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Bella von www.bellaswonderworld.de
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Karlsruhe
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Ich bin 31 Jahre alt und mein größtes Hobby ist das Lesen. Ich verschlinge alle möglichen Titel querbeet durch die verschiedensten Genres. Meine Leseleidenschaft teile ich mit anderen Lesebegeisterten auf meinem Blog www.bellaswonderworld.de

Bewertungen

Insgesamt 1143 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2010
Little Brother
Doctorow, Cory

Little Brother


ausgezeichnet

Der 17-jährige Marcus, im Cyberspace besser unter dem Namen w1n5t0n bekannt, lebt mit seinen Eltern in San Francisco. Als er sich mal wieder gemeinsam mit seinen besten Freunden aus dem Unterricht stiehlt um das Reality Spiel "Harajuku Fun Madness" zu spielen, gelangen sie bis zur Bay Bridge. Marcus und seine Freunde geraten mitten in einen Anschlag von Terroristen, die die Bay Bridge in die Luft sprengen wollen.

Agenten der Heimatschutzbehörde halten Marcus und seine Freunde für verdächtig, und verschleppten sie auf ein geheimes Gefängnis auf einer Insel. Dort werden sie tagelang unter schlimmsten Bedingungen verhört, gedemütigt, schikaniert und erniedrigt. Besonders schlimm nehmen sie Marcus in die Mangel.

Endlich wieder in Freiheit muss Marcus feststellen, dass sich seine geliebtes Land immer mehr in einen Überwachungsstaat verwandelt. Überall wird er durch Kameras, Schritterkennungssysteme und Chips kontrolliert. Von jedem Bürger werden anhand dieser Daten Durchschnittsmuster erstellt. Jeder Bürger der von diesem Muster abweicht ist ein potenzieller Terrorist der von der Heimatschutzbehörde aufgegriffen und verhört wird.

Marcus kann einfach nicht aktzeptieren wie sehr der Staat seine Menschenrechte und seine Freiheit unterbindet. Vor allem der Verlust seines besten Freundes Darryl, durch die Heimatschutzbehörde, treibt ihn an gegen die Sicherheitsbehörden zu kämpfen.

Zusammen mit vielen anderen Jugendlichen bildet Marcus eine Untergrundorganisation, die durch Nutzung neuer Medien die staatliche Überwachungssystem manipuliert und die Regierung stürzen will.

Cory Doctorow spricht in seinem Science Fiction Roman "Little Brother" ein leider nicht nur fiktives Thema an: Terroristen die durch eine übergreifende Installation von Sicherheitssystemen bekämpft werden. Im Mittelpunkt dieses realitätsnahen Ereignisses steht der 17-jährige Marcus. Wie jeder Jugendliche liebt er seine Freiheit und seine Freunde über alles. Als ihm beides genommen wird sieht er keinen anderen Weg als sich gegen die Staatssicherheit zu wehren.

Der Autor übermittelt durch seine gute Recherche glaubwürdig die Möglichkeiten der heutigen Überwachungssysteme, aber auch die Tatsache das diese Systeme nie sicher sein werden vor Hackern. Cory Doctorow stellt die Hacker in "Little Brother" keineswegs negativ dar, sondern spricht die Wichtigkeit von diesen an. In dem Nachwort von Andrew Huang (einem Xbox-Hacker) und dem Sicherheitsexperten Bruce Schneider, bekommt man einen noch eindrücklicheren Überblick über die Bedeutung von Sicherheit und Hackern in unserer Gesellschaft, was mich als Leser fasziniert und gefesselt hat.

"Little Brother" ist nicht nur ausgestatte mit technischen Details und einem gut recherchierten fachlichen Hintergrund, sondern überzeugt auch durch seine facettenreichen Charakteren. Der Hauptprotagonist Marcus durchlebt die typische Zeit eines Teenagers für den Freunde, Spiele und seine Familie im Vordergrund stehen. Dadurch das Cory Doctorow Emotionen, Gedankengänge und sogar die Sprache (Cybersprache etc.) mit einbezieht wirk "Little Brother" noch realistischer und authentischer.

Gespannt verfolgt der Leser die gigantischen Auswirkungen des Terroranschlags auf den Staat und die Sicherheitsbehörden. Besonders schockierend fand ich die Tatsache, dass die Überwachungssysteme wie sie Cory Doctorow beschreibt, schon lange nicht mehr zu den SciFi-Elementen von Autoren gehören sondern Wirklichkeit geworden sind. Die Reaktion von Markus' Vater spiegelt nur allzu deutlich wie die Bevölkerung aus lauter Angst um Kinder, Verwandte etc. reagiert. Man unterwirft sich der staatlichen Sicherheit um seine Kinder, Verwandten und Partner zu schützen ohne den Hintergedanken das einem somit die wichtigsten Menschenrechte geraubt werden!

