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Kleeblatt
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 14.01.2012
Blutrubin Band 1: Die Verwandlung.
Röder, Petra

Blutrubin Band 1: Die Verwandlung.


ausgezeichnet

Da Claire momentan eine Auszeit vom Studium genommen hat, lebt sie zur Zeit bei ihrer Adoptivschwester mit deren Verlobten in New York.
Als sie eines Nachts einem jungen Mädchen zu Hilfe eilen will, wird sie statt ihr von einem Vampir angegriffen und gebissen. Aber eigentlich kann das ja nicht sein, denn in New York und überhaupt gibt es doch keine Vampire. Sie kann nicht glauben, was sie sieht. In ihrer Not hilft ihr ein 21-jähriger gutaussehender Mann - James. Er bringt sie auch nach Hause und verabredet sich mit ihr zum Essen. Dabei versucht er ihr zu erklären, dass auch er ein Vampir ist und schon 321 Jahre alt. Dass Claire ihn für einen Irren hält, ist da kein Wunder und sie macht sich aus dem Staub. Als sie dabei wieder von dem gleichen Vampir wie die Nacht davor angegriffen wird, ist es wieder James, der ihr hilft. Er macht ihr auch klar, dass sie 48 h Zeit hat, um zu wissen, ob sie sich nach dem Biss ebenfalls in einen Vampir verwandelt oder nicht. Es besteht auch die Möglichkeit, dass sie "nur" ein paar besondere Eigenschaften angenommen hat.
James besitzt einen Blutrubin, mit dessen Hilfe es ihm möglich ist, sich auch am Tag im Freien bewegen zu können und von anderen Vampiren nicht als solchiger erkannt zu werden. Bei einem guten Freund hat er einen 2. Blutrubin versteckt, den er Claire geben will. Es gibt davon nur 5 Stück und James ist auf der Suche nach dem Vampir, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, alle 5 an sich zu reißen, um damit eine unsägliche Macht ausüben zu können.
Sie machen sich auf den Weg nach Schottland und mit Claire's neuerworbenen Fähigkeiten und ihren Geistern versuchen sie dem machthungrigen Vampir auf die Schliche zu kommen und ihm das Handwerk zu legen und dabei werden sie selbst auch noch gejagt ...

Nachdem ich von Petra Röder "Flammenherz" gelesen hatte, war ich natürlich neugierig, wie sie sich im Umgang mit Vampiren schlägt und ich muss sagen, ich bin begeistert.
Mit James und Claire hat sie zwei sympatische Protagonisten geschaffen. Viele andere Personen kommen hinzu, man hat aber nie das Gefühl, die Übersicht zu verlieren.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen.
In diesem Roman sind Liebe, Fantasy, Humor, Spannung, Intrigen und Mystik miteinander verwoben. Es macht Spaß, Claire und James auf ihren Weg zu begleiten und zu hoffen, dass alles gut wird. Sie haben vieles miteinander erlebt und erfahren und ich fühlte mich ihnen verbunden.
Dass das Ende des Buches noch eine überraschende Wendung brachte, rundete den ganzen Roman noch mal ab.
Auch dieses Buch ist wie bereits schon "Flammenherz" covermäßig in rot - schwarz gehalten. Das finde ich ausgesprochen passend für einen Vampirroman. Petra Röder entwirft die Cover ihrer Bücher selbst und das scheint mir sehr gut gelungen zu sein.
Ein Buch, das ich gern weiterempfehle.

Bewertung vom 12.01.2012
Mondtänzerin
De Cesco, Federica

Mondtänzerin


sehr gut

Vier Freunde, die unterschiedlicher nicht sein können, verleben ihre Kindheit auf Malta.
Alessa - Tochter eines Regierungsbeamten und einer Schneiderin,
Viviane - deren trinkende und kiffende Eltern betreiben eine kleine Pension und überlassen sie sich selbst
Peter - Sohn eines Arztes, der große Erwartungen an seinen Sohn stellt,
Giovanni - der jüngste Sohn einer verkommenen Familie, die sich durch Straftaten auszeichnet.

