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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2011
Licht über den Klippen
Kearsley, Susanna

Licht über den Klippen


sehr gut

Als Eva's Schwester starb, verlor sie den letzten Menschen ihrer Familie. Sie verband mit ihrer Schwester ein inniges herzliches Band, so dass sie sich nun allein auf der Welt fühlt.

Ihr Schwager übergibt ihr ein paar Tage nach der Beerdigung die Urne mit der Asche ihrer Schwester mit der Bitte, diese dort zu verstreuen, wo sie am glücklichsten gewesen ist. Nach einiger Überlegung entscheidet sie sich für einen Ort in Cornwall, mit dem sie schöne unvergessene Erinnerungen aus der Kindheit verbindet. Eva fährt zu den Geschwistern Mark und Susan ins Trelowarth House, das sie schon aus frühester Kindheit kennt.

Nachdem sie die Asche über dem Meer verstreut hat, beginnt sie Dinge zu sehen und wahrzunehmen, die ihr fremd sind.Als sie durch einen Wald geht, gabelt sich plötzlich der Weg, der bislang immer nur als ein Weg vorhanden war. Dann hört sie Stimmen im Nebenzimmer und denkt für sich, dass es Heimwerker sind, aber dort ist niemand im Zimmer. Sie hält es für Halluzinationen und schiebt es auf die Folgen der Trauer, bis sie eines Tages einem Fremden gegenübersteht und der dann vor ihren Augen verschwindet. Aber nicht der Fremde ist verschwunden, sondern sie selbst, sie ist durch die Zeit gereist. Das passiert ihr in der nächsten Zeit immer öfter und die Zeiträume, die sie sich in der Vergangenheit im Jahr 1715 aufhält, werden immer länger. In der Gegenwart dagegen vergeht keine Zeit, dort wird nicht bemerkt, dass sie abwesend war.

Im Jahr 1715 trifft sie in Trelowarth House auf den Witwer Daniel Butler und seinem Freund Fergal. Sie sind Schmuggler und helfen mit, den Aufstand der Jakobiten vorzubereiten. Nach außen hin, auch Daniels Bruder Jack gegenüber geben sie Eva als Schwester von Fergal aus, die stumm ist.

Eva, die sich bald in Daniel Butler verliebt, versucht in der Gegenwart zu recherchieren, was in der Vergangenheit mit den Butlers passierte und stösst dabei auf den gewaltsamen Tod von Jack Butler.

Sie versucht, den Tod zu verhindern, aber lässt sich die Vergangenheit verändern?

Wird es eine gemeinsame Zukunft für sie und Daniel geben, nachdem sie festgestellt haben, dass sie sich lieben? ...

Meine Meinung:

Seit ich das Erstlingswerk "Mariana" von Susanna Kearsley gelesen habe, bin ich dieser Autorin verfallen. Ich habe alle ihre Bücher gelesen, die in deutsch erschienen sind und konnte es gar nicht abwarten, endlich wieder etwas von ihr lesen zu können.

Auch in diesem Roman spielt sie meisterhaft mit der Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit. Sie macht uns mit einem Teil der englischen Geschichte vertraut, bringt dort aber nur einen kurzen Überblick, ohne ins Detail zu gehen.

Das Ende vom Buch ist leicht vorausschaubar, wobei es am Schluss noch eine kleine Überraschung gibt, mit der ich nicht gerechnet hatte. Auch verschlingt sie sich zum Ende des Buches mit einer Erklärung, die ich zweimal lesen musste, um zu begreifen, was sie mir sagen wollte.

Ein unterhaltsames Buch, das leider nicht an "Mariana" heranreicht, was aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.08.2011
Der Pfeil der Rache / Matthew Shardlake Bd.5
Sansom, Christopher J.