Mein Fazit:

Authentisch und erschreckend realitätsnah! Cory Doctorows "Little Brother" stellt den Einfluss von Terrorismus und staatlicher Sicherheit aus einem beängstigendem Blickwinkel dar.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2010
Biss einer weint
Frau Meier

Biss einer weint


sehr gut

"Bis(s) einer weint" ist wie der Titel schon vermuten lässt, eine Parodie zu Stephenie Meyers Bestseller "Bis(s) zum Morgengrauen". Frau Meier lässt die Liebesgeschichte zwischen Edwarz und Belle in einem völlig neuen Licht erscheinen.

An Belles erstem Schultag lernt sie den mysteriösen Edwarz kennen, sofort sieht sie in ihm etwas besonderes und entscheidet, damit er perfekt in ihr Beuteschema "Vampir" passt. An allen Ecken und Enden sieht sie in ihm übernatürliche Eigenschaften und versucht mit allen Mitteln mit ihm zusammen zu kommen.

Edwarz und Belle verbringen immer mehr Zeit gemeinsam, so das in Belle schnell der Wunsch heranwächst von Edwarz gebissen zu werden. Doch dieser ahnt weder von Belles Vorhaben noch von ihren Gedanken das er ein Vampir ist etwas...

Da ich selbst ein großer Fan von Stephenie Meyers Twilight Saga bin, habe ich mich schwer getan mit der Entscheidung ob ich Frau Meiers Parodie lesen soll. Doch nachdem ich in der Leseprobe geschmöckert hatte, wollte ich unbedingt wissen was sich die Autorin noch so alles in Hinsicht auf die Twilight-Vampire hat einfallen lassen. Eines kann ich schonmal vorab sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

Frau Meier stellt die Handlung aus der Bestsellersaga wunderbar überspitzt dar und gibt dem ganzen mit Ihren lustigen Charakteren den letzten Schliff. Wie es oftmals in solchen Parodien der Fall ist, wird auch bei "Bis(s) einer weint" die Originalvorlage "Bis(s) zum Morgengrauen" zynisch betrachtet und vollkommen überzogen wiedergegeben.

Die Autorin bindet in ihr Werk viele Anspielungen auf Charaktere und Handlungzüge mit ein, die verzerrt und teilweise total verkehrt wiedergegeben werden. So spricht Frau Meier das an was auch schon Kritiker bemängelt haben wie z. B. Widersprüchlichkeiten, Schlichtheit der Charakterzüge, Antifeminismus, leicht vorhersehbares Ende etc.

Da ich das Buch von Frau Meyer kenne, musste ich beim lesen der Parodie fast unentwegt grinsen (bzw. schmunzeln). "Bis(s) einer weint" ist für jeden Bis(s)-Fan, der auch mal über seine geliebten Charaktere lachen möchte, eine wunderbar unterhaltsame Lektüre!

Mein Fazit:

Übertrieben witzig und zynisch. Eine gelungene Parodie mit Lachgarantie!

24 von 28 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2010
Alica
Hennen, Bernhard

Alica


ausgezeichnet

Alica soll die Weihnachtsferien auf dem Rittergut ihrer Großeltern Maria und Carl verbringen. Zuerst ist die Vierzehnjährige nicht sehr erfreut darüber, da sie sich es todlangweilig weit draußen auf dem Land vorstellt. Angekommen auf dem Gut in der Eifel begegnet Alica einem Geisterfalken der dort sein Unwesen treibt. Zusammen mit dem Heinzelmann Wallerich und der Möwe Schnapper wollen sie den mysteriösen Falken erlösen.

Bernhard Hennens Fantasyroman "Alica" spielt in der Gegenwart und handelt von der 14-jährigen Alica die sich auf die Reise zu ihren Großeltern macht. Diese leben auf einen großen Rittergut in dem ein Geisterfalke spukt. Kaum am Ferienziel angekommen wird Alica von dem Heinzelmann Wallerich und der Möwe Schnapper, die man auch aus Bernhard Hennens "Nebenan" kennt, begrüßt. Gemeinsam beschließen sie den Geisterfalken zu erlösen um die Umgebung wieder sicher für die Menschen zu machen.

