Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Eva Fl.
Wohnort: 
Franken

Bewertungen

Insgesamt 984 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2017
Weit weg ist anders
Schmidt, Sarah

Weit weg ist anders


sehr gut

Durch einen Kuraufenthalt lernen sich Edith Scholz, eine kratzbürstige Berlinerin und Christel Jacobi, eine Husumerin mit Vorliebe für Yoga und Handarbeiten, kennen. Die beiden 70jährigen verbindet eigentlich außer der Kur nichts wirklich – und doch kommt es, dass die beiden auf einmal unterwegs sind – ein Abenteuer quer durch Deutschland.

Da die Thematik des Buches mal etwas anderes war, als das was ich zuletzt gelesen habe, war ich wirklich gespannt auf das Buch. Direkt zu Beginn war es gleich auch recht spannend, so dass ich gut gestartet bin. Der Schreibstil gefällt mir wirklich gut, es lässt sich locker-leicht lesen, ist aber dennoch in gewisser Weise anspruchsvoll. Großartige Fremdwörter oder Fachbegriffe kommen nicht vor, der Satzbau ist angenehm vom Lesen her, nichts großartig verschachtelt oder so.

Die Geschichte nimmt dann deutlich an Fahrt auf, es ist dann mit der Zeit immer wieder interessant zu sehen wer was erzählt, denn die Erzählerperspektive wechselt zwischen den beiden Frauen ab – mit einem neuen „Abschnitt“, aber eben keinem neuen Kapitel. Das kann also einfach mal direkt auf der nächsten Seite gegenüber sein. Das war ein wenig ungewohnt, dennoch aber nicht schlimm. Die Story hat mir gut gefallen, ich fand es interessant zu sehen wie sich hier was wie verändert, man hat aber auch gemerkt wie die beiden Damen vom Charakter her sind, das fand ich sehr gut geschildert. Man konnte da regelrecht mitfühlen teilweise – und ahnte dann aber auch, was wer wie vielleicht nun sagt.

Es ist mal etwas anderes, finde ich, eine Geschichte über zwei rüstige Damen zu schreiben, die aber eben doch beide ihre ganz eigenen Angewohnheiten haben, was man dann im Zusammensein der Beiden auch immer wieder merkt. Mir hat die Geschichte gut gefallen, manchmal hatte ich mir noch ein bißchen mehr davon erwartet, vielleicht ein bißchen mehr Schwung. Die Geschichte hat zwar schon durchaus Tempo, aber ich finde da wäre noch ein bißchen mehr „gegangen“, ein bißchen mehr Spritzigkeit.

Dennoch wurde ich ansonsten gut und lustig unterhalten, eine interessante, emotionale Geschichte, bei der es durchaus den ein oder anderen Schmunzler gab. Von mir gibt es hier 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.03.2017
Ich wollte nur, dass du noch weißt ...
Trunko, Emily

Ich wollte nur, dass du noch weißt ...


weniger gut

Emily Trunko hat einen tumblr-Blog namens „Dear my blank“ gegründet, auf dem sie anonyme Nachrichten, die niemals versendet werden sollten, veröffentlicht. Worte ans eigene Ich sind hier ebenso zu finden wie herzzerreißende Liebesbriefe oder aber auch traurige Abschiedszeilen. Vielleicht überdenkt man nun noch einmal, ob man seinen Brief genau deshalb unbedingt verschicken sollte…

Oh ja, was war ich gespannt auf dieses Buch. Ich kannte den Blog bisher nicht, habe mich quasi blind darauf verlassen, dass mir das Buch gefallen würde. Nun ja… so ganz hat das dann nicht zugetroffen… Aber mal langsam.

Die optische Gestaltung dieses Buches ist der absolute Hammer, wie ich finde. Das gebundene Buch macht ordentlich was her, es ist wunderbar bunt – nicht nur das Cover, die Gestaltung hat mir wirklich gut gefallen, man hat sich hier wirklich super viel Mühe gegeben, die Schriftarten sind immer wieder andere, eine wirklich schöne Ansicht!

