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Benutzername: 
Eva Fl.
Wohnort: 
Franken

Bewertungen

Insgesamt 984 Bewertungen
Bewertung vom 04.01.2017
Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker


ausgezeichnet

Im Buch sind die kuriosesten und witzigsten Schülerantworten auf die verschiedensten Fragen sämtlicher Themen aufgeführt und abgedruckt – die Schüler setzen nach dem bisherigen Bucherfolg von „Nenne drei Nadelbäume – Tanne, Fichte, Oberkiefer“ noch einmal eins drauf mit ihren irren Schreibfehlern und wirklich absurden Wissenslücken – mit einem großen Potential an Phantasie, wenn es um Begründungen geht.

Leseprobe

Seite 20

Original: Ich war hungrig.

Übersetzung: I true hungry.

Original: Der große Strom Amazonas.

Übersetzung: The big energy Amazonas.

S. 41

Auslöser für den Ersten Weltkrieg war der Mord an Österreichs Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo im Juni 1914.

Eine Schülerin schrieb über dieses Ereignis:

„Sarajevo wurde erschossen.“ (Klasse 9)

Und was passierte dann?

„Es kam zu Unruhen auf dem Balkon.“ (Klasse 10)

meine Meinung

Bücher, die mich gut unterhalten, die mal anders sind, kurioses und lustiges beinhalten, die mag ich ja wirklich gerne. Entsprechend hab ich mich auch auf diese Lektüre hier gefreut und war gespannt was ich mal wieder „dazu lernen“ kann – oder besser eben nicht.

Eingeteilt ist das Buch in verschiedene Kapitel, so gibt es beispielsweise ein Kapitel über den Englischunterricht bzw. dessen Ergebnisse, Kapitel über den Geschichts-, Politik-, Biologie-, Religions-, Erdkunde- und Deutschunterricht. Dazwischen lernt man noch etwas, man lernt nämlich die besten Ausreden kennen, ebenso die schönsten Schreibfehler, Patzer aus dem Abitur, etwas über das „Allgemeinunwissen“ (ja!) und erfährt andere Dinge mit den „Geständnissen aus dem Lehrerzimmer“.

Die Einteilung des Buches gefällt mir gut, ebenso die vorhandenen Erläuterungen, wenn es denn beim Thema nötig ist. Über manche Sachen kann man wirklich nur den Kopf schütteln, ich finde es z.B. auch amüsant wie Bundesländer benannt werden: Da wären dann „Schiesweg-Holzstein“ und „Reinhold-Falls“. (Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz) – ebenso meint ein 10. Klässler, dass „Alaska der größte europäische deutsche Bundesstaat“ ist. Man hat im Buch wirklich sämtliche Aussagen und kuriosen Schreibfehler aufgeführt, bei manchen kriege ich regelrecht Gänsehaut, weil es Sachen sind, die man ja wissen könnte (natürlich muss man in der dritten Klasse noch nicht soviel wissen wie in der 10. Klasse – das unterscheide ich auch!). Manchmal ist es aber auch wirklich sehr lustig, weil die Fehler so kurios, die Begründungen und Ausreden so lustig sind.

Ein Beispiel gefällig? Thema: Schutz vor Infektionen – „Man muss immer viel Desendfickmittel benutzen.“ (Klasse 8) (Seite 168).

Alles in allem ist das wieder ein Buch, das mir gut gefällt, in das man immer wieder mal hinein lesen kann, gerade für unterwegs, wenn man vielleicht nur mal kurz lesen kann oder sich nicht großartig ins Lesen vertiefen kann oder will, dafür ist es echt gut geeignet. Ich wurde hier gut unterhalten, mir wurden lustige und kuriose Szenen geboten, amüsante Aussagen, böse Rechtschreibfehler. Ich kann dieses Buch entsprechend nur empfehlen und vergebe hier 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 02.01.2017
Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm
Foley, Jessie Ann

Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm


ausgezeichnet

Wir schreiben das Jahr 1993 – Maggie, 16 Jahre jung, zieht mit ihrer Mutter Laura und jüngeren Schwester Ronnie von Chicago nach Bray, Irland. Der neue Mann der Mutter verschlägt die Familie dorthin, worüber Maggie nicht wirklich glücklich ist, da sie sich mit ihrem Onkel Kevin, der weiterhin in Chicago bei seiner Mutter, Maggies Großmutter Nanny Ei, wohnt, so gut versteht. Kevin ist ein Lebenskünstler, Musiker, der wohl auch schon den ein oder anderen Kontakt zu Drogen hatte… Als Maggie in Bray dann Eoin kennen lernt scheint sich in Irland dann doch eine Heimat für sie zu entwickeln…

Die Geschichte des Buches klang für mich wirklich lesenswert, entsprechend habe ich mich gefreut das Buch zu lesen. Durch den Titel hatte ich schon ein wenig vermutet, dass es auch öfter mal um Musik im Buch geht, was dann auch der Fall war. Aber langsam… Der Schreibstil des Buches gefällt mir wirklich gut, es lässt sich gut und zügig lesen, ist aber dennoch nicht einfach schnell dahin geschrieben, sondern durchaus mit schönen Worten verbunden, gelegentlich mal auch ein bißchen Fachwissen (Musik, Kleidung) oder auch Hintergrundinformationen. So zum Beispiel wenn es um Nirvana geht, die im Buch öfter mal genannt werden.

Das Buch lässt sich soweit also wirklich gut und flüssig lesen und ich fand die Geschichte an sich auch wirklich spannend, so dass ich das Buch teilweise nicht aus der Hand legen wollte und konnte. Manchmal hätte ich mir vielleicht kleine „Abkürzungen“ gewünscht, da erschien mir etwas ein bißchen „zu lange“, statt mal auf den Punkt zu kommen, aber im Großen und Ganzen wurde ich hier echt toll unterhalten. Die Verbindung von Musik und einer kleinen Liebesgeschichte, dem Einfinden von Maggie in die irische Gesellschaft, all das fand ich wirklich interessant verknüpft. Die Geschichte hat mich durchaus auch emotional berührt, das ist absolut nicht von der Hand zu weisen. Was mir wirklich auch gut gefallen hat war hinten im Buch die Musik- und Buchauswahl, die noch aufgeführt ist. (Ich mag hier noch nicht mehr verraten, ich finde das aber sehr gelungen!) Ich hätte mir sonst eventuell noch gewünscht, dass man die einzelnen Kapitel mit einem Song „überschreibt“. Aber gut, das kann ja jeder Autor machen wie er mag.

Einzig einmal im Buch ist eine zeitliche Geschichte vorhanden, die mir nicht so ganz logisch daher kommt, aber da bin ich vielleicht einfach zu genau dafür. (Zeitlicher Unterschied USA-Irland, etc.)

Ansonsten hat mir das Buch wirklich super gut gefallen, ich wurde gut unterhalten, es war spannend, hatte schöne, wunderbare Momente im Buch, war mal lustig, durchaus aber auch emotional. Von mir gibt es eine absolute Empfehlung und 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 07.12.2016
Megalife
Samsofy

Megalife


ausgezeichnet

Der Franzose Samsofy setzt in diesem Buch Legomännchen in Szene. Seine Werke nennt er „Legographys“ – und hier erlebt man die Legofiguren dann mal in einer völlig anderen Perspektive, einfach verblüffend, Ideen auf die man so gar nicht kommt.

Bücher mit Bildern oder Photographien sind etwas, was ich selbst eigentlich selten zur Hand nehme, denn meist möchte ich ja doch durch eine Geschichte unterhalten werden. Nun aber habe ich mal „Megalife“ „gelesen“ bzw. eben vielmehr angesehen.

Im Buch findet man die unterschiedlichsten Photographien von Samsofy, so setzt er einmal einen kleinen Lego-Spiderman in Szene, indem er ihn wohl auf einem Klettergerüst-Seil auf dem Spielplatz platziert hat. Nicht allein das dortige Platzieren der Figur macht den Reiz des Fotos schon aus, auch der Blickwinkel des Photographen ist absolut wichtig für das Ergebnis.