Wallerich und Alica machen sich auf den Weg nach Nebenan um die Hexe Knuper zu besuchen. Sie hoffen bei ihr mehr über den Ursprung des Falkens und den Grund seines Geisterdarseins herauszufinden. In einem Alleingang trifft Alica auf die dunkle Königin die sie direkt ins Jahr 1812 schickt.

Als Geist trifft Alica dort auf einen jungen Husarenjungen zu dem der Geisterfalke gehört. Obwohl der Husarnjunge François kaum deutsch kann lernen sich die beiden näher kennen und lieben. Leider währt der Aufenthalt von Alica im 19. Jahrhundert nicht lange und die dunkle Königin stellt sie vor eine schwierige Wahl...

Bernhard Hennen bringt in seinem Jugendroman einige aus "Nebenan" bekannte Charaktere mit ein. Den Roman muss man jedoch nicht gelesen haben da diese Figuren nur eine Nebenrolle in "Alica" spielen.

Schon nach den ersten Kapiteln wird klar das "Alica" ein ernsteres Fantasywerk mit historischem Hintergrund ist. Im Gegensatz dazu ist "Nebenan" eine eher lockere und humorvolle Lektüre die die Gesellschaft unter die Lupe nimmt.

Bernhard Hennen verwebt die mystische Geschichte um den Geisterfalken mit der Historik der Eifel, in der sich das Rittergut befindet. Man erfährt so einiges über die Husaren und deren Feldzüge Anfang des 19. Jahrhunderts. Da Alica durch eine Zeitreise in dieses Zeitalter gelangt wird die historische Geschichte lebendig.

Mit "Alica" hat Bernhard Hennen einen farbenfrohen Fantasyroman erschaffen der nicht nur jugendlichen sondern auch junggebliebenen Erwachsenen gefallen wird. Die Mischung aus Romantik, die jedoch nicht kitschig wirkt, und den historischen Franzosenfeldzügen macht den Roman abwechslungsreich und spannend.

Das Ende ist ziemlich offen gehalten und lässt auf eine spektakuläre Fortsetzung hoffen!

Mein Fazit:

Romantische Fantasy mit historischem Hintergrund die fesselt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2010
Böses Mädchen
Nothomb, Amélie

Böses Mädchen


sehr gut

Die 16-jährige Blanche ist ein schüchternes junges Mädchen ohne Selbstwertgefühl, die sich mitten im Selbstfindungsprozess befindet. Als totale Einzelgängerin beginnt sie ihr Politikstudium an der Uni.

Blanche sehnt sich zutiefst nach einer Freundschaft ja vielleicht sogar einer Seelenverwandten mit der sie all ihre Gedanken teilen kann. Als die äußerst attraktive und extrovertierte Christa, die allseitsbeliebt ist sich mit ihr unterhält hofft Blance, dass das die langersehnte Freunschaft ist. Schnell wird jedoch klar das Christa nicht das ist was die anderen in ihr sehen.

Blanche ist überglücklich als die allseitsbeliebte Christa auf sie zukommt und sich mit ihr unterhält. Aus lauter Vorfreude auf das zarte Pflänzchen ihrer Freundschaft bietet sie Christa an immer Montags bei ihr und ihren Eltern zu übernachen, das sie nicht den weiten Anfahrtsweg auf sich nehmen muss um die Vorlesungen besuchen zu können.

Christa wikelt durch ihre spezielle Art und Weise auch Blanche's Eltern um den kleinen Finger. Schon nach ihrem ersten Besuch schwärmen sie total für Blanche's erster Freundin und bieten ihr an die ganze Woche über bei ihnen zu wohnen.

Blanche bemerkt schnell das Christa für sie nicht das Gute verkörpert, denn kaum sind die beiden alleine lernt man Christas wahres ich kennen: die Antichrista die sogleich das vollkommene Gegenteil von der attraktiven und einlullenden Christa ist. Antichrista wird zu Blanches Albtraum, da sie täglich von ihr terrorisiert, gemobbt und gedemütigt wird. Als wie das nicht schon genug wäre schlagen sich immer wieder Blanches Eltern auf Christas Seite. Verschüchtert zieht sie Blanche sich immer mehr in sich zurück bis sie eine Entdeckung macht die alles ändert!

