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Kleeblatt
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Berlin
Über mich: 
Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2011
Das geheime Vermächtnis
Webb, Katherine

Das geheime Vermächtnis


sehr gut

Die Schwestern Beth und Erica erben, nachdem ihre Mutter und Onkel enterbt wurden, das Herrschaftshaus "Storton Manor". Die einzige Bedingung ist, dass sie dort zusammen wohnen sollen. Beth, geschieden und allein erziehende Mutter sträubt sich dagegen, nur ihrer Schwester Erica zuliebe lässt sie sich darauf ein, wenigstens Weihnachten dort zu verbringen, um die Sachen zu sichten.
Zuviel ist dort in Storton Manor in der Vergangenheit geschehen, auch Geschehnisse, die Beth und Erica unmittelbar betreffen, denn während eines Urlaubes dort verschwand ihr Cousin Henry. Zu dieser Zeit waren die Geschwister 8 und 12 Jahre alt, Beth hat die Ereignisse nie verwinden können, Erica hingegen kann sich an nichts erinnern und will dem Geheimnis um das Verschwinden von Henry endlich auf die Spur kommen.
Beim Sichten der Papiere stösst Erica auf alte Briefe und Fotos, die noch aus der Zeit sind, als ihre Urgroßmutter dort im Haus wohnte. Welches Geheimnis verbirgt sich hinter dem Foto, auf dem Caroline mit einem Baby abgelichtet ist? Das Foto ist vor der Hochzeit mit ihrem Urgroßvater gemacht worden und wer ist das Baby?

Der Roman gliedert sich auf in 3 Zeitstränge. Im Jahr 1902 erlebt der Leser wie Caroline sich für die Liebe mit Corin entscheidet und ihre herrschsüchtige Tante Bathilda sich von ihr abwendet, weil dieser nur ein einfacher Farmer im Westen Amerikas ist. Ihr Leben auf der Farm und die weiteren Ereignisse dort sind der Grundstein, warum Caroline der Mensch wird, den die Geschwister Erica und Beth noch kennenlernten. Sie wurde eine böse, alte, verbitterte Frau, die über 100 Jahre wurde und die von ihrem begangenen Unrecht ihr Leben lang geplagt wurde.
Das nächste einschneidende Ereignis findet sich in den 80-er Jahre des 20. Jahrhunderts, um die Zeit sind Erica und Beth 8 und 12 Jahre alt. Sie verbringen ihre Urlaube mit ihren Eltern auf Storton Manor, wo noch die ebenfalls verbitterte Maribeth lebt. Sie ist die Tochter von Caroline und die Großmutter der beiden Mädchen. Dort verschwindet während eines Aufenthaltes ihr ebenfalls 12-jähriger Cousin spurlos. Auch nach Jahren wurde nie eine Spur gefunden oder ein Hinweis darauf, was mit ihm passiert sein könnte.
Die 3. Zeitschiene führt die Geschwister in der Gegenwart nach Storton Manor, das sie beide geerbt haben, unter der Bedingung, dass sie dort zusammen wohnen.
Aufgrund der gefundenen Briefe, Fotos und der Begegnung mit ihrem alten Jugendfreund Dinny fügen sich die 3 Zeitschienen zusammen und ergeben für alles einen Sinn.

Der Schreibstil war insgesamt flüssig, wenn auch zwischendurch stellenweise etwas zäh. Zum Ende hin wurde das Tempo noch einmal richtig angezogen, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Im ganzen ein wirklich fesselnder Roman, der bis zum Schluss mit der Auflösung des Rätsels um Henry wartet.
Ich kann dieses Buch guten Gewissens weiterempfehlen.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2011
Heimweh nach dem Ort, an dem ich bin
Bayer, Thommie

