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Havers
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Insgesamt 1378 Bewertungen
Bewertung vom 29.11.2015
Männerkochschule
Krause, Thomas

Männerkochschule


ausgezeichnet

Thomas Krause, Autor der „Männerkochschule“ hat eine Mission. Er möchte die Männer an die Töpfe bringen, und aus diesem Grund hat er seit vielen Jahren in zahlreichen Städten Deutschlands zahlreiche Kochschulen gegründet, um diesen nicht nur Basiswissen, sondern auch das entsprechende Know how zu vermitteln, damit auf dem Teller nicht nur Rührei, Steak oder Spaghetti bolognese landet.
Er hat den Beruf von der Pieke auf gelernt, seine Ausbildung zum Koch, eher untypisch, in einer Werkskantine absolviert. Erst danach zog es ihn in die Sterne-Gastronomie nach Frankreich. Danach folgten Stationen in diversen europäischen und außereuropäischen Ländern, wo er sein Wissen und Können kontinuierlich erweiterte. Zurück in Deutschland folgte dann der Schritt in die Selbstständigkeit, wo er nun äußerst erfolgreich ein Netzwerk von Kochschulen aus der Taufe hob.
Um sein Wissen einer breiteren Zahl von interessierten und ambitionierten Hobbyköchen zur Verfügung zu stellen, gibt es nun von ihm sein erstes Kochbuch, die „Männerkochschule“, die aber durchaus auch Frauen zur Hand nehmen dürfen/sollen.
Zum Einstieg gibt es Basisinformationen: Welche Küchengeräte benötigt „Mann“ wirklich? Was gilt es vor dem Einkauf zu bedenken? Wie und wo kaufe ich ein? Wie deckt man einen Tisch korrekt?
Es folgt ein Überblick über die verschiedenen Garmethoden, sowie eine kurze Einführung in die Herstellung der Basics (Brühen, Fonds, Saucen, Dips). Und dann kann es schon losgehen. Die Aufteilung der Rezepte ist konventionell gehalten: Vorspeisen und Snacks werden gefolgt von Hauptgerichten mit Fleisch und Fisch und einem, meiner Meinung nach etwas kurz geratenen Kapitel, das mit „Gemüse & Co.“ überschrieben ist. Desserts runden, wie bei einem guten Menü, die Speisenfolge ab.
Die Fleischrezepte orientieren sich in erster Linie an den Klassikern wie Rumpsteak, Schnitzel und Braten, und auch die Bolognese fehlt natürlich nicht. Aber man findet auch ein Rezept für Straussengulasch und Thai-Roasted (dahinter verbirgt sich Chicken Curry). Die Fisch-Zubereitungen hingegen sind um einiges raffinierter. Oder habt ihr schon einmal „Gebeizten Orangen-Lachs“ oder „Fischfilets in Pata Negra“ gekocht? Wenn nicht, dann ran an die Töpfe, denn hier bekommt man eine detaillierte Schritt für Schritt-Anleitung dafür geliefert. Versteckt in den jeweiligen Kapiteln sind übrigens auch internationale Klassiker wie „Ossobuco“, „Coq au vin“, „Ricotta Nocken“ und „Bouillabaisse“. Alle praktikabel und mit einem überschaubaren Zeitaufwand zuzubereiten. Abgerundet werden die Rezepte durch Basics, wie Dips und Beilagen, aber auch selbstgemachte Würste zum Grillen.
Die Zutaten für die jeweiligen Gerichte sind ohne Mühen zu beschaffen, denn auch solche exotischen Gewürze wie Kaffir-Limettenblätter gibt es mittlerweile in jedem gut sortierten Supermarkt zu kaufen.
Zu jedem Rezept gibt es ein großformatiges Foto, welches das fertige Gericht abbildet und zum Nachkochen animiert. „Männerkochschule“ ist ein schönes Kochbuch, das Basiswissen vermittelt und anregt, Neues auszuprobieren - nicht nur für Männer geeignet.