Amèlie Nothombs Erzählung erinnert einen Stark an eine der wichtigsten pubertären Stadien, in dem der Jugendliche zu seinem Selbst findet. Die Hauptcharaktere Blanche ist introvertiert und lebt ohne jegliche Freunde zurückgezogen in ihrer eigenen Welt. Zu Anfang zeigt sich Blanche als liebenswürdige Einsiedlerin deren sehnlichster Wunsch eine tiefe Freundschaft zu einem andern Mädchen darstellt. Als sie mit Christa in Kontakt kommt kehrt sich schon bald eine sehr zynische Seite von Blanche ans Licht. Da jederman (auch Blanches Eltern) Christa vergöttert und nur Blanche die böse Seite an ihr wahrnimmt gerät sie immer mehr in einen Konflikt mit sich. Sie stellt sich oftmals die Frage ob es an ihr und ihrer Wahrnehmung liegt und nicht sie die boshafte Natur ist. Amèlie Nothomb schmückt ihren Roman mit scharfzüngigen Dialogen, die mir als Leser sehr gut gefallen haben und der ganzen Geschichte den letzten Schliff geben.

"Böses Mädchen" lässt sich durch seine leichte Art und Weise rasch lesen. Die Autorin haucht aber erst durch ihre Scharfzüngigkeit, einer dunklen Seite und ihrer Wortgewandtheit dem ganzen Leben ein.

Den Charakter Blanches fand ich am Anfang ziemlich einfältig, erst als sie beschließt Christa hinterherzuspioniern entwickelt sie eine Charakterstärke die mir an ihr sehr gut gefällt. Wenn man jetzt jedoch glaubt das die Besatzung von Antichrista über Blache beendet ist der wird sein blaues Wunder erleben....

Der Abschluss der Geschichte kam ziemlich abrupt und abgehackt daher. Ich hätte mir mehr von Blanche erwartet und war sehr enttäuscht über das schnelle Ende.

Mein Fazit:

Eine unterhaltsame Lektüre mitten aus dem Leben eines 16-jährigen Mädchens.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2010
Der Kuss des Engels
Lukas, Sarah

Der Kuss des Engels


sehr gut

Die 24-jährige Sophie Bachmann zieht es nach Paris, um Abstand von ihrem Schmerz zu nehmen. Ihr Verlobter Rafael (kurz Rafe) wurde auf einer Mission in Kulumbien getötet und hinterlässt in Sophies Leben ein tiefes Loch.

In Paris lebt Sophie bei Madame Guimard ,einer Bekannten ihrer Eltern, und versucht durch ein Fremdsprachenseminar Zetreuung zu finden. Doch eines Abends erkennt sie auf der Straße in einem der Passanten Rafael. Voller Erwartungen und Hoffnungen macht sich Sophie auf die Suche nach ihrem vermeindlich toten Geliebten...und findet ihn, doch Rafael hat sich verändert. Zuerst glaubt sie an Amnesie doch schon bald wird sie in die mystische Welt der gefallenen Engel und Dämonen gezogen.

Sarah Lukas erzählt in ihrem Debütroman "Der Kuss des Engels" eine magische Geschichte voller Mythen und Sagen um die gefallenen Engel. Die 24-jährige Sophie ist eine junge Frau die mitten aus dem Leben gerissen wurde als ihr Verlobter Rafael getötet wird. Im schönen Paris sucht Sophie nach Zerstreuung. Gleich zu Beginn kann ich mich in die Lage der Protagonistin hineinversetzen und erlebe die schmerzliche Geschichte hautnah mit.

Als Sophie auf ihren totgeglaubten Verlobten trifft begegnen sich zwei Welten. Sophie erfährt jedoch erst durch Jean Méric von der Existenz der gefallenen Engel, der sie zugleich vor diesen verführerischen Dämonen warnt. In Sophie beginnt ein Kampf der Gefühle...am liebsten würde sie mit Rafael ihr Leben weiterführen, doch als er sein wahres dämonisches Gesicht enthüllt zerfressen sie Zweifel. Schlussendlich ringt sich Sophie dazu durch Rafael zu vertrauen, und will ihn erlösen. Bei diesem Versuch gerät sie in die Fänge von bösen Dämonen.

Die Autorin schafft es im Roman immer wieder spannende Faktoren mit einzubinden und so den Leser zu fesseln. Interessant an Sarah Lukas Roman finde ich vor allem die Persönlichkeit von Rafael. Man weiß nie genau ob er ein guter Engel ist der Sophie noch immer über alles liebt, oder ob der Dämon ihn und seine Gefühle kontrolliert. Aber auch Jean Mèric zieht den Leser mit seinem unglaublichen Wissen über die Mythen der Engel in den Bann.

Als ich den Klappentext von "Der Kuss des Engels" gelesen hatte, habe ich mich auf eine romantische und eher kitschige Story vorbereitet, doch der Schein trügt. Nach den ersten Kapiteln wird klar dass es vorangig um Sophies Schmerz über den Verlust ihres Verlobten geht. Als sie ihm wiederbegegnet wendet sich der Roman komplett in eine spannende Jagd kombiniert mit einem wilden Gefühlskarussell.

