” und “Lost Island” kennen. “Ice Limit” ist temporeich und routiniert geschrieben. Die Highlights sitzen, der Horror kommt an den rechten Stellen hervor gekrochen und das Finale ist purer Fantasythrill. Ein wenig erinnert die Story an Filme wie ”The Thing” oder “Alien”, ohne jedoch abgekupfert zu wirken. Leider bleibt bei all der action die Entwicklung der Charaktere ein wenig auf der Strecke, und die verwegene Idee, Aliens mitten im Ozean mit Nuklearwaffen zu rösten, klingt erstaunlich nach allerbestem Sci-Fi-Trash der 50-er Jahre – Godzilla lässt grüßen! Dennoch: Wer auf actiongeladenen horrormäßigen Thrill auf hoher See steht, ist hier genau richtig.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.07.2017
Die Lieferantin
Beck, Zoë

Die Lieferantin


ausgezeichnet

Das Szenario, in dem Zoe Becks neuer Thriller “Die Lieferantin” spielt, ist das London des Post-Brexit-Zeitalters. In kurzen Kapiteln entwickelt sie parallel verschiedene Erzählstränge, in denen ihre Figuren alle etwas miteinander zu tun haben. Im Mittelpunkt des rasanten Thrillers steht die Geo-Informatikerin Ellie Johnson, die mit einem ausgeklügelten illegalen Geschäftssystem viel Geld verdient und sich dabei mächtig Ärger einhandelt. Die dabei von Beck aufgeworfene Frage der Legalisierung oder aber Kriminalisierung des Drogenkonsums ist nur eines der brisanten Themen ihrer rafiniert eingefädelten Story. Mit scharfem Blick entwirft sie die düstere Vision einer tief gespaltenen Gesellschaft, in der das neoliberale Credo des “survival of the fittest” seine Renaissance feiert und eine autoritäre Regierung versucht, der um sich greifenden Armut, Kriminalität und Drogensucht mit einer ebenso strikten wie hilflosen law-and-order-Politik Herr zu werden. Wieder einmal versteht es Zoe Beck, einen rasanten politisch-aktuellen Thriller zu liefern, der uns nach einem überraschen Ende nachdenklich zurücklässt. Wie die Autorin in einem Interview sagt, wäre es ihr lieber gewesen, den Brexit nicht korrekt vorausgesagt zu haben. Wo er hinführen könnte, zeigt sie uns in düster-grellen Farben. Sehr lesenswert.

Bewertung vom 13.07.2017
Das Letzte, was du siehst
Lukas, Kristin

Das Letzte, was du siehst


gut

Eigentlich hat Kristin Lukas’ Thriller “Das letzte was du siehst” fast alles, was einen guten Thriller ausmacht: eine toughe Hauptfigur, Action, interessante Locations, viele Tatverdächtige, ein nicht ganz alltägliches Setting und natürlich einen wackeren Kommissar. So gelingt es Kristin Lukas über weite Strecken auch ganz gut, die Story am Laufen zu halten, auch wenn der Thrill auf den satten 475 Seiten manchmal ein wenig hinterher hinkt. Ein handwerklich solider Krimi aus Frankfurt.

Bewertung vom 13.07.2017
Wir Zwei in Fremden Galaxien / Ventura-Saga Bd.1 (MP3-CD)
Ling, Kate

Wir Zwei in Fremden Galaxien / Ventura-Saga Bd.1 (MP3-CD)


ausgezeichnet

Es ist schon eine echte Raumfahrt-Romantik-Schmonzette, die die US-Amerikanerin Kate Ling mit ihrem ersten Band der Ventura Sage „Wir zwei in fremden Galaxien“ da abliefert. Sehr emotionsgeladen erzählt sie die Romanze zwischen der 17-jährigen Seren und dem spanischstämmigen Domingo, wobei sie konsequent in der Ich-Perspektive von Seren bleibt und uns an ihren Ängsten, Hoffnungen und vor allen Dingen ihrer großen Verliebtheit teilhaben lässt. Dabei zeigt sie, wie sich ihre Heldin gegen die autoritären Bedingungen auf dem Raumschiff auflehnt und für ihre Liebe rebelliert. Dennoch geht die Story, die ein wenig an Serien wie “The 100” erinnert, nicht ganz den erwarteten Weg und ist, obwohl vielleicht manchmal ein wenig zu gefühlsbetont, packend erzählt und für einige Überraschungen gut. Authentisch und lebendig gelesen von Uta Dänekamp.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.07.2017
Klassenbuch
Düffel, John

Klassenbuch


ausgezeichnet

In neun verschiedene Charaktere taucht Autor John von Düffel ein und erzählt sein “Klassenbuch” als Ich-Erzähler aus diesen neun Perspektiven. Dabei findet er für alle neun Figuren eine eigene Sprache und berichtet uns authentisch von ihren Gedanken, Gefühlen und alltäglichen Beschwernissen - und sei es auch nur die bitterböse Beschwerdemail an die Schulmensa. Ganz nebenbei geht er dabei der Frage nach, was die virtuellen Welten und die fortschreitende Digitalisierung unseres Daseins eigentlich mit den “Digital Natives” machen, mit jenen Menschen also, die bereits kein Leben mehr ohne Internet und digitale Medien kennen. Können sie noch zwischen Realität und Fiktion unterscheiden? Und ist das überhaupt relevant? Das Zitat “My greatest near-life experience” aus dem Theaterstück “The working dead” von Jörg Menke-Peitzmeyer sagt hier mehr als 1000 Worte. So ist “Klassenbuch” eine authentische, manchmal etwas rührig-emotionale Momentaufnahme von jungen Erwachsenen auf dem Weg zum Erwachsensein.