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Silke Schröder, hallo-buch.de
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Hannover
Über mich: 
Ich liebe Geschichten und schreibe gerne und viele Rezensionen über die gelesene und gehörten Hörbücher und Bücher. Besucht auch mal meine Website hallo-buch.de

Bewertungen

Insgesamt 2021 Bewertungen
Bewertung vom 17.12.2015
Trick 347 oder Der mutigste Junge der Welt
Weger, Nina Rosa

Trick 347 oder Der mutigste Junge der Welt


ausgezeichnet

Mit “Trick 347 oder Der mutigste Junge der Welt” ist der Autorin Nina Weger ein spannendes Kinderbuch gelungen, das auch Ältere in den Bann zieht. In den Mittelpunkt stellt sie ihren kleinen Helden Tom, der auf dem Weg zu seinem Vater in die magische Welt der Zirkusarena eintritt. Nina Wegner versteht es, dabei mehrere spannende Handlungsstränge miteinander zu verbinden. Da ist nicht nur Toms Suche nach seinem Erzeuger und der bedrohte Zirkus, sondern auch der Schluss von neuen Freundschaften und eine rasante Oma, die zur Not alles richtet. Neben dem Abenteuer spricht die Autorin auch ernste Themen an, etwa wie man als junger Mensch mit Ängsten und Vorurteilen umgeht oder was es bedeutet, wenn jemand eine Depression hat. Ihre Figuren hat sie liebevoll herausgearbeitet, wobei sie ihrem jungen Helden mit der frechen Mia und dem einfühlsamen Coco gleich zwei Freunde von einer Sorte zur Seite stellt, wie sie sich jedes Kind nur wünschen kann. “Trick 347 oder Der mutigste Junge der Welt“ von Nina Weger ist ein zauberhaftes Buch über den Zirkus mit lebendigen und liebenswürdigen Figuren und einer ebenso spannenden wie vielschichtigen Handlung.

Bewertung vom 17.12.2015
Bestrafung / Lene Jensen & Michael Sander Bd.2
Jacobsen, Steffen

Bestrafung / Lene Jensen & Michael Sander Bd.2


sehr gut

Nachdem sich der eigenbröterlische Privatdetektiv Michael Sander und die ehrgeizige Kommissarin Lene Jensen schon in “Trophäe” 100%ig aufeinander verlassen mussten, schickt sie der dänische Autor Steffen Jacobsen jetzt in ein neues gemeinsames Abenteuer. Dieses Mal müssen sie islamistischen Fundamentalisten das Handwerk legen, die nach einem furchtbaren Terroranschlag im Herzen Kopenhagens bereits weitere Anschläge planen. Dabei zeigt der Autor, wie einfach es zu sein scheint, in Europa einen Terroranschlag durchzuführen und wie verwundbar eine offene Gesellschaft gerade deswegen ist, weil hier nicht alles in gegenseitigem Misstrauen und waffenstarrender Lähmung erstickt. Natürlich spart er dabei nicht an einer actionreichen Handlung und einer facettenreichen Story, in der seine beiden Helden, auch wenn die Spannung nicht über die gesamte Länge auf top-Level bleibt, wieder bis an die Grenze des Machbaren gehen müssen. Ein Thriller, der durch die schockierenden Ereignisse am 13.11.15 in Paris noch einmal an erschreckender Realität gewonnen hat.

Bewertung vom 17.12.2015
Der Susan-Effekt, 9 Audio-CDs
Høeg, Peter

Der Susan-Effekt, 9 Audio-CDs


sehr gut

In den Mittelpunkt seines neuen Romans “Der Susan-Effekt” stellt Peter Høeg die Ich-Erzählerin Susan, eine starke Frauenfigur, die eine Koryphäe in Experimentalphysik ist und für jede Alltäglichkeit eine physikalische Erklärung hat, aber auch mit Brecheisen und Kochlöffel gut umzugehen weiß. Zusammen mit ihrer Familie muss sie die Welt vor fiesen Verschwörern retten, was sich aber auch gleichzeitig als Familientherapie erweist. Durch Susans Kenntnisse vermittelt uns der Autor in seinem Roman viel Wissenwertes aus der Physik und anderen Naturwissenschaften – und das alles auf sehr angenehm-unterhaltsame Weise, denn wer damals im Physikunterricht lieber aus dem Fenster geschaut hat, wird hier mit einer spannenden Kriminalgeschichte und interessanten gesellschaftspolitischen Themen belohnt. Dazu ist Peter Høegs leicht überdrehte Story mit viel trockenem Witz, zeitgemäßer Zivilisationskritik und jeder Menge Action gewürzt. Spannend erzählt von der Schauspielerin Sandra Schwittau, der deutschen Stimme von niemand geringerem als Bart Simpson.

