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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1101 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2015
Lichtblaue Sommernächte
Bold, Emily

Lichtblaue Sommernächte


sehr gut

Ein letztes Mal im Sommerhaus – das ist Laurens Wunsch und so trifft sich die ganze Familie um Abschied zu nehmen. Denn Lauren ist todkrank und will selbstbestimmt sterben. Am Lagerfeuer erinnern sich Lauren und ihre Familie an ihr bisheriges Leben, an das Glück und die Liebe zu Tim und ihren Kindern.

Sehr einfühlsam erzähltes Buch. Man weiß von Anfang an, was mit Lauren passiert und erlebt nun ihren Weg. Wie sie Tim kennen und lieben lernt, ihre Kinder bekommt, der Beginn der Krankheit, Verleugnung und schließlich Akzeptanz. Man leidet förmlich mit der ganzen Familie mit, auch wenn Lauren durchaus positiv mit ihrer Krankheit umgeht. Dennoch gibt es auch schlimme Tage und die treiben dem Leser fast die Tränen in die Augen. Vor allem, weil ihre Kinder noch klein sind – und das ist der Alptraum jeder Mutter: ihre Kinder zurücklassen zu müssen. So manche Gänsehaut überzog meine Arme beim Lesen dieses Buches. Dennoch ist es kein durchwegs trauriges Buch. Der Zusammenhalt von Laurens Familie und Freunden, die immer für sie da sind und die Liebe von Tim erzeugen eine positive Grundstimmung.
Anfangs eine Liebesgeschichte, später ein Buch mit Tiefgang um eine starke Frau, die ihr Ende selbst bestimmen mag und damit nicht überall auf Zustimmung stößt.
Besonders gut hat mir Mia gefallen. Laurens Tochter, ein Teenager wie er im Buche steht und total überfordert mit der Krankheit ihrer Mutter. Hier hätte ich gern noch mehr gelesen von deren Rebellion und dafür etwas weniger Liebesgeschichte am Anfang

Bewertung vom 09.08.2015
Die Frau, die nie fror
Elo, Elisabeth

Die Frau, die nie fror


sehr gut

Ned und Pirio sind mit ihrem Hummerkutter auf dem Meer unterwegs als sie von einem Riesenfrachter gerammt und versenkt werden. Nur Pirio überlebt und gilt fortan als „Die Schwimmerin“, weil es eigentlich unmöglich ist, 4 Stunden in 5 Grad kaltem Wasser zu überstehen. Pirio macht sich auf die Suche nach den Schuldigen und kommt schnell darauf, dass ein Anschlag auf sie verübt wurde. Neds Sohn Noah zuliebe, der die Wahrheit verdient hat, gräbt Pirio immer tiefer, bis sie selbst in Gefahr gerät. Trauen kann sie niemandem und als die Menschen in ihrer Umgebung bedroht werden und Unfällen zum Opfer fallen, riskiert sie alles…

Was beginnt wie ein Roman wird schnell zum spannenden Krimi. Ich habe das Buch unter der Annahme gelesen, einen Roman über Russland in Händen zu halten und wurde angenehm überrascht. Mit einem Krimi hatte ich nicht gerechnet. Zudem war ich überrascht vom Schreibstil. Immer wieder flicht die Autorin kleine Passagen ein, die zum Schmunzeln bringen. Zwischendurch gab es aber auch mal kleinere Längen und die Geschichte mit der Navy fand ich relativ unnötig. Seis drum, der Rest war sehr gut.
Mit Pirio ist der Autorin eine sehr starke Heldin gelungen, mit der man mitfiebert. Sie ist mutig und stark, hat aber auch ihre weichen Seiten und ist vor allem eins: sensibel und hilfsbereit. Wie sie mit Noah umgeht, der unter seiner alkoholkranken Mutter leidet fand ich einfach nur schön.

"Die Frau, die nie fror" ist vielschichtig: Krimi, Umwelt-Thriller und Familiendrama. Alles mühelos zu einer spannenden Story verwoben, die mühelos unterhält und fesselt

Bewertung vom 05.07.2015
Alles so leicht
Haston, Meg

Alles so leicht


sehr gut

Stevie will sterben. Stevie will sich zu Tode hungern. Stevie hat ihren Bruder getötet.
Doch zu ihrem Glück wird sie von ihrem Vater rechtzeitig in eine Therapieeinrichtung gebracht. Zunächst noch störrisch, widersetzt sie sich jeglicher Behandlung, doch nach und nach öffnet sich Stevie und findet Freunde – und neuen Lebensmut. Doch der Weg ist steinig und immer wieder gibt es Rückschläge.

