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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Manja Teichner
Wohnort: 
Krefeld
Über mich: 
mein Blog: http://manjasbuchregal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1027 Bewertungen
Bewertung vom 18.05.2012
Nachricht von dir
Musso, Guillaume

Nachricht von dir


ausgezeichnet

Klappentext:
Als Madeline und Jonathan am Flughafen zusammenstoßen, denken sie nicht im Traum an ein Wiedersehen.
Doch hat das Schicksal anderes mit ihnen geplant: Ihre Leben sind schon seit langem miteinander verknüpft – genau wie tiefe Wunden aus der Vergangenheit, die sie nun mit aller Macht einholen …

Meine Meinung:
Am J.F. Kennedy Flughafen in New York begegnen sich Jonathan und Madeline zum ersten Mal. Sie kommt gerade von einem romantischen Wochenende mit Heiratsantrag, er möchte seinen Sohn abholen, der bei seiner Ex-Frau lebt. Die beiden stoßen zusammen und vertauschen im Eifer des Gefechts ihre Smartphones. Die bemerken sie allerdings erst, als jeder wieder in sein Leben zurück gekehrt ist.
In der Folge werden beide neugierig auf das Leben des jeweils anderen.
Es beginnt eine spannende Geschichte, in deren Verlauf beide von ihrer Vergangenheit eingeholt werden. Sowohl Jonathan als auch Madeline bleibt nichts anderes übrig als sich mit ihr auseinander zu setzen um ein Leben zu retten …

„Nachricht von dir“ von Guillaume Musso ist ein Roman, bei dem der Klappentext eine andere Geschichte vermuten lässt, als der Leser letztendlich im Buch selber findet.
Das Cover zeigt eine junge Frau, ich vermute es ist Madeline. Dreht man das Buch um, so kommt ein junger Mann zu Vorschein. Dies, so vermute ich, wird dann wohl Jonathan sein.

Beide Protagonisten waren mir sehr sympathisch, gerade auch weil beide so ihre Macken haben.
Allerdings bekommt der Leser das Letztendliche Wissen über die beiden nur häppchenweise vermittelt.

Madeline ist eine ehemalige Polizistin. Sie lebt mit ihrem Freund Raphael in Paris, wo sie einen Blumenladen betreibt.
Madeline ist eine echte Powerfrau, die sich nichts gefallen lässt. Doch hinter dieser harten Schale steckt ein weicher und verletzlicher Kern.
Jonathan hat es auch nicht leicht im Leben. Er ist geschieden, lebt in San Francisco und ist ein ehemaliger Sternekoch. Sein Sohn lebt bei seiner Ex-Frau. Auch wenn Jonathan durch die Trennung so einiges verloren hat, so ist er dennoch standhaft geblieben und gibt nicht auf.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und lebendig.
Es gibt mehrere Handlungsstränge, die zusammengeführt werden.
Geschildert wird das Geschehen abwechselnd aus der Sicht von Madeline und Jonathan. So lernt der Leser beide Seiten optimal kennen.
Die einzelnen Kapitel beginnen mit einem jeweils passenden Zitat aus anderen Büchern.

Der Roman beginnt eher als leichte Lektüre, entwickelt sich aber dann in die Richtung eines fesselnden und spannenden Krimis mit Intrigen, Lügen, Verwechslungen und einer Verfolgungsjagd. Es gibt jede Menge Geheimnisse, die langsam entdeckt werden wollen und nicht selten überrascht der Autor den Leser mit unvorhersehbaren Wendungen.

Das Ende ist an und für sich gut gewählt. Es ist zwar quasi in Happy End aber dennoch bleiben so einige Fragen offen.

