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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 26.12.2011
Die irische Meerjungfrau / Fin O'Malley Bd.1
Römer, Carolin

Die irische Meerjungfrau / Fin O'Malley Bd.1


ausgezeichnet

Als bei einem Gemäldediebstahl Fingerabdrücke von Thomas Keane gefunden werden, versetzt man Detective Sergeant Fin O'Malley kurzerhand nach Foley an die irische Nordwestküste, wo er nach diesem suchen soll. Die Sache hat nur einen Haken ... Thomas Keane ist bereits seit 10 Jahren tot. Auch wenn seine Leiche bis jetzt nicht gefunden wurde, gilt er nach einem Bootsunglück als tot. Ebenso wird nach seinem Bruder Jack gesucht.
O'Malley gibt sich in dem kleinen Ort, wo Jeder Jeden kennt, als Jounalist aus, der nach dem vor Jahren entführten und seitdem verschwundenen Pferd Shergar sucht.
Bei seinen Ermittlungen trifft er auf die unterschiedlichsten Dorfbewohner. Allen voran Nora Nichols, die trinkfeste alte Frau, die dem Sergeant einredet, sie wüsste, was mit Shergar passiert wäre und auch, wo sein Grab liegt. Sie erzählt ihm auch eine Geschichte über Gomballs, die eigentlich Feen sind und Meerjungfrauen. Dann gibt es den Pfarrer Dermot Keelan, der früher der letzte Leuchtturmwärter war, bevor man diesen stillgelegt hatte. Und es gibt Charlotte Quinn, Charlie genannt, die nach Aussage von Nora mit ihren roten Haaren und grünen Augen ebenfalls zu den Meerjungfrauen zählt. Sie restauriert in der kleinen Kirche ein Fresko und lebt im Leuchtturm.
Während Fin O'Malley versucht, über den Aufhänger Shergar den Aufenthaltsort der Keanebrüder zu erfahren, hält das Dorf dicht und gibt keine Informationen preis.

Carolin Römer hat ihr Erstlingswerk in Irland angesiedelt. Ein Land, bekannt für seine Sagenwelt. Auch sie bringt hier Elfen, Feen, Kobolde und Meerjungfrauen mit ins Gerede der trinkfesten Nora. Typisch irische Klischees, die einfach mit dazu gehören.
Wer Irland kennt, fühlt sich sofort anhand der Landschaftsbeschreibungen von Carolin Römer wieder dorthin versetzt. Die Beschreibung der kauzigen und eigenartigen Dorfbewohner ist gelungen, ohne aufgesetzt zu wirken. Völlig glaubwürdig und nachvollziehbar erlebt der Leser die Ermittlungen des mit einem Alkoholproblem behafteten Protagonisten Fin O'Malley.
So ganz nebenbei erfährt er auf der Suche nach den Keanebrüdern tatsächlich, was mit dem verschwundenen Pferd Shergar passiert ist. Die Ermittlungen bringen Dinge zutage, die überhaupt nicht vorhersehbar waren. Bei diesem Krimi gelingt es dem Leser nicht, schon ab der Mitte sagen zu können, in welche Richtung die Ergebnisse des Sergeanten gehen.
Das Ende ist für mich völlig überraschend und war so absolut nicht abzusehen.
Ein wirklich gelungener Krimi, der mich jetzt schon auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Er war zu keiner Zeit langweilig. Er versetzte mich wieder in das Irland, das ich lieben gelernt habe, brachte mich zum Schmunzeln und macht Lust nach mehr. Ich hoffe, dass man auf die Fortsetzung nicht allzu lange warten muss.
Für alle Irlandfans und die es werden wollen, eine absolute Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.12.2011
Ich weiß, du bist hier
Brodie, Laura

Ich weiß, du bist hier


ausgezeichnet

Sarah's Mann David wird nach einem Kajakunfall für tot erklärt, obwohl es auch nach Monaten noch immer keine Leiche gibt. Sie ist unglücklich und hat große Probleme, wieder in ihren gewohnten Alltag zurückzufinden. Eines Tages glaubt sie, David in einem Supermarkt gesehen zu haben. Sie fängt an zu zweifeln. Kann es sein, dass David doch nicht tot ist? Rückblickend scheint sie sich erinnern zu können, dass sie ihn auch zu seinem Gedenkgottesdienst gesehen hat. Was ist real? Wenn er noch lebt, warum kommt er dann nicht nach Hause?
Da steht er dann eines Tages vor ihrer Tür und erzählt ihr eine unglaubliche Geschichte ...