Eingeteilt ist das Buch in Kapitel wie eben Liebes Ich, Liebe Welt, Liebe, Familie, Verrat, Verlust sowie Danke. Hier findet man dann verschiedene Briefe, die jemand geschrieben hat, an den tumblr-Blog von Emily Trenko geschickt hat und dann dort veröffentlicht wurden – jedoch wohl nie an den eigentlichen Empfänger verschickt wurden. Die Briefe wurden aus dem Amerikanischen ins Deutsche übersetzt, sind inhaltlich wirklich gut verständlich. Von der Sprache her ist jeder Brief anders, aber dennoch absolut gut zu verstehen, man merkt jedoch natürlich, dass jeder Mensch Worte anders benutzt um sich damit auszudrücken, mitzuteilen. Hier hatte ich mir von den Briefen etwas mehr erhofft, klar kann man sich auch selbst Mut machen und sich so den Rücken stärken etc., aber irgendwie hatte ich mir da auch Briefe mit anderem Inhalt erwartet. Mir war das Buch insofern „zu emotional“, d.h. ich kann das Buch nicht am Stück lesen, weil jeder Brief ein bißchen Zeit und Aufmerksamkeit braucht – und es mir dann auch einfach zuviel wird. Es ist mir zuviel der Gefühlsduselei. Es mag manch einem helfen, sich solche Dinge von der Seele zu schreiben, damit der Kopf wieder frei ist, da bin ich mir sicher, aber ich bin dann eben so, dass ich all das nicht lesen muss.

Da man ja die jeweiligen Hintergründe nicht kennt, die dazu bewogen haben solch einen Brief zu schreiben, kann man hier unheimlich viel spekulieren. Dem ein oder anderen mag das gefallen, mir war da zuviel Luft nach oben. Ich habe mir hier scheinbar einfach eine ganz andere Art der Lektüre erwartet, vielleicht auch mal einen eher lustigeren Brief, aber den habe ich so für mich nicht entdecken können.

Die Gestaltung des Buches hat mir ja wirklich super gut gefallen, leider konnte mich das Buch ansonsten nicht so ganz überzeugen. Es gab da Briefe, die haben mir gut gefallen, es ist für mich aber kein Buch, das ich so direkt am Stück lesen kann, einfach weil es mir zu Gefühlsduselig ist, ich hatte mir da für mich etwas mehr erwartet.

Entsprechend kann ich nur 2 von 5 Sternen vergeben und bleibe hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen.

Bewertung vom 27.02.2017
Du bist viel schöner, wenn ich recht habe
Hayers, Johannes;Meier, Mia L.

Du bist viel schöner, wenn ich recht habe


ausgezeichnet

Für das Buch haben Johannes Hayers und Mia L. Meier ganz normale Paare nach ihren besten Beziehungstipps gefragt. Wie man den Partner dazu bringt, den Müll runter zu bringen, Nachts nicht noch zum Essen an den Kühlschrank zu gehen, immer alles besser wissen zu wollen. Diese kurzen Anekdoten sind hier dann jeweils dargestellt – mit Angabe der Vornamen der Paare und des Alters.

Hach, was habe ich mich aufs Lesen dieses Buches gefreut. Denn allein der Titel und die Covergestaltung haben mich schon sehr angesprochen. Und auch inhaltlich sollte es so bleiben, denn das Buch hat mir wirklich gut gefallen, mich gut unterhalten, mir manchen Denkanstoß gegeben, wenngleich solche Beziehungstricks natürlich nicht alles sind im Leben – bzw. ich sowas eigentlich nicht unbedingt selbst anwenden möchte.

Vom Schreibstil her gefällt mir das Buch gut, so sind die vorgestellten Tricks in vier Kategorien eingeteilt, die da lauten: „Innere und äußere Werte“, „Recht und Ordnung“, „Allein ist man weniger zusammen“ und „Kommunikation ist alles… oder nichts“. In den verschiedenen Kapiteln findet man dann zuerst eine kurze thematische Überschrift über die folgende Anekdote (z.B. „Frauen hinterhergucken“), anschließend eine kurze Schilderung des Falls, dann die „Lösung“ („Der Trick: Darauf gepfiffen, Von Caroline, 34, für ihren Freund Tobias, 36“) – sowie die Schilderung. Gelegentlich noch mit einem Nachtrag, wie sich das Ganze dann weiter entwickelt hat oder auch mit ein paar Infos drum herum.

