Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
narnia
Wohnort: 
Alt Ruppin
Über mich: 
wer mehr erfahren möchte ist herzlich eingeladen: www.buecherveraendernleben.npage.de

Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 02.06.2010
Zeit der Verheißungen
Anam, Tahmima

Zeit der Verheißungen


ausgezeichnet

Vor genau zehn Jahren durfte die Witwe Rehana ihre drei Kinder wieder in ihre Arme schließen. Seit dieser Zeit feiert sie diesen Tag jedes Jahr. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ihr jetzt endlich doch das Sorgerecht zugesprochen wurde.

In diesem Jahr jedoch ist vieles ganz anders. Ostpakistan oder besser gesagt das heutige Bangladesch, befindet sich am Vorabend seines Unanhängigkeitskrieges. Auch Rehanas 17 jährige Tochter und der 19 jährige Sohn wollen auf Seiten der Unabhängigkeitsbewegung mitkämpfen.

Damit löst sich die mühsam hergestellte heile Welt von Rehana auf. Noch ahnt niemand etwas von der tatsächlichen Brutalität eines Krieges. Aber schon bald greift die pakistanische Regierung ein. Grausam und mit menschenverachtenden Aktionen unterdrückt Pakistan jeden Freiheitswillen.

Dieses mehrfach ausgezeichnete Buch ist nicht nur Zeugnis für den heldenhaften Kampf für die Unabhängikeitsbewegung eines Volkes, es ist auch ein Denkmal für die Mütter geworden, die zuschauen müssen, wie ihre Kinder in den Krieg ziehen.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2010
Hamburg
Michalski, Wolfgang

Hamburg


ausgezeichnet

Nach wie vor ist die Hansestadt Hamburg ein Publikumsmagnet und das nicht nur was die Zahl der Touristen angeht. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht ist Hamburg heute eine Stadt auf der Höhe der Zeit und eine Stadt die zu den Gewinnern der Globalisierung zählt.

Warum das so ist beschreibt Professor Wolfgang Michalski unterhaltsam, aber zugleich auch mit wissenschaftlich fundierter Gründlichkeit. Für Historiker, Kommunalpolitiker und Wirtschaftsfachleute wird dieses Buch zu einer Fundgrube werden können.

Der Autor geht zunächst auf den Begriff "Globalisierung" ein und weist darauf hin, dass es diesen Begriff wohl erst seit rund 20 Jahren gibt. Das was er allerdings ausdrücken soll gibt es seit über 4000 Jahren. Deshalb beginnt Wolfgang Michalski sein Buch auch mit einer Rückschau weit in die Geschichte. "Von den Anfängen der Globalisierung bis zum Mittelalter" überschreibt er sein erstes Kapitel und macht den Weg Hamburgs zur bedeutenden Hansestadt deutlich.

Der Leser lernt Hamburg im Kolonialzeitalter und zur Zeit der industriellen Revolution kennen um sich dann dem Hamburg der heutigen Zeit zu nähern. Hier benennt Michalski dann klipp und klar die Herausforderungen für die Wirtschaftspolitik vor der die Stadt in der Gegenwart steht. Der Autor hat sich sehr genau in der Welt unter den Gewinnern und Verlierern der Globalisierung umgeschaut, er weiß worauf es ankommt.

Für Hamburg sieht Wolfgang Michalski große Chancen in der Zukunft . Wenn es der Hansestadt auch weiterhin gelingt bewährtes zu bewahren und sich den Herausforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft stellt, dann stehen der Stadt auch in der Zukunft alle Tore offen.