Sie halten zusammen und durchstreifen die Insel zu Zeiten, wo diese noch nicht den Touristenzulauf hat wie heute und wo die geschichtlichen Denkmäler noch nicht touristisch erschlossen waren. So erkunden sie eine unterirdische Grabstätte, auf die sie bei ihren Streifzügen gestoßen sind.
Die Eltern von Alessa und Peter sehen es nicht gern, dass die Kinder mit Giovanni befreundet sind, denn seine älteren Brüder sind immer wieder wegen Straftaten im Gespräch. Giovanni ist anders, er will lernen und distanziert sich von seinem Vater und seinen Brüdern. Sein Onkel Don Antonio holt ihn da raus und bringt ihn bei sich unter, in der Hoffnung, dass er sich genau wie er selbst zum Priester ausbilden lässt.
Alessa und Giovanni verlieben sich ineinander und hoffen, dass sie immer zusammenbleiben können, wissend, dass alles gegen ihre Liebe spricht.
Eines Tages wird Giovanni gezwungen, die Insel klammheimlich zu verlassen, niemand weiß, wo er geblieben ist und ob er noch lebt.
Die drei anderen Freunde beenden ihre Schule, lassen sich ausbilden und gehen ihren Weg. Ab und an kreuzen sich ihre Wege und immer steht die Frage - was macht Giovanni?
Nach 11 Jahren steht ganz plötzlich Giovanni wieder vor Alessas Tür. Sie merken, dass noch immer die Anziehungskraft zwischen ihnen da ist. Aber wird es ein Happy End für sie geben?

Federica de Cesco hat hier ein Werk geschaffen, in dem es um Freundschaft geht. Eine Freundschaft von 4 Einzelgängern, die sich gefunden haben und die einen Teil ihrer Kindheit und Jugend gemeinsam gehen. Schwerwiegende Umstände zwingen sie, sich zu trennen, obwohl sie nach wie vor eng befreundet bleiben, bis auf Giovanni, der für 11 Jahre spurlos verschwindet.
Als Leser erfährt man sehr einfühlsam beschrieben die Gedanken, die die Protagonisten bewegen, ihre Sehnsüchte und Wünsche, die man als Leser gut nachvollziehen kann.

An den Schreibstil der Autorin musste ich mich erst gewöhnen. Die Handlung erschien mir zuerst ein wenig konfus, so wurden viele Ereignisse schon vorab angedeutet, die ich lieber erst später erfahren hätte, wenn sie zeitlich gepasst hätten. So konnte ich mir viele Dinge schon denken, bevor sie geschehen sind. Das hat mich zugegebenerweise sehr gestört.
Gefallen hat mir die Beschreibung der Insel, die die Autorin sehr bildhaft widergegeben hat.
Auch ein kurzer Abriss über die Geschichte Maltas und seinem Malteser Ritterorden fehlt hier nicht.
Es ist keine leichte Lektüre, auch schon vom Lesen her nicht, da die Absätze teilweise einfach zu lang sind und sich nicht flüssig lesen lassen.
Ein sehr schön gewähltes Thema, das nichts beschönigt oder offen lässt.

Bewertung vom 10.01.2012
Die Gewürzhändlerin
Schier, Petra

Die Gewürzhändlerin


ausgezeichnet

Luzia, die Leibmagd und Freundin von Elisabeth von Manten, ist mit ihr und deren Mann für den Winter nach Koblenz in das Stadthaus gezogen.
Sie ist, auch wenn "nur" eine geborene Bauerntochter, intelligent und wissbegierig. Nachdem ihr Elizabeth das Lesen beigebracht hatte, lernte sie selbständig das Rechnen mit Zahlen, was in der Zeit des Mittelalters für Frauen sehr ungewöhnlich war. Sie hat ein gutes Verhältnis zu Zahlen und führt für sich sogar ein Haushaltsbuch, so wie sie es seinerzeit beim Gewürz- und Weinhändler Martin Wied gesehen hatte.
Auch dieser lebt in Koblenz und hat sein Geschäft dort, zudem ist er der beste Freund von Johann von Manten, dem Ehemann von Elisabeth.
Luzia mag ihn nicht besonders und kann sich auch nicht an seine entstellenden Brandnarben gewöhnen. Sie versucht ihm aus dem Weg zu gehen.
Wie sich jedoch herausstellte, ist Martin Wied der dritte im Bunde um die Reliquie des Kreuzes. Er fand die dazugehörende Kette im Keller seines Hauses und lässt sich von Luzia und Elisabeth in das Geheimnis derer einweihen.
Als in Koblenz Jahrmarkt ist und Luzia diesen besucht, wird sie von Martin Wied, der dort einen Gewürzstand betreibt, gebeten, doch für 2 Stunden auf diesen aufzupassen, da er ein ganz dringendes Geschäft erledigen müsste und niemand da ist, der ihn vertreten könnte. Zuerst widerstrebend, lässt sie sich jedoch darauf ein. Überraschenderweise findet sie Gefallen an dieser Tätigkeit und braucht auch nicht allzuviel an Zureden, um auch an den anderen Tagen des Jahrmarktes mit zu helfen.
Mit Schrecken denkt sie schon an die Zeit nach dem Jahrmarkt, wo sie wieder nur als Leibmagd arbeiten wird.
Martin, der gemerkt hat, wie gut sie mit Zahlen umgehen kann, bittet sie, ihm in seinem Kontor zu helfen, was sie sehr gern macht. Trotz ihrer Abneigung Martin gegenüber kommen die beiden sich näher, was nicht von allen gutgeheißen wird ...