Laura Brodie hat hier mit ihrem Erstlingswerk ein Buch geschaffen, das unter die Haut geht. Sehr einfühlsam hat sie die Trauerbewältigung nach Verlust eines Partners beschrieben. Die Protagonistin Sarah setzt sich im nachhinein ehrlich mit ihrer Ehe auseinander. Sie erkennt, wie egoistisch und unnahbar sie ihrem Mann gegenüber nach ihren Fehlgeburten geworden ist, so dass es in ihrer Ehe zu kriseln begann.
Nach dem Tod ihres Mannes beginnt sie eine Affäre mit ihrem Schwager, wohl wissend, dass daraus nie etwas Ernstes werden wird, da ihr Schwager nicht bereit ist, sich fest zu binden.
Auch nachdem David wieder present war, ließ sie von dieser nicht ab. Ihre Gewissensbisse David gegenüber konnte man anhand ihrer Gedanken gut miterleben und nachempfinden.
Bis zum Schluss spielte die Autorin mit der Frage, ob David nun real ist oder doch tot.
Auch wenn man sich während des Lesens seinen Teil denkt und Vermutungen anstellt, wie das Buch ausgeht, ist der Weg dahin glaubhaft aufgezeichnet.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich empfehle es gern weiter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.12.2011
Der Keim der Furcht
Bärtl, Steffen

Der Keim der Furcht


sehr gut

Gewalt in Somalia. Vor laufender Kamera werden zur Veröffentlichung an die Welt Kapitäne von gekaperten Schiffen erschossen.
Ein deutsches Ärzteteam, das in Somalia UN-Hilfe leistet, wird überfallen und getötet.
Weitere Gewalttaten ohne Ende.
Ein tiefer Sumpf von Gewalt, Machtgier, Intrigen und Rebellion in Somalia.

Dr. Wernecke, Mitglied des UN-Sicherheitsrates macht in einer eiligst eingerufenen Sondersitzung den Vorschlag, vor übereilten Entscheidungen Erkundungen zur Sachlage einzuholen. Dieses wird ihm genehmigt mit einer Frist von 14 Tagen. Um diese Aufgabe zu bewältigen, schickt er seinen vorgesehenen Nachfolger, André Hartmann, Botschafter und zukünftiger UN-Beobachter, nach Somalia.
Eine Aufgabe, die so gefährlich ist, dass sie André das Leben kosten könnte ...

Leider habe ich die beiden Vorgänger aus der Reihe um den Protagonisten André Hartmann nicht gelesen. Ganz offenkundig fehlten mir Informationen, die die Person André Hartmann ausmachen. Eine wirkliche Beziehung zu ihm konnte ich so leider nicht aufbauen, da über ihn direkt nicht viel ausgesagt wurde. So blieb für mich auch die Frage offen, warum seine Frau Renate im Rollstuhl saß.
Der Roman spielt an vielen Schauplätzen, wie Somalia, Äthiopien, Kuba, New York und andere, zwischen denen oft hin- und hergesprungen wird. Es ist mir sehr schwer gefallen, immer gleich zu wissen, an welchem Handlungsort ich mich gerade befinde und das mit dem vorhergelesenen zu verbinden.
Das ist keine leichte Lektüre, die man mal eben so nebenbei lesen kann. Hier ist wirkliche Konzentration nötig, um den Überblick zu behalten.
Der Schreibstil von Steffen Bärtl hat mir gut gefallen. Das Buch an sich ließ sich gut lesen, nachdem ich mich in die einzelnen Schauplätze reingelesen hatte und sie zuordnen konnte.
Ein gut durchdachter und spannend geschriebener Politthriller.
Damit es anderen nicht so ergeht wie mir, würde ich vor der Lektüre dieses Romans empfehlen, sich mit der Person André Hartmann durch die vorhergehenden Bände vertraut zu machen. Sicherlich kann man dann eine bessere Beziehung zu ihm aufbauen.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.12.2011
Quecksilber
Nothomb, Amélie