Vom Lesen her war es wirklich angenehm zu lesen, keine großartigen Fremdwörter oder Fachbegriffe, wirklich unterhaltsam, manche geschilderten Fälle kommen einem vielleicht auch bekannt vor, andere wiederum gar nicht. Die Lösungsansätze sind oftmals wirklich kurios, teilweise einfach auch genial simpel und meistens sehr unterhaltsam – wenn man davon liest. Wenn man selbst in der Rolle des „zu Belehrenden“ ist, ist es vielleicht anders, wobei ich denke, dass man im Nachhinein, wenn man weiß, dass es ein Trick war, auch mit schmunzelt.

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, man sollte es nicht zu ernst nehmen, sondern vielleicht lediglich mal als Anregung sehen, wenn einem am Partner etwas nervt – und dann aber im Endeffekt darüber reden. Oder vielleicht doch einen Trick anwenden… Ich wurde hier wirklich gut unterhalten, das Buch ist eine amüsante, locker-leichte Unterhaltung, in die man jederzeit mal reinlesen kann. Am Stück lesen ist nicht nötig, da es sich ja immer wieder um neue kurze Fälle handelt. Von mir gibt es hier für diese kuriose Lektüre mit interessanten Denkanstößen 5 von 5 Sternen sowie eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.02.2017
Die Glücksliste
Woods, Eva

Die Glücksliste


ausgezeichnet

Rachel, gerade 30 Jahre alt, liebt es Listen zu schreiben, Listen bei denen man anschließend abhaken kann, was man getan hat – oder eben einfach sinnieren kann, was woran vielleicht gut ist, was man woran merkt, etc. Nun steckt sie aber mitten in der Scheidung von Dan und da hilft ihr auch die beste Liste nicht weiter. Auf der Suche nach einer Wohnung lernt sie Patrick kennen, der ein Zimmer zu vergeben hat. Zusammen mit ihren Freundinnen, die ihr natürlich auch helfen wollen, legt sie die „zurück ins Leben“-Liste fest, bei der sie bald, auch mit Hilfe von Patrick, schon die ersten Häckchen setzen kann…

Die Glückliste – allein der Buchtitel hat mich ja schon unheimlich neugierig darauf gemacht. Die Beschreibung des Buches klang für mich sehr lesenswert, ein unterhaltendes Buch, das in Richtung „Typische Frauenliteratur“ geht. Und in gewisser Weise war das dann auch so, aber ich würde das Buch nicht als so „ganz typische Frauenliteratur“ einsortieren, in diese Schublade würde ich doch eher etwas seichtere Bücher packen.

Dieses Buch hat mir wirklich gut gefallen, der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, alles wirklich gut verständlich, keine großartigen Fremdwörter oder Fachbegriffe, eine echt angenehme Lektüre, locker-leicht zu lesen – aber dennoch mit Anspruch. Die Geschichte mag mit einer guten Portion Phantasie gespickt sein, aber so ganz extrem wurde da nichts erfunden, finde ich. Denn alles wirkt auch glaubhaft und nicht arg zusammen geschustert.

Der Stil des Buches hat mir gut gefallen, auch der Verlauf der Geschichte. Den ahnt man vielleicht mal kurz vorweg, aber – und das ist das schöne daran – es kommt dann immer doch etwas anders, als man vielleicht vermutet hat. Ich wurde hier wirklich toll unterhalten, habe das Buch ungern aus der Hand gelegt, habe die über 500 Seiten regelrecht verschlungen. Es gibt sowohl emotionale als auch sehr lustige und kuriose Szenen, manchmal auch nachdenkliche Schilderungen, die mir schon sehr gut gefallen haben. Bereits die Schilderung des Berufes bzw. der genauen Tätigkeit, die Rachels Meinung nach wie der unzuverlässigste Beruf in der Welt klingt, ähnlich wie Venushügeldekorateurin oder Zehenagelberaterin (Seite 52), habe ich mich sehr amüsiert.

