Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
narnia
Wohnort: 
Alt Ruppin
Über mich: 
wer mehr erfahren möchte ist herzlich eingeladen: www.buecherveraendernleben.npage.de

Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2010
Panik
Starr, Jason

Panik


ausgezeichnet

Stellen Sie sich vor: Von einem Tag zum anderen ist es vorbei mit ihrer eigenen Sicherheit in ihren eigenen vier Wänden, ja Sie müssen sogar um ihr Leben fürchten.

So geht es Adam Bloom im vorliegenden Krimi. Der erfolgreiche Psychologe mit eigener Praxis wird eines Nachts von seiner 22 - jährigen Tochter geweckt, weil sie im Haus einen Einbrecher gehört hat. Adam schickt seine Frau und seine Tochter in den begehbaren Kleiderschrank und er selbst nimmt seinen Revolver und erschießt im dunklen den unbewaffneten Einbrecher.

Da ist es plötzlich vorbei mit der Ruhe und Behaglichkeit, die es längst nicht mehr gab. Panik bricht aus als Adam bewusst wird, das da noch ein zweiter Täter im Haus war. Der ist fest entschlossen sich für den Tod an seinem Kumpel zu rächen. An dieser Stelle beginnt der Krimi eigentlich erst so richtig.

Jason Starr wendet in seinem Roman eine interessante Erzähltechnik an. Er lässt einzelne Akteure aus ihrer Sicht die Handlung erzählen. Dieser Krimi ist voller Geschichten die uns Wohlstandsmenschen auf sehr eindringliche und unterschiedliche Weise sagen, ganz schnell kann es uns aus der Lebensbahn werfen. Jederzeit kann von einer Sekunde zur anderen Schluß sein, mit Sicherheit und Wohlstand, ja sogar mit dem Leben.

Dieser Krimi ist kein Märchen, vielleicht ist deshalb sein Ende so tragisch. Oder steht dieser Schluß symbolisch für unsere kaputtgelebte Gesellschaft?

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2010
Die schönen Lügen meiner Mutter
Nafisi, Azar

Die schönen Lügen meiner Mutter


ausgezeichnet

Die Autorin, die vor wenigen Jahren ihr Heimatland verlassen hat, sagt selber: "Ich möchte meine Familiengeschichte erzählen, die sich vor dem Hintergrund eines turbulenten Zeitabschnitts der iranischen Politik und Gesellschaft abgespielt hat."

Genau dies tut Azar Nafisi auch, obwohl es nicht der iranischen Kultur entspricht über privates zu schreiben. Azars Mutter sagte dazu, in der Öffentlichkeit wird keine schmutzige Wäsche gewaschen. Azar jedoch konnte nicht mehr schweigen, es sprudelt nur so aus ihr heraus.

Von einem sehr komplizierten Familienleben berichtet die Autorin. Von einer Mutter mit der sie eigentlich immer im Streit lag, die jedoch auch politisch aktiv war und sogar einige Jahre als Parlamentsabgeordnete tätig war. Azar war der Liebling ihres Vaters. Beide waren den Dichtern ihres Landes zugetan, der Literatur allgemein. Sie konnten lange Gespräche führen über die Literatur und über den Iran. Der Vater bekleidete im Iran der 60er Jahre hohe politische Ämter. Er arbeitete in Ministerien, wurde sogar Bürgermeister von Teheran und saß später für Jahre im Gefängnis.

Allein diese wenigen Fakten lassen die Zerrissenheit in der Familie und dem Heimatland von Azar Nafisi erahnen. Sie hat in den 40er Jahren noch selbst erlebt wie Armenier , Juden und Aserbaidschaner friedlich miteinander lebten und wurde 1979 Zeugin wie mit der islamischen Revolution viele dieser Menschen verjagt oder ermordet wurden.

Azar Nafisi unterrichtete Englische Literatur an der Universität von Teheran. Als sie sich weigerte einen Schleier zu tragen, erhielt sie das Lehrverbot. 1997 verließ sie ihr Heimatland und wanderte in die USA aus. Als Gastdozentin lehrte sie in Oxford und ist heute als Professorin für englische Literatur an der Johns Hopkins Universität in Washington tätig.