Bewertung vom 24.11.2015
Kojoten
Hawken, Sam

Kojoten


ausgezeichnet

„La Frontera“, so lautet der Originaltitel des neuen Romans von Sam Hawken, amerikanischer Autor mit texanischen Wurzeln, die deutsche Übersetzung trägt den Titel „Kojoten“. Und in Texas, genauer gesagt in der Grenzregion zwischen Texas und Mexiko, liegen die Handlungsorte seiner vier Veröffentlichungen, von denen bisher leider nur zwei in der deutschen Übersetzung vorliegen („Die toten Frauen von Juarez“, 2012, und aktuell „Kojoten“).

„Kojoten“ ist in drei Abschnitte unterteilt, in denen Hawken drei Personen eine Stimme verleiht, die stellvertretend für die jeweiligen Gruppen stehen. Auf den ersten Blick haben sie nichts gemeinsam, aber im Verlauf der Handlung kreuzen sich ihre Pfade auf schicksalhafte Weise:

Es beginnt mit Ana Torres, der Rangerin, stationiert auf texanischer Seite irgendwo im Nirgendwo nahe Presidio, die tagein, tagaus an der Grenze Patrouille reitet und nach den Schlupflöchern der Illegalen die Zäune der Rancher kontrolliert. Bei einem ihrer Kontrollritte findet sie einen Toten, einen Mexikaner, der durch einen Schuss in den Rücken getötet wurde. Aber dann ist da auch noch dieser Baum, mit dem es eine spezielle Bewandtnis hat.

Luis Gonzales ist ein ehemaliger Kojote. So nennt man die Schlepper, die die Flüchtlinge über die Grenze bringen. Mit dem Geld, das er während dieser Zeit zur Seite legen konnte, hat er auf der mexikanischen Seite einen kleinen Laden eröffnet und verkauft nun denen, die über die Grenze wollen, Wasser, ordentliches Schuhwerk und Snacks. Aber die Vergangenheit holt ihn wieder ein, denn einer der aktiven Schlepper möchte ihn unbedingt reaktivieren und in seiner Organisation haben. Und wenn Worte nicht ausreichen, kommt eben Gewalt ins Spiel.

Für die Flüchtlinge steht Marisol Herrera, eine junge Frau aus einem kleinen Bergdorf in El Salvador. Sie träumt von einem Leben in Amerika, und dafür hat sie die Sprache gelernt und Geld gespart. Nach dem Tod ihrer Großmutter macht sie sich auf den Weg ins Ungewisse und gelangt über Guatemala schließlich nach Mexiko. Und genau dort kreuzen sich die Wege von Ana, Luis und Marisol…

Sam Hawken wirft in „Kojoten“ sein ganzes Können in die Waagschale. Zeigten „Die toten Frauen von Juarez“ eher noch die typischen Merkmale eines Kriminalromans, tritt hier die Frage nach Täter und Motiv in den Hintergrund. Es sind die eindrücklichen Bilder dieser trostlosen Grenzregion und die unspektakulären Schilderungen des Alltäglichen, die Träume der Protagonisten von einem anderen, einem besseren Leben. Die Strapazen, die sie bereit sind, dafür auf sich zu nehmen, und gleichzeitig die Gewissheit des Lesers, der bereits ahnt, dass all ihre Mühen vergebens sein werden.

Beim Lesen des Romans hatte ich immer wieder die Bilder vom Balkan und von Calais vor Augen, die vor einigen Wochen durch die Medien gingen. Der Einsatz der Blendgranaten, die Zäune, die die Flüchtlinge von der Ein- und Weiterreise abhalten sollten, die Hunde, mit denen sie gehetzt wurden. Gesellschaften, die sich abschotten und den Flüchtlingen aus aller Welt, die bereit sind, ihr eigenes Leben in die Waagschale zu werfen, den Zutritt verweigern.

Und wer wissen möchte, wie es Marisol ergehen wird, falls es ihr wider Erwarten doch gelingen sollte, in die Vereinigten Staaten zu gelangen, dem empfehle ich „América“ von T. C. Boyle, der in diesem Roman eindrücklich das Leben der Illegalen in den USA beschreibt.