Alles in allem kann ich dieses Buch wirklich nur empfehlen. Ein unterhaltsames Buch, das locker-leicht geschrieben ist, mir super gut gefallen hat, sich nicht ständig wiederholt, abwechslungsreich ist und eine schöne Geschichte bietet. Angenehme Unterhaltung beim Lesen, wie ich finde.
Von mir gibt es dafür 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 09.02.2017
Low Carb auf die Schnelle
Mengele, Jasmin

Low Carb auf die Schnelle


sehr gut

Zu Beginn des Buches gibt es ein kurzes Vorwort der Autorin, anschließend dann eine Einführung in Low Carb, was hier wie zu beachten ist, anschließend direkt eine Übersicht über zwölf Low Carb-Vorratszutaten, außerdem welche frischen Zutaten empfehlenswert sind. Anschließend werden noch zwölf dafür ausreichende Gewürze aufgeführt sowie Basics für die Low Carb-Küche. Allein diese Übersicht fand ich super gut, ich fand das schon super hilfreich und aber auch interessant zu lesen.

Dann geht es aber endlich los, man findet leckere Frühstücksrezepte wie beispielsweise Pancakes mit Heidelbeeren, einen Low-Carb-Milchreis oder – wer’s herzhaft mag – einen Cheddar-Tassenkuchen.

Die Rezepte sind hier so aufgebaut, dass man zuerst immer eine kleine Info darüber lesen kann (z.B. auch Alternativen, dass Erdbeeren auch lecker dazu schmecken etc.), anschließend die Angaben über die Personenanzahl, für die die Menge gedacht ist, sowie die Zubereitungszeit. Dann folgt die Einteilung der Zutaten in frisch, Vorrat und Gewürze, anschließend in kurzen, knackigen aber gut verständlichen Schritten die Zubereitungserläuterung. Zum Schluß findet man die Nährwerte je Portion angegeben.

Nach den Frühstücksrezepten findet man Rezepte für unterwegs, „to go“, wie man das ja nun so nennt. Neben einem leckeren Club Sandwich und Käsewaffeln mit Schnittlauchdip findet man auch einen leckeren Heidelbeer-Kokos-Shake.
Außerdem: herzhafte Sattmacher, überbackener Senflachs auf Spinat, Hühnchen-Korma, Zucchini-Pfanne. Oder:Freunde zu Gast - leckeren Burger mit Zucchini-Pommes und Chili-Dip Fajita-Tacos.
vorletztes Kapitel- „Couch-Food“, so beispielsweise Guacamole mit Käsecrackern, Parmesan-Nuggets oder auch eine gefüllte Pizzawaffel. Hinten im Buch sind dann die „Sweets“-Rezepte aufgeführt, es gibt leckeres Pancake-Tiramius, Heidelbeereis, Schoko-Mousse oder auch Vanille-Kokos-Bällchen.
Ganz hinten im Buch findet man ein Rezept- und Zutatenverzeichnis sowie ein Stichwortverzeichnis. Was mir an diesem Buch unheimlich gut gefällt ist die Art und Weise, wie man das Buch gestaltet hat. Klar und übersichtlich, schöne, appetitliche Bilder vom Essen, aber nicht mit arg viel Schnick-Schnack. Das finde ich sehr angenehm. Auch die Art und Weise der Zubereitung und der Menge der Zutaten spricht mich sehr an. Gelegentlich war es mir mal ein bißchen zuviel Zucchini, was da so verwendet wurde – und das, obwohl ich Zucchini echt gerne mag! Saisonal ist es eben teilweise auch etwas schwer, Zucchini zu bekommen bzw. zu einem moderaten Preis einzukaufen, dabei aber noch lokal und eben an die Jahreszeiten angepasst einzukaufen bzw. zu kochen… Da hätte ich mir gelegentlich vielleicht noch zwei, drei Worte zu Alternativen gewünscht, beispielsweise dass etwas auch mit diesem oder jenem Gemüse machbar ist.

Ich habe mir auch ein bißchen schwer getan bei manchen Zutaten, mit Xylit habe ich mich einfach noch nicht anfreunden können, außerdem ist beispielsweise Kokosmehl schwer erhältlich.

Dennoch, alles in allem hat mir das Buch gefallen, die Rezepte sind lecker, wirklich gut erklärt, im Großen und Ganzen abwechslungsreich, gut nachzukochen, man wird vielleicht auch einfach mal auf neue Ideen gebracht. Lediglich gab es gelegentlich Wiederholungen was Zutaten angeht, was mir nicht so zugesagt hat, da hätte ich mir noch mehr Abwechslung bzw. Alternativen gewünscht. Von mir gibt’s hier 4 von 5 Sternen sowie eine Empfehlung.