Fazit:
„Nachricht von dir“ von Guillaume Musso ist ein überraschendes Buch. Die Protagonisten sind gut herausgearbeitet und die Handlung ist spannend und abwechslungsreich.
Obwohl ich eher eine Liebesgeschichte erwartet hatte und einen Krimi bekam, ist das Buch sehr empfehlenswert.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.05.2012
Eisrosensommer
Bliefert, Ulrike

Eisrosensommer


ausgezeichnet

Klappentext:
Pia, Richterin an einem Schülergericht, verliebt sich unsterblich in einen der Delinquenten - den charismatischen Jonas. Opfer einer Verleumdung sei er, behauptet Jonas, und Pia will ihm nur allzu gern glauben. Doch es häufen sich unerklärliche, äußerst beunruhigende Vorfälle. Nach einem verheerenden Unfall beschleicht Pia ein furchtbarer Verdacht: Ist Jonas doch nicht so unschuldig, wie er behauptet? Was sie nicht ahnt: Je näher sie der schrecklichen Wahrheit kommt, desto mehr gerät sie selbst in tödliche Gefahr.

Meine Meinung:
Pia arbeitet als Richterin an einem Schulgericht. Sie soll dort unter anderem über Gleichaltrige urteilen und über eine eventuelle Strafe entscheiden.
Als Jonas vor Gericht erscheint hat Pia jedoch Probleme unvoreingenommen ein Urteil zu fällen, ist er doch gutaussehend und charmant. Pia glaubt nicht, dass Jonas die ihm vorgeworfene Tat wirklich begangen hat. Doch dann passieren weitere Dinge und irgendwie scheint Jonas immer darin verwickelt zu sein.
Schafft es Pia die Wahrheit noch heruaszufinden oder ist es dafür bereits zu spät?

Mit „Eisrosensommer“ hat Ulrike Bliefert erneut einen Jugendthriller veröffentlicht. Für mich war es allerdings das erste Buch der Autorin.

Die Protagonistin Pia war mir recht sympathisch. Sie ist ein pflichtbewusstes junges Mädchen und versucht immer gerecht zu bleiben. Den Richterjob beim Schulgericht macht sie neben der Schule.
Jonas ist der Mädchenschwarm, er ist sympathisch, charmant und gutaussehend. Er hat aber auch etwas Geheimnisvolles an sich, was den Leser anregt sich seine eigenen Gedanken über ihm zu machen.

Der Schreibstil der Autorin ist jugendlich und flüssig.
Geschildert wird die Handlung aus Pias Sicht. So hat man als Leser die Möglichkeit ihre Gedanken und Gefühle hautnah zu erleben und man erfährt von ihrem Zwiespalt, ob Jonas nun gut oder böse ist.

Die Handlung ist von Beginn an spannend. Man ist als Leser sehr schnell im Geschehen und des Öfteren gibt es unvorhersehbare Wendungen.
Das Ende kam für mich überraschend und lässt den Leser mit dem Gedanken zurück, dass die geschilderten Ereignisse jederzeit und überall passieren können.

Fazit:
„Eisrosensommer“ von Ulrike Bliefert ist ein spannender Jugendthriller mit einer sympathischen Protagonistin.
Mich hat die Autorin mit ihrem Werk vollkommen überzeugt, daher gibt es von mir eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.05.2012
Schattenflügel
Lange, Kathrin

Schattenflügel


sehr gut

Klappentext:
Kim hat sich verliebt. Dass der attraktive Lukas auch ihre ältere Schwester Nina gekannt hat, ahnt sie jedoch nicht.
Zwei Jahre ist es her, dass man Nima ermordet aufgefunden hat. Der Mörder hatte ihr eine schillernde Libelle auf das Gesicht gelegt. Seitdem wird Kim jedes Mal schlecht, wenn sie auch nur ein Bild dieses Insekts sieht. Obwohl sie sich zu Lukas hingezogen fühlt, zweifelt Kimm immer wieder, ob sie ihm trauen kann. Denn Lukas schweigt über seine Vergangenheit. Da verschwindet erneut ein Mädchen. Man findet sie tot – in ihrer Hand liegt eine zerdrückte Libelle.