Quecksilber


weniger gut

Krankenschwester Françoise wird von Kapitän Omer Lancours engagiert, sich um die Krankenpflege seines Mündels Hazel zu kümmern. Die junge Frau ist fasziniert von ihrem Auftrag, denn der Kapitän wohnt allein mit seinem Mündel und seinen Angestellten auf der Insel Mortes-Frontières. Sie nimmt den Auftrag zu den Bedingungen des Kapitäns an, u. a. wird sie immer, wenn sie die Insel betritt, auf verbotene Gegenstände durchsucht werden und sie darf keinerlei Gegenstände bei sich tragen, die spiegeln. Etwas verwirrt beugt sich Françoise den Bedingungen.

Als sie an ihrem ersten Tag vorstellig wird, erfährt sie in einem Gespräch mit Kapitän Lancours, dass sein Mündel Hazel einen Fliegerangriff knapp überlebte. Über ihr Aussehen darf kein Wort verloren werden! Als Françoise Hazel das erste Mal sieht, ist sie sprachlos ...

Bei dieser Erzählung handelt es sich um die Auseinandersetzung mit der Moral der 1920er. Was ist richtig, was ist falsch? Die Figuren konnten mich leider nicht überzeugen, ihre Handlungen waren für mich teilweise gar nicht nachvollziehbar und auch der Schreibstil, der recht tiefgründig war, war leider nicht sonderlich fesselnd. Zum Glück handelte es sich um ein dünnes Buch, sodass ich es relativ schnell durchgelesen hatte. Interessant fand ich allerdings, dass dieses Buch nach dem Ende noch ein alternatives Ende aufwies, wovon mich allerdings keines so recht überzeugen konnte.

Bewertung vom 14.12.2011
Olympisches Feuer
Marklund, Liza

Olympisches Feuer


sehr gut

Dieses Buch war mein erster Schwedenkrimi überhaupt. Obwohl ich es für mich nicht wirklich als Krimi bezeichnen würde.
Annika Bengtzon ist seit kurzem die Chefin der Polizeiredaktion eines Abendblattes und hat so die liebe Not mit einigen ihrer Kollegen. Nicht jeder ist ihr dort wohlgesonnen, zumal es Kollegen gibt, die sich bei der Beförderung übergangen fühlten. Sie erschweren ihr ihre Arbeit, indem sie ihre Anweisungen boykottieren oder hintergehen.
Scheinbar mühelos schafft sie auch den Balanceakt zwischen Familie und Beruf zu meistern, da sie Unterstützung und Rückendeckung von ihrem Mann erhält.
Plötzlich explodiert eines Tages eine Bombe im Olympiastadion und es wird eine Leiche gefunden. Die Ermittlungen bringen zutage, dass es sich bei der Leiche um die bekannte Christina Furhage handelt, die geschäftsführende Leiterin der Olympischen Spiele in Stockholm. War es ein Anschlag auf die Olympischen Spiele oder ein Anschlag auf Christina Furhage?
Dieser Frage geht Annika nach und sie versucht zu recherchieren, was passiert ist.
Nicht lange danach gibt es einen zweiten Bombenanschlag, wieder mit einem Toten. Annika geht der Sache auf den Grund und gerät kurz darauf ebenfalls in die Schusslinie des Mörders ...

Mit der ersten Hälfte des Romans tat ich mich ziemlich schwer. Hier ging es mehr oder weniger um die Arbeit in einer Zeitungsredaktion und den Problemen, die Annika mit ihren Kollegen hatte. Kriminalistische Elemente fehlten hier. Erst in der zweiten Hälfte des Buches gewann der Roman an Tempo und Spannung.
Wenn man es bis hierhin geschafft hat, packt einen das Fieber, denn nunmehr kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Tempo hält sich dann auch bis zum Schluss.
Vom Schreibstil her ließ sich das Buch gut lesen, auch wenn es zu Beginn eher um die Person Annika ging als um die kriminalischen Ermittlungen.
Dieser Roman war der erste Band einer ganzen Reihe um die Jounalistin Annika Bengtzon.
Wirklich überzeugt hat mich Liza Marklund nicht und ob ich ein weiteres Buch aus der Reihe lesen werde, würde ich momentan mit nein beantworten.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.12.2011
Artgerechte Haltung eines Männchens
P., Emma