Mein Fazit:

Sarah Lukas ist es in ihrem Debütroman gelungen Romantik, Spannung und Mythos zu verweben und die Frage aufzuwerfen woher das Böse in der Welt kommt.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2010
Hinter dem Augenblick / Elfenseele Trilogie Bd.1
Harrison, Michelle

Hinter dem Augenblick / Elfenseele Trilogie Bd.1


sehr gut

Die 13-jährige Tanya hat das zweite Gesicht, durch diese veerbte Gabe ist es ihr möglich Elfen, Feen und Kobolde zu sehen. Doch sie ist gezwungen diese Gabe geheim zu halten, sonst droht ihr eine Bestrafung durch die Elfen die sie bewachen.

Als Tanya eines Nachts dem Angriff der Elfen schutzlos ausgeliefert ist, sieht ihre Mutter keine andere Wahl als Tanya für ein paar Wochen zu ihrer Großmutter nach Elvesden Manor zu schicken. Da das 13-jährige Mädchen sich bei ihrer Großmutter nicht gerade wohlfühlt graut ihr davor so lange ins Exil geschickt zu werden.

Angekommen in Elvesden Manor wird Tanya erneut mit Kobolden und Elfen konfrontiert. Sie muss mehr denn je darauf acht geben ihre Gabe niemanden anzuvertrauen, was ihr ziemlich schwer fällt da ihr Fabian (ein Junge in ihrem Alter) oftmals hinterherspioniert und sie beobachte. Zusammen müssen die beiden große Abenteuer bestehen...

Michelle Harrison startet mit "Hinter dem Augenblick" die magische und bezaubernde Fantasyreihe Elfenseele. Durch die leicht verständliche Schreibweise und den einfachen Satzbau bemerkt man ziemlich schnell das dieser Roman hauptsächlich für Kinder und Jugendliche gedacht ist. Trotzdem hat mich die bezaubernde Welt der Elfen und Kobolde in seinen Bann gezogen, und ich habe gespannt verfolgt wie Tanya und Fabian ihr Abenteuer im Henkerswald meistern.

Die Charaktere die Michelle Harrison in "Hinter dem Augenblick" erschafft sind typische Kinder bzw. Jugendliche von denen Tanya eine besondere Gabe hat: das zweite Gesicht. Magisch und mystisch zugleich schildert die Autorin die verschiedensten Elfen, Kobolde und Feen. So gibt es eine Küchenfee die aufpasst das die Milch nicht überkocht, einen Abflusskobold der so diebisch ist wie eine Elster und alls was glitzert und glänzt mit sich nimmt.

Sehr gut gefallen haben mir die traditionellen Beschreibungen der Verteidigungsmöglichkeiten gegen Elfen und Kobolde. Die Fantasie des Lesers wird durch die detaillierte und farbenfrohe Beschreibungen der Autorin immer mehr angereizt und lässt vor dem inneren Auge eine neue Welt entstehen.

Mein Fazit:

Eine bezauberne Geschichte über Elfen, Kobolde und Feen und ein Mädchen das die Fähigkeit hat diese zu sehen. Michelle Harrison's Fantasyroman regt nicht nur die Fantasie von Kindern und Jugendlichen an sondern entführt auch Erwachsene in eine magische Welt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2010
Das Bildnis des Dorian Gray
Wilde, Oscar

Das Bildnis des Dorian Gray


ausgezeichnet

Oscar Wildes" Das Bildnis des Dorian Gray" handelt von einem schönen Jüngling der in die feine Gesellschaft Londons durch den bekannten und beliebten Maler Basil Hallward eingeführt wird.

Die makellose Schönheit und seelische Reinheit von Dorian Gray ziehen Basil Hallward wie magnetisch an. Immer wieder malt er seine "Muse" in den verschiedensten Rollen, bis er eines Tages sein größtes Meisterwerk vollendet: Das Bildnis des Dorian Gray.

Zu dieser Zeit treibt sich der Dandy Lord Henry Wotton im Attelier des Malers herum und macht so Bekanntschaft mit schönen Jüngling. Durch Lord Henry's zynische und weltgewandte Art zieht er den unerfahrenen Dorian in seinen Bann. Als dieser erkennt damit ihm mit seiner jugendlichen Schönheit die ganze Welt offen steht wünscht er nichts sehnlicher als das er niemals altern wird. In einem unbedachten Moment wünscht Dorian sich, dass sein Bildnis und nicht er den Verfall seiner Selle zu tragen hat.