Meine Meinung:
Kim lernt den mysteriösen Lukas kennen. Sie ahnt jedoch nicht, dass er der Freund ihrer Schwester Nina war. Diese wurde vor 2 Jahren ermordet aufgefunden. Auf ihrem Gesicht hatte der Mörder eine schillernde Libelle platziert.
Kim verliebt sich in Lukas. Allerdings zweifelt sie auch immer wieder an ihm und weiß nicht so recht ob sie ihm vertrauen kann.
Gerade als sie beginnt sich auf ihn einzulassen verschwindet wieder ein Mädchen …

„Schattenflügel“ von Kathrin Lange ist ein Jugendthriller mit einem ansprechenden und sehr passenden Cover.

Kim, die weibliche Protagonistin, ist ein junges Mädchen, die mir als Leser ziemlich leid getan hat. Sie hat den Tod ihrer Schwester Nina vor 2 Jahren nie wirklich verwunden. Zudem wird sie von ihren Mitschülern gemobbt.
Lukas ist ein 19-jähriger junger Mann, der sehr geheimnisvoll wirkt. Er macht auch ein großes Geheimnis um seine Vergangenheit.
In ihn verliebt sich Kim, ohne jedoch zu wissen, dass er Nina ebenfalls kannte.
Beide Charaktere hat Kathrin Lange sehr gut herausgearbeitet.
Die Nebencharaktere allerdings bleiben recht blass, was allerdings nicht weiter störend ist. Sie füllen ihre Rollen gut aus.

Der Schreibstil der Autorin ist direkt und flüssig, die Seiten ließen sich zügig lesen. Ab und an gibt es jedoch ein paar Wiederholungen.

Zu Beginn des Buches plätschert die Handlung gemächlich dahin. Die Autorin schildert zu diesem Zeitpunkt Kims Leben.
Er als Lukas auftaucht nimmt das Buch an Fahrt auf und die Handlung wird spannend.
Geschildert wird das Geschehen aus der 3. Person.
Die Handlung wird zu zwei Zeiten erzählt. Zum einen ist da die Gegenwart mit Kims derzeitigen Leben und ihren Problemen, zum anderen werden immer wieder Rückblenden von vor 2 Jahren eingeschoben. Diese sind immer wieder spannend und nach und nach erfährt der Leser wie es damals war, als Nina ermordet wurde.

Das Ende des Thrillers ist durchaus packend und spannend, allerdings auch recht vorhersehbar.

Fazit:
„Schattenflügel“ von Kathrin Lange ist ein Jugendthriller mit einer sehr interessanten Grundidee.
Ab und an verliert die Autorin aber den Thriller etwas aus den Augen und die Spannung bleibt auf der Strecke. Dennoch können die Protagonisten überzeugen.
Trotz meiner angeführten Kritik ist es aber dennoch ein gutes Buch, besonders für eben junge Leser.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.05.2012
Brennen muss die Hexe
Koch, Sven

Brennen muss die Hexe


ausgezeichnet

Klappentext:
Eine grauenvolle Mordserie versetzt die Bürger von Lemfeld in Angst und Schrecken. Ein Wahnsinniger verbrennt Frauen auf dem Scheiterhaufen, nachdem er sie nach mittelalterlichen Methoden brutal gefoltert hat. »Für immer. A.G.« – diese kryptische Botschaft hinterlässt der Mörder am Tatort. Die SOKO »Flammenhimmel« ermittelt unter Hochdruck. Denn Polizeipsychologin Alexandra von Stietencron befürchtet, die bevorstehende Walpurgisnacht könnte in einem Blutbad enden …