Bewertung vom 02.02.2017
Im Bett mit Marilyn - oder: Sie ist auch wieder da
Deluxe, Colette

Im Bett mit Marilyn - oder: Sie ist auch wieder da


ausgezeichnet

Marilyn Monroe ist wieder da – sie erwacht im Jahr 2012 in Berlin – auf einem einsamen Grundstück in Berlin-Mitte. Wie es der Zufall will nimmt sie sich ein Taxi und wird direkt vom Fahrer beim Doppelgänger-Contest abgeliefert, sozusagen. Nun geht es für Marilyn Monroe wieder so richtig rund, möchte sie doch endlich noch einmal eine ernsthafte Karriere als Schauspielerin hinlegen.

Was mich hier genau erwartet hatte ich nicht mehr so direkt auf dem Schirm, umso verwirrter war ich zu Beginn, denn „Sie ist auch wieder da“ ähnelt ja dem bekannten Buch „Er ist wieder da“, in dem Hitler in der Jetzt-Zeit in Berlin aufwacht. Letzteres Buch kannte ich auch schon, von daher habe ich erst ein bißchen gebraucht bis ich mich so in die Marilyn-Geschichte eingefunden habe, da für mich am Anfang das Buch ein bißchen mit dem „Nachmache“-Stempel versehen war.

Dieser sollte sich aber mit der Zeit lösen, denn ich wurde hier wirklich grandios unterhalten. Es ist immer wieder spannend gewesen noch mehr über die mir bisher eher unbekannte Marilyn Monroe zu erfahren, ich weiß auch, dass ich mich unbedingt noch ein bißchen weiter einlesen möchte und mein Wissen über diese spannende Frau vertiefen mag. Dennoch ging es nicht nur um die Vergangenheit von Marilyn Monroe, sondern es kommt eine durchaus lustige, emotionale Geschichte zustande, die man am Liebsten am Stück lesen möchte.

Vom Schreibstil her hat mir das Buch wirklich gut gefallen, es war angenehm zu lesen, eine locker-leichte Lektüre, die durchaus Anspruch hat, von den Formulierungen her aber nicht anstrengend zu lesen ist. Spannend ist es, dass es manchmal auch nur einseitige kurze Berichte gibt, in denen dann einfach kurz ein „Einwurf“ gegeben wird, der sich um die Geschichte herum auch entwickelt. Außerdem sind hier oftmals Aussagen von Marilyn Monroe selbst oder von Menschen, die gut mit ihr bekannt waren etc. als Untertitel der jeweiligen Kapitelüberschrift zu finden. Ganz hinten im Buch findet man hier auch das Verzeichnis entsprechend.

Mich hat dieses Buch wirklich gut unterhalten, ein wirklich witziges, unterhaltsames Buch, vor allem da die Geschichte auch immer wieder etwas anders als vielleicht gedacht weiter geht. Teilweise wirklich spannend wie ein Krimi und oftmals so dermaßen Satire – genial!

Mir hat das Erstlingswerk von Colette Deluxe super gut gefallen, wenngleich es in gewisser Weise eben die „Er ist wieder da“-Geschichte etwas kopiert. Ich war darüber zuerst etwas irritiert, mir hat es dann aber letztlich super gut gefallen, ein wirklich witziges, unterhaltsames Buch, ich kann hier wirklich nur eine Empfehlung aussprechend und vergebe 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 01.02.2017
Henrietta spürt den Wind
Weeber, Jochen

Henrietta spürt den Wind


sehr gut

Für Henrietta gibt es keine andere Lieblingsbeschäftigung als das Computerspielen. Bis eines Tages ein Ball zu ihr ins Zimmer fliegt und sie Ole, Paulchen und Luise kennen lernt und mit ihnen auf Entdeckungsreise nach draußen geht. Hier merkt sie wohl zum ersten Mal den Unterschied zwischen real und digital.

Kinderbücher mit einer tollen Botschaft finde ich wichtig, gerade in der heutigen Zeit, in der meiner Ansicht nach viel zu viel digital erledigt wird, ist es doch wichtig, dass man den Kindern auch immer wieder aufzeigt wie schön es doch auch mal ohne Computer und Co sein kann.

