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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1148 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2020
Die Hobis auf der Jagd nach dem Regenbogenblatt / Die Hobis Bd.1
Sterr, Thomas

Die Hobis auf der Jagd nach dem Regenbogenblatt / Die Hobis Bd.1


ausgezeichnet

Phantasievolles und lustiges Abenteuer über die Schönheit der Natur und den Zusammenhalt guter Freunde. Wunderschön illustriert.

Inhalt:

Die Hobis sind kleine Wesen, die einem Eichhörnchen zum Verwechseln ähneln, allerdings haben sie einen Biberschwanz und eine ganz besondere Aufgabe:

Noki, Rina und Bimpf färben jedes Jahr im Herbst die Blätter des Waldes bunt. Seit dem Frühling haben sie fleißig Beeren und Sonnenstrahlen gesammelt, um die Farben für das Laub herzustellen.

Doch warum beachten die Menschen das wunderschöne Farbenspiel kaum noch? Die Besucher im Wald werden immer weniger und alle sind mit sich selbst oder ihrem Handy beschäftigt.

Kurzerhand bemalen die Hobis eines der Blätter dreifarbig, um damit Eindruck zu schinden.

Im Gegensatz zu allen anderen Kindern entdeckt Lena das wundersame Blatt und nimmt es mit nach Hause.

Zu spät bemerken die Freunde ihren Fehler! Wenn ein so sonderbar gefärbtes Blatt auftaucht, werden die Menschen vielleicht am Ende ihre These der herbstlichen Blätterverfärbung überprüfen und das Geheimnis der Hobis entdecken.

Eine abenteuerliche Jagd nach dem Regenbogenblatt beginnt ...


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)

oder für geübte Leser ab etwa 8 Jahren, denn die Schrift ist groß, Unterteilung in Kapitel, aber Blocksatz und viel Text


Illustrationen:

Auf beinahe jeder Doppelseite findet sich eine farbige Illustration (teilweise halb- sowie ganzseitig), um die Handlung aufzugreifen.

Die leichten Zeichnungen, fast schon skizzenhaft, in dezenten, beinahe durchscheinenden Farben sind wunderschön. Knallige Farben wären hier fehl am Platz.

Besonders gut gefällt die Gestaltung der Hobis, die aufgrund ihrer Fellfärbung sehr gut voneinander unterschieden werden können.


Mein Eindruck:

Wir haben das Buch zum Vorlesen genutzt. Durch die Unterteilung in Kapitel können es geübte Leser aber auch selbst lesen.

Das Abenteuer ist spannend, humorvoll und kindgerecht erzählt. Zauberhaft wird das Rätsel der bunten Blätter im Herbst gelüftet.
Die Charaktere gefallen sehr, denn die Hobis sind friedliebend, freundlich und naturverbunden.

Selbst wenn einer von ihnen Alleingang einen Fehler macht, sind die anderen sofort zur Stelle, um zu helfen.
Geimeinsam mit den Freunden fiebert der Leser mit.

Die drei Hobis sind bereits ein gutes Team. Dank des weisen, alten Dachses erhalten sie zusätzliche Unterstützung vom kleinen Piepmatz Flipsi und von Emma, einer Katze die wie ein Chamäleon ihre Fellfarbe wechseln kann. In der Welt der Menschen können die drei jede Hilfe gebrauchen. Die Jagd nach dem besonderen Regenbogenblatt gestaltet sich abenteuerlich mit einer guten Portion Humor und Spannung.

Witzige Dialoge, amüsante Szenen und Seitenhiebe auf Smombies (Smartphone Zombies) lockern die Geschichte auf und sorgen zusätzlich für gute Unterhaltung.

Wir hatten viel Freude mit den Hobis und werden das bunte Herbstlaub demnächst wahrscheinlich mit anderen Augen betrachten.

Zudem sind wir gespannt auf neue Abenteuer! Ein weiteres ist bereits erschienen ;-)


Fazit:

Ein wunderschönes und phantasievolles Abenteuer über Freundschaft und Zusammenhalt mit einer spannend gestalteten Suche.