Bewertung vom 17.12.2015
Die Tiefe
Cutter, Nick

Die Tiefe


sehr gut

Schon mal eines vorweg: “Die Tiefe” von Nick Cutter ist nicht der Actionthriller, der sich hinter Titel und Aufmachung des Buches vermuten lässt. Denn der Roman besticht nicht durch rasante Action, sondern durch ein raffiniert ausgeklügeltes psychologisches Horrorspiel in klaustrophobischer Atmosphäre. Der Tierarzt Luke, der eher naiv in den Strudel dieses Abenteuers gerät, wird auf seiner Rettungsmission mit einem Labyrinth aus Wahnvorstellungen und realen Ereignissen konfrontiert, bei dem er schließlich selbst nicht mehr weiß, was ist Realität und was Fantasie ist. Dazu liefert der Autor neben einer faszinierenden Beschreibung bizarrer Lebensformen eine große Portion Horror und Ekel. Das ist manchmal harte Kost, aber wer auf Psycho-Wahnsinn auf engstem Raum mit einem ordentlichen Schuss Horror und Sci-Fi steht, ist hier genau richtig.

Bewertung vom 17.12.2015
Der Biograf von Brooklyn
Fishman, Boris

Der Biograf von Brooklyn


sehr gut

Mit “Der Biograf von Brooklyn” gelingt Boris Fishmann ein rührender Roman über das Leben im russisch geprägten Teil Brooklyns, dem bevölkerungsreichsten New Yorker Stadtteil. Kenntnisreich und stets mit einem Augenzwinkern zeigt der Autor, wie die Menschen dort so ticken und mit viel harter Arbeit, aber auch mal mit kleinen Tricks über dir Runden kommen. Anhand des jungen Journalisten Slava, der dem traditionell geprägten Leben seiner Verwandten den Rücken gekehrt hat und ins schicke Manhatten gezogen ist, zeigt der Autor aber auch, wie schwierig es ist, seiner Vergangenheit zu entfliehen. Und nicht ohne Ironie beschreibt Fishman, wie viele Ukrainer, Weißrussen, Moldawier, Tadschiken, Georgier, Usbeken sich in Brooklyn angesiedelt haben und in kleinerer Version das weiterleben, was sie mit der früheren UDSSR hinter sich gelassen haben: eine osteuropäische Gemeinschaft, die nicht immer konfliktfrei, aber auch nicht ohne Gemeinsamkeiten zusammen lebt. So ist “A Replacement Life”, so der treffende englische Originaltitel, ein ebenso bewegender wie komischer Roman über Familie, Ehre und Gerechtigkeit.

Bewertung vom 17.12.2015
Farbenblind
Marshall, Colby

Farbenblind


ausgezeichnet

In “Farbenblind” gibt die Autorin Colby Marshall einen spannenden Einblick in die Synästhesie. Das ist eine sehr seltene neurobiologische Auffälligkeit, bei der Empfindungen mit scheinbar überhaupt nicht damit in Zusammenhang stehenden Reizen verbunden sind. Die meisten Synästhetiker sehen Worte und Zahlen in Farbe. So auch Marshalls Heldin, die forensische Psychiaterin Dr. Jenna Ramey, die menschliche Reaktionen in Farben sieht. Die Autorin, die selbst Synästhetikerin ist, gelingt mit “Farbenblind” ein spannender Thriller rund um dieses Phänomen. Peu à peu führt sie mehrere Handlungsstränge ein, um uns dann in kurzen Kapiteln durch eine temporeiche Story zu jagen. Dabei überrascht sie mit der einen oder anderen ungewohnten Wendung, bei der allerdings das Zwischenmenschliche mitunter ein wenig auf der Strecke bleibt. So verliert Marshall über die Beziehungen zwischen Jenna, ihrem Ex und dem gemeinsamen Kind nur wenige Worte. Dennoch: Insgesamt ist “Farbenblind” ein hoch motiviert geschriebener Thriller, der sich mit einem sehr interessanten neuropsychologischen Phänomen befasst. Und wer Synästhesie zu buchstabieren weiß, ist nicht mehr so leicht zu schocken!