Je mehr Lord Henry's Einfluss auf Dorian zunimmt desto tiefer gerät dieser in die Höhle der Versuchung weltlicher Dinge, und führt schon bald ein ausschweifendes und rücksichtsloses Leben. Doch sein Antlitzt bleigt so jung und gutaussehend wie zu Beginn seiner Jugend, einzig sein Bildnis spiegelt die grausamen Züge seiner Taten und den Verfall seiner Seele.

Oscar Wild erregte 1890 als sein Roman das erste Mal veröffentlicht wurde starkes Aufsehen und wurde aufgrund seiner Hauptthemen der Moralität von Sinnlichkeiten und Hedonismus im viktorianischen Zeitalter als anrüchig bezeichnet. Ein weiteres aufsehenerregendes Thema des Romans ist die zynische Darstellung des Verfalls (auch Dekadenz genannt) der Gesellschaft in der englischen Oberschicht und die Kunstanschauung bzw. Lebenshaltung (Ästhetizismus) in der viktorianischen Zeit.

Die Figur des ästhetisch überlegenen Dandys Lord Henry Wotton zielt oftmals auf Haltung von Dandys wie auch die moralische verantwortlungslosigkeit der englischen Oberschicht ab. Oscar Wilde verleiht der wohl verblüffensten Charaktere neben Dorian Gray, Lord Henry Wotton, eine fast schon kokettierende und selbsironische Sprechweise und geht mit einem unglaublichen Scharfsinn gegen die Moralsucht der Gesellschaft an.

"Das Bildnis des Dorian Gray" verfasste Oscar Wilde in einer schönen prosaischen Sprache, die den Leser leicht in das viktorianische Zeitalter eintauchen lassen. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen spricht er anrüchige Themen wie Homosexualität, Dandytum und die Moralsucht der Gesellschaft an.

Neben all dem Zynismus und Ironie verleiht Oscar Wilde seinem Werk einen Hauch fantastischer Elemente (wie z. B. den Pakt den Dorian Gray mit seinem Wunsch schließt) die stark an die Schauerromane des 18. und 19 Jahrhunderts erinnern.

Mein Fazit:

Oscar Wildes "Das Bildnis des Dorian Gray" hat sich durch seine herrlich zynische und ironische Art in mein Herz geschlichen und ist nun in dem Regal meiner Lieblingsbücher sicher eingereiht.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2010
Alice und ich
Benjamin, Melanie

Alice und ich


ausgezeichnet

"Alice und ich" erzählt die Geschichte der Alice Liddell. Schon in jungen Jahren ist Alice ein sehr aufgewecktes Mädchen. Oft verbringt sie mit ihrem Schwestern Ina und Edith und ihrem Kindermädchen die Nachmittage. Als Alice sieben Jahre alt ist gesellt sich immer öfter der Mathematikdozent Charles Lutwidge Dodgson (Lewis Carroll) zu den Damen um mit ihnen Ausflüge zu unternehmen, ihnen Geschichten zu erzählen und sie zu fotografieren.

Zwischen Alice und Mr. Dodgson entwickelt sich schon früh ein festes Band der Freundschaft. Als Alice sieben Jahre alt ist fotografiert er sie (knapp bekleidet) als Zigeunermädchen, wie sie im Garten herumtollt. An einem anderen Tag bei einem Ruderausflug erzählt Mr. Dodgson die Geschichte von Alice im Wunderland. Die kleine Alice ist begeistert von der wunderschönen Geschichte in der sie die Hauptrolle übernimmt und bittet Mr. Dodgson immer wieder diese aufzuschreiben.

Doch schon bald kommt es zum Bruch zwischen der Familie Liddell und Mr. Dodgson. Es kursieren viele Gerüchte und Spekulationen über diesen Vorfall, doch Alice und ihre Eltern äußern sich nicht dazu.

Einige Jahre später lernt Alice den jungen Prinz Leopold kennen und verliebt sich unsterblich in ihn. Da auch der Prinz nicht mehr ohne Alice leben kann scheint einer Heirat nichts im Wege zu stehen, doch als die Gerüchteküche über den Vorfall zwischen Alice und Mr. Dodgson ins Königshaus schwappt bleibt Alice das Wunderland versagt....

Die amerikanische Autorin Melanie Benjamin kam durch eine Freundin auf die Idee über die Entstehungsgeschichte von Alice im Wunderland zu recherchieren. Rund um die gesammelten Daten erschafft Melanie Benjamin ein mitreisendes Werk über das Leben von Alice Liddell.