Der Pfeil der Rache / Matthew Shardlake Bd.5


sehr gut

Zum Inhalt:
Der Rechtsanwalt Matthew Shardlake wird von der Königin beauftragt, sich eines Falles anzunehmen, den eine ehemalige Angestellte der Königin an diese herangetragen hatte. Deren Sohn, Michael Calfhill wurde in seiner Wohnung erhängt aufgefunden. Er war der frühere Lehrer der Kinder Emma und Hugh Curteys, die seit dem Tod ihrer Eltern bei der Familie Hobbey als deren Mündel leben. Als nach einer Pockenepidemie Emma stirbt, zieht die Familie aufs Land und entlässt den Lehrer. Als dieser nach Jahren einen Überraschungsbesuch bei der Familie macht, findet er ein großes Unrecht vor und will die Vormundschaft für Hugh beantragen. Kurz danach ist er tot.
Master Shardlake und sein Schreiber Jack Barak machen sich gemeinsam mit dem Anwalt der Familie Hobbey auf den Weg zu ihnen aufs Land, um festzustellen, welches Unrecht dem jungen Hugh widerfahren ist, das Michael Calfhill nicht ruhen ließ.
Selbst nach einer Befragung Hughs kann Master Shardlake keine Vernachlässigung, Misshandlung oder Ungereimtheit feststellen. Er tappt im Dunkeln und doch ahnt er, dass die Familie ein furchtbares Geheimnis hat.
Parallel zu diesen Ermittlungen versucht Shardlake Informationen über Ellen zu bekommen, eine Bekannte, die in einer Irrenanstalt ohne Einweisungspapiere sitzt.
Seine Nachforschungen werden dadurch erschwert, dass sich bei Portsmouth die gesamte englische Armee versammelt, da die Invasion durch die französische Marine kurz bevor steht.

Meine Meinung:
Dieser Roman ist bereits Teil 5 einer Reihe um den Anwalt Matthew Shardlake. Für mich war es das erste Buch, was ich von Sansom gelesen habe. Es fiel mir nicht schwer, mich mit den Personen vertraut zu machen. Es gab zwar Andeutungen aus den Vorbänden, da sie aber nicht ungedingt relevant für diese beiden Fälle waren, konnte ich es auch ohne Vorkenntnisse gut verstehen.
Der Protagonist Shardlake wird hier als geradliniger und wahrheitsliebender Anwalt gezeichnet. Er entwickelt ein Gespür für die Fälle, er weiß, dass etwas nicht stimmt und lässt nicht locker, bis er dem Geheimnis auf die Spur kommt. Das macht ihn menschlich und sympatisch. Selbst als sein Leben bedroht wird und er in Gefahr gerät, in die Vorkommnisse der französischen Invasion mit involviert zu werden, geht er seinen Weg weiter.

Ein wunderbar historisch recherchierter Roman wird hier vorgelegt. Er spielt in der Zeit des 16. Jahrhunderts zu Zeiten Heinrich des VIII. Der Autor hat keine Mühen gescheut, dem Leser die Kunst des Bogenschießens nahe zu bringen und uns u.a. an seinem Wissen über die französche Invasion teilhaben zu lassen. Das Schiff "Mary Rose" hat er so genau beschrieben, dass ich mir ein Bild vom Schiff vorstellen konnte, was in etwa dem ensprach, wie es wirklich ausgesehen haben muss lt. Bilder aus dem Internet.

Erwähnen möchte ich noch das für meine Begriffe sehr schön gestaltete Cover des Buches. Es hat im Buchladen eine magische Anziehungskraft auf mich.

Einen Punkt Abzug gibt es aber, weil ich es ein wenig langatmig fand, bis er sich endlich auf den Weg machte, um zur Familie Hobbey zu kommen. Das hätte man sicher ein wenig straffen können.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2011
Die Mittwochsbriefe
Wright, Jason F.