Und wieder einmal durfte ich dank der Autorin Petra Schier einsinken in eine uns fremde vergangene Zeit, in die mittelalterliche Stadt Koblenz. Ich muss gestehen, ich habe das Buch nicht gelesen, ich habe es verschlungen.
Der rote Faden um die Reliquie aus dem Buch "Die Eifelgräfin" läuft hier weiter und verbindet die beiden Bände nahtlos. Doch auch wer den ersten Teil nicht gelesen hat, findet sich in diesem Buch zurecht, alles wichtige wird kurz angerissen.
Die Protagonistin Luzia wird als eine liebenswerte Frau geschildert, die auch ihre kleinen Ecken hat, die sie sympathisch machen. Sie hat das Herz am rechten Fleck und ist zudem an Bildung interessiert. Sie versucht alle Widrigkeiten in ihrem Leben zu beseitigen und etwas aus sich zu machen. Unterstützt wird sie nicht nur von Elisabeth, sondern auch von Martin Wied.
Dieser weiß, dass die Standesunterschiede sie trennen, kann sich aber trotzdem nicht von Luzia fernhalten, auch wenn er deutlich merkt, dass sie mit seinem Aussehen Probleme hat.

Sehr gut gefallen hat mir auch, dass man viele alte Bekannte aus dem ersten Band wiedergetroffen hat, so z.B. den Gaukler Roland.
Petra Schier gelingt es mühelos, mir die Örtlichkeiten wie beispielsweise den Jahrmarkt nahezubringen. Beim Lesen funktionierte mein Kopfkino so gut, dass ich mich tatsächlich zwischen den Ständen bewegen konnte. Ich war mittendrin im Geschehen.

Dieses Buch war wieder ein Lesevergnügen erster Klasse. An keiner Stelle langweilig oder unglaubwürdig. Wunderbar recherchiert, hat Petra Schier hier wieder ein Buch vorgelegt, das nicht nur Leser anspricht, die das Mittelalter lieben.

Bewertung vom 08.01.2012
Das Spiel der Nachtigall
Kinkel, Tanja

Das Spiel der Nachtigall


sehr gut

Walther von der Vogelweide - Wer kennt ihn nicht, ist er uns doch bereits in der Schule nahegebracht worden. Ein Minnesänger, der Ende des 12. / Anfang des 13. Jahrhunderts lebte. Viel ist von ihm nicht bekannt, was jedoch all die Jahrhunderte überlebt hat - sind seine Lieder.
Er singt von der Liebe und allem, was ihn bewegt. In einem Zeitalter, wo es weder Zeitungen noch andere Medien gab, haben unter anderem die Minnesänger durch ihre Lieder die Meinungen weitergegeben.
Walther kommt als junger Mann nach Wien zum Minnesänger Reinmar, der ihn als Schüler annimmt. Von ihm lernt er das Handwerkszeug eines Sängers. Er lebt auf der Klosterneuburg in Wien, die dem Herzog Leopold von Österreich gehört. Als dieser bei einem Reitunfall sehr schwer verletzt wird, werden alle Ärzte aufgerufen, auf die Burg zu kommen, um den Herzog zu heilen.
Judith und ihr Vater, beide jüdischen Glaubens, die auf dem Weg nach Salerno sind, wo Judith sich als Ärztin ausbilden lassen möchte, hören davon und sind bereit, dem Herzog zu helfen. Ihr Vater ist nicht glücklich darüber, vermutet er doch, dass, sollte der Herzog sterben, ein Sündenbock gesucht werden würde und es wären mit Sicherheit als erstes die Juden, die man beschuldigen würde.
Hier auf der Burg begegnen sich Walther und Judith zum ersten Mal. Sie halten beide nicht viel voneinander und ihre Begegnungen enden mit gewaltigen Wortgefechten.
Judith zieht mit ihrem Vater weiter. Als ihr Vater stirbt, gelingt ihr die Flucht, bevor sie verheiratet wird. Sie geht nach Köln, wo sie von ihren Verwandten nur noch ihren Onkel Stefan, einen Kaufmann, und seine Familie vorfindet, die dem Judentum abgeschworen und zum christlichen Glauben konvertiert haben.