Ein andermal steht ein Legomännchen auf einer kleinen Palette um eine Kameralinse zu säubern. Einfach super gemacht solch ein Foto – vor allem weil das Größenverhältnis eben auch einfach interessant ist. Es kommen immer wieder auch amüsante Gegenstände zum Einsatz, so findet man ein Bild in dem ein Legomännchen als Detektiv im Museum ermitelt – hier sind Kekse mit Schokoladenoberseite mit verschiedenem Motiv als Bilder an der Wand zu sehen – und bei einem Bild fehlt folglich das Schokoladenmotiv, man nimmt nur Schokoladen“geschmiere“ wahr. Sehr lustig gemacht, wie ich finde.

Meiner Ansicht nach ist dies ein tolles Buch für Klein und Groß, ich denke mit Kindern ab fünf Jahren kann man hier die Photos wirklich wahr nehmen und entdecken, wo ein Bild entstanden ist bzw. was hier als echter Gegenstand „gedient“ hat, ich finde das wirklich spannend und interessant, was man da finden kann. Ebenso kann man sich natürlich zu jedem Bild eine eigene kleine Geschichte ausdenken und erzählen, jeder wie er mag.

Wer Sinn für Schönes und Kurioses hat, für tolle Photographien und interessante Darstellungsweisen, dem kann ich dieses Buch wirklich nur empfehlen. Von mir gibt es dafür 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 01.12.2016
Das Buch der fast vergessenen Wörter
Cnyrim, Petra

Das Buch der fast vergessenen Wörter


ausgezeichnet

Im Buch hat Petra Cnyrim die unterschiedlichsten Wörter zusammen gestellt, die man aufgrund der schnellen Entwicklung der Sprache bzw. Wörter heute leider kaum noch verwendet. Vielleicht ja zukünftig dann aber wieder vermehrt, wenn man dieses Buch gelesen hat?

== Leseprobe ==



Seite 41

Bohei

Großes Aufsehen, unnötiger Aufwand, Tamtam.

Der Ausdruck „Mach nicht so einen Bohei“ stammt wahrscheinlich aus dem Westmitteldeutschen und bedeutete so viel wie: „Mach nicht so einen Lärm!“

Im 19. Jahrhundert ist der „Bohei“ vor allm in rheinischen Gebieten sehr bekannt und gehört dort zumindest umgangssprachlich zum festen Sprachrepertoire. …



== meine Meinung ==



Hach, mit der Sprache habe ich es ja durchaus, Sprache ist meiner Ansicht nach schon etwas wirklich schönes, es gibt tolle Wörter, die man im täglichen Sprachgebrauch verwendet – und eben viele, die man leider nicht mehr so oft verwendet. (Natürlich gibt es auch viele, die heutzutage gebraucht werden, die ich aber unnötig/unmöglich finde… aber nun ja…)

Da ich mich gerne auch mit der Sprache auseinander setze war es toll hier etwas über fast vergessene Wörter zu lesen. In diesem Buch findet man solche Wörter in alphabetischer Auflistung, Seite für Seite. Dabei sind die Wörter aber nicht nur aufgeführt, sondern erläutert. So ist die Bedeutung ausführlich erklärt und woher das Wort kommt, wo es seinen Ursprung hat. Zusätzlich zeigt eine eine Zeitleiste am unteren Seitenrand an, wann diese Wörter am häufigsten genutzt wurden, also wann deren Hochphase war.

Ich finde es spannend hier über die unterschiedlichsten Wörter zu lesen, mehr über deren Ursprung zu erfahren und auch wann sie hauptsächlich ge- bzw. benutzt wurden. Manches Wort wie der „Trottoir“ waren mir durchaus bekannt, auch woher es kommt bzw. die Bedeutung, beim „Donnerbalken“ jedoch war mir dies nicht direkt so klar, auch wenn dies in gewisser Hinsicht „logisch“ erscheint. (ja, Pfadfinder haben da einen gewissen Vorteil, is ja gut…)

Mir gefällt diese Zusammenstellung von Wörtern sehr gut, ich habe mir vorgenommen, manche Wörter viel öfter ganz bewusst wieder einzusetzen, was aber sicher eine Weile dauern will, zumal man ja auch nicht alle Bücher aus dem Buch immer auf dem Schirm hat.