Bewertung vom 18.11.2015
Fremde Treue / Jack Laidlaw Bd.3
McIlvanney, William

Fremde Treue / Jack Laidlaw Bd.3


ausgezeichnet

„Fremde Treue“von William McIlvanney ist der vorläufige Abschlussband der Laidlaw-Trilogie (es kursiert die Information, dass der Autor an einem vierten Band arbeitet). Nach „Laidlaw“ und „Die Suche nach Tony Veitch“ ist es nun der Glasgower Detective Jack Laidlaw, der mit einem persönlichen Verlust konfrontiert wird. Sein Bruder Scott ist bei einem Verkehrsunfall getötet worden, und Laidlaw trauert, hadert aber auch mit der ganzen Welt. Er möchte verstehen, was geschehen ist, denn die offizielle Erklärung enthält viele Ungereimtheiten. Also nimmt er sich eine Woche frei und verlässt sein „natürliches Habitat“ Glasgow. Eine Reise in die Vergangenheit, nach Ayrshire, wo er aufgewachsen ist und sein Bruder noch immer lebte. Er findet heraus, dass dieser offenbar große Probleme hatte, denn vor sechzehn Jahren geschah etwas, das Scotts Leben komplett aus den Angeln hob. In Glasgow hingegen geht derweil das Leben seinen gewohnten Gang: ein Kollege informiert Laidlaw über die aktuellen Ereignisse in der Kriminellenszene und führt ihn so auf einen Spur, die neue Erklärungsansätze zum Tod seines Bruders liefert…

Ich bin immer wieder erstaunt darüber, welch tiefgehenden Beschreibungen der menschlichen Natur ein Kriminalroman transportieren kann. Aber dazu bedarf es wohl eines solchen Ausnahmeautors, wie es der Schotte William McIlvanney zweifelsfrei ist. Er hat ein Anliegen, schaut über den Tellerrand hinaus, wenn er das Leben der „kleinen Leute“ beschreibt. Wenn er die Konsequenzen schildert, die diese Lebensumstände haben, es ist das Milieu, das die Menschen prägt. Dabei verfällt er aber nicht in depressives Lamentieren, sondern nutzt den ihm eigenen, trockenen Humor, was seine lakonischen Schilderungen nur umso eindringlicher beim Leser ankommen lässt.

Im Unterschied zu den beiden ersten Bänden der Trilogie erzählt McIlvanney in „Fremde Treue“ aus Jack Laidlaws Perspektive. Somit ist der Leser zum einen ganz nahe an dem Geschehen, zum anderen aber auch an den Gedanken und Empfindungen des Protagonisten, was die Distanz verringert und so ein intensives Leseerlebnis schafft. Schwarz/Weiß-Denken ist dem Autor fremd, und so sieht er die verschiedenen Facetten nicht nur bei seiner Hauptfigur, sondern auch bei den anderen Personen.

Es sind die Emotionen, das Mitgefühl, die Sympathien, aber auch die Wut, die McIlvanney bei seinen Lesern weckt, die die Lektüre der Laidlaw-Trilogie zu einem einzigartigen Leseerlebnis machen. Und auch sprachlich ist „Fremde Treue“, wie bereits die Vorgängerbände, auf höchstem Niveau. Ein besonderer Dank hier an Conny Lösch für die deutsche Übersetzung!

Bewertung vom 18.11.2015
Home Baked
Van Boven, Yvette

Home Baked


ausgezeichnet

Nach dem überwältigenden Erfolg ihrer „Home Made“ Kochbücher widmet sich Yvette van Boven nun dem Backen. „Home Baked“ heißt das neueste Werk, das in Umfang und Inhalt wieder ein Schwergewicht ist. Hier geht es nicht darum, Gebackenes mit möglichst aufwendigen Dekorationen herzustellen, bei denen es lediglich um das Oooh und Aaah der Betrachter geht und nur das Auge zufriedengestellt wird. Nein, Yvette van Bovens Rezepte sind auch für Anfänger leicht zu realisieren und meist unspektakulär. Aber der Geschmack der fertigen Backwaren sucht seinesgleichen…

