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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1101 Bewertungen
Bewertung vom 01.10.2015
Die Holzhammer-Methode / Holzhammer ermittelt Bd.1
Gers, Fredrika

Die Holzhammer-Methode / Holzhammer ermittelt Bd.1


sehr gut

Launig-humorig kommt dieser Alpenkrimi von Fredrika Gers daher. Kommissar Holzhammer ermittelt in den Berchtesgadener Alpen in verschiedenen Mordfällen die auf den ersten Blick nichts gemeinsam zu haben scheinen.

Mir sind in diesem Buch vor allem die Landschaftsbeschreibungen sehr positiv aufgefallen. Die Autorin weiß wovon sie schreibt, fühlt sich sichtlich wohl in ihrer neuen Heimat. Nur die Personenbeschreibungen der Einheimischen fand ich etwas platt. Da muss sie sich wohl noch besser einleben. Allerdings sind die Verwandtschaftsverhältnisse - jeder ist mit jedem verwandt und jeder kennt jeden - durchaus gut durchschaut und gelungen.

Gut gestaltet auch der Spannungsbogen. Was langsam beginnt steigert sich schnell als klar wird was hinter den Todesfällen steckt. Dass man hier eine Familie ins Spiel bringt und den Leser ahnen lässt was passieren könnte fand ich sehr gut gelungen. Auch am Ende, als dem Kommissar endlich ein Licht aufgeht wirds nochmal richtig spannend.

Fazit: Mit Kommissar Holzhammer und seinem Chef Fischer werden wir sicher noch einige vergnügliche Lesestunden erleben dürfen

Bewertung vom 01.10.2015
Die Toten von Sandhamn / Thomas Andreasson Bd.3
Sten, Viveca

Die Toten von Sandhamn / Thomas Andreasson Bd.3


ausgezeichnet

Schon allein das Cover hat 5 Sterne verdient. Die Landschaftsaufnahme wirkt so richtig stimmig. Wobei: das Buch spielt eher im Winter, da hätte es auch eine Winterimpression sein dürfen.

Ein Mädchen verschwindet spurlos, eine Frau kommt hinter die Affäre ihres Mannes und verlässt ihn, ein kleiner Junge wird von seinem Vater nicht geliebt, nur misshandelt. Viveca Sten greift hier allerlei Fäden auf, ohne diese zu verheddern. Parallel laufen die zwei Handlungen in der Gegenwart und die in der Vergangenheit ohne dass es störend wirkt. Der Leser bekommt von der Vergangenheit immer nur kleine Häppchen präsentiert und grübelt das gesamte Buch über wie wohl die beiden Handlungen zusammenführen. Meisterhaft gelingt es der Autorin, die beiden Handlungen am Ende aufzuklären.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und durch die kurzen Kapitel liest sich das Buch sehr schnell. Eigentlich schade, weil es so gut ist. Man hätte gern noch mehr gelesen. Die Charaktere sind liebenswert und sympatisch, jedenfalls die meisten, die Handlung ist stimmig und in sich abgeschlossen. Das Leben auf den Schären jetzt und vor 100 Jahren wird so lebendig dargestellt, dass es richtig Spaß macht, das Buch zu lesen.

Wer viele blutige Einzelheiten oder einen Serienmörder erwartet ist bei der Autorin falsch, wer schöne, stimmige, ruhige Krimis mit genau der richtigen Spannung erwartet - dem sei die Autorin wärmstens ans Herz gelegt.

Buchtitel: Die Toten von Sandhamn

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2015
Hannes
Falk, Rita

Hannes


ausgezeichnet

Nach der LP war ich nicht so angetan von dem Buch. irgendetwas hatte mich gestört, worauf ich aber keinen Finger legen kann. Meine Nachbarin hat mir dann Hannes wärmstens ans Herz gelegt und ich hatte es in zwei Stunden durch!

Aufopferungsvoll kümmert sich Uli um Hannes, der nach einem Motorradunfall im Koma liegt. Schreibt Briefe, damit Hannes nach dem Aufwachen nichts verpasst hat und die verlorene Zeit nachlesen kann.Er besucht ihn täglich im Krankenhaus, wacht an seinem Bett und spricht mit ihm. Nebenbei macht er noch Zivildienst und wird dort im Heim auch sehr gemocht weil er sich so nett um die Bewohner kümmert.