Meine Meinung:
Die Polizeipsychologin Alex von Stietencron wird mit ihrem Kollegen Schneider zu einem Tatort gerufen. Ein Unbekannter hat eine Frau auf einem Scheiterhaufen bei lebendigem Leibe angezündet. Zuvor wurde die Frau, es stellt sich heraus, dass es Frauke Meißner war, mit mittelalterlichen Folterinstrumenten gefoltert und gequält.
Wenig später wird Silvana Michalski auch auf diese Arte und Weise ermordet aufgefunden.
Die eingerichtete Sonderkommission stellt recht schnell fest, dass beide Frauen einer kleinen Gruppe angehörten, die Anhänger des Wicca-Kultes sind. Es scheint so, als ob ein angeblicher Fluch, welcher vor Jahrhunderten vom sogenannten Henker von Lemfeld ausgesprochen wurde, nun bewahrheitet. Der Mörder nutzt nimmer dieselben Initialen des Henkers, die da wären „A.G“ und hinterlässt diese jeweils mit dem Zusatz „Für immer“ am Tatort.
Die Polizei zusammen mit Alex suchen fieberhaft nach dem Täter, denn es steht die Walpurgisnacht bevor.
Als Alex sich an die Presse wendet um den Täter aus der Reserve zu locken, stehen plötzlich nicht mehr nur die Wicca-Anhängerinnen im Visier des Täters …

„Brennen muss die Hexe“ von Sven Koch ist der zweite Roman um die Polizeipsychologin Alex von Stietencron.
Auch wenn man als Leser den ersten Roman „Purpurdrache“ nicht kennt kann man dieses Buch ohne Einschränkungen lesen.

Die Protagonistin Alex ist eine ehrgeizige und verbissene Frau. Dadurch, dass sie quasi für ihren Beruf lebt, ist sie allerdings auch ziemlich einsam. Durch Einblicke in ihr Privatleben ermöglicht Sven Koch es dem Leser Alex nicht nur beruflich, sondern auch privat näher kennenzulernen.
Dadurch, dass sie auch kleine Macken hat kommt Alex sehr authentisch rüber und war mir von Beginn an sympathisch.

Die anderen Polizisten bleiben eher im Hintergrund. Man begleitet sie als Leser zwar auf ihrem Ermittlungsweg aber so wirklich erfährt der Leser nichts über sie. Ich persönlich fand das gar nicht so schlimm, da sowieso Ales im Mittelpunkt des Geschehens steht.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und bildhaft. Durch die relativ kurzen Kapitel lassen sich die Seiten einfach und schnell weg lesen.

Die Handlung ist von Beginn an spannend und der Spannungsbogen bleibt kontant bis zum Ende hin.
Sven Koch schildert das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven, wodurch der Leser die Möglichkeit hat die Taten von verschiedenen Seiten aus zu betrachten um sich selbst ein Bild zu machen.
Immer wieder gibt es unvorhersehbare Wendungen, die den Leser regelrecht an den Seiten kleben lassen.
Der letztendliche Täter war für mich eine völlige Überraschung, ich hatte einen anderen „Favoriten“.

Fazit:
„Brennen muss die Hexe“ von Sven Koch ist ein spannender Krimi, mit eindeutigen Thrillerelementen, einer sympathischen Protagonistin und einem überraschenden Täter.
Ganz klar ein Buch, das man lesen sollte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2012
Ich gegen dich
Downham, Jenny

Ich gegen dich


sehr gut

Klappentext:
Eigentlich will Mikey sich an Tom, dem Sohn aus guter Familie, rächen, der seine Schwester vergewaltigt hat und – wie es aussieht – ungestraft davonkommt. Doch dann verliebt er sich in Ellie, Toms Schwester. Und die Sache wird kompliziert. Wie viel kann diese Liebe aushalten?

Meine Meinung:
Mikey und Ellie leben in zwei ganz unterschiedlichen Welten. Mikey wohnt in einer Sozialwohnung, zusammen mit seiner trinkenden Mutter und seinen beiden jüngeren Schwestern.
Ellie hingegen kommt aus reichem Hause und ist ein echtes Musterkind.
Das Schicksal führt die beiden jedoch auf gemeinsame Wege. Mikeys Schwester Karyn beschuldigt Ellies Bruder Tom sie vergewaltigt zu haben. Es scheint aber so als ob die Star-Anwälte und das Geld von Ellies Eltern Tom durch die Verhandlung boxen und er ohne Strafe davonkommen könnte.
Mikey will das nicht so hinnehmen und sinnt für Karyn auf Rache. Er beschließt sich an Ellie heranzumachen umso Informationen über Tom zu bekommen. Er möchte Tom fertig machen.
Allerdings hat Mikey die Rechnung ohne die Liebe gemacht …

In „Ich gegen dich“ greift Jenny Downham ein ebenso brisantes wie auch sensibles Thema auf, die Vergewaltigung einer Jugendlichen.
Vor diesem Hintergrund lernt man als Leser die eigentlichen Protagonisten kennen.