Nach dem Tod von Kaiser Heinrich beginnt eine Zeit der Machtspiele in Deutschland. Welfen und Staufer beanspruchen jeweils die Krone und schrecken auch nicht vor Krieg und Gewalt zurück.
Judith gerät in die Machtspielchen ihres Onkels, der bestrebt ist, Otto von Poitou zum deutschen König und Kaiser krönen zu lassen. Sie entkommt ihm ...
Walther ist als Sänger auf vielen Burgen bei Herzogen und Königen zu Gast und macht sich sein eigenes Bild von den potenziellen Anwärtern auf den Thron. Seine Meinung darüber verarbeitet er in seinen Liedern und verbreitet diese.
Walther und Judith begegnen sich im Lauf der Jahre viele Male und lernen sich besser kennen und lieben. Jeder trägt ein schwerwiegendes Geheimnis mit sich herum, das er nicht bereit ist, preiszugeben. Die beiden werden in den Strudel der Ereignisse um den Königs- und Kaiserthron mit hineingezogen und versuchen ihn, nach ihren Vorstellungen zu lenken ..., aber gibt es für ihre Liebe eine Zukunft? ...

Tanja Kinkel hat hier ein Mammutwerk um den Sänger Walther von der Vogelweide geschaffen. Der Roman hatte als Anhaltspunkt die Werke von Walther und die geschichtlichen Ereignisse, die nach dem Tod Heinrich IV. in Gang gesetzt wurden. Darum eine Geschichte zu schreiben ist ihr meisterhaft gelungen. Die Person Walther von der Vogelweide ist real, die der Judith ist frei hinein interpretiert worden. Die Ereignisse sind so gut recherchiert und in eine Geschichte gepackt worden, dass man das Gefühl hat, man ist mittendrin. Die Protagonisten sind sympatisch und liebenswert gezeichnet. Sie werden als Spielball der Mächtigen benutzt, bis sie erkennen, dass sie selbst auch etwas bewegen können.

Ein Pfötchen muss ich leider abziehen, da mir persönlich die geschichtlichen Ereignisse als zu detailliert und genau beschrieben wurden, so dass mir stellenweise der Kopf schwirrte.

Es ist ein Buch, dass man nicht mal so nebenbei lesen kann, aber für Interessierte an frühe deutsche Geschichte absolut empfehlenswert.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2012
Borderlands / Inspektor Devlin Bd.1
McGilloway, Brian

Borderlands / Inspektor Devlin Bd.1


ausgezeichnet

Brian McGilloway ist mit diesem Roman ein wunderbarer Einstieg in die Krimireihe um Inspektor Benedict Devlins gelungen.
An der Grenze zwischen der Republik Irland und Nordirland, Borderlands genannt, wird die Leiche der 15-jährigen Angela Cashell gefunden. Die Ermittlungen um den Mordfall laufen.
Als bekannt wurde, dass Angela nicht die leibliche Tochter des Vaters ist, ist er zuerst einer der Verdächtigen. Als er aber nach einer Aktion der Selbstjustiz einen Wohnwagen der Traveller (fahrendes Volk) anzündet und daraufhin in Haft kommt und ein weiterer Mord geschieht, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren.
Während dieser stösst Inspektor Devlin auf einen alten Fall einer Frau, die verschwunden ist und nie wieder auftauchte. Gibt es zwischen diesem Fall und den aktuellen Morden eventuell einen Zusammenhang? ...