Die Mittwochsbriefe


sehr gut

Nach einer fast 40jährigen Ehe sterben Jack und Laurel in einer Nacht. Zurück lassen sie 3 erwachsene Kinder, Samantha, Matthew und Malcolm, die sich nun gemeinsam um den Nachlass kümmern. Bei den Vorbereitungen zur Beerdigung finden sie Kisten mit Briefen. Ihr Vater hatte, beginnend in seiner Hochzeitsnacht, jeden Mittwoch einen Brief an seine Frau geschrieben. Alle diese Briefe haben sie über die Jahre aufgehoben und in Kisten verstaut, wohl wissend, dass eines Tages diese Briefe auch von ihren Kindern gelesen werden.
Die drei greifen sich wahllos einige Briefe und beginnen diese zu lesen.
Sie erfahren viel von ihren Eltern, über ihr Leben, ihre Liebe zueinander, der Liebe zu den Kindern und auch ihren Ängsten.
Dann finden sie einen Brief, der das Leben von Malcolm völlig auf den Kopf stellt, nichts ist mehr so, wie es eben noch gewesen ist. Die Eltern und ganz besonders die Mutter, werden nun aus einer völlig neuen Sicht gesehen. Malcolm beginnt seine Mutter zu hassen, bis noch andere Briefe auftauchen, die ein schreckliches Geheimnis offenbaren.

Anhand der gefundenen Briefe gelingt es dem Leser, Anteil an das Leben von Jack und Laurel zu nehmen, wobei ich mir gewünscht hätte, dass es ein paar Briefe mehr hätten sein können.
Ein rührend geschriebener Roman, der eine Liebe über Jahrzehnte offenbart, die auch in stürmischen Zeiten Bestand hatte.
Der Leser erhält auch Einblicke in das Leben der 3 Geschwister, die sich nach dem Tod der Eltern wieder gefunden hatten. Jeder lebte sein eigenes Leben, auch wenn die familiären Bande ziemlich stark sind. Sie stehen füreinander ein und sind füreinander da, besonders jetzt, wo Malcolm der Boden unter den Füßen weggerissen wurde.
Ein sehr einfühlsam geschriebener Roman, der mir ab und an sogar die Tränen in die Augen trieb.

Bewertung: Note 2

Bewertung vom 15.07.2011
Im Rausch der Ballnacht
Joyce, Brenda

Im Rausch der Ballnacht


ausgezeichnet

Seit Lizzie 10 Jahre alt war, ist sie in Tyrell de Warenne verliebt. Er rettete ihr das Leben und sie sah zu ihm auf und dachte, er wäre ein Prinz, der ihr zu Hilfe eilte.
All die Jahre bis zur Pupertät liebte sie ihn aus der Ferne, wohl wissend, dass es für sie nie ein Happy End mit ihm geben würde. Er ist der älteste Sohn und Erbe des Earl of Adare, ein reicher Adliger und sie nur die Tochter eines niederigen und verarmten Adels. Ein de Warenne würde nie unter seinem Stand heiraten.

Als Lizzie alt genug ist, um auf den Maskenball gehen zu können, den die de Warennes jedes Jahr veranstalten, kann sie an nichts anderes mehr denken. Ihre Gedanken drehen sich nur noch um Tyrell. Da sie Tagträumen nachgeht, wird sie fast von einer Kutsche zu Tode gefahren, nur dem schnellen Eingreifen von Tyrell ist es zu verdanken, dass sie mit dem Schrecken davonkommt. Und wieder kann sie ihr Glück nicht fassen, dass er sie in den Armen hält und sie wünscht sich nichts sehnlicher, als ihn endlich zu küssen. Ihre Hoffnung besteht darin, ihn beim Maskenball für sich zu gewinnen.
Sie kommen sich beim Maskenball auch näher, da sie jedoch eine Maske trägt, geht sie davon aus, dass er sie nicht erkennt. Er nimmt ihr das Versprechen ab, sich mit ihr um 12:00 Uhr im Garten zu treffen.

Leider kommt alles anders.

Lizzies Schwester Anna, die wunderschöne, verwöhnte junge Frau, beschmutzt beim Maskenball ihr Kleid und bettelt Lizzie solange, dass sie die Kleider tauschen. Für Lizzie ist somit der Abend zuende, sie fährt nach Hause und trauert der Gelegenheit nach, Tyrell im Garten zu treffen.