Mit diesem Buch legt der Autor eine sehr genaue Biografie der Stadt Hamburg vor. Lobt positives und verschweigt nicht negatives. In seiner Hamburg - Analyse zeigt er sehr deutlich, wie man Gewinner oder Verlierer der Globalisierung wird.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2010
Die Auflehnung
Lenz, Siegfried

Die Auflehnung


ausgezeichnet

Siegfried Lenz lesen ist für mich immer so etwas wie Ankommen und Nachdenken über Geschichte und Gegenwart. Auch in diesem Roman schafft es der Autor wieder seinen Leser in den Bann zu ziehen. Wer mit dem Norden und dem Wasser verbunden ist, der wird besonders die wunderbaren sprachlichen Landschaftsbilder von Siegfried Lenz genießen.

Im Mittelpunkt des Romans steht allerdings Willy. Er ist ein sehr geachteter Teekoster. Doch eines Tages spielen seine Geschmacksnerven nicht mehr mit und Willy schmeißt alles hin.

Willy verlässt seine Stadt, er geht zu seinem Bruder dem Fischer. Der hat die Fischerei vom Vater übernommen, auch ihm geht es nicht gut. Die unter Naturschutz stehenden Kormorane fressen ihm einen Großteil seines Fangs weg.

Die Brüder sind sehr unterschiedlich. Da ist der welterfahrene Willy und da ist der bodenständige Frank. In der Not kommen sie sich näher. Ganz langsam macht Lenz diese Wende in der Beziehung der beiden Brüder zueinander sichtbar. Wieder einmal stellt Siegfried Lenz die Frage nach dem Glück im Leben eines Menschen. Er sucht dabei nicht die Stars im Rampenlicht, er sucht die Normalen, solche die seine Leser sind.

Der Autor geht stets gemeinsam mit seinem Leser auf Reise. Heraus kommt dabei immer ein Gewinn fürs Leben. Das ist das Geheimnis des Siegfried Lenz.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.06.2010
Wir sind die Nacht
Hohlbein, Wolfgang

Wir sind die Nacht


ausgezeichnet

Eigentlich war ich bislang kein Fan vom Vampirgeschichten. Aber ich habe mich an dieses Buch herangetraut und schon nach wenigen Seiten hatte ich Blut geleckt und nach weiteren 24 Stunden hatte ich alle 600 Seiten verspeist.

Im Mittelpunkt dieses Wälzers steht Lena, eine junge Berlinerin die gerade auf einer Disco ist, als sie von Louise gebissen wird. Diese ist die Chefin eines Vampir - Trios, dass widerum aus den beiden weiteren Vampirdamen Nora und Charlotte besteht.

Louise beißt Lena und verändert damit ihr Lebend von Grund auf. Nur langsam begreift Lena, dass sie nun selbst zum Vampir wird. Erst erscheint ihr das Vampirleben gar nicht so schlecht. Doch schon bald stört sie das Morden und der Blutrausch ihrer neuen Freundinnen.

Lenas Freund Tom bermerkt die Veränderungen an ihr. Sie vertraut sich ihm an. Tom und die Polizei jagen von nun an die Vampirdamen.

Holbein schafft mit diesem Buch ein aktionsreiches, spannungsgeladenes Werk, dass seinen Leser nicht loslässt. Mir hat mein erster Vampirroman sehr gut gefallen und Wolfgang Holbein sollte den Bleistift spitzen und weiterschreiben.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.06.2010
Die Geometrie der Wolken
Foden, Giles

Die Geometrie der Wolken


ausgezeichnet

Keine Angst, dieser Roman ist kein Buch für Mathematiker, auch kein Wissenschaftsroman. Oder doch?

Auf hohem Niveau weiht uns Giles Foden in die hohe Kunst der Wettervorhersage ein. Schön, wenn sie immer stimmt. Besonders an wichtigen Tagen sollte man sich schon darauf verlassen können.

1944 gab es in Schottland einen Wissenschaftler der den Grundstein für die moderne Wettervorhersage gelegt hatte. An Hand von Zahlen und Fakten konnte er genaueste Vorhersagen treffen. Für den großen D - Day sollte der Wissenschaftler sein Geheimnis preis geben. Aber der gute Mann war Quäker und sagte: Nein. Für militäische Zwecke wollte er keinen Finger krumm machen.