Der Handlung des Romans spielt in der Zeit vom 21.12. - 31.12., was dem Leser bei dem Mord an Kindern besonders hart aufstösst, zumindest war das bei mir so.
Inspektor Devlin ist ein ausgesprochen sympatischer Ermittler und auch Familienvater. Seine Ermittlungen folgen einer klaren Linie, sind glaubhaft und nachvollziehbar. Besonders gut dargestellt ist die kooperierende Zusammenarbeit der An Garda der Republik Irland und der Police Service of Northern Ireland. Die Handlung ist spannend und legt zum Ende noch einmal an Tempo zu.
Ein gelungender Roman, der an keiner Stelle langweilig wirkt und der neugierig auf den Folgeband macht.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.01.2012
Die keltische Schwester
Schacht, Andrea

Die keltische Schwester


ausgezeichnet

Lindis Farmunt arbeitet in einem Ingenieurbüro, das den Auftrag bekommen hat, in Frankreich eine Ferienanlage zu errichten. Sie treffen nicht nur vor Ort teilweise auf Ablehnung gegen dieses Projekt, Lindis hat auch im Büro mit einigen Kollegen Probleme, die sie nicht als Leiterin des Projektes akzeptieren wollen.
Als Lindis das erste Mal vor Ort auf der zukünftigen Baustelle ist, trifft sie auf den schon seit Jahrhunderten stehenden Menhir. Als sie sich eines Abends an ihn anlehnt, sie ihre Hände auf die Erde legt, geschieht etwas. Sie hört eine Stimme, die sagt: "Ich bin".
Seit diesem Tag veränderten sich ihre Träume. Sie träumt von einem Mädchen und später einer Frau namens Danu, die eine Seherin der Kelten war. Erst hat sie das Gefühl, Danu zu beobachten, später denkt und fühlt sie selbst wie Danu.
Als sie Robert Caspary, einem Historiker und ehemaligem Geliebten, den sie dort in der Bretagne wiedergetroffen hat, von Danu erzählt, bestätigt dieser ihr, dass Danu wirklich gelebt hatte.
Sie versucht, ihre Träume zu verstehen und zu deuten und kommt in einen Gewissenskonflikt mit dem geplanten Bau der Ferienanlage.
Was ist Danu damals geschehen und welchen Einfluss hat das auf Lindis Leben? ...

Zugegebenerweise bin ich ein großer Fan der Autorin Andrea Schacht. Mit diesem Roman zeigt sie, dass sie nicht nur Katzengeschichten und historische mittelalterliche Romane schreiben kann. Mit diesem Roman ist sie in das Keltentum eingetaucht mit all seiner Mystik und seinen Bräuchen. Das ist es auch, was mich fasziniert und das mich interessiert.
In diesem Roman gibt es zwei Handlungsstränge. Der eine beginnt vor Urzeiten an der Küste in Frankreich, erzählt vom ersten Seher, dem Aufstellen des Menhirs und später die Geschichte und das Schicksal um die Seherin Danu.
Der zweite Handlungsstrang spielt in der Gegenwart und wird aus der Sicht der Protagonistin Lindis in der Ich-Form erzählt. Die Verbindung der beiden Zeiten geschieht durch Lindis Träume. Mit Lindis taucht der Leser in die mystische Welt der Kelten ein, mit ihren Bräuchen, Riten, ihrem Glauben, ihren Opfern und dem Kampf ums Überleben.
Auch wenn ziemlich schnell klar ist, wie die Geschichte ausgehen wird, ist es ein Vergnügen, sie zu lesen, auch dann, wenn man sich nicht so für die Kelten interessiert wie ich.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2012
Schwarze Dame
Gruber, Andreas