Artgerechte Haltung eines Männchens


ausgezeichnet

Was für ein Buch!
Schon das Cover an sich verspricht Spaß. Emma P. höchst persönlich hält einen Cocktail in der einen Hand, in der anderen Hand auf einem Spieß befindet sich eine Olive und ... ein Männchen. Das soll gerade vertilgt werden.
Der Spaß, der dem Leser schon auf dem Cover suggeriert wird, befindet sich innerhalb des Buches in Form von hilfreichen Tipps und Ratschlägen, wie Frau zu einem Männchen kommt, es erzieht und, wenn die Zeit ran ist, wie Frau es gekonnt entsorgt.
Das Buch ist aufgeteilt in 5 große Abschnitte, die da wären:

I - Vom Einfangen eines Männchens - die richtigen Methoden
II - Die verschiedenen Männchentypen
III - Notwendigkeit und empfohlene Dauer der Ehe
IV - Aufzucht und Erziehung eines Männchens
V - Entsorgung eines Männchens - die humansten Methoden

Ich habe beim Lesen lange nicht solch einen Spaß gehabt.
Auf sehr viele Fragen bezüglich des Zusammenlebens mit einem Männchen bekommt man hier von Emma P. eine Erklärung und natürlich eine Lösung präsentiert.
Nun habe ich endlich begriffen, warum das Wort "Warmduscher" schnell aus dem Sprachgebrauch verschwinden sollte und warum ich es nie zu einem Männchen sagen sollte. Eine bessere Erklärung als in dem Buch gibt es mit Sicherheit nicht.
Um ein eingefangenes Männchen auch behalten zu können, werden die 10 Todsünden der Ehefrauen aufgelistet. Was sollte schon schiefgehen, wenn man sich diese aneignet und beachtet?
Aber auch an wirklich praktischen Tipps fehlt es nicht in diesem Buch. Fragen, wie ich shoppen gehen kann ohne Männchen, werden hier erklärend erläutert. Wie erziehe ich es und wie soll ich es füttern, sind ebenfalls wichtige Punkte, die hier ausreichend erläutert werden.
Vor jedem neuen Kapitel gibt es ein Toppfoto mit Emma P., absolut sehenswert mit Lachfaktor.
Der Schreibstil von Emma P. ist flüssig und leicht verständlich zu lesen.
Es macht Spaß, dieses Buch voller "ernst zu nehmender" Ratschläge zu lesen. Wenn man beim Lesen nicht auffallen möchte, sollte man es nicht wie ich in der Bahn lesen, denn beim Dauergrinsen wird man auch blöd angesehen.
Ein Buch, das ich wirklich gern weiterempfehle und nicht nur an Frauchen, die ein Männchen suchen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.12.2011
Nur lieben ist schöner
Fischer, Rebecca