Von daher war ich hier bei diesem Buch wirklich auf die Umsetzung gespannt, die mir soweit dann auch gut gefällt. Vom Schreibstil gefällt mir das Buch gut, es ist für kleine Kinder verständlich geschrieben, denke aber, dass es maximal für Kinder bis vielleicht sieben Jahre wirklich interessant ist. Darüber hinaus wirkt es vielleicht schon wieder etwas zu „kindisch“. Die Geschichte ist wirklich toll bebildert und man kann allein hier immer wieder zusätzlich etwas heraus lesen, was ich ziemlich gut finde. Von der Länger her war sie bei uns so, dass wir sie direkt am Stück vorgelesen haben, also keine Unterbrechung nötig war, da sie ja doch „nur“ auf 32 Seiten geschrieben steht.

Ich habe hier ein bißchen ein strikteres „Computer spielen ist blöd“ erwartet, sicher bringt man Kinder damit vielleicht auf die Idee, dass sie lieber etwas mit Freunden draußen unternehmen, auf Entdeckungsreise in der Natur gehen, jedoch hätte ich mir hier vielleicht noch einmal eine klarere Aussage gewünscht. Ob Kinder sonst von alleine darauf kommen bezweifle ich ein bißchen.

Dennoch finde ich das Buch ansonsten wirklich gut umgesetzt und habe auch das Gefühl, dass man sich hier wirklich super viel Mühe gegeben hat und die Bilder auch wirklich toll passen, diese wirklich mit viel Liebe gemalt sind. Entsprechend ist es für mich kein Buch, das man nur einmal liest, sondern eines, in das wir definitiv noch öfter rein schauen werden, noch ein paar Mal vorlesen werden, vielleicht aber auch eben noch weitere Überlegungen zu den Bildern anstellen werden. (Wie heißt die Katze? – eine der ersten Fragen bei uns… )

„Henrietta spürt den Wind“ ist ein wirklich tolles und wertvolles Kochbuch welches ich absolut empfehlen kann. Ich vergebe hier 4 von 5 Sternen, da ich mir ein bißchen mehr gewünscht hätte, dass die Botschaft noch eindringlicher ist.

Bewertung vom 26.01.2017
Die Kleidermacherin
Pradas, Núria

Die Kleidermacherin


sehr gut

Barcelona, 1917. Die junge Laia fängt eine Ausbildung in Santa Eulalia an, einem Textilgeschäft in Barcelona. Dabei lernt sie durch Zufall Roser kennen, die Tochter des Inhabers. Zwischen den beiden entsteht eine Freundschaft, die jedoch durch den charismatischen Ferrán die Frauen auf eine harte Probe stellt. Indes soll das traditionsreiche Unternehmen zum ersten modernen Modehaus Spaniens gemacht werden. Über die Geschichte des Santa Eulalia kann man hier einiges nachlesen: http://www.santaeulalia.com/eu/inside-santa-eulalia/historia-en/

Ich hatte nun schon einige Zeit lang keinen historischen Roman mehr gelesen, umso mehr war ich gespannt auf „Die Kleidermacherin“, was ja die Verbindung von historischem Roman mit Mode sein sollte. Zu Beginn habe ich ein bißchen gebraucht bis ich ins Buch kam, was aber nur zwanzig Seiten gebraucht hat.

Vom Schreibstil her gefällt mir das Buch gut, es lässt sich angenehm lesen, man merkt dass es sprachlich durchaus Anspruch hat, was mir gut gefällt. Dennoch ist es nicht schwer zu verstehen. Es kommen immer mal wieder ein paar Fachbegriffe aus dem Textilgeschäft vor, das finde ich aber nur plausibel, da es ja dabei um ein Textilgeschäft geht. Entsprechend kann man sich hier sonst ggf. auch noch ein bißchen schlau machen – da ich aber selbst gelegentlich mit Näharbeiten zu tun habe, war es für mich absolut in Ordnung.