Wer Wörter mag, dem gefällt dieses Buch sicher sehr gut. Und auch sonst ist es ein wirklich informatives, interessantes und spannendes Buch – das absolut empfehlenswert ist. Von mir gibt es dafür 5 von 5 Sternen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2016
Gestorben wird immer
Fröhlich, Alexandra

Gestorben wird immer


ausgezeichnet

Agnes führte jahrelang den Steinmetzbetrieb Weisgut & Söhne in Hamburg. Nun möchte sie endlich klaren Tisch machen – mit 91 Jahren hat sie nun genug vom Geschäftsleben. Also lädt sie ihre ganze Familie ein, damit sie dies endlich tun kann, ein Geheimnis lüften kann, welches sie schon viel zu lange mit sich herumgetragen hat.

Eine Familiengeschichte hatte ich lange nicht mehr gelesen, umso gespannter war ich auf diese hier. Was ich natürlich zusätzlich noch interessant fand: es geht um einen Steinmetzbetrieb im Buch – ich selbst arbeite in der gleichen Branche, allerdings nicht genau das gleiche wie im Buch geschildert.

Zu Beginn des Buches hat es ein klein wenig gedauert bis ich im Lesefluß war. Als es dann aber so war, dass ich mitten in die Geschichte eingetaucht war, wollte ich das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, die Geschichte liest sich wirklich angenehm, keine ganz einfache Sprache, aber auch nicht großartig hoch gestochen. Gerade wenn Agnes spricht bzw. erzählt hat man das Gefühl, dass doch mal ältere Wörter ins Spiel kommen bzw. sie einfach in einem anderen Zeitalter aufgewachsen ist.

Von der Geschichte her klang das Buch wirklich interessant – und ist es dann auch tatsächlich. Was ich hier noch wirklich toll gefunden hätte – ein Stammbaum hinten im Buch, den man aber vielleicht erst im Laufe der Zeit öffnen darf bzw. kann – so dass nichts vorweg genommen wird, was man beim Lesen erst erfährt. Denn Puzzleteilchen um Puzzleteilchen ergibt sich ein Ganzes sozusagen… Aber: es sind eben auch einige Personen im Buch vorahnden und man macht immer wieder Zeitsprünge im Buch, so wird die Geschichte von Agnes als jungem Mädchen und heranwachsender Frau erzählt sowie die von Birte, ihrer inzwischen knapp End-Dreißig bis Anfang Vierzig-jährigen Enkelin. Hier hört man von ihr von der Zeit, als sie ein kleines Mädchen war bis hin zur Jetzt-Zeit. Die Jahreswechsel finde ich grundsätzlich wirklich gut gemacht, man findet hier beim Wechsel immer wieder eine kurze Ortsangabe sowie eine Jahreszahl, so dass man sich rasch wieder einfindet.

Interessant finde ich die Schilderungen eines jeden Abschnittes, so konnte man hier auch zeitlich „mitfühlen“, eben wenn z.B. Kriegsjahre geschildert wurden, etc.

Was ich durchaus auch interessant fand war die Entwicklung der Protagonistin Agnes – denn zuerst hat man sie als äußerst korrekte, kalte Frau empfunden, die vielleicht nicht nur streng war, sondern direkt auch so wirkt. Mit der Zeit erschließt sich hier dann aber manches… näher möchte ich darauf allerdings nicht eingehen.

Die Geschichte könnte durchaus auf wahren Begebenheiten beruhen, dies ist aber so im Buch nirgends ausdrücklich geschrieben. Dennoch halte ich sie nicht für abwegig. Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen, denn es lies sich gut lesen, war spannend, gelegentlich auch mal lustig, vor allem aber emotional. (Jetzt nicht so, dass ständig die Tränen geflossen sind.)

Ich konnte das Buch auf den letzten vierzig Seiten überhaupt nicht mehr aus der Hand legen – egal wie spät es da war… (und es war spät…) – entsprechend kann ich hier nur 5 von 5 Sternen vergeben und spreche eine Empfehlung für eine wirklich tolle Familiengeschichte, einen gelungenen Roman aus.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2016
Bombennacht
Rausch, Roman

Bombennacht


sehr gut

Würzburg, 16. März 1945. Ein schöner Frühlingstag, sonnig, vermeintlich friedlich. Viele Flüchtlinge haben hier Zuflucht gesucht, denn Würzburg schein ein sicherer Ort zu sein. Schutz sucht hier auch Eugen, ein junger Mann deutsch-russischer Abstammung, der sich vor der SS verstecken muss. Außerdem ist da Professor Werner in der Nervenklinik in Grombühl, der plötzlich mit dem Auftauchen eines totgeglaubten Mädchens konfrontiert wird, welches seine menschenunwürdigen Praktiken offenlegen kann. In seiner Villa wird gerade der Geburtstag der Tochter vorbereitet, als es immer kritischer um Würzburg wird. Denn am Ende des Tages wird sicher der Himmel rot färben, weil ein tödlicher Feuersturm entfacht wurde….