Wer über den Iran und das Leben in diesem Land Bescheid wissen will, der sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2010
Football's coming home
Leue, Gunnar

Football's coming home


ausgezeichnet

Wieder einmal wird es bewiesen: Es gibt wirklich nichts was die Weltmacht Fußball nicht könnte. Aber singen? Jede Menge schräger, auch humorvoller Geschichten sind in diesem Taschenbuch von Gunnar Leue zu finden.

Aber auch anderes ist es was dieses Buch reizvoll macht: So meinte Ex - Kanzler Kohl einmal er bräuchte einen Hauptstadtclub, da kam Schlagerkönig Jack White und handelte sofort. Viele dieser kleinen Geschichten die im Verlauf der letzten Jahrzehnte mit unseren fußballerischen Goldkehlchen am Rande geschehen sind wurden hier aufgeschrieben und der großen Fangemeinde präsentiert. Sicher eine gute Möglichkeit sich die letzten langen Wochen bis zum Anpfiff in Südafrika zu verkürzen.

Wenn man eins aus diesem Buch mitnimmt, dann ist das die Erkenntnis: Mußball und Musik gehören zusammen. Wie Gunnar Leue zu berichten weiß, schafften einige Goldkehlchen es sogar bis in die ZDF - Hitparade. Bleibt anzuwarten wann unsere Fußballer den nächsten großen Hit landen, im Buch ist auch von so manch einem Flop zu lesen.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 07.05.2010
Das Tote Meer

Das Tote Meer


ausgezeichnet

Jeder Leser sollte zunächst die Schönheit der Landschaft bewundern. In diesem Buch sind wunderbare, zum Teil meditative Fotos enthalten.

Der Bibelkenner wird sicher mit diesem Buch anders umgehen als der Tourist. Als Bibelleser baut man sogleich eine Beziehung zu jeder Gegend und zu jedem Ort auf, verknüpft Geschichten und Personen mit den jeweiligen Orten.

Deshalb ist es ein sehr gutes Konzept gewesen, welches die Macher dieses Buches verfolgt haben als sie Bibelwissenschaftler, Archäologen und Geologen zu diesem Buchprojekt zusammenriefen. Im Buch ist sowohl das israelisch - palästinensische, als auch das jordanische Ufer von der Frühzeit bis heute beleuchtet und sehr gut beschrieben worden.

Wer sich für diese Region interessiert, wird an diesem prächtigen Bildband nicht vorbeikommen.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

Bewertung vom 07.05.2010
Meister Eckhart
Flasch, Kurt

Meister Eckhart


ausgezeichnet

Der Name Meister Eckhart, ist bis heute bekannt als ein Meister des Wortes und durch seine Radikalität seines Denkens.

Was der emeritierte Professor der Ruhr Universität Bochum Kurt Flasch mit diesem Buch erreicht hat, und dies ist in meinen Augen das große Plus dieses Buches, er stellt Meister Eckhart in seinem geschichtlich - theologischem Kontext dar. Das macht sein Leben und für uns viel mehr seine Texte noch spannender und brisanter.

Chronologisch arbeitet sich der Autor durch die Lebensstationen Paris, Erfurt, Straßburg und Köln hindurch und macht an diesen Wirkungsstätten auch die Entwicklungssprünge des Philosophen und Theologen Meister Eckhart deutlich. Breiten Raum nimmt sich der Autor um den Prozess gegen Eckhart darzustellen.

Als Ordensbrüder dem Kölner Inquisitionsgericht die Irrtumslisten vorlegen, beginnt für den Angeklagten Eckhart das Ende. Bewundernswert wie er noch einmal den Prozess nutzt um seine Gedanken zu äußern. Den ungleichen Kampf konnte er nur verlieren.

Das Buch mit seinen Abbildungen, lässt diese Zeit noch einmal lebendig werden. Vielleicht war Meister Eckhart seiner Zeit voraus. Dieses Buch eignet sich sehr gut um mit ihm Bekanntschaft zu schließen und lässt auch nicht die Zeit um Eckhart herum außer acht.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.05.2010
'Tue das Große da, wo es noch klein ist'

'Tue das Große da, wo es noch klein ist'


ausgezeichnet

n diesem Buch hat der Philosoph Jörg Zittlau 100 philosophische Wahrheiten gesammelt und kommentiert. Dennoch ist es kein Buch für promovierte Philosophen, oder doch? Meinetwegen sollen es alle lesen.

