Nach dem internationalen Bestseller "Der Schwimmer" der neue Thriller des Schweden Joakim Zander - seine Reihe um Klara Walldéen erscheint in 30 Ländern.
Wo du herkommst, gibt es keine Zukunft. Wo Du hingehst, gibt es kein Zurück.
Yasmine Ajam ist ihrer Vergangenheit und der rauen Stockholmer Trabantenstadt Bergort entflohen, sie arbeitet als Trendscout in New York. Doch eine alarmierende Nachricht lässt sie nach Jahren zurückkehren: Ihr jüngerer Bruder Fadi wird vermisst, angeblich ist er tot. Und in den Straßen der Vorstadt droht die Gewalt zu eskalieren - Autos brennen, Schlägertrupps sind unterwegs. Hat Fadis Verschwinden damit zu tun? Yasmine gibt die Hoffnung nicht auf, ihren Bruder lebend zu finden.
Klara Walldéen forscht in London für eine renommierte Menschenrechtsorganisation. Im Vorfeld einer internationalen Sicherheitskonferenz wird ihr Computer gestohlen, kurz darauf kommt ein Kollege zu Tode. Dass ihre Arbeit brisant ist, weiß Klara. Aber wer könnte bereit sein, dafür töten? Die Spuren führen nach Schweden.
In Stockholm begegnen sich die jungen Frauen: Beide auf der Suche nach der Wahrheit. Beide in höchster Gefahr.
Nominiert für den Schwedischen Krimipreis
Wo du herkommst, gibt es keine Zukunft. Wo Du hingehst, gibt es kein Zurück.
Yasmine Ajam ist ihrer Vergangenheit und der rauen Stockholmer Trabantenstadt Bergort entflohen, sie arbeitet als Trendscout in New York. Doch eine alarmierende Nachricht lässt sie nach Jahren zurückkehren: Ihr jüngerer Bruder Fadi wird vermisst, angeblich ist er tot. Und in den Straßen der Vorstadt droht die Gewalt zu eskalieren - Autos brennen, Schlägertrupps sind unterwegs. Hat Fadis Verschwinden damit zu tun? Yasmine gibt die Hoffnung nicht auf, ihren Bruder lebend zu finden.
Klara Walldéen forscht in London für eine renommierte Menschenrechtsorganisation. Im Vorfeld einer internationalen Sicherheitskonferenz wird ihr Computer gestohlen, kurz darauf kommt ein Kollege zu Tode. Dass ihre Arbeit brisant ist, weiß Klara. Aber wer könnte bereit sein, dafür töten? Die Spuren führen nach Schweden.
In Stockholm begegnen sich die jungen Frauen: Beide auf der Suche nach der Wahrheit. Beide in höchster Gefahr.
Nominiert für den Schwedischen Krimipreis
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.07.2016Das zweite Buch ist immer das schwerste
Krimis in Kürze: Max Annas, Ahmed Mourad und Joakim Zander
Unser Mann in Südafrika heißt Max Annas, lebt in Berlin und hat es nach einem Achtungserfolg mit seinem Debüt "Die Farm" (F.A.Z. vom 15. Dezember 2014) mit seinem zweiten Roman "Die Mauer" (Rowohlt Taschenbuch, 223 S., 12,- [Euro]) nicht nur zu einem großen Verlag, sondern aus dem Stand auf den Spitzenplatz der KrimiZeit-Bestenliste gebracht. Der Mann kann also etwas, und er hat eine Lobby.
Annas zeigt sich auch in seinem zweiten Buch als Vertreter der hartkochenden, reduktionistischen Schule. Hundertfünfzehn Kapitel, ungefähr für jede Minute der erzählten Zeit eines, sorgen für mächtig Druck auf dem Kessel eines Plots, der eigentlich ganz harmlos beginnt. Nach einer Autopanne sucht der junge Schwarze Moses Hilfe ausgerechnet in einer Gated Community von Weißen, die um die Mittagszeit einigermaßen entvölkert in der Sonne grillt. Dort schnürt zur gleichen Zeit ein Einbrecherpärchen durch die leeren Häuser. Dummerweise stoßen Thembinkosi und Nozipho dabei auf eine noch nicht wirklich kalte Frauenleiche, die man in einer Kühltruhe deponiert hat. Kann ja keiner ahnen, dass die Täter an den Tatort zurückkehren werden, das Diebespaar sich im Schrank verstecken muss und dass der geplagte Moses von einem Schlamassel in den nächsten stolpert.