Eine Story, die viel Raum lässt für Interpretationen und Handlungen und die Autorin nutzt den Platz und strickt eine liebevolle Story - und wir alle wünschen uns einen Uli als Freund oder Pfleger!

Emotionale Momente wechseln ab mit lustigen Episoden, die die beiden Freunde erlebt haben. Auch Liebe und Schwangerschaften werden angesprochen. Kurz - die ganze Palette menschlichen Schicksals in ein Buch gepackt - das aber zu keiner Zeit überfrachtet wirkt.

Für mich eins der Buchhighlights des Jahres 2012

Bewertung vom 01.10.2015
Ein letzter Job
McKinty, Adrian

Ein letzter Job


sehr gut

Freund oder Feind?
Diese Frage stellt sich beim Lesen des Buches öfters.

Rachel ist mit ihren zwei Töchtern Claire und Sue auf der Flucht vor ihrem Ehemann Richard. Zuerst wird einem der Eindruck vermittelt es geht um einen normalen Sorgerechtsstreit. Doch weit gefehlt. Richard versucht mit allen Mitteln, seine Töchter zurück zu bekommen und geht dabei über Leichen. Als alle Stricke reißen heuert er Kilian an, den Besten im Aufspüren von Menschen. Doch dieser findet bald heraus, dass wohl mehr hinter der ganzen Sache steckt.

Rasante Verfolgungsjagden halten den Leser in Atem. Dabei muss auch mal der "Gute" was einstecken und kommt auch nicht ohne Kratzer aus der Affäre. Die Idee einen Killer hinter dem Ermittler herzuschicken fand ich neu und originell. Auch wie die beiden sich bekriegt und gegenseitig ausgetrickst haben.

Adrian McKintys Schreibweise ist locker und flüssig und mit einem gewissen Quäntchen Humor, was mir sehr gefallen hat. Seine Charaktere beschreibt er lebensecht und anschaulich, so dass zu keiner Zeit der Eindruck von Flachheit entsteht. Eher im Gegenteil, man kann sich die Menschen gut vorstellen und wird schnell warm mit ihnen. Besonders die Pavee - eine Art Zigeuner in Irland. Wortkarg, aber starker Zusammenhalt und sehr gut beschrieben, so dass auch der Laie gleich weiß worum es geht.

Was mir nicht gefallen hat war das offene Ende. Hier hätte ich mir einen klaren Abschluss gewünscht. Aber wer weiß? Vielleicht treffen wir ja Kilian bald mal wieder?

Bewertung vom 01.10.2015
Die Schuldlosen
Hammesfahr, Petra

Die Schuldlosen


ausgezeichnet

Nachdem ich vom letzten Buch von Frau Hammesfahr etwas enttäuscht war bin ich hier mit diesem wieder total versöhnt. Der unverwechselbare Stil der Autorin kommt hier wieder besonders gut zum Tragen und die Überraschungen und Wendungen der Geschichte sind wirklich etwas Besonderes.

Als Alex Junggeburt aus dem Gefängnis entlassen wird will niemand in seinem Heimatdorf etwas mit ihm zu tun haben. Andeutungen der Autorin lassen ahnen, dass er vielleicht doch nicht Schuld hat am Tod des Mädchens für das er ins Gefängnis musste. Viele Rückblenden lassen die Vergangenheit lebendig werden und werfen zahlreiche Facetten auf die Dorfbewohner. Jeder hat Dreck am Stecken, nichts scheint zu sein wie es zuerst aussah. Dass Petra Hammesfahr immer auch hinterfragt, nach dem Grund sucht warum die Menschen so sind wie sie sind und warum sie so handeln - das gefällt mir an ihren Romanen immer am besten. Abgesehen von der flüssig-spannenden Schreibweise und den zahlreichen Irrwegen auf die sie die Leser führt.

Bewertung vom 01.10.2015
Nachricht von dir
Musso, Guillaume

Nachricht von dir


sehr gut

Jonathan und Madeline treffen zufällig am Flughafen von New York aufeinander. Jonathan fliegt nach San Francisco und Madeline nach Paris. Erst am Ziel angekommen merken beide, dass sie ihre Handys vertauscht haben. Was tun? Rasch entspinnt sich ein SMS-Wechsel und sehr bald will Jonathan mehr über Madeline wissen und findet ein Geheimnis auf ihrem Handy.

Nachdem die Geschichte beinah wie eine Liebesgeschichte beginnt - jedenfalls wird hier stark der Eindruck erweckt durch die Verwechlsung der Handys am Flughafen - dreht sich schnell und wird zum Krimi.