Die liebevoll gezeichneten Illustrationen ergänzen die Geschichte perfekt.

Wir können allen, die phantastische Geschichten mit Bezug zur Natur lieben, dieses zauberhafte Kinderbuch ans Herz legen.


...

Rezensiertes Buch "Die Hobis auf der Jagd nach dem Regenbogenblatt' aus dem Jahr 2019

Bewertung vom 20.05.2020
Leontin, der kleine Langhalsdino
Sterr, Thomas

Leontin, der kleine Langhalsdino


sehr gut

Abenteuerliche und lustige Rettungsaktion von vier Freunden. Wunderschön und farbenfroh illustriert.

Inhalt:

In Pangaland ist einiges los.

Die frechen Affen haben die Eltern des kleinen Flugsaurier-Mädchens Magda entführt.

Leontin, der kleine himmelblaue Langhalsdinosaurier, und sein Freund die Schlange Karl sind sofort zur Stelle, um ihrer Freundin zu helfen. Eine geheimnisvolle und miefige Landkarte soll ihnen den Weg ins Affenland weisen.

Unterwegs treffen sie nicht nur auf ungewöhnliche Wesen sondern müssen manche Gefahr meistern.

Wird es ihnen gelingen, Magdas Eltern aus den Fängen der fiesen Affen zu befreien?


Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)

oder für geübte Leser ab etwa 8 Jahren, denn die Schrift ist groß, aber Blocksatz, viel Text und keine Kapitel


Covergestaltung / Illustrationen:

Aufgeklappt werden Front und Rückseite des Buches zu einem großen Cover, das alle Protagonisten in Szene setzt.

Die Freunde heben sich (fast) alle durch ihre fröhlichen Farben vom Grün des Waldes ab.

Auf beinahe jeder Doppelseite findet sich eine bunte Illustration (teils halb- sowie ganzseitig), um die Handlung aufzugreifen. Besonders gut gefällt die Gestaltung der Dinosaurier: der rote T-Rex Piet, die gelbe Flugsaurierin Magda und natürlich der blaue Langhalsdino Leontin.


Mein Eindruck:

Wir haben das Buch zum Vorlesen genutzt. Dies gelingt - wenn die Zeit es zulässt - in einem Rutsch, aber ich hätte mir trotzdem eine Unterteilung in Kapitel gewünscht. Für Selbstleser wäre dies auf jeden Fall hilfreich.

Das Abenteuer ist spannend, humorvoll und kindgerecht erzählt. Während ich zu Beginn noch gestolpert bin über Karls "ssss" und Zischlaute im jedem Satz sowie über Magdas kreative Wortschöpfungen oder Wortverwechslungen, gewöhnt man sich nach ein paar Seiten daran. Für jüngere Leser könnten dies aber Stolpersteine sein. Um sie gut zu erkennen, sind diese Worte immerhin blau geschrieben.
Die Charaktere gefallen sehr: freundlich, hilfsbereit, friedliebend und tolerant gegenüber Fremden bzw. dem Anderssein.
Nur die Schlange Karl fällt etwas aus dem Rahmen, wenn sie mal wieder "versehentlich" die Regeln bricht und eine kleine Maus verschluckt. Auch dass sie bei jeder Gelegenheit demonstriert, zu was eine Würgeschlange fähig ist, bringt unnötig Gewalt in die Geschichte.

Man fiebert mit den Freunden mit, bangt und hofft, dass alles gut geht. Gemeinsam sind die vier farbenfrohen Tiere ein gutes Team und gehen mutig und klug ihren Weg.

Dass die stinkende Landkarte zusätzlich zum Wegweisen per Geruch immer wieder pupsen muss, sorgt beim kleinen Zuhörer wieder und wieder für Gelächter. Ein Humor, den aber nicht jeder teilt ;-)

Überhaupt steht neben dem Leitmotiv "gemeinsam sind wir stark" und den liebenswerten Persönlichkeiten das Lachen im Vordergrund. Witzige Dialoge und amüsante Szenen lockern die Geschichte auf und sorgen für gute Unterhaltung.