Heimweh nach dem Ort, an dem ich bin


ausgezeichnet

Ein Realist (so bezeichnet er sich selbst) ist Schriftsteller mit schwindendem Erfolg. Als ihm nach Veröffentlichung seines neuesten Buches Plagiatsvorwürfe gemacht werden, zieht er sich in sich selbst zurück. Er lässt die Vorwürfe an sich abgleiten und auch sein Verleger, der an diesen Vorwürfen nicht unschuldig ist, lässt ihn im Stich und bezieht zu den Plagiatsvorwürfen keine Stellung.
Obwohl er es sich nicht leisten kann, flüchtet er und mietet sich in Süddeutschland ein Ferienhaus.
Zusätzlich schleppt er noch die Wut über den Tod seiner Frau und seines Sohnes mit sich herum, die er für sich auch nicht abgeschlossen hat. Sein dazu untypisches Verhalten und Denken machen betroffen.
Im Ferienhaus angekommen, trifft er auf eine Katze, die mit ihm kommunizieren kann. Ihre Worte finden sich in seinem Kopf wieder und es findet ein reger Gedankentausch statt. Er nennt sie Isso. Den einzigen Kontakt, den er dort noch hat, sind seine Nachbarn und Vermieter, die Familie Seelig. Dort an diesem scheinbar verwunschenen und magischen Ort findet er wieder zu sich und beginnt, sich seiner Vergangenheit zu stellen und sie zu verarbeiten.

Sehr einfühlsam wird hier aus der Sicht des Schriftstellers erzählt, der aus der Stadt in eine Ferienwohnung flüchtet, um den Plagiatsvorwürfen über sein neues Buch zu entgehen.
Durch die Gespräche mit der schlagfertigen und nicht schüchternen Katze Isso und dem Vermieterehepaar beginnt ein Umdenken, er ist endlich in der Lage, die Vergangenheit zu bewältigen und sie abzuschließen. Er beginnt, diesen Ort mit seinen Bewohnern und der "magischen Aura", die ihn umgibt, zu lieben.
Dieser Roman umfasst 154 Seiten. Mehr braucht es nicht, um einen schönen einfühlsamen Roman mit leiser Stimmung zu schreiben. Es kam zu keiner Zeit Langeweile auf, dieser Roman berührt den Leser auf magische Art.
Es ist für mich das Erstlingswerk von Thommie Bayer, aber sicher nicht mein letztes.
Wer einen Roman mit Aktion lesen will, sollte von diesem hier Abstand halten. Wer aber ein Buch lesen möchte mit leisen Tönen und Stimmungen, dem kann ich dieses hier empfehlen.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.09.2011
Ungezähmtes Verlangen
Medeiros, Teresa

Ungezähmtes Verlangen


sehr gut

Pamela und Sophie, die zwei Töchter einer Schauspielerin, die bei einem Brand ums Leben kam, können sich finanziell nur mit Ach und Krach über Wasser halten, nachdem sie feststellen mussten, dass sie in der Schauspielerei keinen Fuß fassen können. Da kommt ihnen die Suche nach dem Erben eines Dukes, dessen Frau vor Jahren mit ihrem Sohn geflüchtet war, gerade recht. Zumal die Belohnung bei Erfolg recht gut sein soll. Da der echte Erbe aller Wahrscheinlichkeit nach tot ist, muss ein anderer Mann her und dieses Erbe in Anspruch nehmen.
Während Pamela noch darüber grübelt, wie sie zu solch einem Mann kommen kann, wird ihre Kutsche von dem Straßenräuber Connor Kincaid überfallen.
Pamela überredet Connor, sich als Erben des Duke auszugeben, was dieser nach anfänglichem Zögern auch tut, denn er hat nichts zu verlieren.
Auf der Burg des Duke angekommen, findet man dort nicht nur freudige Gesichter vor. Die Schwester des Duke hätte das Erbe gern für ihren Sohn in Anspruch genommen und versucht, Connor als Schwindler zu entlarven...

