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Silke Schröder, hallo-buch.de
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Hannover
Über mich: 
Ich liebe Geschichten und schreibe gerne und viele Rezensionen über die gelesene und gehörten Hörbücher und Bücher. Besucht auch mal meine Website hallo-buch.de

Bewertungen

Insgesamt 2021 Bewertungen
Bewertung vom 10.07.2017
Im Zeichen der Triskele
Bernier, Eva

Im Zeichen der Triskele


gut

Vor der großartigen Kulisse der bretonischen Küste hat die Französin Eva Bense, die unter dem Pseudonym Eva Bernier schreibt, ihren ersten Krimi veröffentlicht. “Im Zeichen der Triskele” hat eine solide Story, die ohne große überraschende Momente auskommt und uns auf geradem Weg zum Ziel führt. Ihre Figuren hätten dabei durchaus ein wenig mehr Farbe vertragen und von der rauhen Lebendigkeit der Bretagne profitieren können. Wer jedoch auf Suspence und übertriebene Action verzichten kann und sich im Vorabend-Krimiprogramm gut aufgehoben fühlt, wird hier nicht enttäuscht.

Bewertung vom 10.07.2017
Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt
McFarlane, Mhairi

Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt


sehr gut

Mhairi McFarlane hat schon mit ihren Büchern “Wir in drei Worten”, “Es muss wohl an dir liegen” und “Vielleicht mag ich dich morgen” bewiesen, dass sie moderne pfiffig-romantische Liebesschnulzen schreiben kann. Mit “Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt” gelingt ihr dies erneut. Sie taucht ein in die Welt von Edie, die mit Mitte dreißig den Job an die erste Stelle gestellt und die leidige Suche nach dem perfekten Mann erstmal abgeschrieben hat. Dumm nur, dass sich ihre sympathische Heldin durch den falschen Kuss am falschen Ort in ernsthafte Schwierigkeiten bringt und plötzlich viele Gründe hat, gründlich über sich und ihr weiteres Leben nachzudenken. Zum Glück hat die Autorin ihr aber ein paar gute alte Freunde zur Seite gestellt, die ihr über das Mobbing der Kollegen hinweg helfen. Im Mittelpunkt steht allerdings ihr berufliches Tete à tete mit dem Serienstar Elliot Owen, der sich nach anfänglichen Schwierigkeiten als wesentlich sympathischer entpuppt, als zunächst gedacht. Dabei fühlt man sich stets ein wenig an bekannte Filme oder Serien erinnert, etwa an die leichtfüßig-romantische Storyline von “Notting Hill” oder an manche Charaktere von “Outlander” oder “Game of Thrones”. Derweil lässt die Autorin ihre Heldin nicht nur einen Trip in die eigene Vergangenheit unternehmen, sie lässt sie auch erwachsener und reifer werden. So ist “Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt”, im englischen Original übrigens etwas treffender “Who’s that Girl”, eine unterhaltsame und humorvolle Liebesromanze.

Bewertung vom 10.07.2017
The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot, 1 MP3-CD
Delaney, J. P.

The Girl Before - Sie war wie du. Und jetzt ist sie tot, 1 MP3-CD


sehr gut

J P Delaneys erzählt den psychologisch fein gesponnen Krimi „The Girl before“ in zwei zeitlichen Ebenen, aber jeweils in der Ich-Perspektive: einmal aus der Vergangenheit aus der Sicht von Emma und einmal in der Gegenwart aus der Sicht von Jane. Dabei baut der unter einem Pseudonym schreibende Autor immer wieder geschickte Wendungen ein, so dass wir nie wissen, welchen Weg die Story einschlagen wird. Nebenbei geht Delaneys auf die Architektur des Bauhauses und anderer Minimalisten ein, deren Ideen vom “less is more” z.B. in der Beschreibung des fiktiven Hauses perfekt umgesetzt werden. Der Autor sagt dazu, er wollte die "seltsame und tief obsessive" Psychologie des Minimalismus darstellen, der Kunden und Designer immer wieder fasziniert und z.B. gerade von der Japanerin Marie Kondo mit ihrem „KonMari“-System erfolgreich vermarktet wird. So ist “The Girl before” nicht nur ein unterhaltsamer englischer Psychothriller, sondern auch ein interessanter Blick auf die Schönheit der Reduktion. Spannend erzählt von den Schauspielerinnen Petra Schmidt-Schaller, Anneke Kim Sarnau und Bibiana Beglau.

Bewertung vom 10.07.2017
Wenn das Eis bricht / Profilerin Hanne Bd.1
Grebe, Camilla

Wenn das Eis bricht / Profilerin Hanne Bd.1


sehr gut

Camilla Grebe erzählt ihren Schweden-Psycho-Thriller „Wenn das Eis bricht“ konsequent aus den drei Perspektiven von Peter, Hanne und Emma. Als jeweilige Ich-Erzählerin gelingt es ihr, das Handeln und die subjektive Wahrnehmung ihrer drei Charaktere so eindringlich und überzeugend zu schildern, dass die Story immer wieder überraschende Momente erhält und eine unerwartete Wendung nimmt. Dabei geht es fast zwangsläufig auch um die persönlichen Gedanken und Erfahrungen der drei Protagonisten, die, wie in sich gefangen, nicht aus ihrer Rolle heraus kommen und von jenen schwer enttäuscht werden, die sie zu lieben glauben. So ist “Wenn das Eis bricht” ein Drama, das psychologisch raffiniert aufgebaut, ungemein spannend erzählt und bis zur letzten Seite fesselnd ist.

