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Benutzername: 
sabisteb
Wohnort: 
Freiburg

Bewertungen

Insgesamt 1375 Bewertungen
Bewertung vom 02.08.2010
Hanni & Nanni

Hanni & Nanni


gut

Das hier angebotene Hörspiel ist eine gekürzte und mit einem erklärenden Sprecher versehene Tonspur des Films. Ich habe den Film nicht gesehen, konnte der Handlung aber durch den exzellenten Sprecher sehr gut folgen. Problematisch war für mich, dass die Aufmerksamkeit durch das fehlende Bild, auf die sprecherische Leistung der Jungschauspieler geleitet wurde. Dadurch fällt leider sehr auf, dass die Dialoge hölzern, auswendig gelernt und unecht klingen. Die Betonungen sind teils falsch, es ist teilweise fast eine Qual weiterzuhören, wenn man sonst nur von Profis gesprochene Hörspiele gewohnt ist.

Die Geschichte ist schnell erzählt und extrem platt: Die Zwillinge sollen angeblich einen Kaufhausdiebstahl begangen haben. Zur Strafe werden sie nach Lindenhof verfrachtet. Zunächst wehren sie sich gegen das Internatsleben und hecken allerlei Streiche aus, sind letztendlich aber doch sehr glücklich und wollen nicht mehr fort. Das ganze aufgehübscht mit einer sportlichen Hockey Geschichte in typisch amerikanischer Jugendfilmmachart gewürzt mit persönlicher Abgrenzung des einen Zwillings vom anderen.

3 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2010
Artemis Fowl and the Atlantis Complex
Colfer, Eoin

Artemis Fowl and the Atlantis Complex


gut

An seinem fünfzehnten Geburtstag präsentiert Artemis den Elfen seinen neuen genialen Plan: Er will die Welt retten! Dumm nur, dass ihm da, neben einer Amok laufenden Marssonde und ferngesteuerten tödlichen Robottern, eine kleine neurotische Störung namens Atlantis Komplex dazwischenkommt. Aufgrund seines jahrelangen Magiemissbrauchs hat es ihm sozusagen das Hirn gegrillt und er leidet an Ticks, Zwangsstörungen, Paranoia und Neurosen und das ist erst die erste Phase! Phase zwei ist viel, viel Schlimmer (für den Leser), denn in dieser Phase übernimmt ein gutes, aber leider romantisch verklärtes, Holly mit Komplimenten überschüttendes und deutlich weniger intelligentes alter Ego den Körper von Artemis Fowl, während der untätig, eingesperrt im eigenen Hirn und umzingelt von Vieren (Nein nicht Viren, hier ist tatsächlich die Zahl vier gemeint) zusehen muss, wie unbekannte Bösewichte versuchen seine Freunde zu töten und dabei teilweise auch erfolgreich sind.

Der Autor hat wohl selber eingesehen, dass Artemis in Artemis Fowl and the Time Paradox einfach zu gut und langweilig wurde und versucht nun mit dieser Wendung, bzw. dieser Krankheit noch einmal An seinem fünfzehnten Geburtstag präsentiert Artemis den Elfen seinen neuen genialen Plan: Er will die Welt retten! Dumm nur, dass ihm da, neben einer Amok laufenden Marssonde und ferngesteuerten tödlichen Robottern, eine kleine neurotische Störung namens Atlantis Komplex dazwischenkommt. Aufgrund seines jahrelangen Magiemissbrauchs hat es ihm sozusagen das Hirn gegrillt und er leidet an Ticks, Zwangsstörungen, Paranoia und Neurosen und das ist erst die erste Phase! Phase zwei ist viel, viel Schlimmer (für den Leser), denn in dieser Phase übernimmt ein gutes, aber leider romantisch verklärtes, Holly mit Komplimenten überschüttendes und deutlich weniger intelligentes alter Ego den Körper von Artemis Fowl, während der untätig, eingesperrt im eigenen Hirn und umzingelt von Vieren (Nein nicht Viren, hier ist tatsächlich die Zahl vier gemeint) zusehen muss, wie unbekannte Bösewichte versuchen seine Freunde zu töten und dabei teilweise auch erfolgreich sind.

Der Autor hat wohl selber eingesehen, dass Artemis in Artemis Fowl and the Time Paradox einfach zu gut und langweilig wurde und versucht nun mit dieser Wendung, bzw. dieser Krankheit noch einmal irgendwie die Kurve zu kriegen, das gelingt aber nur bedingt. Wo ist das geniale, böse Genie geblieben? In diesem Teil kann man dem Autor nicht vorwerfen Artemis währe zu lieb und nett, nein es ist ja nicht Artemis, es ist sein alter Ego und das nervt ungemein, genauso wie Artemis Ticks nerven.
Für Action sorgen in diesem Teil hauptsächlich Butler im Gymnastikanzug und seine Schwester Juliett, aber ganz ehrlich, die Bruder und Schwester Getue ist auch nicht das gelbe vom Ei. Selbst Mulch Diggums hat irgendwie nicht mehr den alten Schwung, da können selbst Fowlys Witze nicht mehr viel reißen. Das Highlight des Buches ist eindeutig der neue Bösewicht. Er ist, deutlich interessanter, besser und genialer als Artemis. Er ist wie Artemis früher war und dennoch hat er (wie der alte Artemis) einen guten Kern und tut seine bösen Taten alle nur aus Liebe. Ich hoffe er bleibt uns erhalten, denn dieser neue Bösewicht hat Stil.

