Ein spektakulärer Quellenfund änderte radikal das Bild, das wir uns bislang über Adolf Hitlers Vater Alois und die Familie Hitler gemacht haben: ein dickes Bündel vergilbter Briefe des Vaters in gestochener Kurrentschrift, das sich auf einem Dachboden über den Kahlschlag der NS-Zeit hinwegrettete und das dem Historiker Roman Sandgruber in die Hände fiel. Die 31 Briefe eröffnen einen völlig neuen und genaueren Blick auf die väterliche Persönlichkeit, die den jungen Adolf Hitler maßgeblich prägte. Und bringen etwas Licht ins Dunkel des von Mythen, Erfindungen und Vermutungen geprägten Alltags der Familie Hitler. Denn immer noch, und immer wieder bewegt uns die Frage: Wie konnte ein Kind aus der oberösterrreichischen Provinz, ein Versager und Autodidakt, einen derartigen Aufstieg schaffen?
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Beeindruckt aber nicht übermäßig begeistert zeigt sich Alexandra Föderl-Schmid von dieser Studie. Dem Autor bestätigt sie, vor allem gute Fragen gestellt zu haben, die er dann jedoch nicht unbedingt beantworten konnte, was er auch "ehrlich" zugebe. Fast ein wenig genervt ist sie vom marketing des Verlags - dass die Geschichte wieder einmal neu geschrieben werden müsse, findet sie jedenfalls nicht. Einleuchtend scheint ihr aber die Darstellung der Beziehung eines autoritären Vaters und seines Sohnes, deren "Überheblichkeit" und auch das Verwischen familiärer Spuren, die dem engstirnig-geschönten Vorstellungen von der eigenen Abstammung nicht genügten. Dennoch lesenswert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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