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Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 11.05.2011
Stadt Land Fluss (Spiel)

Stadt Land Fluss (Spiel)


sehr gut

Braucht man von einem Spiele-Klassiker, den man problemlos mit dem einfachen Zubehör Papierblock und Stifte spielen kann, tatsächlich eine elektronische Variante? Im Fall von „Stadt Land Fluss“ lautet die Antwort ganz klar: Ja! Denn mit den blinkenden Buzzern wird das Spiel zur rasanten Gameshow: Wer zuerst seinen Knopf drückt, darf antworten und hoffen, dass die Antwort akzeptiert wird. Und man muss wirklich gleich etwas sagen können – bei der herkömmlichen schriftlichen Variante des Spiels wurde doch oft mit unlesbarem Gekritzel gemogelt. Den Hinweis auf die Lichtverhältnisse sollte man allerdings ernst nehmen, denn der Sensor versagt leider tatsächlich bei zu wenig oder zu viel Licht. Ansonsten: Top-Spiel für die ganze Familie!

19 von 21 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2011
Arsen und Spitzenhäubchen

Arsen und Spitzenhäubchen


ausgezeichnet

Die klassische Krimikomödie "Arsen und Spitzenhäubchen" ist ein Meisterstück des schwarzen Humors, die man v.a. wegen des überragenden Cary Grant in der Hauptrolle immer wieder anschauen kann. Die vielen überraschenden Wendungen und eine sich dauernd überbietende Situationskomik voll makabren Humors sorgen bis zum fulminanten Happy End einerseits für viele Lacher, anderseits für anhaltende Spannung. Ein Meisterwerk!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2011
Anständig essen
Duve, Karen

Anständig essen


ausgezeichnet

Zugegeben: Ich esse gerne Fleisch und gehöre durchaus zu den Leuten, die Vegetarier und Veganer in Diskussionen darauf hinweisen, dass Menschen schon immer Tiere gejagt und verzehrt haben. Aber in Zeiten von Gammelfleisch und brutaler Massentierhaltung hat Fleischkonsum den letzten Rest Unschuld verloren. Wie kann man heute noch „Anständig essen“?

Da ich Karen Duves Romane und ihren lakonischen Schreibstil mag, habe ich ihr Buch zu diesem Thema gelesen, zumal ihre Ausgangssituation – Fleischkonsum trotz Tierliebe, Verdrängung der negativen Berichte über Tierhaltung aus purer Bequemlichkeit – die gleiche wie bei mir ist. Ihren ein Jahr andauernden Selbstversuch alternativer Ernährungsmethoden beschreibt sie sehr detailliert: Von der gewohnten Supermarkt-Grillhähnchenpfanne steigt sie erst auf Biokost, dann auf vegetarische, dann auf vegane und schließlich auf fruktarische Kost um. Die Autorin recherchierte intensiv Hintergründe zu den verschiedenen Ernährungsformen und zur modernen Massentierhaltung; dieses Wissen gibt sie äußerst unterhaltsam, mit dem ihr typischen Humor und ohne unangenehmen missionarischen Eifer in ihrem Buch wieder.

„Anständig essen“ ist aber nicht nur ein bestechendes Plädoyer gegen Quälfleisch aus Massentierhaltung und unreflektierten Fleischkonsum geworden, sondern auch ein äußerst persönliches Buch: Als Leser durchlebt man ein ganzes Jahr mit Karen Duve in ihrem brandenburgischen Bauernhaus, bekommt mit, wie ihr geliebter Hund Bulli stirbt, die Mitbewohnerin nervt, die Eltern irritiert auf ihren Fleischverzicht reagieren usw. Gerade diese sehr persönliche Darstellung macht das Buch so glaubhaft und überzeugend. Und auch ihre Entscheidung am Schluss des Buches ist sehr ehrlich.

Wer „Anständig essen“ gelesen hat, wird vielleicht nicht sofort zum Vegetarier oder Veganer, aber definitiv viel weniger Fleisch essen und genau schauen, woher dieses kommt. Und damit hat Karen Duve ja schon viel erreicht.

9 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2011
Schlamassel auf der Scheibenwelt
Pratchett, Terry

Schlamassel auf der Scheibenwelt


ausgezeichnet

Das Gute an diesem Band: Er enthält gleich zwei hervorragende Scheibenwelt-Romane zum günstigen Preis. Das Schlechte: Leider gehören die zwei Romane nicht zur gleichen Themenwelt. Aber das ist bei Pratchett-Doppelbänden (bis auf die ersten Rincewind-Stories) ja immer so, also nicht jammern sondern einen der besten Hexenromane und die herrliche Ägypten-Parodie einfach lesen und genießen!