Fazit: Das Buch war nicht langweilig, weit gefehlt. Es liest sich gut und fließt dahin, aber es kommt nie Spannung auf und selbst die Toten, Charaktere, die man teils schon sehr lange kennt, sterben so nebenbei ohne dass es wirklich weh tun würde und man ihnen nachtrauern würde.
Aus der Serie ist irgendwie die Luft raus. Es werden Stereotype abgehandelt ohne dass sich die Charaktere weiterentwickeln, die Anrufe von Artemis Mutter, die wohl als Auflockerung gedacht waren, wirken deplaziert und peinlich und lassen Artemis noch mehr als Weichei erscheinen als er ohnehin schon ist. Es bleibt zu hoffen dass er durch die Behandlung seiner Krankheit wieder zu seinem teuflisch bösen Selbst findet.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2010
Kontrollverlust
Gude, Christian

Kontrollverlust


gut

In einem Nachbarort von Darmstadt wird ein Schmied in seiner Werkstatt tot aufgefunden. Leider deuten alle Hinweise darauf hin, dass es sich hierbei nicht um einen Unfall handelte. Nicht nur das, dieser Tote steht in Zusammenhang mit dem Absturz eines Air Force Flugzeugs vor vielen Jahren und auch ein Insider der Darmstädter Polizei scheint verwickelt zu sein.
All das kommt Kommissar Rünz gerade sehr ungelegen, denn er schreibt an einem Bestseller unter Pseudonym (natürlich auch während der Arbeitszeit, denn Inspiration lässt sich nicht unterdrücken oder kontrollieren).

Hier nun der vierte Fall des misanthropischen Darmstädter Kommissar Rünz, der etwa ein Jahr nach Homunculus: Der dritte Fall für Kommissar Rünz spielt. Ich habe die ersten drei Bände der Reihe sehr genossen, denn sie zeichneten sich durch eine gelungene Mischung aus interessantem Fall und exzentrischem Kommissar aus. Diesem vierten Fall jedoch ist die Ausgewogenheit zwischen dem eigentlichen Kriminalfall und dem lustigen Geplänkel um Rünz und seine Kollegen abhanden gekommen, der Fall rückt vollkommen in den Hintergrund und das ehemals lustige Beiwerk wurde zum Selbstzweck degradiert und verliert dadurch. Das Buch ist somit leider kaum noch als Krimi zu bezeichnen. In diesem Band geht es hauptsächlich um Rünz schriftstellerische Ambitionen und Breckers (Rünz Schwager) Probleme mit seine Ex-Frau und dem gemeinsamen Sohn Kevin. In die Handlung werden immer mal wieder Rünz schriftstellerische Ergüsse eingewoben, die jedem Hobbykrimiautor eine Warnung sein sollten wie man es nicht machen sollte, denn Rünz schreibt einen "knallharten Wissenschaftsthriller, ein literarisch ambitioniertes Echtzeit-Thrillerdrama mit Regionalbezug, eingebettet in eine romantische Liebesgeschichte, die in der Zukunft spielt. Ein klassischer Frauenroman im Gewandt eines intellektuell anspruchsvollen Science-Fiction-Mystery-Reißers. Histoentertainment mit Dokufiction-Character." Diese literarischen Ergüsse des Kommissar Rünz sind gepaart mit süffisanter Kritik an aktuellen Bestsellern. Auch die Business Macken von Rünz Chef Hoven dürfen natürlich nicht fehlen und die übliche Eheberatungszene, in welcher Rünz seine Frau terrorisiert gehört natürlich auch zum Standardrepertoire der Rünz Krimis.

Wie in den Vorgängerbänden sind auch in diesem Krimi wieder einige Sätze auf Englisch verblieben, die nirgends übersetzt wurde (S. 93, S.117), möglicherweise, damit Leser, die des englischen nicht mächtig sind nachvollziehen wie sich Rünz in diesem Situationen fühlt.

Der Fall jedoch, bei dem es doch in einem Krimi gehen sollte, ja dieser ist in diesem Fall nur Beiwerk. Nicht nur das. Der Fall ist prinzipiell schlüssig, er ist sauber belegt und recherchiert. Er hat einige wunderbare Querverbindungen zu einem Fensterputzer, der gleichzeitig Zeuge ist. Das ist alles sehr gelungen und gekonnt konstruiert. Aber der Fall ist eben auf schwer zu beschreibende Weise extrem, extrem in der Absicht, extrem in der martialischen Ausführung und extrem in seinen Folgen, was ihn wiederum sehr unglaubwürdig macht.

Fazit:
Die Bewertung fällt schwer. Hier muss man wohl differenzieren zwischen Rünz Fans und normalen Krimifans, die einfach mal einen Regionalkrimi lesen wollen.

Für Rünz Fans
wunderbar lockere Unterhaltung. Rünz in Reinkultur, mit vielen Verweisen auf alte Fälle. Wieder einmal eine wunderbare Krimi Persiflage, die Archetypen durch den Kakao zieht.
Für Rünz Fans 4-5*

Für Leser, die Rünz nicht kennen
und einfach nur einen Krimi lesen wollen definitiv nicht zu empfehlen, weil der Fall zu dünn ist und für einen normalen Krimifan einfach zu viel Beiwerk und zu wenig Handlung aufweist. 2-3*

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.