Mikey, der männliche Part, ist nach außen hin ein ziemlich selbstbewusster und cooler Typ. Er hat das Herz aber an der richtigen Stelle und für seine Familie würde er alles tun. Da sich seine Mutter immer öfter aus allem zurückzieht ist er es, der sich um die beiden jüngeren Mädchen kümmert. Als es nun so aussieht, dass Tom ohne Bestrafung davonkommt, hat Mikey nur noch eines im Sinn, Rache für Karyn.
Ellie ist ein braves Mädchen. Sie kommt aus gutem Hause und ist strebsam. Sie liebt ihre Familie ebenfalls über alles und wünscht sich nur das Beste für sie. Nach außen hin wirkt Ellie stark aber sie ist auch verletzlich und die Position der Hauptzeugin nimmt sie im Laufe der Handlung doch sehr mit.
Beide Protagonisten waren mir sehr sympathisch.
Die Gefühle, die die beiden füreinander entwickeln, bringen so einige Schwierigkeiten mit sich.

Nicht nur Mikey und Ellie stellt die Autorin genau vor, nein auch die Nebencharaktere sind gut herausgearbeitet.
Karyn, das Opfer, ist verängstigt und verkriecht sich in der Wohnung.
Mikeys Mutter ist mit allem überfordert und zieht sich verzweifelt aus dem Familienleben zurück.
Und Tom, der Täter, wird an den Pranger gestellt. Er ist aber nicht durchweg böse und hat Angst vor den Konsequenzen, die der Prozess mit sich bringen könnte.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach und berührend. Er passt sich den jeweiligen Charakteren und der Situation entsprechend an.
Die Handlung wird abwechselnd aus Mikeys und Ellies Sicht geschildert. Durch diese Perspektivenwechsel hat der Leser die Chance beide Seiten kennenzulernen. Die Autorin geht sehr intensiv auf die Gefühle der Protagonisten ein.

Der Spannungsbogen schwankt während des Buches immer wieder. Zu Beginn wirkt die Handlung etwas langatmig, nimmt dann aber an Fahrt auf und fesselt den Leser an die Seiten. Zum Ende allerdings lässt die Spannung wieder etwas nach.
Das Ende seinerseits wird ein wenig abgehackt. Es ist im Grunde offen, so dass man sich als Leser selber seine Gedanken zum Ausgang des Prozesses machen kann.

Fazit:
„Ich gegen dich“ von Jenny Downham ist ein Buch, welches den Leser zum Nachdenken anregt.
Es ist dramatisch, mit sympathischen Charakteren und immer wieder unerwarteten Wendungen.
Auch ohne wirklichen Spannungsbogen ist es ein sehr gutes Buch.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.05.2012
Im Land des Feuerfalken
Peters, Julie

Im Land des Feuerfalken


ausgezeichnet

Klappentext:
Neuseeland, 1907: Es geht ein tiefer Riss durch die irische Auswandererfamilie der O’Briens, die im fernen Neuseeland mit ihrer Schafzucht ihr Glück gemacht hat. Josie wächst bei ihrer Mutter Siobhan im Wald auf, ihre Schwester Sarah auf dem Stammsitz der O’Briens, in Kilkenny. Die beiden Schwestern könnten unterschiedlicher nicht sein: Sarah ist pflichtbewusst, Josie ein Wildfang, und sie beneiden sich gegenseitig um das, was sie vermissen. Aber dann bricht der Erste Weltkrieg in Europa aus, und er wirft seinen dunklen Schatten bis zum anderen Ende der Welt. Sarah heiratet einen ungeliebten Mann, ihre Schwester wendet sich von der Familie ab. Bald müssen sie erkennen, dass ein Leben ohne Wurzeln nicht wert ist, gelebt zu werden. Und die beiden Frauen kämpfen um ihr Glück.