Meine Meinung:
Teresa Medeiros zeigt mal wieder ihr Können, dass sie Liebesromane schreiben kann. Leider geht die Spannung in diesem Roman etwas verloren, weil schon recht bald klar ist, wie die Sache mit dem fingierten Erbantritt ausgehen wird.
Trotzdem macht es Spaß, dieses Buch zu lesen. Die beiden Protagonisten Pamela und Connor liefern sich beide Wortgefechte, die den Leser zum schmunzeln bringen. Auch die anderen Romanfiguren sind mit einer Tiefe beschrieben worden, dass sie glaubwürdig erscheinen und die Handlung Leben bekommt.
Auch wenn es nicht ihr bester Roman ist, er ist allemal lesenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.09.2011
Du mich auch
Berg, Ellen

Du mich auch


ausgezeichnet

Evi, Beatrice und Katharina waren zu Schulzeiten ein verschworenes Dreiergespann, das alles geteilt hatte. Sie waren das Trio fatal. Im Laufe der 25 Jahre, die seit dem Abi vergangen sind, haben sie sich aus den Augen verloren. Als sie sich jetzt nach all der Zeit wiedersehen, haben sie sich nicht mehr viel zu sagen. Evi, die ihr Abi mit eins gemacht hatte, ist nun glückliche Hausfrau und Mutter von 2 Söhnen. Beatrice ist verheiratet und jettet um die ganze Welt. Ihre Tochter ist aus dem Haus und führt ihr eigenes Leben. Katharina hat sich hochgearbeitet und ist Staatssekretärin im Familienministerium. So der Stand am frühen Abend.

Nachdem die drei einen Alkoholspiegel ihr eigen nennen, der gesprächig macht, erfahren sie von einander, dass sie alle Probleme mit ihren Männern haben, sie werden belogen, betrogen und ausgenutzt. Evis Mann, der Bauunternehmer ist, will sich scheiden lassen und Evi blank dastehen lassen. Das hatte sie nur durch Zufall bei einem Telefonanruf mitbekommen. Der Mann von Beatrice betrügt sie, er ist ständiger Gast in einem Saunaclub, in dem es ziemlich hoch hergeht. Katharina ist Single und hat eine Affäre mit dem Familienminister, der ihr unmittelbarer Vorgesetzter ist. Sie möchte gerne Kinder, aber er zwang sie zu einer Abtreibung.

Verständlich, dass die Frauen da nicht gut auf die Männer zu sprechen sind und sie schmieden einen Plan, wie sie sich an den Männern rächen können.

Was ist wirkungsvoller, als ihnen das liebste zu nehmen, was sie haben - Geld und Macht.

Das Ziel ist klar, es gilt, es umzusetzen...

Meine Meinung:
Das Buch von Ellen Berg erinnert von der Thematik und von der Umsetzung an die Filme "Die Teufelin" und "Der Club der Teufelinnen". In beiden Fällen sind es die Frauen, die von den Männern ausgenutzt und betrogen werden und die sich auf fiese Art an ihnen rächen.

So auch bei diesem Buch. Drei Frauen, die sich auf wirklich skurrile Art für die erlittene Schmach rächen wollen. Die Männer werden nach allen Regeln der Kunst ausgetrickst. Ellen Berg hat hier mit ihren Ideen aus dem Vollen geschöpft.

Sie kommt hier mit einem lockeren und spritzigen Humor daher, der mich zum Dauergrinsen animierte. Der raffiniert ausgearbeitete Rachefeldzug der drei Frauen ist kombiniert mit komischer und witziger Situationskomik.

Die drei Protagonistinnen werden als starke Persönlichkeiten gezeichnet, die sich nicht nur der Rache widmen, sondern die ihre Freundschaft neu erleben und die ihr Leben selbst in die Hände nehmen. Sie bewirken etwas und sie verändern sich.

Ein Buch, das wahrscheinlich die meisten Fans unter den Frauen haben wird, aber auch ein Mann kann bei dieser Lektüre Spaß haben.

Ich habe mich lange nicht mehr so amüsiert beim Lesen wie bei diesem Buch. Auch wenn das Thema nicht neu ist, die Umsetzung des Stoffs durch Ellen Berg ist auf alle Fälle lesenwert und hat einen enormen Spaßfaktor.