Sehr spannend die Geschichte um Alice und wie sich die PArallelen in Jonathans und Madelines Leben aufbaut. Am Ende klebt man beinah an den Seiten und wird regelrecht durch die HAndlung gepeitscht.

Warum allerdings Roman auf dem Cover steht ist mir ein Rätsel. Ein Roman ist nur der erste Teil. Sehr lebendige, vielschichtige Charaktere und ein gewisser Wortwitz machen das Buch zu einem reinen Lesevergnügen und man mag es gar nciht mehr weg legen.

Bewertung vom 01.10.2015
Weißer Tod / Annika Bengtzon Bd.9
Marklund, Liza

Weißer Tod / Annika Bengtzon Bd.9


ausgezeichnet

Die Journalistin Annika Bengtzon ist Frau Marklunds Protagonistin in ihren Krimis. Das hier vorliegende Buch ist bereits Teil 9, doch dieser Fall bringt Annika an den Rand ihrer Kräfte.

Ihr Mann wird in Afrika entführt und verschleppt. Annika ist in Schweden quasi auf der anderen Seite der WElt und muss versuchen ihn zu retten. Dabei unterstützt sie Thomas' Chef, dem sie bald näher kommt.

Besonders die Verhältnisse in Gefangenschaft sind von Frau Marklund sehr eindringlich beschrieben. Eine enge Hütte, zu 7 in Hitze und völliger Isolation gefangen gehalten. Hunger und Durst bestimmen die Tage. Man leidet förmlich mit und hofft, dass alles gut ausgeht. Doch die Autorin hat einige Überraschungen für uns Leser parat, was das Buch sehr spannend hält und bis zum Schluss bangt man um Thomas mit.

Immer wieder gibt es kleine Rückblicke auf vergangene Bücher und aktuelles Zeitgeschehen was die Handlung lebendig erhält und das Buch sehr lesenswert macht.

Über kleinere Längen sehe ich hier großzügig hinweg.

Bewertung vom 26.09.2015
Todesdeal
Etzold, Veit

Todesdeal


gut

Die Protagonisten:
Martin Fischer - Journalist
Andreas Schmidt - Staatssekretär
Lucia Ming - Investmentmanagerin
Janine Drieling- Auswärtiges Amt

Martin Fischer soll für seine Zeitung einen Artikel über die Berggorillas in Ruanda schreiben. Schnell gerät er in einen Strudel aus Korruption und Krieg. Und ist schließlich ein Spielball der Regierungen.

Diese Story hat mir sehr gut gefallen und hätte Etzold sich auf diese Handlung beschränkt, würde ich sagen: 1 A Leistung. Allerdings bestand der Großteil des Buches aus der Einleitung und der Einführung der Personen und da war mir die Handlung zu politisch. Erklärungen über Beziehungen zwischen den einzelnen Staaten, zwischen Russland, China, Deutschland und Afrika, wurden ausschweifend erklärt. Und Janine hatte anfangs wohl auch nur den Status, dem Leser politische Zänkereien näher zu bringen. Hier fehlte mir einfach stellenweise der rote Faden.
Außerdem waren in meinen Augen zu viele Probleme in das Buch gepackt: Kindersoldaten, Minenarbeit, Piraten, der Genozid der Tutsi und Hutu, Waffenhandel und die Rohstoffgewinnung in Afrika. Hier wäre weniger mehr gewesen. Jedes Thema wurde zwar am Rande gestreift, aber nicht vertieft, so dass ich lieber von einem Thema, Coltane und die Zustände der Gewinnung, z.B. mit Einzelschicksalen, mehr gelesen hätte.
So wollte ich das Buch nach ungefähr der Hälfte schon abbrechen und habe auch teilweise quer gelesen. ABER: dann waren die Verwicklungen auf einmal zu Ende und das Buch bekam eine richtige Handlung durch Martin Fischer, der zwischen die Fronten gerät und seine große Liebe findet.

Fazit: Ich war hier, zumindest in der ersten Hälfte des Buches, nicht die richtige Zielgruppe. Allerdings hat mich der Schluss dann wieder für einiges entschädigt.