Das Leben geht seinen gewohnten Gang, Lizzie träumt weiter von Tyrell und Anna lernt einen Mann kennen, den sie heiraten will. Anna verändert sich, sie lacht nicht mehr und wirkt sehr zurückhaltend. Sie vertraut sich ihrer Schwester Lizzie an und erzählt ihr, dass sie schwanger ist. Sie hat Angst vor dem Skandal, den es geben wird, wenn herauskommt, dass sie ein Kind bekommt, denn der Mann, den sie heiraten will, ist nicht der Vater des Kindes. Lizzie ist geschockt, entwickelt aber einen Plan, um Anna zu helfen. Sie fälscht einen Brief von ihrer Tante Eleanor, die sie bittet, die Mädels nach Dublin zu schicken, da es ihr nicht gut geht.
Schweren Herzens lässt die Mutter sie allein fahren, nicht wissend, dass die beiden vor der Tür der Tante wie zwei Bittsteller stehen werden, in der Hoffnung, nicht gleich wieder nach Hause geschickt zu werden, wo alles auffliegen würde.

Lizzies Plan sieht vor, dass Anna ihr Kind dort in aller Abgeschiedenheit bekommt und das Kind schließlich zur Adoption freigibt. Letztendlich nimmt die Tante sie auf unter der Bedingung, dass Anna sagen soll, wer der Vater des Kindes ist.

Als sie den Namen des Vaters ausspricht, Tyrell de Warenne, ist Lizzie geschockt und maßlos enttäuscht vom Verrat ihrer Schwester. Das Kind wurde in der Nacht vom Maskenball gezeugt.

Trotzdem Lizzie das nicht verwinden und vergessen kann, hält sie weiterhin zu Anna, bis diese das Kind, einen Jungen, zur Welt bringt.
Als sie ihn im Arm hält und in die Augen blickt, weiß sie, dass sie dieses Kind niemals in fremde Hände geben kann, sie fasst den Entschluss, Ned als ihr eigenes Kind auszugeben, wohl wissend, wie schwer das wird, als alleinstehende Frau ein uneheliches Kind zu haben.

Die Heimlichtuerei hört auf, als Lizzies Eltern drängen, dass sie wieder nach Hause kommen soll. Begleitet wird sie von ihrer Tante, die den Eltern verrät, wer der Vater des Kindes ist.
Die Eltern wollen Tyrell de Warenne, der kurz vor der Verlobung mit Blanche steht, zur Rede stellen.
Das Verhängnis nimmt seinen Lauf.

Brenda Joyce zeigt in dem Roman wieder ihr Können.
Lizzie wird von ihr als eine liebenswerte Person gezeichnet, die jederzeit für andere eintritt und die Konsequenzen trägt. Sie handelt nicht impulsiv, sie überlegt ihre Schritte genau. Sie ist liebenswürdig und charmant und weiß die Leute für sich einzunehmen. Sie hat nur einen Fehler, sie kan

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2011
Der will doch nur spielen / Traummänner und andere Katastophen Bd.2
Cabot, Meg

Der will doch nur spielen / Traummänner und andere Katastophen Bd.2


ausgezeichnet

Kate MacKenzie arbeitet seit einigen Monaten beim New York Journal als Personalreferentin. Der Job wurde ihr von ihrer Freundin Jen vermittelt, auf deren Couch sie auch nächtig, da sie sich nach 10 Jahren von ihrem Freund, einem Musiker, getrennt hat.
Als Personalreferentin ist es unter anderem auch ihre Aufgabe, Kündigungen von Personal vorzunehmen.
Auf Betreiben ihrer unsympatischen Chefin Amy Jenkins, auch SBT genannt (steht für Schreckliche Büro-Tyrannin) muss sie die von allen beliebte Ida Lopez, die Spezialistin für Desserts in der betrieblichen Kantine, kündigen. Deren einziges Vergehen war es, ihre allseits beliebten Kekse und Kuchen nicht an alle Mitarbeiter zu verteilen. Stuart Hertzog, der versnobte Verlobte von Amy ist einer der Personen, dem dieser Kuchen verweigert wird. Das kann Amy nicht gutheißen und erwirkt unter Mithilfe von Stuart, der Anwalt ist, die fristlose Kündigung von Ida.
Ida Lopez fühlt sich unrechtmäßig gekündigt und klagt das New York Journal an. Da Stuart in diesem Fall selbst involviert ist, bittet er seinen Bruder Mitch, ebenfalls Anwalt, sich der Sache anzunehmen und den Verlag rechtlich zu vertreten.
Mitch, der sich mit seinem Bruder nicht grün ist, geht die Sache jedoch völlig anders an als von Stuart beabsichtigt.
Als Kate Mitch kennenlernt, fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen, andererseits mag sie keine Anwälte und diesen im Besonderen nicht, ist er doch der Bruder des verhassten Stuart.
Trotzdem geht er ihr nicht aus dem Kopf, bis sie dank Mitch auch noch ihre Stelle verliert. Sie ist nun arbeitslos, wohnungslos und ohne Freund. Im Moment sieht sie keinen Lichtblick am Ende des Tunnels.

