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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 13.05.2010
Der französische Roman der Aufklärung
Wolfzettel, Friedrich

Der französische Roman der Aufklärung


ausgezeichnet

Vatermacht und Emanzipation im französischen Roman der Aufklärung sind das Thema dieses Buches. Gerade die Emanzipationsbewegung scheint durch das neue humanistische Gattungssystem Einzug zu halten.

Gerade die exemplarischen Einzelinterpretationen sind es die dieses Buch zum lebendigen und auch abwechslungsreichen Lehrbuch für Studenten macht. Diese hier vorliegende Gattungsgeschichte fokussiert diese typisch aufklärerische Problematik.

Der Autor beginnt chronologisch in der Frühaufklärung und bringt als Beispiel natürlich Montesquieu und seinen geliebten Briefroman.

Der zweite Teil des Buches widmet sich dann der Hoch - und Spätaufklärung. Voltaire, Rousseau und Diderot liefern hier die Beispiele.

Eine umfangreiche Bibliographie ergänzt dieses übersichtliche, aussagekräftige Buch von Friedrich Wolfzettel.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 12.05.2010
Die Lust am Untergang
Sieburg, Friedrich

Die Lust am Untergang


ausgezeichnet

Friedrich Sieburg ist seit 1964 tot und trifft noch immer den Leser in der Gegenwart. Untergangsstimmung herrscht immer bei den Deutschen. Manchmal möcht man fragen: Immer noch oder schon wieder?

Der Autor wurde 1893 in Westfalen geboren. Dieses Buch hat er kurz nach Ende des letzten Krieges geschrieben. Herrschte da Untergangsstimmung?

Der Literaturkritiker und Journalist Sieburg ergötzt sich nicht nur an der beständig vorhandenen Untergangsstimmung der Deutschen, er sucht nach deren Ursachen. Laut Sieburg entstammen sie der "unbestimmten, halbdunklen Einsicht, dass der ungeheure Apparat, den wir uns aufgebaut haben, auf unsere eigentlichen Nöte gar nicht anwendbar ist." Schon damals spielten Begriffe wie Individualisierung der Menschen und ihre Orientierungslosigkeit eine nicht unerhebliche Rolle.

Laut Siegurg kann der Mensch nicht ohne apokalyptische Ängste sein, er braucht sie quasi zum Leben. So beweist der Autor in dem vorliegenden Buch in einer Vielzahl von Texten das Untergangsstimmungen in der Bevölkerung präsent sind.

Den Leser wird es kaum verwundern, dass zwischen dem Entstehen der Geschichten und heute Jahrzehnte liegen. Das heißt: Wir Deutschen bleiben uns treu. Untergangsstimmung bleibt unser beständiger Begleiter.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 12.05.2010
Paradies perdu. Vom Ende des Schweizer Bankgeheimnisses
Hässig, Lukas

Paradies perdu. Vom Ende des Schweizer Bankgeheimnisses


ausgezeichnet

eit die Schweiz 1934 ihr Bankgeheimnis begründete ist viel geschehen. Eigentlich wollte sie ein sicherer Ort für Geldanleger sein, inzwischen jedoch kann davon längst nicht mehr gesprochen werden.

Autor Lukas Hässig absolvierte bei der Schweizerischen Nationalbank eine kaufmännische Lehre, er weiß also bestens wovon er schreibt. Er hat inzwischen die Seiten gewechselt und ist seit 2006 freier Autor für verschiedenste Zeitungen.

Eins steht fest: Das Geldanlegeparadies Schweiz gibt es nicht mehr. Im Zeitalter des Handels mit geklauten Daten die von Regierungen aufgekauft werden, kann sich niemand mehr seines in die Schweiz geschafften Geldes sicher sein.

Dieses Buch beschäftigt sich aber eigentlich mehr mit dem was wirklich hinter den Kulissen läuft. Wie war das genau als ein Amerikaner, der bereits einige Jahre in der Schweiz gearbeitet hatte, zurückflog in die USA und die Großbank UBS verriet? Hässig beschreibt wie sich das anfühlt wenn nach außen hin solide wirkende Fassaden plötzlich wie Kartenhäuser zusammenfallen und weltweite Finanzkrisen auslösen.

Die Schweizer sind längst unter massiven Druck geraten. Die Welt ist im Begriff sich grundlegend zu verändern. Das Paradies gibt es längst nicht mehr, zumindest nicht mehr auf Erden.

Lukas Hässig zeigt in seinen neun Kapiteln wie es in der Finanzwelt zugeht. Er beschreibt Mechanismen, zerstörte und noch bestehende. Er geht davon aus, dass noch weit über 600 Milliarden Franken von deutschen Anlegern in der Schweiz liegen, die dem kleinen Ex - paradies nun verlustig gehen. Aber ohne Bankgeheimnis keine geheimen Anlagen mehr. . .

Für den Autor ist die Schweiz ein Land das es gerade mit dem Bankgeheimnis zur Blüte geschafft hat, aber nun da besonders die Amerikaner und die Deutschen die Schweiz fallengelassen haben und der deutsche Finanzminister von einer vollständigen Auflösung des Schweizer Bankgeheimnisses ausgeht, ist das Paradies wie gesagt Perdu.