3 Sterne sind eigentlich zu wenig, 4 aber dann doch zu viel

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.09.2015
Straße nach Nirgendwo / Sheridan Grant Bd.2  (Restauflage)
Löwenberg, Nele

Straße nach Nirgendwo / Sheridan Grant Bd.2 (Restauflage)


sehr gut

Sheridan Grant ist auf dem Weg nach New York als sie durch das Fernsehen erfährt, dass sich auf ihrer Heimatfarm ein Amoklauf ereignet hat. Sheridan wird als Anstifterin und Übeltäterin angesehen und mit Polizeigewalt zurück in ihre Heimat gebracht. Dort trifft sie auf den netten Polizisten Jordan, jedoch auch auf jede Menge Anfeindungen seitens der Bevölkerung, die ihre Adoptivmutter noch bewusst schürt. Doch Sheridans Vorgeschichte macht sie nicht unbedingt glaubwürdig und so sieht sie nur noch einen Ausweg: die Farm verlassen und untertauchen. Gar nicht so einfach, wenn man im ganzen Land bekannt ist und zudem ein etwas aufbrausendes Wesen hat – und kein Geld. Sheridan gerät erneut in Schwierigkeiten bevor sie ihr großes Glück findet.

Die Fortsetzung von „Sommer der Wahrheit“ beginnt beinahe nahtlos. Am Vorabend des Hl. Abend konfrontiert Sheridan ihre Familie damit, was sie im ersten Band herausgefunden hat – und es kommt zum großen Streit. Was Sheridan dann erlebt hat mich sehr wütend gemacht: Polizeiwillkür, Aufbauschungen durch die Presse, Anfeindungen von allen Seiten. Sicher, unschuldig ist sie nicht, was sie nur umso sympathischer werden lässt, aber so eine Ungerechtigkeit hat sie auch nicht verdient. Nele Löwenberg weckte beim Lesen dieses Romans eine ganze Palette Gefühle in mir: Mitgefühl, besagte Wut, Hoffnung und Spannung. Fasziniert habe ich ihre Reise durch die USA begleitet und wie sie immer wieder in Schwierigkeiten gerät.
Gleichzeitig erzählt die Autorin die Story von Jordan weiter, die sich am Ende dann noch mit der der Grants verbindet. Diesen Strang fand ich etwas überflüssig und unglaubwürdig, obwohl es sich schon am Anfang andeutet. Am Ende finden sich dann noch Hinweise auf einen möglichen dritten Band und ich bin schon sehr gespannt, was Sheridan noch alles erleben wird und ob sie endlich Ruhe findet.
Fazit: Nele Löwenberg, das Pseudonym von Nele Neuhaus, schreibt auch tolle Romane. Nicht nur ihre Krimis um Kirchhoff sind lesenswert.

Bewertung vom 07.09.2015
Die stille Bestie / Detective Robert Hunter Bd.6
Carter, Chris

Die stille Bestie / Detective Robert Hunter Bd.6


ausgezeichnet

Durch Zufall geht der Polizei ein Massenmörder ins Netz – und Hunter muss dafür auf seinen wohlverdienten Urlaub verzichten. Als er den Täter sieht ist er erstaunt: er kennt ihn von früher. Lucien Folter und er haben zusammen Psychologie studiert. Und so wundert es nicht, dass dieser Hunter voll im Griff zu haben scheint. Sein letzter Trumpf ist die junge Maddy, die irgendwo gefangen gehalten wird. Lucien will die Ermittler zu ihr führen, aber zu seinen Bedingungen. Schnell wird klar: ein Kopf-an-Kopf-Rennen beginnt und als der Fall schließlich persönlich wird, sieht Hunter rot.

Ein wenig hat mich das Buch an „Das Schweigen der Lämmer“ erinnert. Häppchenweise erzählt Lucien von seinen Taten, aber nur, wenn Hunter auch ehrlich auf seine Fragen antwortet. So kommen unfassbare Taten auf, die dem Leser einen leichten Schauer über den Rücken laufen lassen. Sehr einfallsreiche Morde, mal was anderes! Ich lese sehr viele Thriller und wurde in letzter Zeit deren schon etwas müde, weil halt alle sich gleichen und nach Schema F verfahren. Chris Carter geht erfrischend andere Wege und so habe ich das Buch geradezu verschlungen.
In Lucien Folter – allein den Namen in einem Thriller muss man sich auf der Zunge zergehen lassen – hat Hunter seinen Meister gefunden. Immer ist dieser, zum Vergnügen des Lesers, ihm einen Schritt voraus und die Psychospielchen zwischen den beiden sind wirklich herrlich zu lesen.

Fazit: eins meiner Lesehighlights im Jahr 2015

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.