Wir hatten viel Freude mit Leontin und seinen Freunden und sind gespannt auf neue Abenteuer!

Fazit:

Ein wunderschönes Abenteuer über Freundschaft und Zusammenhalt und eine spannende und lustige Rettungsaktion.

Die farbenfrohen und liebevollen Illustrationen ergänzen die Geschichte sehr gut.

Wir sind gespannt auf weitere Abenteuer von Leontin.


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Rezensiertes Buch "Leontin der kleine Langhalsdino" aus dem Jahr 2019

Bewertung vom 20.05.2020
VERGESSEN - Nur du kennst das Geheimnis
Douglas, Claire

VERGESSEN - Nur du kennst das Geheimnis


gut

Interessantes und unterhaltsames Familiendrama aber wenig Thrill und Gänsehautfaktor und eine nicht immer sympatische Protagonistin.

Inhalt:

Kirsty zieht mit ihrem Mann Adrian und ihren beiden Töchtern Evie und Amelia von London zurück in ihre alte Heimat Wales. Mit der Eröffnung eines kleinen Gästehauses auf dem Land wagt die Familie nach Adrians Zusammenbruch und Selbstmordversuch einen Neuanfang.

Doch ein dunkler Schatten liegt über dem Traum vom Glück.

Nicht nur dass jeden Morgen ein verwelkter Blumenstrauß auf der Türschwelle liegt und das Haus eine unglückliche Vergangenheit hat, zur Überraschung aller steht Cousine Selena, mit der Kirsty nach einem Streit vor Jahren den Kontakt abgebrochen hat, unerwartet mit ihrer kleinen Tochter Ruby vor der Tür und bittet um Unterstützung.

Können die beiden nach Jahren endlich das Kriegsbeil begraben? Was steckt hinter Selenas Flucht? Ist sie in Gefahr?

Doch bevor es zur entgültigen Aussprache kommt, geschieht ein Mord und Kirsty kommt einem düsteren Familiengeheimnis auf die Spur.


Mein Eindruck:

Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht. Der Schreibstil ist einfach und die Seiten fliegen nur so dahin. Auch die Aufteilung in "Tage vor dem Mord" und "danach" gibt der ganzen Handlung Struktur. Jedoch weiß man nach einigen Kapiteln nicht mehr genau, wohin das Geschehen führen wird.

Neben dem geheimnisvollen Streit zwischen Selena und Kirsty kommen immer weitere Geheimnisse und Verwicklungen innerhalb der Familie hinzu: Mutter, Adoptivbruder mit Ehefrau und Ex aus Teenagerzeit sowie ein verschollener Onkel. Manchmal wird zu viel gewollt zulasten des Leseflusses und dann an anderer Stelle zieht sich das Geschehen unnötig.

Auch ist Kirsty als Protagonistin ist nicht immer sympathisch. Trotz Ich-Erzählung im Präsens fühle ich nicht zwingend mit ihr. Ihre Handlungen und ihr Denken sind manchmal nicht klar nachzuvollziehen: Kirsty ist nervös und überängstlich, zumeist ist sie besorgt um das Wohl ihrer Kinder, jedoch oft ohne konkreten Anlass. Außerdem trübt Panik, dass private Zimmer keine Schlösser haben, grundlose Angst vor einem fremden Gast und das plötzliche Gefühl verfolgt zu werden, ihre Wahrnehmung und sie steigert sich in ihre Furcht hinein. Aber warum überprüft sie die Geistergeschichten rund um die düstere Vergangenheit des Hauses nicht früher?
"Die Toten können einem nichts tun. Nur die Lebenden, die können das."

Dem Leser werden Informationen nur häppchenweise serviert, man kann sehr gut miträtseln und jeder der Bewohner im Gästehaus scheint etwas zu verbergen.