Selbermachen ist in Mode, ob das nun Kochen oder Backen ist, und „Home Baked“, das erste Backbuch der Niederländerin ist ein schwergewichtiges Werk, das sämtliche Bereiche abdeckt. Da gibt es Rezepte für Frühstücksköstlichkeiten, für die verschiedensten Brote, für Hefeteilchen, Kuchen, Cookies, süße und herzhafte Pies, mehr oder weniger aufwendige Torten und diverses Kleingebäck. Und immer wieder gibt die Autorin ihre eigenen Kniffe und Tipps bereitwillig an ihre Leser weiter.

Die jeweiligen Rezepte sind in den entsprechenden Kapiteln zusammengefasst, denen eingangs eine höchst informative Einleitung zu den Grundlagen des Backens vorangestellt ist. Hier wird das Handwerkszeug beschrieben, welche Backform nimmt man für welchen Kuchen, welcher Backofen eignet sich wofür. Was bedeuten die Mahlgrade der verschiedenen Mehlsorten und welche Triebmittel gibt es? Basics also. Und dazu gehören natürlich auch Grundrezepte, die hier ebenfalls nicht fehlen dürfen.

Yvette van Boven ist zwar Niederländerin, wurde aber in Irland geboren. Viele ihrer Rezepte haben ihren Ursprung in Großbritannien, ob das nun das Sodabrot ist, oder die Scones mit ihren Variationen, das Shortbread oder die Pies. Allesamt sind sehr lecker und ohne großen Aufwand nachzubacken.

Aber die Autorin kann nicht nur mit Mehl und Küchenwaage, sondern auch mit dem Zeichenstift umgehen (etwas, was sie mit Rachel Khoo gemeinsam hat). Und so werden die Rezeptfotos durch ihre wunderschönen Zeichnungen ergänzt.

„Home Baked“ ist ein Backbuch, das alle Sinne anspricht – und falls Sie noch ein Weihnachtsgeschenk suchen, hier ist es!

Bewertung vom 17.11.2015
Der Herr des Turmes / Rabenschatten-Trilogie Bd.2 (4 MP3-CDs)
Ryan, Anthony

Der Herr des Turmes / Rabenschatten-Trilogie Bd.2 (4 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Nach „Das Lied des Blutes“, dem ersten Band der Rabenschatten-Trilogie, lässt uns der schottische Fantasy-Autor Anthony Ryan in „Der Herr des Turms“ die Geschichte seines Protagonisten Vaelin Al Sorna weiterverfolgen. Auf 4 mp3 CDs mit einer Gesamtlaufzeit von über 30 Stunden liest der bereits aus Teil eins bekannte und bewährte Synchron- und Hörbuchsprecher Detlef Bierstedt diesen zweiten Band in ungekürzter Form. Und wie bereits in dem Vorgänger setzt er sein ganzes Können ein, um allen Charakteren eine eigene, unverwechselbare Stimme zu geben, was ihm auch zweifelsfrei gelingt.

Vaelin Al Sorna ist von den Schlachten heimgekehrt und müde. Zu viele Tote, zu viel Gewalt, zu viele Erinnerungen. Die Überlebenden sind in alle Himmelsrichtungen zerstreut, gezeichnet von dem Erlebten. Und auch Vaelins Vertrauen ist erschüttert, er möchte nicht mehr kämpfen. Daran ändert sich auch nichts, als der neue König ihn zum Herrn des Turmes ernennt. Aber er sieht auch, dass es diesem an Stärke fehlt, sich gegen seine Feinde zu behaupten. Und so kommt es, wie es kommen muss, denn dem Ruf des Schwertes kann sich niemand entziehen.

Steht in dem ersten Teil noch Vaelin Al Sorna allein auf weiter Flur im Zentrum des Geschehens, fächert der Autor in Teil zwei seine Geschichte weiter auf und gibt damit auch noch anderen Stimmen Raum. Neben Vaelin ist dies Frentis, ein Weggefährte aus alter Zeit, Reva, eine junge Kämpferin mit einem besonderen Auftrag und Lyrna, Prinzessin und Schwester des Königs. Deren unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen bringen Abwechslung in die Geschichte und sorgen für Tempo, was auch dringend gefordert ist, nehmen doch ausufernde Kampfszenen einen großen Raum in diesem Band ein.