Bei Zittlau lerne ich, es gibt nicht d e n Philosophen. Jeder Mensch der nachdenkt über sich und die Welt ist schon ein Philosoph, natürlich sollte er auch ein wenig zumindest Menschenfreund sein.

Jörg Zittlau stellt seinen Beiträgen Zitate bekannter und unbekannter Denker und Philosophen voran. Er erwidert ihnen seine Gedanken uns heutiger Sicht. Daraus entsteht ein lebendiger Dialog, der mich manchmal schmunzeln lässt, aber genau so oft auch zum weiterdenken anregt.

Mitte des 19. Jahrhunderts sagte Henri Frederic Amiel: "Das Träumen ist der Sonntag des Denkens." In meinem Hirn keimt noch während des lesens der Satz: Ach könnts doch immer Sonntag sein.

Der Autor regt dazu an, wenigstens einmal am Tag zum Philosophen zu werden. Wenigstens einmal am Tag sollten wir Termine Termine sein lassen und ganz gemütlich über Gott und die Welt, meinetwegen auch über die Menschen nachdenken, um selbst Mensch zu bleiben. Denken ist das sommerliche Eis für des Menschen Seele und die gilt es zu pflegen.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.05.2010
Gangsterwirtschaft
Roth, Jürgen

Gangsterwirtschaft


ausgezeichnet

Kein anderer politischer Journalist traut sich derzeit in Deutschland so direkt mit dem Finger auf Mißstände zu zeigen, den Finger ganz offiziell in die Wunde zu legen und darüber zu reden. Autor Fürgen Roth tut dies in seinem Buch aufs neue. Dieses Buch wird in einigen Büros einschlagen wie eine Bombe.

Roth erhebt nicht nur schwere Vorwürfe gegen Politik und Justitz in diesem Staate, er nennt auch Ross und Reiter. Beim lesen des Buches hoffe ich immer mehr, dass der Autor nicht Verleumdungsklagen oder sonst etwas befürchten muss. Aber ich tröste mich damit, dass dies nicht das erste Buch des Jürgen Roth ist und schließlich hat er alle anderen seiner stets brisanten Bücher unbeschadet überstanden.

Wenn es nicht für den Rechtsstaat Deutschland so traurig wäre was der Leser hier vorgesetzt bekommt, könnte man behaupten, Roth schreibt einen spannenden Krimi. Einmal angefangen, legt man das Buch nicht mehr aus der Hand.

Er beschreibt sachlich wie die deutsche Machtelite es zulässt, von der Mafia aufgekauft zu werden. Er belegt seine Behauptungen mit exakten Fakten. Gerade dies macht dieses Buch so atemberaubend anders. Der Autor berichtet über die gegenwärtigen Verstrickungen von Opel, der Lufthansa, unseren Werften und auch dem Nürburgring mit Drogenkartellen oder der russischen Mafia. Ich halte beinah nicht für möglich was Jürgen Roth hier alles ausspricht.

All diese Skandale sind nur die eine Seite. Die andere aber ist der rasante Demokratieverfall in Deutschland. Wer bescheid wissen will was hinter den Kulissen läuft und wem Deutschland am Herzen liegt, der muss dieses Buch lesen. Es ist nichts nur für Wirtschaftsfachleute oder Politiker. Dieses Buch geht alle an.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.05.2010
Sie nennen mich Smiley
Zanele

Sie nennen mich Smiley


ausgezeichnet

Es ist sicher so gut wie jedem hier in Europa bekannt, dass weit über 2 Millionen Kinder und Jugendliche in Afrika an Aids erkrankt sind. Wir können uns die Zahl eigentlich nicht vorstellen, aber wir wissen es sind sehr viele. In diesem Buch lernen wir ein Mädchen kennen, dass sich tapfer gegen seine Krankheit stellt.