Bei einigen von Selenas Lügengebilden hatte ich den richtigen Riecher, bin aber bei anderen ihrer verdrehten Wahrheiten länger im Dunkeln getappt.
Sie buhlt immer wieder mit ihren Märchen um Aufmerksamkeit, aber wer einmal lügt, dem glaub man nicht. Vieles wirkt auf den ersten Blick sofort zu unwirklich, zu konstruiert.

Und so ist auch das Ende wenig überraschend, lässt aber den Leser mit vielen offene Fragen zurück.


Fazit:
Die Story ist zu Anfang interessant und spannend, wird aber irgendwann zu konstruiert und zu viele Personen, deren Geheimnisse, Lügen und Vergangenes lenken ab.

Die Handlungen der Protagonistin kann ich nicht immer klar nachvollziehen und der Schwerpunkt Familientragödie und Drama mindert den Thrill.

Den Leser etwarten weniger Nervenkitzel und Psychothriller dafür mehr Familiendrama und Geheimnisse.


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Rezensiertes Buch: "Vergessen - Nur du kennst das Geheimnis" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 17.05.2020
LITTLE LIES - Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht
Miranda, Megan

LITTLE LIES - Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht


sehr gut

Interessante und unterhaltsame Story mit einigen Tiefs in der Spannungskurve und einer nicht immer sympatischen Protagonistin.

Inhalt:

Leah lässt ihr gesamtes altes Leben als Journalistin hinter sich und zieht mit ihrer besten Freundin Emmy in ein altes Haus mitten im Wald und so weit von zu Hause weg wie nur möglich.

Die beiden finden schnell einen Job und während Leah tagsüber als Lehrerin arbeitet, verdient Emmy in der Nachtschicht im Hotel ihr Geld.

Wie wenig Leah über ihre beste Freundin weiß, merkt sie erst, als diese plötzlich spurlos verschwindet.

Zusätzlich wird eine schwer verletzte junge Frau im Wald entdeckt. Sie ähnelt Leah sehr. Zufall? Verwechslung? Die Ereignisse überschlagen sich als im See eine weitere Leiche gefunden wird.

Die Dorfbewohner sind Fremden gegenüber voreingenommen und es sieht nicht gut aus für Leah. Wem kann sie noch vertrauen?


Mein Eindruck:

Der Einstieg in die Geschichte ist mir leicht gefallen, aber nach einigen Kapiteln wusste ich nicht mehr, wohin die Handlung führen wird. Auch die Protagonistin ist mir nicht von Anfang an sympathisch. Ihre Handlungen und ihr Denken sind für mich nicht immer klar nachzuvollziehen. Dem Leser werden Informationen wie Puzzleteile nur häppchenweise serviert.

Das Thema "Lügen" tritt nicht sofort in den Vordergrund (diese Lügen sind auch alles andere als klein) und meiner Meinung nach passt der Original-Titel "The perfekt Stranger" viele besser. Er beinhaltet das zusätzliche Elemente des Fremden und Stalkers und erzeugt eine düstere Atmosphäre.

Denn jeder scheint etwas zu verbergen (Leah, Emmy und auch viele der Nebencharaktere) und niemand ist so wie vermutet. Wem kann Leah noch trauen? Wie hängt alles zusammen?

Die Reise in Leahs und Emmys Vergangenheit, die mysteriösen hinter-Gründen, die zu Leahs Untertauchen führen, und die mit unzähligen Fragen verbundene Freundschaft halten den Leser durchgehend bei der Stange. Stellenweise dümpelt ein Handlungsstrang zwar vor sich hin und ich hätte mir mehr Spannung erhofft, aber die Hoffnung auf eine Auflösung der vielen Lügen und Vertuschungen in Verbindung mit den Missverständnissen und völlig anderen Sichtweisen sorgen immer wieder dafür, dass man weiterlesen muss.

Das Ende beinhaltet eine Überraschung, denn ich hatte etwas ganz anderes erwartet, ist aber dennoch logisch zum Abschluss gebracht.