Nicht dies allein ist die Geschichte zwischen den Buchdeckeln. Es geht auch um den Menschen an sich, um Verantwortung im Alltag, vor allem aber auch darum Verantwortung auch wahrzunehmen.

Ein sehr gutes beinah lyrisches Werk, mit einer sehr schönen Sprache.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 01.06.2010
Die Anwälte
Block, Martin; Schulz, Birgit

Die Anwälte


ausgezeichnet

Mal ehrlich, können Sie sich Otto Schily an der Geige oder am Klavier vorstellen? In diesem Buch sieht man ihn in seinen sehr jungen Jahren sogar am Cello. Noch heute musiziert er sehr gern.

In diesem vorliegenden deutschen Geschichtsbuch lernen wir nicht nur Hans - Christian Ströbele, Horst Maler und Otto Schily kennen, wir bekommen von den beiden Autoren auch eine Geschichtsstunde präsentiert die jeder Prüfung stand hält.

Sehr intensiv haben sich die Autoren mit diesen drei Männern beschäftigt. Sie beschreiben ihre Kindheiten, beschreiben wie sie begannen sich politisch zu orientieren, zeigen auf was sich in Deutschland zu jener Zeit tat und sie zeigen vor allem auch wie die drei sich dann auseinander entwickelt haben.

Im Buch ist ein Foto zu sehen, auf dem alle drei Anwälte im ersten RAF - Prozess 1972 zu sehen sind. Heute ließen sich die Drei sicher nicht mehr zusammen fotografieren. Warum, dass beschreibt dieses Buch sehr gut. Sehr gut wird ebenfalls dargelegt wie die politische Atmosphäre in Deutschland in den 70er Jahren war, wie sie sich veränderte und natürlich auch was sie mit jungen Leuten anstellte.

Beim Lesen wird diese Zeit sehr lebendig. Auf sehr spannende Art kann der Leser mitverfolgen was aus den politischen Idealen von einst geworden ist. Dieses Buch ist den Entwicklungen auf der Spur die aus den Männern das hat werden lassen, was sie heute sind.

Eine sehr empfehlenswerte Zeitreise durch die deutsche Geschichte der letzten Jahrzehnte!!!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 01.06.2010
Das Ende des Vandalismus
Drury, Tom

Das Ende des Vandalismus


ausgezeichnet

Dieser Roman ist nicht neu. Vor 16 Jahren ist er in New York zum ersten mal erschienen. Dieser Roman bietet nicht einmal Sensationen oder geheime Enthüllungen.

Der großartige Erzähler Tom Drury schafft es aus lauter Alltagsszenen einen großartigen Roman zu schreiben. Es ist der Roman der vielen Figuren, über 70 an der Zahl. Dabei ist es für den Leser nicht schlimm einen wieder aus den Augen zu verlieren. Im Leben ist es doch genau so, man trifft jemanden und verliert sich wieder . . .

Drury entführt uns nach Grouse County. Wir lernen Witwen und Findelkinder, Feuerwehrleute und Polizisten, Farmer und ganz unscheinbare Leute kennen. Und doch stehen Dan der Sheriff und Louise im Vordergrund. Sie arbeitet in einem Fotostudio. Beide verlieben sich ineinander, heiraten und teilen Freud und Leid miteinander. Nichts weltbewegendes.

Da ist auch Helen Plum, die mit einem Auflauf aus Rindfleisch und Makkaroni auf der Polizeistation erscheint, weil sie hörte, dass der Sheriff ein Findelkind geborgen habe, während Joan Gower mit der Bibel herbeieilt, um dem Säugling gleich daraus vorzulesen.

Der Autor hat mit seinem Buch das Leben in all seinen Alltäglichkeiten eingefangen. Er präsentiert es uns in sprachlicher Schönheit. Vielleicht muss man dieses Buch lesen um den Alltag neu zu erkennen, selbst die Schönheit des Alltags muss erkannt werden.


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.