Dieses Buch kann ich mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.09.2011
Im Schatten der Wälder
Roberts, Nora

Im Schatten der Wälder


ausgezeichnet

Nach einem missglückten Mordversuch an ihr und dem Mord an ihrem Verlobten hatte sich Fiona Bristow auf der Insel Orcas Island ein neues Leben aufgebaut, wohl wissend, dass sich der Mörder für den Rest seines Lebens in Haft befindet.
Dort hat sie sich als Leiterin einer Hunderettungsstaffel und der von ihr geleiteten Hundeschule einen Namen gemacht. Sie lebt dort ruhig und zufrieden mit ihren 3 Hunden.
Eines Tages steht Simon mit einem kleinen, ihm von seiner Mutter aufgezwungenen und unerzogenen Welpen vor der Tür und will ihn in der Hundeschule anmelden. Fiona verliebt sich nicht nur in den kleinen Hund, sondern auch gleich noch in seinen Halter.
Fast zur gleichen Zeit meldet sich die Vergangenheit wieder. Auf dem Festland geschehen Morde, die denen, von dem Fiona die einzige Überlebende war, aufs Haar gleichen. Schnell wird klar, dass es kein Trittbrettfahrer sein kann, denn nicht alle Informationen über die Morde wurden seinerzeit an die Öffentlichkeit getragen. Der damalige Mörder sitzt nach wie vor im Gefängnis, es kann demzufolge nur ein Schüler von ihm sein und seine Aufgabe ist es unter anderem, den einzigen begangenen Fehler zu beseitigen... Fiona.
Fiona und die Polizei sind beunruhigt, denn die Morde kommen immer näher....

Meine Meinung:
Zugegebenerweise ist Nora Roberts schon seit Jahren eine meiner Lieblingsautoren und ich freue mich über jedes neue Buch von ihr.
Man muss kein Hundenarr sein, um diesen Roman zu mögen, auch wenn sich vieles um das Thema Hund dreht.
Geschickt verbindet Nora Roberts hier eine Liebesgeschichte mit Thrillerelementen.
Die Liebesgeschichte zwischen Fiona und Simon entwickelt sich langsam, aber stetig. Simon, ein Mann mit Ecken und Kanten und die feinfühlige, ordnungsliebende Fiona fühlen sich zueinander hingezogen und schrecken auch nicht vor einem verbalen Schlagabtausch zurück, der mich des öfteren zum grinsen brachte.
Spannung und Angstgefühle kommen auf, als die ersten Morde beginnen. Es ist zwar schnell klar, wer der "neue" Mörder ist, der nach "altbewährter" Manier mordet, aber warum er mordet und wie Perry auf ihn gekommen ist, wird dem Leser erst nach und nach nahegebracht.
Sehr gut gelungen finde ich die Einblicke in die Arbeit und Aufgaben der Hunderettungsstaffel und die Arbeiten mit Hunden im allgemeinen. Der Leser gewinnt Einblick in beides und ich halte es für eine sehr gute Recherchearbeit seitens Nora Roberts.
Mit diesem Buch hat man nicht nur eine Liebesgeschichte, man hat obendrein einen Thriller, Humor und das vermittelte Wissen über Hunde. Ich tat mich schwer, es aus der Hand zu legen, weil ich auch mal etwas anderes tun musste und nicht nur lesen durfte.
Für Nora Robert - Fans ist dieses Buch ein Muss, aber auch jedem anderen kann ich dieses Buch mit gutem Gewissen empfehlen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.09.2011
Selbstauslöser
Lister, Michael

Selbstauslöser


ausgezeichnet

Remington James kehrte nach dem Tod seines Vaters zurück nach Hause, um sich um das Geschäft und seine kranke Mutter zu kümmern.
In seiner Freizeit besinnt er sich wieder auf die Fotografie, die er lange Zeit nicht mehr ausgeübt hatte. Seine Mutter hatte ihm in jungen Jahren seine erste Kamera geschenkt und ihm die Liebe zur Fotografie vermittelt. Sein Eigentum in Nordflorida beinhaltet ebenfalls eine große Waldfläche, in der er mit seiner Kamera auf Motivsuche geht und in dem er vom Alltag abschalten kann.
Für den ultimativen Schnappschuss hat er selbstauslösende Kameras installiert, die sich mittels Infrarotstrahlen bei Bewegung aktivieren. Bei einem Kontrollgang dieser Kameras muss er entdecken, dass eine seiner Kameras einen Mord an eine Frau aufgenommen hat. Die Mörder sind noch in der Nähe und unversehens befindet sich Remington in unmittelbarer Lebensgefahr, denn die Mörder brauchen keine Zeugen. Er, der die Jagd hasst, wird urplötzlich zum Gejagdten, er läuft um sein Leben und hat nur den einen Gedanken - dieses ist die längste Nacht seines Lebens und er muss sie überleben.