Meine Meinung:
Wir schreiben das Jahr 1907 im fernen Neuseeland. Die Familie O´Brien lebt in Kilkenny und hat mit einer Schafsfarm ihr Glück gefunden. Sarah und Josie sind Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Sarah lebt auf dem Stammsitz der Familie in Kilkenny und kümmert sich dort mit um den Hof,
Josie hingegen wächst bei ihrer Mutter Siobhan, die vom Stammsitz verjagt wurde, auf und wurde da jahrelang von ihr unterrichtet. Nun soll sie auf ein Internat gehen.
Die beiden Mädchen beneiden sich gegenseitig um das, was sie selber nicht haben.
1914 bricht in Europa der Erste Weltkrieg aus und die Auswirkungen sind bis nach Neuseeland zu spüren. Jamie, Sarahs Verlobter zieht zusammen mit seinem Bruder Finn und dem Freund Robert Gregory für England in den Krieg.
Als sie wieder heimkehren ist nichts mehr wie es war. Jamie löst die Verlobung, woraufhin Sarah einen nicht geliebten Mann heiratet und Josie flüchtet zu einem alten, reichen Mann, der sie bei ihrer Kunst unterstützt.
Doch beide Frauen sind so nicht glücklich und es beginnt der Kampf ums Glück …

„Im Land des Feuerfalken“ ist Julie Peters zweiter Roman um die irische Familie O´Brien. Wieder hat die Autorin Neuseeland als Schauplatz der Handlung gewählt.
Es handelt sich um eine Familiensage, diesmal mit Augenmerk auf die beiden Schwestern Sarah und Josie.
Als Leser lernt man beide Frauen sehr gut kennen.

Sarah ist sehr pflichtbewusst und arbeitet mit auf dem Stammsitz der O´Briens.
Josie hingegen ist eher ein wildes Mädchen, das sich mehr und mehr der Kunst widmet. Sie spürt aber auch, dass sie anders ist und möchte, im Gegensatz zu ihrer Schwester, mehr über ihre maorischen Wurzeln herausfinden.
Auch die anderen Charaktere wurden von der Autorin sehr gut herausgearbeitet, man erfährt als Leser sehr viel über jeden einzelnen.

Der Schreibstil von Julie Peters ist flüssig und alles ist leicht verständlich.
Obwohl es ein sehr komplexer Roman ist, so ist es dennoch nicht unübersichtlich. Alles, was die Autorin beschrieben hat gehört zur Handlung dazu.

„Im Land des Feuerfalken“ ist spannend und hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Ich habe den Roman regelrecht verschlungen, so sehr wollte ich wissen wie sich die einzelnen Familienmitglieder entwickeln und wie es mit Sarah und Josie weiter geht.

Das Ende ist unvorhersehbar und meiner Meinung nach gut gewählt.
Der Roman ist in sich abgeschlossen und bildet mit dem ersten Teil zusammen die Geschichte der O´Briens.

Fazit:
„Im Land des Feuerfalken“ von Julie Peters ist ein wunderbarer und absolut lesenswerter Roman, vor allen für Fans von Familiensagen und von Neuseeland.
Mir hat er traumhafte Lesestunden beschert und den ersten Teil „Das Lied der Sonnenfänger“ werde ich mir auf jeden Fall auch noch zulegen.
Von mir bekommt dieser Roman eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.04.2012
Das Haus / Méto Bd.1
Grevet, Yves

Das Haus / Méto Bd.1


ausgezeichnet

Klappentext:
Sie leben im Haus, ohne zu wissen, woher sie kommen und was mit ihnen geschieht. Hinter verbarrikadierten Fenstern und Türen, immer bewacht.
64 Jungen, die dasselbe Schicksal teilen. Bis einer sich erhebt für ein Leben in Freiheit: MÈTO