Bewertung vom 17.12.2015
Finderlohn / Bill Hodges Bd.2 (3 MP3-CDs)
King, Stephen

Finderlohn / Bill Hodges Bd.2 (3 MP3-CDs)


ausgezeichnet

In seinem neuen Thriller “Finderlohn” ehrt Stephen King das handgeschriebene Wort. Denn in den Mittelpunkt seiner Story stellt er die Notizbücher eines berühmten Autors, in denen dieser seine Gedanken, Beobachtungen und unveröffentlichten Texte abgelegt hat – eine wahre Schatztruhe für alle Fans also. Drumherum drappiert er eine Geschichte, in der es um die Suche nach diesem Material geht, und natürlich wollen viele seiner Charaktere als aufrechte Verehrer gar nicht unbedingt Kapital daraus schlagen, sondern in erster Linie möchten sie lesen. Dafür geht sein älterer Protagonist, der fanatische Verehrer Bellamy allerdings über Leichen, während sein jüngerer Held Peter, der gute Schüler, in eine Situation geworfen wird, in der über sich hinauswächst und zum Helden der Geschichte wird. Der Autor erzählt seine Story anfänglich in zwei parallelen Handlungssträngen, einem beginnend mit den Ereignissen des Jahres 1978 und dem weiteren Werdegang Bellamys, und einen einsetzend 2009, in dem der junge Peter Saubers im Mittelpunkt steht – bis sich beide Wege kreuzen. So entsteht in “Finderlohn” eine dichte Atmosphäre, die trotz der ruhigen Stimmung eine komplexe Spannung erzeugt und bis zum großen Finale anhält. Dies macht “Finderlohn” zu einem Roman, der ein bisschen mehr ist, als nur ein Thriller und der zeigt, wie hoch Stephen Kings Hochachtung vor seinem eigenen Handwerk ist. Das Hörbuch wird grandios von David Nathan gelesen.

Bewertung vom 17.12.2015
Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard
Pellissier, Marie

Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard


sehr gut

Schon in “Die tödliche Tugend der Madame Blandel” ermittelte die quirlige Lucy auf eigene Faust, und das trotz ihres hohen Alters und ihres eigentlich ganz anders gelagerten Berufs. Denn Lucy ist die Gardienne eines alten herrschaftlichen Hauses mitten in Paris - etwas ähnliches, aber doch viel mehr als eine Concierge, denn sie sorgt nicht nur dafür, dass niemand Unbefugtes das Haus betritt, sie kümmert sich auch um die Post und sonstigen Anlieferungen und weiß vor allem über alles und jeden im Haus Bescheid. Natürlich ist diese gern von älteren Damen ausgeübte Tätigkeit, für die Paris lange Zeit berühmt war, wegen moderner Schließ- und Sicherheitsanlagen längst vom Aussterben bedroht. Doch die Autorin Marie Pellisier zeigt, wie wichtig manch betagtem und verwöhnten Bewohner diese Funktion immer noch ist. Und sie zeigt, wie geschickt eine Gardienne wie Lucy ihre Position nutzen kann, um die Polizei bei ihren Ermittlungen zu unterstützen. Dieses mal muss Lucy, die stark an Diabetes leidet, allerdings nicht zu Hause ermitteln, sondern in der berühmten Pariser Oper. Das fordert jede Menge Einsatz, denn der zuständige Commissaire zeichnet sich mal wieder durch große Trägheit bei den Ermittlungen aus. So ist “Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard ” wieder ein unterhaltsamer Krimi, der ohne viel Action und Blutvergießen eine munterere Geschichte erzählt.

Bewertung vom 17.12.2015
Endlich mein / Commissario Brunetti Bd.24 (8 Audio-CDs)
Leon, Donna

Endlich mein / Commissario Brunetti Bd.24 (8 Audio-CDs)


sehr gut

In ihrem 24. Brunetti-Krimi “Endlich mein”, der natürlich wieder in Venedig spielt, bricht Donna Leon eine Lanze für die Oper. Und so dramatisch das Finale von Giacomo Puccinis 1900 erstmals aufgeführter ‘Tosca’ ist, so dramatisch ist auch Leons Finale. Dabei greift die Autorin ein ebenso modernes wie beängstigendes Thema auf: das Stalking, bei dem eine Person eine andere so penetrant verfolgt, dass hieraus Belästigung und sogar Bedrohung wird. Nicht nur die Operndiva Flavia Petrelli, die bereits im Brunetti-Krimi „Venezianisches Finale“ eine Rolle spielte, sondern auch andere wohlvertraute Protagonisten aus früheren Brunetti-Fällen sind wieder dabei, spielen diesmal allerdings eher ungewohnte Nebenrollen. Und auch die leckeren Speisen, die einem sonst in Donna Leons Krimis das Wasser im Munde zusammen laufen lassen, kommen hier nur gelegentlich auf den Tisch. Trotzdem ist auch der 24. Brunetti-Fall “Endlich mein” wieder ein liebenswerter und unterhaltsamer Krimi aus Donna Leons Wahlheimat Venedig. Großartig gelesen von Joachim Schönfeld.

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