Die Geschichte Würzburgs war mir bisher schon bekannt, entsprechend natürlich auch der 16. März 1945, ein Tag der Trauer, des jährlichen Gedenkens. Wie oft war ich an diesem Tag schon zum Gedenken an die schlimmen Bombenangriffe in der Stadt – um mit vielen anderen Menschen derer zu gedenken, die unschuldig ihr Leben lassen mussten.

Umso gespannter war ich auf dieses Buch, denn hier sollte die Geschichte ja auch erzählt werden. Entsprechend war mir bewusst, wie die Geschichte in etwa verläuft, jedoch erfährt man hier die Kriegsgeschichte verbunden mit einigen Schicksalen – der unterschiedlichsten Menschen. Diese Art und Weise der Erzählung hat mir gut gefallen, konnte ich mir so doch noch ein besseres Bild vom damaligen Alltag machen, der sicher keine schöne Erfahrung war. Die Art und Weise wie dies geschrieben ist, ist gut verständlich vom Satzbau, keine komplizierte Sprache, aber natürlich inhaltlich durchaus gehaltvoll. Gut zu lesen, aber keine leichte Kost.

Interessant war es natürlich zu lesen, wo sich was wie abgespielt hat, denn die Örtlichkeiten werden immer wieder genannt, so die verschiedenen Stadtteile, Einrichtungen (Klinik, Sehenswürdigkeiten wie die Residenz, Dom) und natürlich Straßennamen. Hier habe ich selbstverständlich einen Bezug dazu, an manchen Orten hält man sich ja selbst öfter auf, und ist beim Lesen somit mittendrin im damaligen Geschehen.

Was mir zwischendurch nicht so gut gefallen hat war die Tatsache, dass sich manches immer wieder wiederholt. Da hatte der Autor meiner Ansicht nach mal eine Phase, in der sich vorher schon geschriebenes wiederholt, vielleicht auch, weil er es nochmals ausdrücken wollte, für mich war es leider ein bißchen nervig.

Die vorne und hinten im Buch eingedruckten Straßenkarten von Würzburg (also direkt auf der Umschlagsseite innen) fand ich sehr gut, hier konnte man sich dann optisch auch ein Bild von der damaligen Stadt machen. Im Buch hinten findet man die gleiche Karte wie vorne, hier sind dann jedoch die Bombenangriffe mit eingezeichnet.

Wer an Geschichte interessiert ist, dem kann ich dieses Buch wirklich nur empfehlen. Ich finde die Verknüpfung von Geschichte mit Erzählung von Schicksalen wirklich gut gemacht, ob sich diese Schicksale wirklich alle so ereignet haben, kann ich nicht sagen, vorstellbar ist es aber. Mich hat das Buch sehr gefesselt, ich konnte es teilweise nicht mehr aus der Hand legen, weil ich wissen wollte, was sich wie in etwa abgespielt hat. Manche der mir bekannten Erzählungen haben sich hier noch weiter bestätigt, für mich war die Aussage „Der Himmel war rot vom Feuer“ (gesehen aus ca. 70-80 km Entfernung!!!) bisher heftig und nicht so ganz vorstellbar. Nun ist es das, vielleicht mussten manche Daten aus dem Buch mir das noch deutlicher machen.

Das Buch ist nicht nur für Würzburger, in Würzburg Lebende, dorthin Zugezogene, etc. interessant, sondern auch für alle, die sich ein bißchen für die Geschichte, die blinde Zerstörungswut des zweiten Weltkriegs interessieren. Ich vergebe hier 4 von 5 Sternen, einen Stern ziehe ich ab für manche Stellen, an denen sich gewisse vorherige Aussagen nochmals wiederholen, was ich nicht so gut fand. Eine Empfehlung für das Buch spreche ich aus.