Fabelwesen allerdings, wie so oft in Fantasy-Romanen zu finden, sucht und findet man aber glücklicherweise bei Anthony Ryan vergebens. Das Fantastische liegt in den besonderen Gaben und Fähigkeiten, die seine wohldurchdachten und perfekt charakterisierten Figuren haben. Hier gibt es kein Vertun, Grautöne sind nicht die Sache des Autors. Gut ist gut und böse ist böse…obwohl…

Bleibt nur zu hoffen, dass der abschließende Teil der Trilogie nicht gar zu lange auf sich warten lässt, denn im Original ist der gedruckte Band 3 „Queen of Fire“ bereits erschienen.

Bewertung vom 11.11.2015
In stürmischer Nacht / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.4
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

In stürmischer Nacht / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.4


ausgezeichnet

Nach „Später Frost“, „Rotwild“ und „Aus eisiger Tiefe“ setzt das deutsch/schwedische Autorengespann Kerstin Signe Danielsson und Roman Voosen mit ihrem neuesten Kriminalroman „In stürmischer Nacht“ die Reihe mit den beiden Kommissarinnen Ingrid Nyström und Stina Forss fort.

In ihrem neuen Fall müssen sie sich mit einem Toten befassen, der auf einem einsam gelegenen Gehöft in dessen niedergebrannten Trümmern auftaucht – durchbohrt von einer Mistgabel. Anfangs gibt es keine Ansatzpunkte für die Ermittler, da die Überreste der Leiche komplett verkohlt sind und so die Bestimmung der Identität fast unmöglich ist. Zudem befindet sich der Fundort in einem äußerst spärlich besiedelten Gebiet, sodass es kaum Nachbarn gibt, die sie zu den Vorkommnissen befragen könnten. Für schwedische Verhältnisse ist dies allerdings nichts Besonderes. Zum Vergleich: in Deutschland finden wir 227 Einwohner pro km2, in Schweden sind es hingegen nur 22 Einwohner pro km2 (Zahlen von 12/2014, Quelle: Wikipedia) – kein Wunder also, dass ein Verbrechen in dieser Abgeschiedenheit lange unbemerkt bleiben kann.

So gestalten sich die Ermittlungen schwierig, zumal es verschiedene Spuren gibt, die offenbar nicht zusammenpassen. Und dann fördern die Untersuchungen des Teams einen weiteren Todesfall zutage, der sich Anfang 2005 just auf diesem Hof ereignet hat. Während des Orkans, der damals über Småland wütet, kam der damalige Besitzer zu Tode. Je mehr Details ans Licht kommen, desto mehr gelangen die Kommissarinnen zu der Überzeugung, dass beide Fälle zusammenhängen. Und dann beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn der Täter ist bereit, wieder zuzuschlagen…

Es ist ein bewährtes Muster, an dem Voosen/Danielsson sich in ihrem neuen Roman orientieren. Wie bereits in dem Vorgänger „Aus eisiger Tiefe“ sind es zwei Fälle die zusammenhängen, ein aktueller und einer, der weit zurückliegt. Und die Beschreibung der Ermittlungsarbeit, die notwendig ist, um die Verbindung herzustellen und schlussendlich die Todesfälle aufzuklären, macht einen großen Teil des Reizes dieser Krimis aus, die klassische Polizeiarbeit beschreiben. Aufgelockert wird dies durch die beiden sympathischen Protagonistinnen Forss und Nyström, die zwar auch ihre privaten Probleme haben (die eine mit ihrem Vater, die andere mit ihrer Erkrankung), ansonsten aber ohne größere Depressionen ihren Arbeits- und Familienalltag bewältigen.

Spannende Story, sympathische Ermittlerinnen, schöne Landschaftsbeschreibungen – was will man mehr?