Der Roman ist aus der Ich-Perspektive (Alice) geschrieben. Von ihren Kindertagen an verfolgt man die Gefühle die sich in ihr abspielen. Von Alice's kindlicher Freude über die Entstehung der tiefen Gefühle zu Mr. Dodgson, die sie in so jungen Jahren noch gar nicht richtig deuten kann, rutscht Alice in eine Situation die ihr Leben verändert und sie dazu zwingt schneller erwachsen zu werden wie ihr eigenltich lieb ist. Nun schildert die Autorin die Gedanken und Gefühle einer jungen Frau die sich unsterblich in den Prinzen verliebt. Viele Momente des haderns und des nachgrübelns über die Vergangenheit und vor allem über den Ursprung des Bruchs zwischen Mr. Dodgson und ihrer Familie macht Alice zu schaffen. Immer wieder habe ich mich gefragt was zwischen ihnen passiert sein mag....und konnte mich so sehr gut in die Rolle der Alice hineinversetzen.

Gefesselt von der spannenden Schreibweise der Autorin durchlebt man als Leser die ganz eigene Welt der Alice Liddell. Viele Schicksalsschläge muss sie im Lauf ihrer Jugend aber auch ihres Erwachsenenlebens einstecken. Zuerst verliert sie ihre große Liebe Leo und als sie dann doch noch heiratet schenkt sie ihrem Mann drei Jungen wovon zwei im Krieg sterben werden. Melanie Benjamin beschreibt all diese schweren Momente mit so viel Emotionen dass mir mehr als einmal der Atem stockte und Tränen aus meinen Augen kullerten.

Im ganzen betrachtet hat mir "Alice und ich" einige schöne Lesestunden beschert, obwohl ich zu Anfang etwas ganz anderes von dem Buch erwartet hätte. Eigentlich bin ich mit dem Eindruck an das Buch herangegangen das sich mystische vielleicht auch magische Ereignisse um das Leben der Alice ranken, doch schon nach einigen Seiten wusste ich das ich es hier mit etwas ganz anderem zu tun hatte...einer richtigen Lebensgeschichte.

Mein Fazit:

Was steckt hinter der Enstehung des Kinderbuchklassikers "Alice im Wunderland"? In Melanie Bejamin's fesselndem Roman erfährt man einfach alles über das Mädchen das im Wunderland war und dem es dennoch verfährt bleiben sollte.

Bewertung vom 20.05.2010
Axolotl Roadkill
Hegemann, Helene

Axolotl Roadkill


weniger gut

"Axolotl Roadkill" ist ein grotesker Roman über die von Wahnvorstellungen geplagte Jugend der 16 jährigen Mifti. Seit dem Tod ihrer Mutter lebt Mifti mit ihrem Halbbruder und ihrer Halbschwester in Berlin.

Obwohl Mifti nicht auf den Kopf gefallen ist und sie eine Chance auf eine gutsituierte Zukunft hat rutscht sie in der Gesellschaft ab. Sie konsumiert immer mehr Drogen und erweckt den Anschein dauerhaft High zu sein, schon bald besucht sie anstatt die Schule nur noch Partys.

Mifti kann nicht mehr zwischen Realität und ihrer Fantasiewelt unterscheiden, sie ist abgerutscht in ein Leben voller Ängste und Sorgen.

Die 17 jährige Autorin Helen Hegemann tritt mit ihrem Debütroman "Axolotl Roadkill" nach Lob von allen Seiten vor allem durch negative Pressemeldungen in den Vordergrund. Es werden immer mehr Plagiatsvorwürfe bekannt, die die junge Autorin beschuligen aus Airen's Roman "Strobo" und dem Blog des Autors http://airen.wordpress.com/ Textpassagen geklaut zu haben.

Ohne auf diese Meldungen Rücksicht zu nehmen kann man jedoch sagen das Helen Hegmann schon in jungen Jahren es versteht authentisch über die Lage zu berichten in der sich Mifti befindet. Teilweise stellt man sich als Leser sogar die Frage wie es überhaupt möglich ist, dass Helen Hegemann so detailliert über die Berliner Drogenszene berichtet. Skurile Wahnvorstellungen verschwimmen immer mehr mit der Realität und lassen den Leser darüber im dunkeln was genau vorgeht.

Im großen und ganzen betrachtet ist Helen Hegemann's Roman eine beachtliche Leistung, wären da nicht die viele Textstellen des ca. 200 Seiten dünnen Romans von anderen Werken fast wortgleich übernommen worden. Deshalb bewerte ich Axolotl Roadkill mit nur zwei von fünf Sternen.