Der Roman ist eine unterhaltsame Aneinanderreihung von E-Mails, Protokollen, Kassenzetteln und Tagebuchaufzeichnungen. Ein etwas gewöhnungsbedürftiges Lesen der anderen Art. In diesen Stil des Schreibens musste ich mich erst einmal hereinlesen, was aber nach ein paar Seiten kein Problem mehr darstellte. Auf diese Art und Weise lernt man nicht nur Kate und ihre Freundin Jen gut kennen, sondern neben Stuart und Mitch auch noch ihre etwas eigenwillige Familie, nicht zu vergessen Amy und ihre Freundinnen. Sie alle pflegen reichlichen Mailkontakt und auch die Anrufbeantworter werden ordentlich kontaktiert, so dass man als Leser wirklich umfassend informiert wird.
Im ganzen ein amüsantes Buch, das jedoch vom Ende vorhersehbar ist.

Ein klein wenig verwirrt hat mich im Rückblick auf das Buch das Cover und der Titel. Beides passt so gar nicht zum Inhalt des Buches. Da frage ich mich, ob die Macher des Titels auch das Buch vorher lesen?

Bewertung vom 03.07.2011
Blutige Stille / Kate Burkholder Bd.2
Castillo, Linda

Blutige Stille / Kate Burkholder Bd.2


ausgezeichnet

Kate Burkholder, Polizeichefin in einem kleinen Ort namens Painters Mill in Ohio wird mit einem bestialischen Verbrechen konfrontiert.

Eine ganze Familie wird auf grausamste Art ermordet. Während die Eltern, das Baby und 2 Söhne erschossen werden, wurden die beiden Mädchen in der Scheune gefunden, misshandelt und grausam zugerichtet. Ein unfassbares Verbrechen, handelt es sich bei den Opfern doch um eine amishe Familie. Wer kann ihnen das angetan haben und vor allem warum?

Bei der Obduktion der Mädchen wird festgestellt, dass eines der beiden Mädchen schwanger war. Leider ist es nicht möglich, eine DNA des Vaters festzustellen, da die Gebärmutter des Mädchen aus ihrem Körper herausgeschnitten wurde. Die Polizei tappt völlig im Dunkeln.

Bei der Durchsuchung der Wohnung der Opfer findet Kate das Tagebuch der ältesten Tochter, das zwar Hinweise darauf gibt, dass sie sich mit einem nicht amishen Mann getroffen hatte, aber leider nennt sie keinen Namen.

Kate sucht den Mörder und wird wieder durch Erinnerungen an ihre eigenen Erlebnisse, die sie traumatisieren, erinnert. Sie bittet John Tomasetti vom BCI wieder um Hilfe, der sich seiner eigenen Vergangenheit stellen muss. Erschwerend kommt hinzu, dass er gerade beurlaubt wurde, weil er einen Drogentest nicht bestanden hatte.

Auch in Kate Burkholders 2. Fall wird von Anfang an Spannung aufgebaut. Es kommen immer neue Verdächtige ins Spiel, so dass man schnell die Übersicht verliert und es schwer ist, die richtigen Schlüsse auf den Mörder zu ziehen.

Was mich persönlich an dem Buch gestört hat, dass immer wieder auf Kates Vergangenheit hingewiesen wurde, ohne dass konkretes zur Sprache kam. Das meiste war schon aus dem Teil 1 bekannt und was jetzt noch zutage kam, war voraussehbar.