Die Geschichte, die manchmal spontan zu verschiedenen Jahren wechselte, hat mir an und für sich gut gefallen. Es steckt ja doch der ein oder andere Funke Wahrheit dahinter, wohl nicht unbedingt von den Namen her, aber wohl von der Zeitspanne etc. her. (Link unbedingt ansehen, auf dem man etwas über die Geschichte des Santa Eulalia lesen kann!)
Da ich selbst schon in Barcelona war, war es für mich von den Straßennamen her jetzt nicht neues, wie diese benannt sind, ich konnte auch durchaus etwas mit manchen Beschreibungen anfangen, hatte die Stadt quasi vor Augen beim Lesen. Das mag einem Leser, der vielleicht noch nicht dort war, gegebenenfalls schwer fallen. Da hätte ich eine kleine Karte im Klappumschlag gut gefunden – vielleicht einfach für eine kleine Orientierung. Was man hier aber findet, was mir auch gut gefällt, sind alte Fotografien von Damen, die die neue Mode zeigen. Das Cover finde ich übrigens schön gestaltet – in goldenen, „eingestanzten“ Lettern steht da der Buchtitel, unterhalb eine junge, modische gekleidete Dame der damaligen Zeit, samt einer Palme und dem Anblick des alten Barcelona. Ich habe das Buch wohl sehr intensiv in der Hand gehabt – die goldenen Buchstaben verblassen an manchen Stellen ein wenig…

Einzig ein wenig gestört hat mich – auch wenn es historisch eben so war – die Einbindung der spanisch-katalanischen Geschichte, das war mir ein bißchen zu viel, aber das war eben auch meine persönliche Empfindung. Mir war bewusst, dass es da auch früher schon „Probleme“ gegeben hat, die Spanien bzw. Katalanien betreffen, aber so genau wollte ich da manches nicht wissen, aber gut. Es gehört eben auch zur Geschichte dazu.

Wer eine schöne, interessante Familiengeschichte lesen mag, die einen wahren historischen Kern hat, in der Mode auch noch eine Rolle spielt, dem kann ich dieses Buch absolut empfehlen. Ich vergebe hier 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 19.01.2017
Haarsträubend!
Burgwächter, Till

Haarsträubend!


gut

Im Buch schildert Till Burgwächter die lustigsten und skurrilsten Geschichten, die es so über Frisuren, Frisörbesuche und alles was damit verbunden ist gibt. Außerdem gibt’s eine kleine nicht ganz ernstzunehmende Frisurenkunde sowie Historisches zu lesen.

Ein Buch mit Geschichten aus dem Friseursalon, ja, ich war wirklich gespannt was mich da erwartet. Entsprechend hatte ich wohl direkt so meine eigene Erwartung, die allerdings leider nicht so ganz getroffen wurde. Aber mal langsam.

Eingeteilt ist dieses Buch in die verschiedensten Kapitel, so gibt es zuerst einmal eine kleine alphabetische Einführung in Frisurenkunde, was ich durchaus sehr witzig, aber auch interessant geschrieben fand. Weiter geht es mit Historischem über das Frisierhandwerk, anschließend erfährt man einiges über Kinder oder auch Promis beim Frisör, amüsante Namen der verschiedensten Frisierstuben, über Gerichtsprozesse wegen verkorkster Frisuren, kann sich mit „Zwölf Sätzen, die man beim Frisör niemals sagen sollte“ weiterbilden und schließlich noch etwas nicht ganz ernst zu nehmendes über das jeweilige Sternzeichen und damit verbundene Frisur- bzw. Haartipps etc. lesen.

Die Einteilung gefällt mir gut, größtenteils auch der Schreib- und Sprachstil, der durchaus gut verständlich ist, mir aber manchmal von der Art und Weise nicht so gefallen hat. Manches ist ein bißchen komisch um- bzw. beschrieben, Fachbegriffe oder Fremdwörter gab es nicht großartig, ja. Ich wurde einfach nicht hundertprozentig warm mit dem Stil, es war kein „das Buch aufsaugen“, sondern ein lapidares „immer mal wieder reinlesen“.

Von den Geschichten hatte ich mir ein bißchen mehr erwartet, vielleicht wirkliche Geschichten im Sinne von Kapitel für Kapitel eine lustige, kurze Geschichte – gerne auch mehrere zu einem Thema. Aber so werden halt immer mal kurze Anekdoten im Buch erzählt und das war es dann auch eher schon. Das fand ich ein bißchen schade. Da hatte ich mir mehr Unterhaltung erwartet.