Mein Fazit:

Helen Hegemans Debütroman ist herrlich grotesk und lässt die Linien zwischen Realität und drogenbedingter Wahnvorstellungen ineinander verschwimmen.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2010
Angelus
Trussoni, Danielle

Angelus


ausgezeichnet

Evangeline verbringt ihr Leben seit dem 12. Lebensjahr im Kloster der heiligen Rosa. Ihr Leben verläuft von Morgens bis Abends durchgeplant in völlig geraden Bahnen. Bis sie eines Tages bei ihrer Bibliotheksarbeit, das Beantworten von eingehender Post, einen Brief von einen jungen Mann namens Verlaine in Händen hält. Verlaine erkundigt sich nach einer geheimen Korrespondenz zwischen der früheren Äbtissin Innoncenta und Abigale Rockefeller und erbittet Zutritt zur klösterlichen Bibliothek um dem Geheimnis für seinen Auftraggeber auf die Spur zu kommen.

Zum ersten Mal in ihrem Leben regt sich tief Innen in Evangeline etwas. Neugierig geworden was es mit dieser geheimen Korrespondenz auf sich hat macht sie sich auf die Suche nach den Briefen Abigale Rockefeller's und wird in der Bibliothek fündig. Zusammen mit Verlaine begeben sie sich in große Gefahr, denn sie wissen nicht was sein Auftraggeber Percival Grigori in Wirklichkeit ist: ein Nephilim - halb Engel halb Mensch.

Evangeline stößt durch den Inhalt des aufgefundenen Briefes auf den Namen Celestine, einer alten und gebrechlichen Ordensschwester. Mit der Hoffnung von ihr mehr über das Geheimnis zu Erfahren begibt sie sich auf den Weg zu ihr und tritt in eine vollkomen neue Welt ein als sie von dem Bündnis der Angelologen und der Existenz der gefallenen Engel und ihren Nachkommen der Nephilim erfährt.

Beide Seiten stehen in einem Jahrhunderte währenden Kampf, in dem es vor allem um eines geht: die goldene Leier von Orpheus.

Percival Grigori ist todkrank und trägt anstatt seinen prachtvollen Flügeln nur noch kleine schmerzende Stummel. Auf der Suche nach dem Heilmittel nimmt er keine Rücksicht auf Verluste...

"Angelus" ist in vier Teile (Sphären) eingeteilt. Die erste Sphäre ist eine Art Einleitung in der man mit den handelnden Charakteren und mit der Grundhandlung vertraut gemacht wird. Man bekommt einen Überblick über Evangelines Leben im Kloster und man bekommt einen kurzen Einblick in die Angelologie. In der zweiten Sphäre wird man in die Vergangenheit von Celestine zurückversetzt. Man durchlebt angefangen von ihrem Studium der Angelologie, über die Expedition zum Teufelsschlund und ihrer Beziehung zu Evangelines Großmutter alles was Celestine bewegt hat hautnah mit. Dieser große und entscheidende Teil macht den größten Teil des Wissens über die Angelologen und die Nephilim aus, ist aber teilweise etwas langatmig beschrieben, da immer wieder Teile der Geschichte wiederholt werden. Die dritte Sphäre bringt den Leser wieder in die Gegenwart, und hier wird es für den Leser erst so richtig spannend, denn Vergangenheit und Gegenwart werden hier miteinander verknüpft. Als dann im vierten Teil "Der himmlische Chor" angebrochen wird laufen alle Handlungsfäden ineinander und ergeben ein großes Gesamtbild. Die Autorin Danille Trussoni erschafft im letzten Teil durch die Jagd nach den vier Einzelteilen der Leier Orpheus eine knisterne Spannung die bis zum Ende anhält.

Danielle Trussoni hat mit ihrem Debütroman über den letzten Kampf der Engel eine fesselnde und äußerst deitailreiche Story erschaffen, der auf einen Folgeband hoffen lässt.

Die Charaktere und die Darstellung der Angelologischen Geschichte sind so vielschichtig und facettenreich beschrieben das vor dem inneren Auge des Lesers eine vollkomen mystische und magische Welt ersteht.

Insgesamt betrachtet ist "Angelus" in meinen Augen ein gut gelungenes Debüt, dass nach den ersten Kapiteln geradezu verschlingen lässt.

Mein Fazit:

Der Debütroman von Danille Trussoni handelt von Gefallenen Engeln, deren Nachkommenschaft der Nephilim und den Krieg zwischen den Nephilim und der Loge der Angelologen. Spannend, mystisch und einfach mitreisend!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.