Fazit:

Die Story ist von Beginn an interessant und weitestgehend fesselnd konstruiert, so dass man über ein paar Defizite im Spannungsbogen hinwegsieht.
Die Protagonistin ist nicht immer sympatischen und man fühlt nicht zwingend mit.

Die überraschende Wendung am Ende konnte überzeugen und wer Nervenkitzel und Psychothriller liebt, wird sehr gut unterhalten werden.



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Rezensiertes Buch: "Little Lies - Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 09.05.2020
Psychokiller
Ida Adam

Psychokiller


weniger gut

Psychothriller mit Psychokiller aber sehr konstruiert, teilweise wirr und überzogen.

Inhalt:

Sarah und Lou Armstrong sind frisch verheiratet und neben einem Traumjob erhält Lou die Chance ein Jahr lang in einem Traumhaus in New York zu wohnen.

Doch das scheinbar süße Leben bekommt erste Risse als Nachbarin Cybill Sarah einen heimtückischen Deal vorschlägt:

"Du verführst meinen Mann und ich deinen! Dann sehen wir, wie es mit deren Treue steht."

Während Sarah noch zögert, scheint Cybill den Plan sofort in die Tat umzusetzen und die Ereignisse entwickeln sich zum Albtraum: Eine Leiche und Sarah steht unter Tatverdacht.


Mein Eindruck:

Das Popart-Cover hat mich neugierig gemacht. Klappentext sowie Leseprobe versprechen einen fesselnden Psychothriller.

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht recht, wo ich anfangen soll, denn nachdem ich das Buch beendet habe bin verwirrt und etwas erledigt von der Lektüre.

Auch nach Einführung der Charaktere fehlt die Spannung und der Schreibstil wirkt holprig und stellenweise seltsam formuliert. Bei den Flüchtigkeitsfehlern drücke ich noch ein Auge zu.

Teilweise ist aber auch die Story bzw. die Struktur verwirrend. Verantwortlich hierfür sind die immer wieder den Lesefluss unterbrechenden Kapitel, die die Gegenwart z. B. Polizeiverhör schildern. Normalerweise sorgen verschiedenen Erzählebenen für Spannung und pushen den Nervenkitzel, aber hier musste ich mich oft zum Weiterlesen aufraffen.

Sarah als Hauptcharaktere ist mir unsympatisch. Sie ist naiv, paranoid und misstraut ihrem Ehemann (zu Beginn noch ohne Grund). Das Misstrauen wächst dann nach Cybills Vorschlag immer weiter und Sarah steigert sich in ihre Vorstellungen hinein.

Eigentlich sammelt keiner der Charaktere Sympathiepunkte. Irgendwie sind alle zu konfus skizziert, handeln unlogisch oder sprunghaft.

Auch der immer wiederkehrende sexuelle Aspekt und die geschilderte Praktiken sind zu viel des Guten. Natürlich ist beim Thema "fremde Männer verführen" dieser Part wichtig, aber die Art und Weise hätte auch anders gestaltet werden können. Denn Pädophilie, Feeding, uvm. sind für den Verlauf der Geschichte nicht zwingend erforderlich.

Viele Spuren werden gelegt, jeder ist verdächtig, aber auch hier sorgt dies nicht für Spannung sondern für weitere Verwirrung. Die Auflösung ist überraschend, aber sehr konstruiert und weit hergeholt.

Ich hatte mir aufgrund der Leseprobe und des Klappentextes mehr versprochen. Bis zum Ende durchgehalten habe ich nur, weil ich wissen wollte, wer der Psychokiller ist. Und selbst hier bin ich eher verwirrt und erledigt vom Lesen statt eines Aha-Erlebnisses.


Fazit:

Ein Thriller: ja

Eiskalt: ja (im Bezug auf die Charaktere)

Aber weder brandheiß noch scharf noch übermäßig spannend.