Meine Meinung:
Méto lebt zusammen mit 63 anderen Jungen in einem Haus auf einer sternenförmigen Insel. Keiner von ihnen weiß allerdings wo sie herkommen und wie sie ins Haus gelangt sind. Bei der Ankunft erhielt jeder von den Jungen einen lateinischen Namen.
Die Jungs werden von 5 Cäsaren bewacht. Diese bestimmen über den streng durchstrukturierten Tagesablauf, entscheiden wer bestraft wird oder wann die Zeit der Kinder im Haus um ist und ein Neuer her muss.
Was aber geschieht mit den Kindern, die weggeschickt werden, weil sie zu groß und zu alt sind? Darüber macht sich keiner Gedanken, denn sie möchten keinen Ärger bekommen.
Während einer Strafe im Kühlraum lernt Méto einen Jungen kennen, der scheinbar nicht dazu gehört. Er bewahrt die bestraften Kinder davor während des Schlafens zu erfrieren oder das ihnen durch die Kälte Gliedmaßen absterben und dann amputiert werden müssen.
Dieser Junge verrät Méto etwas, worauf Méto neugierig wird und mutig beginnt für seine Freiheit zu kämpfen …

Bei „Méto – Das Haus“ von Yves Grevet handelt es sich um den ersten Teil einer Bestsellertriologie aus Frankreich.
Das Haus erscheint dem Leser düster und unheimlich.
Wie die Umgebung außerhalb des Hauses aussieht bleibt weitgehend im Dunkeln. Zwar begibt sich Méto einmal auf den Turm und blickt in die Ferne aber beschrieben wird nichts.

Der Protagonist Méto, der Held der Handlung, ist sympathisch. Er ist nicht nur namentlich anders als seine Kameraden, auch vom Typ her unterscheidet er sich. Méto hinterfragt die Dinge und setzt sich stets für seine Freunde ein. Daher wird er auch gemocht und akzeptiert.

Der Schreibstil des Autors ist einfach und nüchtern. Durch die kurzen prägnanten Sätze lesen sich die Seiten sehr einfach und man erhält als Leser innerhalb weniger Sätze einen genauen Einblick ins Geschehen.
Erzählt wird die Geschichte aus Métos Sicht in der Ich-Perspektive.

Die Handlung ist von Anfang an spannend und lässt den Leser nicht mehr los. Allerdings werden eine Menge Fragen aufgeworfen, wovon jedoch nur wenige am Ende beantwortet werden.

Das Ende selber ist offen, wodurch die Wartezeit bis Teil 2 „Méto – Die Insel“, welcher im Oktober 2012 erscheint, nicht leichter wird.

Fazit:
„Méto – Das Haus“ von Yves Grevet ist ein spannender und packender Jugendroman, der aus der breiten Masse heraussticht.
Der Protagonist ist sympathisch und die Welt, in die der Leser gezogen wird, regt zum Nachdenken an.
Dieser erste Teil macht definitiv Lust auf mehr, denn Métos Abenteuer haben erst begonnen.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.04.2012
Die Nacht von Shyness
Hall, Leanne

Die Nacht von Shyness


sehr gut

Klappentext:
Es gibt Dinge, die kannst du nur im Dunkeln sagen. »Wusstest du, dass die Sonne hier nicht aufgeht?« Sie lacht laut und herzhaft. Dann verebbt ihr Lachen. »Das ist dein Ernst, oder?« Ich nicke. »In ganz Shyness. Völlige Dunkelheit.« Sie stützt den Kopf auf. Ich sehe ihr an, dass sie überlegt, ob sie mir glauben soll. Ob ich spinne oder nicht. Ich weiß nicht, wie lange ich noch dasitzen kann, ohne sie zu berühren. Am Stadtrand von Shyness, wo ewige Dunkelheit herrscht, trifft Wolfboy ein merkwürdiges Mädchen. Sein Name ist Wildgirl und es erklärt Wolfboy zum Fremdenführer für eine Nacht. Auf ihrer Tour durch Shyness kommen sie nicht nur den zuckerabhängigen Kidds in die Quere, sondern auch verrückten Affen, ewigen Träumern, Döner-verkaufenden Wahrsagerinnen, teuflischen Psychiatern und einer großen Liebe – denn eine Nacht ist lang genug, um zwei Leben zu verändern.