Meine Meinung:
Michael Lister ist hier ein ungewöhnlicher Thriller gelungen.
Während Remington auf der Flucht vor den Mördern ist, spult sich in seinem Kopf sein Leben noch einmal ab. Er hält Zwiesprache mit seinem toten Vater, der ihm versucht hat, seine Jagdleidenschaft nahezubringen und er analysiert sein Leben und seine auf der Kippe stehende Ehe. Er durchläuft auf der Flucht eine Phase der Selbstfindung, die ihm sein Leben aufzeigt und es überdenken lässt.

Den Schreibstil von Michael Lister fand ich anfangs gewöhnungsbedürftig. Kurze prägnante Sätze, oftmals nur aus einem Wort bestehend, reihten sich aneinander. Mit dieser Schreibweise erzeugte er aber damit in meinem Kopf das Gefühl der Hektik, Panik und Angst, die Remington gefühlt haben mochte.
Lister ist es gelungen, einen bildhaften und nachvollziehbaren Roman zu schreiben, der mich gepackt hat und nicht mehr losließ. Ihm ist es gelungen, innerhalb von 240 Seiten einen Spannungsbogen aufzubauen, der bis zum Schluss nicht abflachte.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es weiterempfehlen.

Bewertung vom 03.09.2011
Die Stadt der Heiligen
Schier, Petra

Die Stadt der Heiligen


ausgezeichnet

Marysa sah sich nach dem Tod ihres Vaters gezwungen, mit Reinhold, einem Schreiner, eine lieblose Ehe einzugehen, um zu verhindern, dass das Erbe ihres Vaters an ihren Cousin geht.
Eines Tages steht ein Mönch vor ihrer Tür, der ihr die Kunde vom Tod ihres Bruders Aldo bringt, mit dem er gemeinsam auf dem Jacobsweg unterwegs war. Der Mönch Christophorus war ein Freund von Aldo und gab diesem vor seinem Tod das Versprechen, sich um die Schwester und Mutter zu kümmern. Marysa begegnet dem Mönch mit Misstrauen, muss aber anhand der Fakten, die dieser von ihrem verstorbenen Bruder weiß, einsehen, dass er wirklich das Vertrauen ihres Bruders hatte. Trotzdem lehnt sie jede Hilfe seitens des Mönches ab.
Da wird eines Tages der Geselle ihres Mannes im Dom zu Aachen ermordet aufgefunden. Ihr Mann Reinhold wird, da er in der Nähe des Tatortes gesehen wurde, des Mordes verdächtigt und festgenommen.
Bei dem toten Klas wurde eine gefälschte Reliquie gefunden und Reinhold wird nicht nur des Mordes beschuldigt, sondern auch der Reliquienfälscherei.
Marysa vertritt die Meinung, dass es sich hierbei um eine Verschwörung handelt. Mit Hilfe des Mönches Christophorus gelingt es ihr auch, Reinhold aus dem Gefängnis zu holen. Reinhold versucht nun seinerseits, den Mörder zu finden, einen Diener der Kirche zu beschuldigen und zu beseitigen, um selbst in das scheinbar sehr erträgliche Geschäft der Reliquienfälscherei mit einzusteigen. Dabei sehen sich die Drahtzieher gestört, spinnen eine Intrige und beseitigen Reinhold. So bleibt nur noch Marysa, die nunmehr beschuldigt wird, die Reliquienfälscherei im großen Rahmen zu begehen. Das ist gleichzusetzen mit Ketzerei und die wird auf dem Scheiterhaufen geahndet.
Der Mönch Christophorus fühlt sich an das Versprechen an Marysas Bruder gebunden und setzt nun seinerseits alles daran, die Unschuld von Marysa zu beweisen. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, denn auch Christophorus hat etwas zu verbergen ...