Der Plot ist interessant und ich habe mich sehr auf die Lektüre gefreut, aber es scheitert bereits am holprigen und teilweise verwirrendem Schreibstil und an den unsympathischen Charakteren.

Oft ist die Story einfach konfus und too much. Das Ende wirkt zu gewollt und konstruiert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.05.2020
Sieben Lügen
Kay, Elizabeth

Sieben Lügen


sehr gut

Ein ruhiger, tiefgründiger Psycho-Thriller über Freundschaft, Abhängigkeit, Lügen und die Abgründe der menschlichen Seele.

Inhalt:

Marnie und Jane sind seit ihrer Schulzeit die engsten Freundinnen und nur im Doppelpack zu haben.

Selbst Familientragödien und Schicksalsschläge scheinen der Freundschaft nichts anhaben zu können.

Bis Traumprinz Charles in Marnies Leben tritt und die Freundschaft der jungen Frauen bröckelt.

Eine kleine und harmlose Notlüge "Natürlich, ihr passt gut zusammen!" zieht die nächste nach sich bis sich Jane vor lauter Eifersucht in einem Geflecht aus Lügen verstrickt und die Situation nicht mehr kontrollieren kann.

Ein gefährlicher Strudel aus Lügen und Misstrauen mit tödlichen Folgen.


Mein Eindruck:

Dem Buchtitel entsprechend ist die Geschichte in sieben Abschnitte unterteilt. In jedem von ihnen wird eine von Janes Lügen offenbart und der neugierige Leser so immer tiefer in die Abgründe hineingezogen.

Aber die Story funktioniert nicht nur durch diese Aufteilung sondern besonders durch Janes Art zu erzählen: aus ihrer Perspektive in der Ich-Erzählung immer wieder per Du an eine unbekannte Personen gerichtet. Warum und an wen erfährt der Leser erst zum Schluss.

Janes Freundschaft zu Marnie ist geprägt von Einseitigkeit und Abhängigkeit. Ihre Einsamkeit, Eifersucht, die Lügen und ihr Wahn, der mit jedem Abschnitt immer konkreter wird, vergiftet die Freundschaft immer weiter.

Die Autorin gibt der Gestaltung der Charaktere viel Raum und lässt dadurch auch Vergangenheit, Vergleiche und Entwicklung der Personen zu. Hierdurch leidet hin und wieder die Spannungskurve, aber ihr Vorgehen ist wichtig, um die Hintergründe und Janes Besessenheit zu verstehen.

Auch die Tatsache, dass keiner der Charaktere sonderlich sympathisch ist, ist ungewöhnlich, passt aber perfekt zur Handlung. Jane ist ebenso wie Marnie manipulativ und regelrecht besessen. Auch Charles ist ein wahres Eckelpaket.

Wer einen blutigen und schockierenden Thriller mit durchgehender Spannung erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein.

Aufgrund der Leseprobe hatte auch ich mir zumindest mehr Spannung erhofft.

Wer sich jedoch auf den psychologischen Aspekt und die vielschichtigen Nebenschauplätze (Alzheimer, Magersucht, Verlust und Tod) einlässt, den erwartet ein tiefgründiger und leiser Einblick in die Abgründe der menschlichen Psyche.


Fazit:

Ein faszinierender psychologischer Thriller, der stellenweise unter die Haut geht und schockiert - selbst wenn einige Wendungen vorherzusehen sind und die Spannung nicht durchgehend gehalten wird.

Vielschichtig und tiefgründig ohne großes Blutvergießen liefert "Sieben Lügen" einen Blick in die menschlichen Abgründe.


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Rezensiertes Buch: "Sieben Lügen" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 03.05.2020
ICH
Scharmacher-Schreiber, Kristina

ICH


ausgezeichnet

Ein lehrreiches und interessantes Mit-Mach-Buch für Kritzeleien, zum Nachdenken und sich selbst entdecken. Wunderschön illustriert.

Inhalt:

Wer bin ich? Was kann ich gut? Was macht mir Freude? Über was rege ich mich auf? Warum streite ich mit Menschen, die ich liebe?