Schwarze Dame


ausgezeichnet

Peter Hogart, Versicherungsdetektiv, ist in den Augen der Mitarbeiter seines Auftraggebers nicht die erste Wahl, um das Verschwinden von Alexandra Schelling in Prag aufzuklären. Diese verschwand dort kurz vor der Aufklärung eines Falls, in dem es um vermuteten Versicherungsbetrug ging. Dort sind angeblich 13 Gemälde eines bekannten Künstlers in einer Ausstellung verbrannt.
Da Hogart dafür bekannt ist, dass er sich in seine Fälle verbeißt, wird er engagiert, um Alexandra Schilling zu finden und auch Informationen über den Verbleib der Gemälde zu erhalten. Es ist Samstag und er hat Zeit bis Dienstag, dann muss die Versicherung Stellung nehmen.
In Prag versucht Hogart, die Schritte von Alexandra Schilling nachzuvollziehen, wo sie gewesen ist und mit wem sie sich getroffen hat. Es gelingt ihm recht schnell, sich Vladimir Greco, einen der großen Unterweltbosse in Prag, während seiner Nachforschungen zum Feind zu machen.
Unerwartete Hilfe bekommt er von Ivona Markovic, einer Privatdetektivin, die gerade eine Reihe von Verstümmelungsmorden untersucht. Irgendjemandem ist er gehörig auf die Füße getreten, denn es wird auf ihn geschossen und die Wohnung von Ivona geht in Flammen auf. Sind die beiden Fälle miteinander verbunden? Die beiden ermitteln zusammen und versuchen, eine eventuell vorhandene Verbindung zu finden und dem oder den Mördern auf die Spur zu kommen ...

Andreas Gruber war mir bislang als Autor unbekannt. Neugierig auf dieses Werk bin ich anhand einer gelesenen Rezension geworden und habe mir dieses Buch beschafft.
Das Ergebnis: Andreas Gruber hat einen Fan mehr.
Lange habe ich nicht mehr einen derart spannenden Thriller gelesen. Gleich zu Beginn des Buches wird Spannung aufgebaut, während des Lesens steigt der Spannungsbogen weiter an. Bei der Spurensuche zur Lösung des Falles werden immer wieder neue Aspekte gebracht, die Lösung scheint in dem einen Moment nahe zu liegen, da ist sie plötzlich wieder etwas weggerückt. Ein Spiel mit der Zeit und der Ungeduld des Lesers beginnt. Man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen, man selbst will endlich wissen, wer für die Morde verantwortlich ist und welchen Sinn hat es, die Leichen mal in weiße und mal in schwarze Samttücher zu legen. Immer treten neue Fragen auf, die man beantwortet haben möchte.
Bevor man aber die Auflösung des Falls erfährt, geht man gemeinsam mit den Protagonisten durch einen Sumpf menschlicher Verworfenheit, der seines Gleichen sucht ...
Ein Buch, das ich wirklich gern weiterempfehle.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.12.2011
Kartoffeln al dente
Colagrossi, Angelo

Kartoffeln al dente


ausgezeichnet

Andrea Gabriele Maria Sarto kommt der Bitte seiner Großmutter nach und fährt nach Krefeld, um dort einen 5-wöchigen Deutschkurs zu absolvieren und gleichzeit an der Kochshow "DSD5SK" (Deutschland sucht den 5-Sterne-Koch) teilzunehmen. Er ist gebürtiger Italiener und lebt auf Sizilien, wo seine Familie eine kleine Pension mit Restaurant betreibt . Um sie dort nicht nur als Koch zu unterstützen, sondern auch im Umgang mit den Touristen, will er in der Heimatstadt seiner Oma deutsch lernen und an der Kochshow teilnehmen, für die ihn seine Oma angemeldet hatte. Im Vorfeld hatte er es schon bis unter die letzten 20 Kochkandidaten geschafft.
Nach ein paar Anlaufschwierigkeiten mit seinem für Deutsche weiblich klingenden Vornamen Andrea nennt er sich kurzentschlossen in Andreas um.
Unterkunft findet er bei der etwas schrägen Familie Heilmann. Einer Familie, die von sich behauptet, hochdeutsch zu sprechen.
5 Wochen lang geht er nun zur Volkshochschule, um deutsch zu lernen. Der Kurs wird geleitet von Frau Sommer für 5 Studenten aus den unterschiedlichsten Ländern.
Zwischendurch finden jedoch die Kochshows statt, an denen er teilnimmt. Er schafft es mit seinen ungewöhnlichen Rezepten bis ins Finale ...