Meine Meinung:
Die Autorin Petra Schier versetzt den Leser in das Jahr 1412, wo Ketzerei schwer geahndet wird und Frauen nichts zu sagen haben.
Alle 7 Jahre wird in Aachen die Heiltumsweisung inkl. Kirmes durchgeführt, wo der Reliquienschatz des Aacherner Doms öffentlich gezeigt wird. Genau zu dieser Zeit spielt der Roman um Marysa und Christophorus.
Durch die genaue Recherche von Frau Schier ist es dem Leser möglich, den genauen Ablauf der Heiltumsweisung mitzuverfolgen. Tausende Pilger bevölkern Aachen und dank der Erzählkunst von Frau Schier ist man selbst mittendrin im Geschehen. Als Leser fällt es einem nicht schwer, die damalige Zeit mitzuerleben, ja man hat förmlich auch die Gerüche in der Nase.
Die Protagonisten Marysa und Christophorus sind einfühlsam und liebevoll beschrieben worden. Die Personen sind sympatisch und es fällt einem nicht schwer, sie zu mögen, mit ihnen zu bangen, zu leben.
Sehr gut erfasst und dargestellt sind auch die Lebensumstände der Frauen zur damaligen Zeit, wo Frauen nicht als Personen gesehen wurden, sondern eher in die Rubrik Haushaltsgegenstand gefallen sind.
Die Spannungskurve wurde von Anfang an gesetzt und sie hielt bis zum Ende ohen Schwankungen. Ich habe jeden Moment verflucht, den ich das Buch aus der Hand legen musste.
Das Einzige, was ich persönlich in diesem Buch vermisst hatte, war eine Zusammenstellung von Begriffen, die für Otto Normalverbraucher nicht so geläufig sind. Beispielsweise konnte ich mir unter Heiltumsweisung gar nichts vorstellen und musste das selbständig nachlesen. Da wäre im Anhang eine kleine Übersicht sicher gut angekommen. Dem Lesevergnügen tat dies jedoch keinen Abbruch und ich habe das Buch förmlich inhaliert.
Ich kann es mit gutem Gewissen weiterempfehlen und freue mich schon auf die Teile 2 und 3, die ich mir natürlich ebenfalls besorgen werde, denn einige Fäden in der Geschichte sind noch lose und wie es weitergeht interessiert mich sehr.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2011
Jesus liebt mich
Safier, David

Jesus liebt mich


sehr gut

Der Hochzeitstag von Marie und Sven ist da. Sie stehen beide in der Kirche und Marie sagt NEIN. Das Ergebnis ist, dass sie mit Sack und Pack wieder bei ihrem Vater zu Hause einzieht, in ein Zimmer, in dem es vom Dach her durchregnet.
Der Zimmermann, der das Dach dann schließlich reparieren soll, entpuppt sich als Jesus. Er behauptet es nicht nur, er ist es wirklich.
Gleichzeitig mit ihm tummeln sich der Satan in Gestalt von George Clooney und der Erzengel Gabriel auf der Erde und mischen ordentlich mit.
Jesus ist eigentlich nur auf der Durchreise nach Jerusalem und wollte noch einmal als Zimmermann arbeiten, bevor er sich mit dem Satan zur großen Schlacht trifft und das Himmelreich auf Erden geschaffen werden soll.
Marie, die anfänglich glaubt, Joshua alias Jesus hat nicht mehr alle Latten am Zaun, verliebt sich letztendlich in Jesus und auch ihm ist Marie nicht gleichgültig.
Aber Gott hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden...

Meine Meinung:
David Safier hat es sich nicht nehmen lassen, Jesus in die heutige Zeit zu bringen mit dem Wissenstand von vor 2000 Jahren. Dass es da nicht ganz ohne Komplikationen abgeht, ist schon durch die Tatsache an sich vorprogrammiert. Ein witziges humorvolles Buch ist entstanden, das noch zusätzlich durch die kleinen Comics von Marie's Schwester aufgelockert wird.
Die Idee an sich fand ich jedoch ein wenig weit her geholt, so dass ich einen Punkt zum Abzug bringe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.