Eine Entdeckungsreise für Jungen und Mädchen ab 7 Jahren mit Informationen zu Körper, Gefühlen, Selbstbewusstsein u.a.

Außerdem mit viel Platz zum Kritzeln und einer wichtigen Botschaft: Sei du selbst! Du bist einzigartig und wunderbar, genauso wie du bist.


Altersempfehlung:

ab 7 Jahre

Das Buch ist bei Antolin gelistet.


Cover/Illustrationen:

Die Covergestaltung ist wunderschön. Das "Ich" im Titel nimmt gemeinsam mit dem Spiegel den meisten Raum ein und zeigt sofort, wer in diesem Buch die Hauptrolle spielt.

Die Spiegelfolie ist allerdings mehr Dekoration, denn richtig spiegeln kann man sich darin nicht.

Zudem gefällt mir, dass sich die Gestaltung nicht auf ein Geschlecht festlegt, da sich das Buch sowohl an Jungen wie Mädchen richtet.

Der Zeichenstil ist modern und farbenfroh und die Gestaltung der Kinder gefällt sehr. Beim Thema Gefühle und schlechte Laune gibt es passenderweise schwarz-weiß Illustrationen.


Mein Eindruck:

Der Schreibstil ist altersgerecht und leicht verständlich. Kindgerecht werden in verschiedenen Kapiteln diverse Themen erklärt:

- der Körper (Unterschiede, Entwicklung, Pubertät)

- der Charakter (Was macht mich aus? Wie bin ich? Was kann ich?)

- Schönheit und unerreichbare Idealvorstellungen

- ich und die anderen (Familie, Freunde, Vorbilder und Idole)

- Selbstbewusstsein und Stärke

Einfühlsam und gut verständlich werden auch schwierigere Themen wie Mobbing oder Transgender erläutert und die Kinderrechte werden erklärt.


Besonders gefällt das Interaktive an dem Buch. Man kann zu allen Themen selbst etwas beisteuern, d.h. Fragen zu sich selbst beantworten, Fotos einkleben oder Malen und dadurch sich selbst, seinen Körper und seine Gefühle, besser verstehen lernen.
An keiner Stelle gibt es eine Wertung. Es gibt kein richtig oder falsch.

Das Buch regt spielerisch zum Nachdenken an und zur Auseinandersetzung mit sich selbst, wobei es natürlich jedem freigestellt ist, was in welcher Reihenfolge ausfüllt oder vielleicht freigelassen wird.

Wir haben noch lange nicht alles ausgefüllt, denn Einiges ist für Kinder ab 7 vielleicht noch nicht so interessant und kann später nachgelesen werden. Abschließend wird auch ein Blick in die Zukunft ermöglicht, z. B. ein Brief an das Zukunfts-Ich.

Das Buch kann den Leser so über einen längeren Zeitraum begleiten.


Fazit:

Ein altersgerechtes, lehrreiches und interessantes Buch für Jungen und Mädchen, das über die reine Wissensvermittlung hinaus geht und zum Mitmachen einläd sowie zum Nachdenken anregt.

Ohne Vorurteile und Klischees und immer mit der zentralen Botschaft "Du bist einzigartig und perfekt, genauso wie du bist!".


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Rezensiertes Buch "Ich - Mein Körper & meine Gedanken - Eine Entdeckungsreise" aus dem Jahr 2020

Bewertung vom 03.05.2020
Bork - Der Bäumling / Bork Bd.1
Lindberg, Olle

Bork - Der Bäumling / Bork Bd.1


ausgezeichnet

Schweden-Abenteuer mit außergewöhnlichen Charakteren, humorvoll und spannend erzählt und zauberhaft illustriert.

Inhalt:

Maja lebt mit ihren Eltern, ihrem Opa und dem kleinen Bruder Matti in einem kleinen schwedischen Dorf und genießt ihre Ferien in vollen Zügen.