"Pyramiden" ist ein früher Scheibenweltroman (1989), in dem Terry Pratchett sein satirisches Talent wieder mal voll zur Entfaltung bringt und in Form des kleinen Königreichs Djelibeby das Alte Ägypten auf die Schippe nimmt. Denn als der in Ankh-Morpork zum Assassinen ausgebildete Thronerbe Pteppic nach dem Tod seines Vaters in das Wüstenreich zurückkehrt, um Pharao zu werden, bringt er mit dem Bau der riesigen Pyramide für den kürzlich Verstorbenen das Raum-Zeit-Kontinuum durcheinander. Dadurch verschwindet nicht nur Djelibeby im wahrsten Sinne des Wortes in der Versenkung, sondern es werden auch noch die zahlreichen Götter, an die man hier glaubt, zu realen Figuren. Und ein geier- oder krokodilköpfiger Gott mag auf einem Relief ganz gut ausschauen, wenn er aber wirklich durchs Leben stapft und mit anderen Göttern um seine Aufgaben streitet, kann das ganz schön unangenehm werden. Die Priester in Djelibeby versuchen, die Situation unter Kontrolle zu bringen, während der Geist des verblichenen Pharaos, der auf gar keinen Fall den Rest seines Todes in einem Sarkophag verbringen will, nach und nach alle Vorfahren befreit. Pteppic, der dem „Untergang“ seines Reiches entkommen konnte, sucht Zuflucht und Rat in Ephebe (eine sehr lustige Persiflage auf die antiken Philosophen), schließlich gelingt es ihm aber nur dank der Hilfe seines Kamels Du Mistvieh, zurück nach Djelibeby zu kommen und das Reich wieder aus der Versenkung zu holen ... Von den ersten Kapiteln, die einen sehr amüsanten Einblick in die Assassinengilde Ankh-Morporks geben, bis zum Schluss im Wüstenreich wirklich wieder mal beste Scheibenwelt-Unterhaltung!

"Wann soll'n wir drei uns wiedersehen?"
"Tja, ich hätte nächsten Dienstag wieder Zeit."
Lesern von Terry Pratchetts Scheibenweltroman "MacBest" wird schon auf der ersten Seite klar, dass die drei Hexen von Lancre - Oma Wetterwachs, Nanny Ogg und Magrat Knoblauch - eher pragmatisch veranlagt sind und mit den unheimlichen Gestalten aus Shakespeares Königsdrama wenig zu tun haben. Tatsächlich sind sie hier nicht die Anstifterinnen zum Königsmord, sondern sorgen dafür, dass nach König Verence' gewaltsamen Ableben der Meuchelmörder Lord Felmet und seine ehrgeizige Frau nicht allzu lange an der Macht bleiben. Der verrückte Lord versucht zwar, die Hexen mit Hilfe eines Theaterstücks bei den Bürgern von Lancre unbeliebt zu machen, aber mit Oma Wetterwachs legt man sich nicht ungestraft an ... Pratchett wandelt hier munter auf Shakespeares Pfaden und macht aus den düsteren Dramen (neben Macbeth dient auch Hamlet als Vorlage: Geist des ermordeten Königs, Theaterstück bei Hofe) einen wunderbar witzigen und skurrilen Fantasyroman. Wer an den liebevoll-verrückten Bewohnern von Lancre Gefallen findet, dem seien auch die weiteren Hexenromane "Total verhext", "Lords und Ladies", "Mummenschanz" und "Ruhig Blut" empfohlen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.04.2011
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 1 (1 DVD)

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 1 (1 DVD)


sehr gut

Nachdem der Ärger darüber, dass aus Band 7 zwei Filme gemacht wurden, verflogen war, habe ich mir “Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1” doch auf DVD zugelegt. Und ich muss zugeben, dass die Zweiteilung dem Film nur zugute kommt: Endlich einmal hetzt eine Harry-Potter-Verfilmung nicht nur schnell durch die Handlung, um möglichst viele Punkte abzuhaken, sondern nimmt sich Zeit, um die Stimmung des Buches wiederzugeben. Und Band 7 ist sehr düster, düster wie nie: Dumbledore ist tot, Voldemorts Macht wächst, das Zaubereiministerium fällt. Harry, Ron und Hermine machen sich auf, um Dumbledores Auftrag zu erfüllen: die Horkruxe, quasi die „Seelenspeicher“ Voldemorts zu finden und zu zerstören. Die Suche nach den Horkruxen ist wirklich sehr gelungen dargestellt: Die drei wissen nicht recht, wo suchen, durchstreifen auf ihrer Mission das ganze Land und sind doch immer allein. Konflikte sind hier natürlich vorprogrammiert, und auch wenn ich die drei Hauptdarsteller schauspielerisch nicht so toll finde, gelingt es ihnen doch gut, die verzweifelte und angespannte Stimmung darzustellen. Ausstattung und Setting des Films sind wie immer top, besonders gelungen fand ich die Darstellung des Märchens über die drei Brüder – ein zentraler Punkt der Geschichte – als Graphic Novel. Fazit: Harry Potter 7.1 ist der Film der Reihe, der seiner Buchvorlage bisher am ehesten gerecht wird, entsprechend dieser Vorlage ist er aber auch der am wenigsten verspielte, dafür düsterste und reifste der Saga. Ich hoffe, dass Teil 7.2 dem Buch ebenso gerecht wird und freue mich auf das Finale!

13 von 17 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.