Nur lieben ist schöner


ausgezeichnet

3 Mädels (den Ausdruck mögen sie gar nicht), sind seit Jahren miteinander befreundet und gehen gemeinsam durch dick und dünn. Nelly, Inka und Tinette sind Singlefrauen, nicht aus Überzeugung, aber Mr. Right war bis jetzt noch nicht dabei gewesen. Irgendwie verlieben sie sich immer in die falschen Typen. Nelly, die Autorin von Liebesromanen ist romantisch veranlagt. Tinette steht auf V-Männer, wobei das V für verliebt, verlobt, vergeben steht. Sie arbeitet bei einer Fernsehproduktionsfirma und macht die Arbeit ihres Chefs. Inka ist gelernte Therapeutin, hat jahrelang in der Paarberatung gearbeitet und organisiert nun Hochzeiten.
Die drei stehen einander bei, wenn sich bei einer von ihnen ein Mann am Horizont sehen lässt und auch, wenn er diesen wieder verlässt. Sie geben sich gegenseitig Ratschläge und es hagelt auch nicht mit harten Worten, wenn sie denken, sie müssten die anderen auf den rechten Weg bringen.
Alle 3 stehen fest im Leben, genießen dieses und leben ihre Freundschaft.
Dieses ist das 2. Buch von Gabriella Engelmann, das sie unter dem Pseudonym Rebecca Fischer veröffentlichte.
Ein Buch voller Humor, Witz, Missgeschicken, Pannen, Liebe und Verständnis. Ich habe mich lange nicht mehr bei einem Buch so amüsiert.
Bei dem Einblick in die Welt einer Autorin frage ich mich, wieviel hat die Autorin von sich selbst dort hinterlassen?
Natürlich geht es in dem Buch auch um das Finden des Mr. Right und um Liebe, aber als im Vordergrund stehend sehe ich die Beziehung der Frauen untereinander.
Besonders hervorheben möchte ich den untergründigen Witz in dem Buch, wobei mich persönlich eine Szene wirklich zum Lachen brachte. Als Nelly nämlich Briefpapier in ihrem Haushalt suchte und nur Herzchenpapier und dergleichen fand. Sie war entsetzt, das konnte niemals von ihr sein, sicher hat das Rosamunde angeschleppt. Nur... Rosamunde ist ihre Katze.
Ein wirklich warmherziges und auch witziges Buch, das man so schnell nicht aus der Hand legen kann, wenn man es denn angefangen hat zu lesen.
Es war an keiner Stelle langweilig oder langatmig.
Auf alle Fälle ein Buch, das ich gern weiterempfehle.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.11.2011
Die Eifelgräfin
Schier, Petra

Die Eifelgräfin


ausgezeichnet

Drei Männer, die sich während eines Kreuzzuges freundschaftlich zur Seite standen, schwören einen Pakt. Sie teilen ein erobertes Kruzifix in drei Teile und schwören sich, sich gegenseitig in der Not zu helfen, ebenso sollen es ihre Nachfahren halten.
200 Jahre später im 14. Jahrhundert wird Elisabeth von Küneburg zur Sicherheit vor einem Angriff auf die elterliche Burg durch diese bei Freunden in Sicherheit gebracht. Dort wird ihr Luzia, die Tochter eines freien Bauern, als Magd zur Seite gestellt. Es dauert nicht lange und die beiden werden trotz ihrer Standesunterschiede Freundinnen. Die beiden verbindet auch die Tatsache, dass sie jeweils ein Teil des bewussten Kruzifixes besitzen. Als die beiden Frauen ihre jeweiligen Teile zusammenfügten passierte etwas mit dem Kreuz, es fand so etwas wie eine "Aktivierung" statt.
Bei drohender Gefahr begann dieses zu summen bzw. zu leuchten.
Elisabeth, die auf der Burg auf ihren Verlobten wartet, überbrückt unter anderem die Zeit damit, Luzia das Lesen und Schreiben beizubringen. Diese ist sehr wissbegierig und lernt schnell. Als sie Roland, einen fahrenden Gaukler kennenlernt, verliebt sie sich in ihn, obwohl für diese Liebe keine Chance besteht, denn Roland wird weiterziehen und sie wird bei Elisabeth bleiben.
Elisabeth lernt den ungehobelten Johann von Manten kennen und es vergeht kein Treffen ohne verbalen Schlagabtausch. Die beiden können sich nicht ausstehen, dennoch zieht es sie zueinander hin.
Dann kommt die schwarze Pest ins Land und alles verändert sich...
Petra Schier ist es hier ein weiteres Mal gelungen, eine geschichtsträchtige Zeit dem Leser näherzubringen. Die furchtbare Zeit der Pest hat sie hier mit Leben gefüllt und interessant anschaulich gemacht.
Der Roman ist gefüllt mit Leben, mit Liebe und Spannung, mit geschichtlichem Wissen, mit Leidenschaft und auch mit Grausamkeiten. Ein Schuss Mystik im Zusammenhang mit dem Kruzifix rundet das Lesevergnügen ab.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, auch schon deshalb, weil es mal nichts zu ermitteln gab, wie in den anderen Romanen von Petra Schier, die ich bisher gelesen habe.
Sie hat mich so an das Ende herangeführt, dass ich mir unbedingt den Folgeband "Die Gewürzhändlerin" zulegen muss, um erfahren zu können, wie es weitergeht.