Aber ansonsten ist das Buch ein würdiger Nachfolger des ersten Bandes "Die Zahlen der Toten". Wer es gern spannend mag, sollte sich auch dieses Buch nicht entgehen lassen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.07.2011
Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1
Castillo, Linda

Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1


ausgezeichnet

Als Kate die Stelle der Polizeichefin in der Gemeinde von Painters Mill antritt, hätte sie nie gedacht, dass sie das gleiche Grauen wie vor 16 Jahren, als sie selber noch ein Mitglied in der Gemeinde der Amish-People war, noch einmal erleben würde und dass ihr Geheimnis, das sie seit 16 Jahren mit sich herumträgt, gefährdet ist.
Das Grauen beginnt an einem Wintermorgen, als die Leiche einer jungen Frau, vergewaltigt und verstümmelt, auf einem Feld gefunden wird. Der Täter hat als Erkennungszeichen auf ihren Körper eine römische Zahl eingeritzt. Die Parallelen zu den Morden vor 16 Jahren sind nahezu gleich, auch damals wurden bei einer Mordserie römische Zahlen auf den Toten hinterlassen. Aber, denkt Kate, das kann nicht sein, denn sie hatte damals, 14jährig, nach einem Angriff des "Schlächters" auf ihre Person diesen erschossen. Es kam nie zu einer Untersuchung, denn ihre Eltern und Geschwister beseitigten die Leiche und verloren nie wieder ein Wort darüber. Ihr stellt sich nun die Frage, ob es ein Trittbrettfahrer ist, der die jüngsten Morde verübt, obwohl die Tatsache, dass die Zahlen eingeritzt wurden, nie an die Öffentlichkeit gelangt sind.
Um ihr Geheimnis und das ihrer Familie zu wahren, verschleppt sie diesen Fall etwas, sie macht sich auf die Suche nach der Leiche des Mannes, den sie vor Jahren erschossen hat. Kann es sein, dass er doch nicht tot war und nun zurückgekehrt ist?
Der Stadtrat hält Kate für unfähig, den Fall zu bearbeiten und fordert Hilfe von anderen Bundesbehörden an. Ihr zur Seite gestellt werden John Tomasetti, ein psychisch angeknackster Cop vom BCI und Sheriff Nathan Detrick. Kate benötigt dringend deren Hilfe, hat aber Angst, dass sie ihr Geheimnis entdecken und dass das das Ende ihrer Karriere als Polizeichefin sein könnte.
Es dauert nicht lange und der Mörder schlägt wieder zu, die Zeit wird knapp.

Dieser Roman ist der Auftakt einer neuen Krimireihe um die Polizeichefin Kate Burkholder.
Spannung wird hier bereits auf den ersten Seiten aufgebaut, indem man die letzten Minuten des Opfers miterlebt.
Der Roman spielt in einer ländlichen Gegend bei Ohio, wo auch eine Gemeinde der Amish-People lebt. Man erhält einen kleinen Einblick in deren Kultur und Leben, die sich sehr vom alltäglichen Leben der "Englischen" abhebt. Kate Burkholder, selbst ehemals eine Amish, hat sich von deren Lebensweise abgewandt und wurde von den Amish.People verbannt. Sie kennt beide Welten, was ihr bei den Ermittlungen zugute kommt.

Ein spannend geschriebenr Krimi, der einen nicht loslässt. Zart beseitet darf man allerdings nicht sein, denn die Wunden der Toten werden ziemlich deutlich beschrieben.

Auf alle Fälle ein Thriller, den man sich gönnen sollte. Ich kann ihn guten Gewissens weiterempfehlen.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2011
Emily the Strange - Es wird immer seltsamer
Reger, Rob; Gruner, Jessica

Emily the Strange - Es wird immer seltsamer


sehr gut

Dieses Buch ist mein Einstieg in das Leben von Emily.
Leider kenne ich weder die Comics noch die vorangegangene Geschichte, so dass ich ziemlich blauäugig zu dem Buch kam. Mich zog das wunderschön gestaltete Cover des Buches magisch an. Die Gestaltung des Einbandes in den Farben rot und schwarz ist total gelungen. Als ich es in den Händen hielt, war ich von der Optik des Buches noch viel mehr beeindruckt. Die Farben rot und schwarz finden sich auch in den Illustrationen wieder. Schon beim durchblättern hat man Lust, das Buch zu lesen.