Als sie bei einem Ausflug in den Wald vom Gewitter überrascht wird, rettet sie sich in eine Höhle. Dort begegnet sie einem ungewöhnlichen und wortkargen Jungen.

Maja nimmt Bork kurzerhand mit nach Hause und versteckt ihn zunächst im Baumhaus.

Das geht nicht lange gut und Bork stellt auf wundersame Weise das Leben der Familie Blomberg gehörig auf den Kopf.


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)

oder für geübte Leser ab 8 Jahre (normale Schriftgröße, Flattersatz und kurze Kapitel)


Cover/Illustrationen:

Die Covergestaltung mit hervorgehobenen, glänzenden Elementen ist wunderschön.

Alle paar Seiten findet sich eine schwarz-weiße Illustration mit grünen Akzenten (Blätter in Borks Haaren, T-Shirt oder karierte Decke).

Der Zeichenstil ist zauberhaft und die Gestaltung der Charaktere gefällt sehr. Besonders Maja und Bork mit ihren Sommersprossen und spitzen Nasen sehen zauberhaft aus. Die Mimik der Kinder ist einfach nur herrlich und sorgt immer wieder für Lacher. Z. B. wenn Bork die Limonade aus den Ohren spritzt.


Mein Eindruck:

Der Schreibstil ist altersgerecht und leicht verständlich.

Besonders gelungen ist auch die Atmosphäre: Schweden-Sommer, unbeschwerte Kindheit, Ferien-Stimmung und Abenteuer in der Natur.

Humorvoll und spannend wird Majas Begegnung mit Bork geschildert und auch der Versuch, ihn vor den anderen Familienmitgliedern zu verstecken, ist herrlich erfrischend erzählt. Die ersten Verständigungsschwierigkeiten und Borks Einsilbigkeit führen immer wieder zu Missverständnissen und witzigen Situation. Auch rätselt man selbst fleißig mit, welches Geheimnis sich hinter Borks Herkunft und seinen Fähigkeiten auf sich hat. Er lebt mutterseelenallein im Wald, spricht kaum und verhält sich oft sehr sonderbar.

Die Charaktere gefallen sehr. Borks anfängliche Einsilbigkeit macht neugierig. Er hat das Herz am rechten Fleck, ist empathisch und naturverbunden. Sein bester Freund ist ein Eichhörnchen.

Maja ist ebenso sympathisch. Sie ist neugierig, aufgeschlossen und hilfsbereit.

Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Auch die Nebencharaktere wie der kleine Bruder Matti und Opa Emil werden mit viel Liebe zum Detail geschildert und sind sofort sympathisch.

Selbst Papa Blomberg, der zunächst als Paragraphenreiter auftritt, schleicht sich irgendwie ins Herz des Lesers.

Das Abenteuer lebt von den liebevoll skizzierten Charakteren und den humorvollen Ereignissen. Es ist zwar in sich abgeschlossen, macht aber Lust auf mehr.

Auch bekommt man bei der Lektüre wegen der vielen beschriebenen, schwedischen Köstlichkeiten sogleich Hunger. Wie gut, dass es hinten im Buch ein (Geheim-)Rezept für Opa Emils Zimtschnecken gibt.

Zum Abschluss findet sich zudem eine fast 20-seitige Leseprobe als Vorgeschmack auf den zweiten Band, der für Januar 2021 angekündigt wird.

Liebe zum Detail erkennt man auch in der Gestaltung des Buches, denn das braune Lesebändchen ist ein willkommenes Extra.


Fazit:

Eine außergewöhnliche Geschichte über einen mysteriösen Jungen im Wald, Naturverbundenheit und Freundschaft mit sympatischen Charakteren. Liebevoll und witzig erzählt und ergänzt durch zauberhafte Illustrationen.

Ein Lesevergnügen für Groß und Klein sowie für Jungen und Mädchen.

Wir sind gespannt auf weitere Abenteuer von Bork und freuen uns bereits auf Band 2.


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Rezensiertes Buch "Bork der Bäumling" aus dem Jahr 2020