Angelo Colagrossi hat dem Leser ein amüsantes Buch vorgelegt.
Das Buch ist unterteilt in 12 Lektionen für den Deutschunterricht mit praktischen Beispielen. Jede Lektion beginnt mit einem Ausschnitt aus Unterrichtsmaterialien, wie z. B. "Deutsche Grammatik. Eine Handbuch für den Ausländerunterricht". Schon bei diesen Ausschnitten musste ich blöde grinsen, weil ich als Deutsche dieses "Geschwafel" schon nicht verstanden habe, da fragt man sich, wie blöde ein Ausländer gucken muss, wenn er das liest.
Amüsant gibt der Autor so einige sprachliche Missverständnisse zum besten, die zwischen der Familie Heilmann und Andrea auftreten. Das, was für uns Deutsche im normalen Sprachgebrauch üblich ist, muss für einen Ausländer nicht 1:1 zu übersetzen sein. Auch die Anordnung, pünktlich um 19:00 Uhr zum Essen da zu sein, irritiert den Italiener schon sehr.
Einen sehr guten Einblick erhält der Leser auch hinter die Kulissen einer Fernsehshow. Da dürfte der Autor ja aus dem Vollen geschöpft haben, denn wenn nicht er, wer sollte sonst so einen guten Einblick in diese Szene mit ihren Eigenheiten haben?
Als besonderen Bonbon gibt es am Ende des Buches auch noch alle Rezepte, die im Buch vorkamen, sei es von der Kochshow, von der Volkshochschule oder der Familie Heilmann.
Ich habe mich mit diesem Buch bestens unterhalten und empfehle es gern weiter.

Bewertung vom 30.12.2011
Die Insel der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.1
Riggs, Ransom

Die Insel der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.1


sehr gut

Jahrelang erzählte Abraham, Großvater von Jacob, seinem Enkel Geschichten von besonderen Kindern, die alle auf einer Insel leben. Als Kind fand er die Erzählungen fantastisch und er erzählte sie in der Schule weiter. Dort stieß er auf Ablehnung, denn seine Schulkameraden waren nicht bereit, diese als wahr zu nehmen, so wie Jacob es tat. Doch mit der Zeit änderte auch er seine Meinung über diese Geschichten, er glaubte seinem Großvater nicht mehr und bat ihn, ihm keine mehr zu erzählen.
Er fühlte sich bestätigt, wurde doch sein Großvater mit der Zeit auch wunderlich, er sah überall Gefahren und Bestien, die ihn angeblich bedrohten.
Als sein Großvater dann eines Tages unter mysteriösen Umständen ums Leben kam, war sich Jacob seiner Sache nicht mehr ganz so sicher. Er fand seinen Großvater mit riesigen Schnittwunden am Körper, schon fast tot, im Wald. Als er dann auch noch in der Nähe des Tatortes eine Kreatur zu Gesicht bekommt, die denen ähnelt, von denen sein Großvater erzählt hatte, glaubt er ihm schon fast wieder.
Leider tut es sonst kein Mensch, sein Freund Ricky, der mit ihm zusammen den Großvater gesucht hatte, hat die Kreatur nicht gesehen und auch die Polizei wie auch seine Eltern glauben ihm davon kein Wort.
Er wird zu einem Seelenklempner gebracht. Dr. Golan ist seit langem der Erste, der auf seiner Seite zu stehen scheint.
Als er zu seinem Geburtstag ein Buch geschenkt bekommt, das ursprünglich von seinem Großvater war und er darin einen Brief von einer Frau an diesen findet, will er sich auf die Suche nach der Insel machen und sehen, was von den Geschichten wahr ist.
Seine Eltern sind strikt dagegen, er hat aber in Dr. Golan einen Verbündeten gefunden, der dieses Projekt begrüßt und Jacob darin unterstützt, dass seine Eltern ihn dort hinlassen.
Letztendlich machen sich Jacob und sein Vater auf den Weg zur besagten Insel ...