Dennoch war es ein amüsantes Buch, ich habe spannendes über so manche Frisur erfahren, wenngleich man dabei natürlich nicht alles wirklich für bare Münze nehmen darf, was man dem Autor aber auch anmerkt. Für mich war das eine Lektüre, die unterhaltsam war, die ich aber nicht unbedingt am Stück lesen musste, dafür war es einfach nicht spannend gut, nicht überzeugend genug für mich. Entsprechend bin ich hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen und vergebe hier 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 13.01.2017
Geheimzutat Liebe / Taste of Love Bd.1
Anderson, Poppy J.

Geheimzutat Liebe / Taste of Love Bd.1


ausgezeichnet

Andrew führt in Boston erfolgreich sein eigenes Restaurant schon in jungen Jahren. Der Vater hätte es gerne gesehen, dass er auch Anwalt wird, jedoch hat Andrew, genannt Drew, sich fürs Kochen entschieden. Als er sich eine Auszeit nimmt landet er durch einen Autounfall bei Brooke, die ein kleines Restaurant ihres Vaters weiterführt und hier mit Leidenschaft kocht, jedoch einiges an ihrem Restaurant „Crab Inn“ mal renovieren müsste. Drew gefällt Brooke sehr, doch das will sie sich wohl nicht eingestehen…

Ich bin ja bei Büchern durchaus offen was die verschiedenen Genres angeht, habe natürlich meine Favoriten, wechsle da aber immer gerne mal durch. Entsprechend war ich gespannt was mich bei „Geheimzutat Liebe“ erwartet. Die Aufmachung gefällt mir schon mal sehr gut, das Cover ist super ansprechend, ich mag es, wenn man merkt, dass man sich wirklich Mühe gemacht hat, hier ist ja wohl eine Schieferplatte die Grundlage gewesen, auf die man dann z.B. mit roten Pfefferkörnern „Liebe“ gelegt hat, etwas Salz darauf gestreut hat, verschiedene Küchenutensilien und Zutaten aufgemalt hat, einen Kochlöffel aus Holz mit roten Pfefferkörnern abgebildet hat. Das finde ich echt schön gemacht.

Die Geschichte an sich klang interessant, unterhaltsam und vielversprechend. Bei der Umsetzung bin ich ein wenig enttäuscht, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich habe mir vielleicht einfach mehr erwartet. Aber mal langsam.

Sprachlich gefällt mir das Buch gut, locker-leicht geschrieben, gut verständlich, kein komplizierter Satzbau, wirklich super zu lesen. Würde ich so in die Kategorie „Frauenliteratur“ eintakten, auch inhaltlich. (Wer meint, dass „Frauenliteratur“ abwertend gemeint ist – keinesfalls! Aber ich glaube nicht, dass das ein Buch für Männer wäre.) Durch die angenehme Sprache lässt sich das Buch wirklich gut und flott lesen, jedoch hatte ich das Gefühl, dass man den Inhalt auch einfach auf weniger Seiten widergeben könnte, mir kam es so in die Länge gezogen vor. Ich habe lieber ein Buch mit toll geschriebenen 221 Seiten als 380 Seiten bei denen ich kurz davor bin mit dem Lesen aufzuhören.

Beim Lesen hatte ich leider öfter das Gefühl, dass ich die weitere Geschichte bzw. den Verlauf schon „kenne“, immer wieder eine Ahnung wie es weiter gehen könnte, was sich durchaus auch bestätigt hat. Das finde ich schade, ich werde beim Lesen immer wieder gerne überrascht.

Generell wurde ich beim Lesen also wenig überrascht, dafür wird man durchaus gut unterhalten, es gibt immer wieder mal emotionale Momente, lustige und skurrile Szenen, also durch die Bank weg abwechslungsreich. Ich lese gerne übers Kochen, koche selbst auch gerne und probiere immer wieder neue Rezepte aus, entsprechend hätte ich hier gerne noch mehr darüber erfahren, vielleicht zwischendurch das ein oder andere Rezept „mitgeteilt“ bekommen (ginge ja z.B. über die Ansage von Brooke an Drew – „du musst zwei Karotten klein schneiden, …“ ). Das hätte mich noch sehr begeistert…

Ansonsten bin ich ein wenig zwiegespalten, ich hätte mir hier eine Lektüre gewünscht, die sich nicht so sehr in die Länge zieht und dann nicht so vorhersehbar ist. Entsprechend vergebe ich hier 2 von 5 Sternen und bleibe hinsichtlich einer Empfehlung unentschlossen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.