Sehr eindringlich ist der Leidensweg von Stevie. In Rückblenden erfährt der Leser was es mit Eden und Stevie auf sich hat – und warum sie sich Schuld am Tod ihres Bruders fühlt. Diese Passagen fand ich sehr interessant, wenn auch etwas störend im Lesefluss. Denn die eigentliche Handlung passiert in der Therapie: Stevies Ankunft und die zarten Versuche der sehr kompetenten Psychiaterin, zu ihr durchzudringen.
Meg Haston verarbeitet hier eigene Erfahrungen. Auch sie hatte eine Essstörung und kam in Behandlung. Dadurch wird dieses Buch noch authentischer und ist für alle Jugendlichen oder Angehörige geeignet, die sich ebenfalls mit der Krankheit Anorexie und Bulimie auseinandersetzen müssen. Zarte Töne wechseln ab mit rüden Handlungen und genau das macht das Buch glaubhaft: nicht eine geradlinige Heilung, sondern eine Herausforderung.
Zuerst dachte ich noch, hm, ob das Buch wirklich fesselt, ob es mich nicht vielleicht langweilt. Aber nein! Stevie war mir gleich sympathisch und natürlich war ich auch neugierig, was es mit ihrem Bruder auf sich hat. So hatte mir die Autorin immer eine Karotte vor die Nase gehalten, damit ich weiterlese. Aber das hätte es nicht gebraucht, denn gerade die leisen Töne machen dieses Buch aus.

Alles so leicht – ein Buch für jede Altersklasse. Ein Buch das nachdenklich macht. Aber auch ein Buch, das Mut macht

Bewertung vom 30.06.2015
Stirb, mein Prinz / Marina Esposito Bd.3
Carver, Tania

Stirb, mein Prinz / Marina Esposito Bd.3


ausgezeichnet

Ein altes Abbruchhaus, ein Käfig aus Knochen, ein Kind, das darin gefangen gehalten wird – das wird zum neuen Fall von Kommissar Phil Brennan. Und damit nicht genug, der neue Fall bringt ihn an seine Grenzen und zurück in seine Vergangenheit.
Wow, was für ein Buch und was für ein Tempo! Genial gestrickter Thriller, der gut durchdacht ist und wunderbar geschrieben. Schade nur, dass man den wahren Täter schnell durchschaut. Dafür gibt es aber andere zwielichte Gestalten von denen man überrascht wird.
Tanja Carver hat einen intelligenten Thriller geschrieben, der von der ersten Seite an fesselt und bis zur letzten die Spannung hält. Auch die Beziehung zwischen den Charakteren ist interessant und hält den Leser auf Trab.
Wenn es in einem Thriller um Grausamkeiten an Kindern geht bin ich immer etwas zwiegespalten. Aber Tanja Carver gelingt auch hier ein Mix, der zwar spannend ist, aber nicht zu sehr ins Detail geht um den Leser abzuschrecken.
Von mir ein klares „Like“ und „Daumen hoch“ für den neuen Thriller von Tanja Carver, die mir wieder einmal einen spannenden Lesetag verschafft hat.

Bewertung vom 30.06.2015
Galgenmann
Kiner, Aline

Galgenmann


gut

1944, Weihnachten. Ein Toter hängt in einem Baum.
2004, Winter - mehrere Morde an jungen Mädchen erschüttern ein Dorf in der Varange (Frankreich). Ein merkwürdiges Rätsel liegt jeweils in der Nähe der Toten. Will der Mörder Aufmerksamkeit? Und wie hängen die Geschehnisse zusammen?

Ich hätte gern mehr gelesen. Das Buch ist mit 250 Seiten, von denen einige zum Kapitelwechsel zudem noch weiß sind, recht kurz. Die Charaktere bleiben dadurch bedauerlicherweise etwas flach. Lediglich die Verschrobenheit und der Zusammenhalt der alten Leute im Dorf wird schlüssig und eingehend behandelt, was mir sehr gut gefallen hat.
Der wahre Mörder bleibt unerkannt bis zum Schluss, auch seine Motive. Das gefiel mir sehr gut.
Auch dass die Spannung am Ende kontinuierlich zunahm fand ich ziemlich gelungen. Nur wie gesagt: es war dann so schnell vorbei.
Fazit: ein gelungener Krimi mit unerwarteten Wendungen und vielen GEheimnissen, dem ein paar weitere SEiten nicht geschadet hätten

Bewertung vom 30.06.2015
Später Frost / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.1
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Später Frost / Ingrid Nyström & Stina Forss Bd.1


sehr gut

Nachdem mir die ersten 100 Seiten eher langweilig vorkamen nahm der Krimi dann eine überraschende Wende und ich hab mich quasi an dem Buch festgelesen.
Zuerst passiert nicht viel: Stina Forss zieht von Berlin nach Smaland und darf bei der Polizei erst mal nur kleine Fälle bearbeiten. Dann passiert ein grausamer Mord: Der Schmetterlingsforscher Frost wird mit Verätzungen in seinem Glashaus gefunden. Stina und ihre Chefin Lindholm beginnen zu ermitteln. Erst treten sie auf der STelle, bis sie herausfinden, dass Frost eine homosexuelle Beziehung hatte...

Das Buch führt uns weit herum in der Weltgeschichte, Schweden, Deutschland, Israel . Die Handlung ist logisch aufgebaut und wartet mit einigen Überraschungen auf. Der Schreibstil ist flüssig. Für einen Erstling finde ich das Buch sehr gelungen und das Autorenduo hat viel Lob verdient. Schön, dass am Ende noch aufgeklärt wurde warum Stina quasi aus Berlin geflohen ist.
-Fazit: ein solider Krimi mit schlüssiger Handlung, der aber eine Weile braucht um in Fahrt zu kommen

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.