Ransom Riggs hat ein Buch geschrieben, das einen packt und nicht mehr los lässt. Der Leser taucht zusammen mit dem Protagonisten Jacob in eine Welt der Wunder ein.
Es wird eine Geschichte erzählt, die im wahrsten Sinne fantastisch ist. Die Kinder, die auf der Insel leben, sind für den Leser greifbar, nicht nur, weil es Fotos von ihnen gibt.
Die Atmosphäre auf der Insel ist vom Autor fast greifbar dargestellt. Als Leser fühlt man sich mittendrin und kennt auch bald die Bewohner dieses Heims, in dem die besonderen Kinder mit ihrer Erzieherin leben. Aber sie werden bedroht, auch diese Angst lässt der Autor den Leser authentisch miterleben.
Man hat hier ein Buch in den Händen, dass man nicht zu Seite legen möchte, bevor man es ausgelesen hat.
Obwohl die Geschichte in sich abgeschlossen ist, sind noch ein paar Enden lose, so dass eine Fortsetzung doch sehr wahrscheinlich ist.
Ebenfalls Bestandteil des Buches sind viele schwarz-weiß-Fotos, die der Autor zusammengetragen hat. Diese sollen gemäß Autor authentisch sein. Das würde bedeuten, dass Ransom Riggs seine Geschichte um diese Fotos herumgeschrieben hat, was ihm mit meisterlicher Bravour auch gelungen ist.
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Jugendbuch, das heißt aber nicht, dass man als Erwachsener nicht auch an diesem Buch seine Freude haben kann.

Bewertung vom 29.12.2011
Bevor der Tod euch scheidet
Joyce, Brenda

Bevor der Tod euch scheidet


ausgezeichnet

Francesca Cahill ermittelt wieder. Dieses Mal sogar in eigener Sache.
Gerade an ihrem Hochzeitstag, an dem sie nun endlich die Frau von Calder Hart werden soll, bekommt sie eine Einladung mit der Aufforderung zugeschickt, sich in einer Galerie einzufinden, wo sie ihr verschwundenes Aktbild vorfinden würde. Da sie sich der Tatsache bewusst ist, dass es zu einem Skandal mit gigantischem Ausmaß kommen würde, der nicht nur sie, sondern ihre ganze Familie in den Abgrund ziehen würde, sollte dieses Bild jemals an die Öffentlichkeit gelangen, begibt sie sich zu dieser Galerie. Sie hofft, es zeitlich noch zu ihrer Hochzeit zu schaffen. In der Galerie angekommen, sieht sie ihr Bild, wird aber, bevor sie es wegschaffen kann, in eben dieser eingeschlossen. Die Zeit verrinnt, sie hat keine Chance, aus der Galerie auszubrechen und zu ihrer Hochzeit zu gelangen.
Calder Hart wartet vergeblich vor dem Traualtar auf seine Braut. In seinem Kopf spielt sich ein Film ab, er ist sich sicher, dass Francesca kalte Füße bekommen hat und absichtlich nicht zur Hochzeit gekommen ist. Er fühlt sich zutiefst gedemütigt und schließt für sich mit Francesca ab.
Als Francesca sich endlich befreien konnte und zu Calder geht, um ihm alles zu erklären, rennt sie gegen eine Wand. Er ist bereit, ihr Freund zu bleiben, aber eine Hochzeit wird es definitiv nicht geben.
Zusammen mit seinem Halbbruder, dem Polizisten Rick, ermittelt Francesca nun wie gehabt, auf der Suche nach dem Dieb des Bildes und demjenigen, der ihr das Glück mit Calder nicht gegönnt hat.
Da sie sich im Laufe der Zeit einige Feinde gemacht hat, beginnt nun, auch mit Hilfe von Calder, die Suche nach dem Unbekannten ...

Das ist nun schon der 9. Fall um die Privatdetektivin Francesca Cahill, dem Polizisten Rick und seinem Halbbruder Calder. Wieder ermitteln sie gemeinsam und versuchen herauszufinden, wer es auf Francesca abgesehen hat.
Viele Verdächtige kommen ins Spiel, mit denen Francesca schon in vorigen Fällen zu tun hatte.
Auch wenn man nicht alle 8 vorigen Bände gelesen hat, kommt man schnell in den Fall rein. Man sollte dieses Buch aber nicht als Einstiegsroman nehmen, denn dann fehlen doch die Zusammenhänge zu den Personen aus dem Vorfeld.
Es macht Spaß mitzuverfolgen, welche Gedankengänge und Spuren sie nachverfolgen, um an die nötigen Informationen zu gelangen. Wieder ist es ein Krimi, in dem es nicht nur um die Verbrechensbekämpfung geht, sondern in dem man auch viel über die Protagonisten und ihr Privatleben erfährt.
Wer Francesca bis jetzt begleitet hat, sollte auch vor diesem Band nicht haltmachen.
Ich hatte bislang Vergnügen daran, Francesca auf ihrem Weg zu begleiten und werde das sicher auch in der Zukunft tun, wenn die Reihe weiter fortgeführt wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.