Die Geschichte umfasst eine Zeitspanne von rund 6 Wochen, in denen im Leben der kleinen 13-jährigen Emily einiges passiert.
Beginnend mit den Vorbereitungen des Umzuges in eine neue Stadt lernt man die kleine Emiliy kennen. Wie jedes andere Kind hat auch sie keine Lust, ihre Sachen zu packen. Sie ist fast wie jedes andere kleine Mädchen in dem Alter, das sich lieber mit anderen Dingen beschäftigt. Aber sie ist nicht wie andere kleine Mächen, sie trägt nur schwarze Sachen, hat ihr Zimmer schwarz gestrichen, lässt die Sonne nicht herein und geht bevorzugt nachts aus dem Haus und sie hat so ihre eigenen Interessen. Emily ist in der Lage, wissenschaftliche Experimente durchzuführen, von denen ein Ergebnis z.B. ihr Golem Raven ist, eine "Maschine", die aus toten Vögeln geschaffen wurde.
Des Weiteren ist sie bestrebt, ihren Dublikator in Gang zu bekommen, aber außer ein paar unbedeutenden Sachen ließ sich nichts weiter verdoppeln und wie gerne würde sie doch Raven duplizieren, damit sie noch Hilfe hat.

Am neuen Wohnort angekommen, macht sich Emily auf den Weg und erkundet ihre neue Umgebung. Dabei macht sie Pläne, womit sie die Stadt schocken kann, denn skurile Streiche liebt sie über alles.
Bei ihren Rundgängen durch die Stadt und der örtlichen Kanalisation entdeckt sie innerhalb dieser einen ungenutzten Raum, den sie für sich nutzen will. Diesen muss sie aber mit Binär-Larry teilen, der ihr eines Tages in die Kanalisation gefolgt ist und der ebenfalls Anspruch erhebt.
Zu Hause arbeitet sie weiter an ihrem Duplikator und nach einem unvorhergesehenen Zwischenfall während einer Verdopplung gibt es plötzlich eine zweite Emily. Ihr genaues Ebenbild steht auf einmal vor ihr. Es herrscht große Freude auf beiden Seiten und die beiden Mädels verstehen sich prächtig, haben sie doch die gleichen Erinnerungen und Fertigkeiten.

Nach einiger Zeit jedoch geschehen seltsame Dinge. Ihre geliebten Katzen kommen nicht mehr zu Emily, was sie sehr mitnimmt und die neue Emily scheint doch nicht ganz so zu sein, wie sie es sich wünscht. Sie ist böse und versucht die alte Emily aus dem Weg zu räumen. Es geht soweit, dass sich Emily fragt, ob sie das Original oder die Kopie ist. Es muss etwas geschehen... die neue Emily muss wieder verschwinden... Sie braucht einen Plan.

Die Geschichte der Emily wird einem in Form von Tagebuchaufzeichnungen vermittelt. Jede noch so kleine Begebenheit wird dort festgehalten. Das ganze wird untermalt mit Illustrationen.
Auch wenn sie ein Mädchen außerhalb der "Norm" ist und etwas abgedreht, versteht der Autor es gekonnt, sie als liebenswertes und empfindsames Kind zu zeigen. Ich habe mit ihr mitgelitten, als die Katzen nicht mehr zum Schmusen kamen und habe mitgebangt, ob es ihr gelingen würde, Raven wieder nach Hause zu holen.

Bedauert habe ich, dass mir bei einigen Anspielungen die Hintergründe vom ersten Teil fehlten, das verminderte aber das Lesevergnügen in keinster Weise.
Ob ich das Buch jedoch schon 12-jährigen in die Hand drücken würde, wage ich zu bezweifeln, denn gar so einfach fand ich es nicht zum lesen.

Ein nett zu lesendes Buch, das nicht nur für Jugendliche geeignet ist.