Meine Meinung:
Nia verbringt den Abend mit 2 Freunden in einer Bar. Dort lernt sie einen fremden Jungen kennen. Er nennt sich Wolfboy, worauf Nia sich den Decknamen Wildgirl gibt. Wolfboy kommt aus Shyness, einer Stadt wo nie die Sonne aufgeht.
Spontan entschließt sich Wildgirl mit Wolfboy mitzugehen und sich von ihm in dieser Nacht Shyness zeigen zu lassen.
Auf ihrem Streifzug begegnen die beiden der Wahrsagerin Lupe, machen Bekanntschaft mit den „Kidds“, Wolfboys Aussage zufolge eine Gruppe Zucker abhängiger Kinder, und treffen auf Drogenjunkies.
Nach und nach kommen sich die beiden nicht nur näher, sondern Wildgirl kommt auch Stück für Stück hinter Wolfboys Vergangenheit.
Aber was ist, wenn die Nacht vorbei ist? Werden sich die beiden wieder treffen oder nie mehr wieder sehen?

Leanne Halls Romans „Die Nacht von Shyness“ ist anders.
Wenn man sich als Leser auf das Buch einlassen kann, dann wird man in eine ganz besondere Nacht entführt.

Die Protagonisten Wolfboy und Wildgirl sind beides sehr komplexe Charaktere, die während des gesamten Buches etwas rätselhaft bleiben.
Wolfboy lebt ohne seine Eltern in Shyness. Er hat nur noch seine Band und seine 2 besten Freunde. Zudem trägt er viele Geheimnisse mit sich herum
Wildgirl lebt auf der anderen, hellen Seite. Sie ist ein ziemlich freches Mädchen, das allerdings keine richtigen Freunde hat. Außerdem ist sie neugierig und fasziniert von Shyness.
Beide Protagonisten sind mir recht schnell sympathisch geworden, auch wenn man sie nicht wirklich „richtig“ kennenlernt. Es ist ja nur eine Nacht in ihrem Leben, die man mit ihnen teilt.
Auffallend ist, dass beide so ihre Probleme haben, diese aber nicht in den Vordergrund drängen.
Die Liebesgeschichte zwischen Wildgirl und Wolfboy nimmt viel Platz ein aber richtig passieren tut nichts.

Der Schreibstil der Autorin ist jugendlich und flüssig. Durch die recht kurzen Sätze lassen sich die Seiten leicht lesen.
Die Autorin hat einen intensiven Erzählstil und anhand der bildhaften Beschreibungen kann man sich als Leser die Umgebung gut vorstellen.

Die Handlung ist überwiegend spannend und interessant. Ab und an gibt es Wendungen, die den Leser überraschen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive, wobei die Sichtweise von Kapitel zu Kapitel zwischen Wildgirl und Wolfboy wechselt.

Das Ende kommt ziemlich abrupt, die Handlung ist aber in sich abgeschlossen ohne einen bösen Cliffhanger.
Obwohl der Roman auch als Einzelband bestehen kann, hat die Autorin bereits eine Fortsetzung geschrieben, die im Original bereits erschienen ist und „Queen of the Night“ heißt.

Fazit:
„Die Nacht von Shyness“ von Leanne Hall ist ein Jugendbuch, welches sich aus der Masse abhebt, weil es anders ist.
Wenn man sich darauf einlässt, dann bekommt man eine abwechslungsreiche spannende Geschichte mit sympathischen Charakteren und einem Schuss Liebe.