Zanele hat so gut wie alles was es an unmenschlichem gibt, selbst erlebt. Sie wurde mit drei Jahren ausgesetzt. Mit neun Jahren wurde sie von ihrem Pflegebruder vergewaltigt. Seit der Zeit hat sie Aids. Zanele blieb nicht ruhig. Sie schrie die Ungerechtigkeit laut hinaus und fand in einem katholischen Waisenhaus endlich ein menschenwürdiges zu Hause.

Zusammen mit Zanele wird der Leser in diesem Buch schreckliche Orte treffen. Der Leser wird aber auch fasziniert sein wie dieses Mädchen lachen kann. Wie ein Smiley sagen einige und sie stecke damit viele an. Zanele, die Aidskranke verbreitet Hoffnung. Heute lebt sie in Durban und betreut Kinder die auf der Straße leben.

Dieses Buch ist nicht darauf angelegt, den weinenden und mitleidigen Leser zurückzulassen. Dieses Buch will an Hand des Einzelschicksales auf eine weltweite Pandemie aufmerksam machen, die sich all zu oft hinter unvorstellbaren Zahlen versteckt.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.05.2010
Die preußische Madonna
Brühl, Christine von

Die preußische Madonna


ausgezeichnet

Seit 200 Jahren ist Luise von Preußen tot und noch immer geht von ihr eine Faszination aus. Noch immer sind alle die sich mit dem Leben der Herrscherin beschäftigen fasziniert und bewegt von dem Leben der Frau die nur 34 Jahre alt wurde.

Der Autorin ist mit diesem Buch eine kleine aber sehr feine Biografie gelungen. Sehr schön die Idee das Leben von Luise an den wichtigen Orten ihres Lebens fest zu machen. Neustrelitz und Mirow, Dannenwalde und Gransee, Charlottenburg und Hohenzieritz tauchen wie selbstverständlich auf.

Dieses Buch ist glücklicherweise keine Aneinanderreihung von Lebensdaten der Königin geworden. Es ist vielmehr die Beschreibung eines Landes mit den Spuren die Königin Luise an ihnen hinterlassen hat. Kennt man ihre Geschichte und sie wird hier erwähnt, dann wird plötzlich Schloss Hohenzieritz wieder lebendig.

Dieses Buch lädt dazu ein, hinauszufahren um ein Land und seine Herrscherin kennenzulernen. Es ist keine Beleidigung, eher eine Auszeichnung, dieses Buch als preußischen Touristenführer zu bezeichnen. Wer sich darauf einlässt, der lernt Brandenburg mit anderen Augen zu sehen und wird seine sympathische Monarchin so schnell nicht vergessen.

Christine Gräfin von Brühl ist mit diesem Buch eine einfühlsame Biografie der Monarchin und ihres Landes gelungen. Sie war wohl auch die Einzige von der man so eine Biografie erwarten konnte.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.05.2010
Die sagenhafte Welt von Tausendundeine Nacht
Appelt, Hedwig

Die sagenhafte Welt von Tausendundeine Nacht


ausgezeichnet

Für Freunde der Literatur, der Märchen - und Sagenwelt wird dieses Buch wie eine Fundgrube erscheinen. Zahlreiche Farbfotos führen den Leser in eine Welt der Märchen die längst untergegangen scheint.

Warum war Bagdad einst die "Stadt des Friedens" ? Wie und wo erblickte Ali Baba das Licht der Welt? All die Fragen beantwortet die Autorin in diesem Buch. Sie geht auch auf die tiefe Sehnsucht der Menschen nach diesen Geschichten ein. So fragt sie unter anderem auch Warum diese Sagen - und Märchenwelt noch heute ihre Daseinsberechtigung hat.

Ein eigenes Kapitel im Buch erläutert den Weg der Geschichten von Tausendundeiner Nacht zu uns nach Europa und ganz speziell in den deutschsprachigen Raum. 1704 erreicht das erste Buch Europa. 1837 lag dann endlich die erste deutsche Übersetzung vor.

Dieser Bildband mit Ausflügen in sagenhafte Welten ist eine einzigartige Schatzkammer.

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.