Um die Finanzwelt besser zu verstehen sollte man dieses Buch unbedingt gelesen haben.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 11.05.2010
Glasstimmen
Bruneau, Carol

Glasstimmen


ausgezeichnet

Dieses Buch ist ein Denkmal für Lucy.

Nach 55 Ehejahren hatte ihr Mann Harry einen schweren Schlaganfall, er liegt nun im Koma. Lucylässt die letzten 55 Jahre an sich vorbeiziehen. Die Ehe war längst nicht immer Eitel Glück und Sonnenschein. Eigentlich war es mehr ein Glücksfall das sie so lange gehalten hat.

Nun da ihr Mann im Koma liegt und nicht wiedersprechen kann, hat sie das sagen und sie gibt sich ihren Erinnerungen hin. Die Journalistin Varol Bruneau hat nicht nur einen sehr einfühlsamen Eheroman geschrieben, nein sie hat auch einen politischen Rückblick auf mehr als fünf Jahrzehnte gewagt.

Herausgekommen ist dabei ein Buch, dass den Leser gefangen nimmt und ihn nachdenken lässt über das Leben und die Welt, über die Familie und die Ehe, über Gefühle die man zeigt und die man geheim hält.

Eines Tages dann kommt Harry als Pflegefall zurück zu Lucy. Sie wird ihn pflegen und dabei das Wunder erleben das sie aus der Zeit des Grübelns und der Traurigkeit herausholt. Auch für Lucy hält das Leben noch etwas bereit.

Ein wundervolles Buch, dass seine Leser betroffen und hoffnungsvoll zurücklässt.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 11.05.2010
Trans-Amerika
McNab, Tom

Trans-Amerika


ausgezeichnet

Beide Romane "Finish" und "Trans Amerika" sind jetzt im Aufbau Verlag erschienen. Beide sind spannend und in keine Schublade zu stecken, es geht in beiden Büchern um den Menschen, seine Zeit und immer auch um den Sport.

In Trans Amerika lässt uns Tom McNab Zeuge des legendären Trans - Amerika - Super - Marathons werden. Wer diesen Lauf durchhält der hat ausgesorgt, riesige Geldpreise winken denen die als erste ins Ziel rennen.

Und an dieser Stelle bereits hört der Roman auf "nur" Sportroman zu sein. Die Läufer laufen 1931, also zur Zeit der weltweiten Depression. Alle laufen ums Geld, weil sie es dringend brauchen. Da ist der Mexikaner der sein Dorf nicht länger hungern sehen kann, da ist der Kohlekumpel aus Glasgow . . .

Die bunte Mischung an Wettkämpfern spiegelt die damalige Zeit wieder. Es ist ein rasantes Buch.

Auch in Finish beschreibt der 1933 in Glasgow geborene Autor wieder ein Wettrennen. Diesmal führt er seine Leser zurück in das Jahr 1876. Für Amerika ist das eine wichtige Zeit, es gibt noch den wilden Westen und es gibt da auch Buck Miller und Billy Joe Speed.

Beide können laufen, schneller als der Wind. Sie stehen beide unter dem Einfluß des Trainers und Managers Moriarty. Der will aus dem Lauf der beiden Giganten eine riesige Show machen. Was dabei heraus kommt erzählt der ehemalige Leistungssportler Tom McNab meisterhaft.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 11.05.2010
Finish
McNab, Tom

Finish


ausgezeichnet

Beide Romane "Finish" und "Trans Amerika" sind jetzt im Aufbau Verlag erschienen. Beide sind spannend und in keine Schublade zu stecken, es geht in beiden Büchern um den Menschen, seine Zeit und immer auch um den Sport.

In Trans Amerika lässt uns Tom McNab Zeuge des legendären Trans - Amerika - Super - Marathons werden. Wer diesen Lauf durchhält der hat ausgesorgt, riesige Geldpreise winken denen die als erste ins Ziel rennen.

Und an dieser Stelle bereits hört der Roman auf "nur" Sportroman zu sein. Die Läufer laufen 1931, also zur Zeit der weltweiten Depression. Alle laufen ums Geld, weil sie es dringend brauchen. Da ist der Mexikaner der sein Dorf nicht länger hungern sehen kann, da ist der Kohlekumpel aus Glasgow . . .

Die bunte Mischung an Wettkämpfern spiegelt die damalige Zeit wieder. Es ist ein rasantes Buch.

Auch in Finish beschreibt der 1933 in Glasgow geborene Autor wieder ein Wettrennen. Diesmal führt er seine Leser zurück in das Jahr 1876. Für Amerika ist das eine wichtige Zeit, es gibt noch den wilden Westen und es gibt da auch Buck Miller und Billy Joe Speed.

Beide können laufen, schneller als der Wind. Sie stehen beide unter dem Einfluß des Trainers und Managers Moriarty. Der will aus dem Lauf der beiden Giganten eine riesige Show machen. Was dabei heraus kommt erzählt der ehemalige Leistungssportler Tom McNab meisterhaft.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

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