Bewertung vom 10.07.2017
Das Fenster
Susi, Pauliina

Das Fenster


gut

Die Finnin Paulina Susi setzt sich in ihrem Krimi “Das Fenster” mit den Auswirkungen der sozialen Macht im Internet auseinander. Neben Shitstorms und unflätigen Äußerungen zeigt sie, was passieren kann, wenn es wirklich ernst wird: wenn online-Konten unerreichbar werden und elektronische Identitäten verschwinden. Dargestellt wird dies am Beispiel ihrer Figur Leia Lainen, die durch ihre Tätigkeit zu einer öffentlichen, angreifbaren Person wird und die mit einmal miterleben muss, wie es ist, plötzlich weder einkaufen, noch die elektronische Monatskarte für den Bus benutzen zu können. Die Autorin wechselt dabei aber immer wieder die Perspektive und zeigt nicht nur die Sichtweise von Leia selbst, sondern auch von anderen Protagonisten, wie ihrer 16-jährigen Tochter, dem Justizminister oder ihrem Online-Schatten. Hierdurch wirkt die Erzählweise zwar zunächst etwas distanziert, doch das tut der Spannung keinen Abbruch - ganz im Gegenteil, denn die Autorin verfolgt die Gedankengänge ihrer verschiedenen Figuren sehr genau. So ist “Das Fenster” ein weiterer spannender, psychologisch gut austarierter Krimi aus Skandinavien, der ganz ohne Blutvergießen auskommt. Wieder mal hervorragend gelesen von Simon Jäger.

Bewertung vom 10.07.2017
Hasenjagd / Kommissar Linna Bd.6
Kepler, Lars

Hasenjagd / Kommissar Linna Bd.6


sehr gut

“Hasenjagd”, der neueste Schweden-Thriller des Paares Alexandra Coelho Ahndoril und Alexander Ahndoril alias Lars Kepler, ist eine rasante Jagd durch eine fesselnde Story. Immer wieder überraschen uns die beiden mit neuen Wendungen, und natürlich spielen Joona Linna und Saga Bauer wieder die entscheidende Rolle bei der Auflösung des Rätsels. Kepler setzt dort an, wo sein letzter Roman “Ich jage dich” endet: Joona sitzt im Knast und Saga ist wieder beim Geheimdienst gelandet. Der Fall ist so knifflig, dass nur der sehr smarte Joona in seiner Sherlock Holmes-Art auf die richtige Spur kommt. Gut inszeniert, manchmal etwas konstruiert, aber durchweg ein unterhaltsamer Thriller - auch wenn manche Szenen etwas sehr blutig-gewalttätig ausgefallen sind und das Finale zum klassischen Hit and Run -Spektakel gerät. Fazit: “Hasenjagd” ist ungemein spannende Krimi-Unterhaltung mit dem finnisch-schwedischen Super-Ermittler Joona Linna.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.07.2017
Blutrosen / Romy Berner Bd.3 (6 Audio-CDs)
Feth, Monika

Blutrosen / Romy Berner Bd.3 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Neben ihren Merle-und-Jettea-Stories sind die Fälle mit der jungen Journalistin Romy eine weitere Krimireihe von Monika Feth, in der sie regelmäßig eine spannende Geschichte, in die ihre Heldin meist unversehens hineinrutscht, mit einem aktuellen Thema verknüpft. Verbindendes Element zwischen beiden Jugendkrimireihen ist der Ermittler Bert Melzer, der jedes Mal die Untersuchungen leitet und sich mit den ungewöhnlichen Ideen seiner jeweiligen Ko-Ermittlerin auseinandersetzen muss. Und nicht selten geht es Feth dabei um die subtile oder offen ausgetragene Gewalt gegen Frauen. So auch in "Blutrosen", wo sie sich mit autonomen Frauenhäusern und deren wichtiger Funktion als Schutzraum für verfolgte Frauen befasst. Zwar beschreibt die Autorin ihr Opfer, eine junge Frau, arg passiv und hilflos, während ihr Stalker fast schon omnipräsent erscheint, doch diese Eindringlichkeit macht bewusst, wie quälend-brutal solche Situationen tatsächlich sein können. Wieder ein spannender Krimi nicht nur für junge Leute mit einem - leider - immer aktuellen Thema. Wieder hervorragend gelesen von Katja Danowski, Jonas Mues, Jana Schulz und Jürgen Uter

Bewertung vom 10.07.2017
Corruption
Winslow, Don

Corruption


sehr gut

“Corruption” ist ein knallharter Thriller der alten Schule. Don Winslow erzählt eine actionreiche Story, die sofort an Filme wie Departed oder Training Day erinnert. Denn der Roman liest sich fast wie ein Drehbuch, das einem schon von der ersten Seite an düstere Drehorte und zwielichtige Charaktere auf das innere Auge projiziert. Packend und überzeugend schildert Winslow darin den Strudel der Korruption, in den sich Sergeant Denny Malone und seine Kollegen immer tiefer hineinziehen lassen. Kein Wunder also, dass von seinen moralischen Prinzipien schon bald nicht viel übrig ist. Dabei geht er bei seinen Figuren allerdings nicht sehr in die Tiefe, sondern bleibt konsequent bei der Beschreibung des harten Macho-Bullen. Frauen spielen bei einem solchen Szenario naturgemäß allenfalls eine Nebenrolle. So bietet “Corruption” nichts zwar Neues im Genre “korrupter Polizistenthriller”, doch es ist fesselnd erzählt, spannend bis zur letzten Seite – und filmreif.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.