Auf der Flucht vor der Security hechtet er über Mauern und Hecken, rammt Bewohner und stört ein schwarz-weißes Paar beim Sex - und ruft endlich die Polizei auf den Plan. Am Ende liegen viele Tote auf dem Asphalt, und die Verfilmung wird "Moses rennt" heißen. Auch wenn der Dauersprint ermüdet, Annas' multiperspektivische Figurenregie führt von einem Alleingang zu einer vollen Bühne - und zu einem sehr spaßigen Abgang.
Noch ein zweites Buch: Anders, aber nicht wirklich besser, stehen die Dinge am Nordende des afrikanischen Kontinents. Aus der ägyptischen Hauptstadt Kairo schickt Ahmed Mourad nach "Diamantenstaub" (dt. 2014) einen im Original bereits 2007 erschienenen Thriller mit dem Titel "Vertigo" (Lenos Verlag, 398 S., geb., 22, - [Euro] ), eine Wortmeldung aus einem Land im Würgegriff der Korruption. Mit dem Autor hat es eine besondere Bewandtnis: Er war Hoffotograf des mittlerweile gestürzten Diktators Mubarak, sein Roman ist das Ergebnis einer Art Therapie, mit der Mourad schreibend bewältigen wollte, was er tagsüber ablichten musste und nicht ertragen konnte. Sein Protagonist Achmed ist ebenfalls Fotograf, allerdings spezialisiert auf Society. In der Bar Vertigo wird er Zeuge eines Attentats auf zwei mächtige Wirtschaftsbosse, das er mit seiner Kamera festhält, und daraufhin selbst zum Gejagten.
Mourad gilt in Ägypten als wichtige Stimme, der Roman wurde verfilmt, auch weil er - wie die Titelverbeugung vor Hitchcock andeutet - voller Filmzitate ist, die sich dem im ägyptischen Filmschaffen unkundigen deutschen Leser nicht alle erschließen. Das Buch verbindet die arabische Erzähltradition mit dem westlichen Politthriller und ist dabei näher an einem Gesellschaftsroman als an einem konfektionierten Pageturner aus einer amerikanischen Schreibfabrik. Man erfährt darin viel über die Machtmechanismen eines Landes, das sich bis heute nicht aus den Fängen des Klientilismus befreien konnte.
Und noch ein zweites Buch: Der Schwede Joakim Zander debütierte vor zwei Jahren mit "Der Schwimmer". Auch in seinem neuen Buch "Der Bruder" (Rowohlt Polaris, 459 S., br., 14,99 [Euro]) spielt die Figur Klara Walldéen eine Rolle. Die Schwedin arbeitet an einem Londoner Institut an einer Studie, die bei einer EU-Konferenz von ihrer Vorgesetzten Charlotte präsentiert wird und beweisen soll, dass nationale Polizeiapparate mit den Folgen der Masseneinwanderung überfordert sind und Unterstützung durch private Sicherheitsfirmen brauchen.
Wie praktisch, dass kurz vor der Konferenz im Stockholmer Problemviertel Bergort Unruhen ausgebrochen sind. Mitten in diesen steckt das Geschwisterpaar Yasemine und Fadi, Abkömmlinge von Zuwanderern und schwedische Staatsbürger. Sie ist nach Jahren zum ersten Mal aus New York zurückgekehrt, weil es Gerüchte gibt, ihr Bruder sei als radikalisierter Muslim in Syrien gestorben, bei einem Drohnenangriff. Andere behaupten: Fadi treibt sich in Bergort herum. Parallel dazu kommt Walldéen in London einem Komplott auf die Spur: Die Studie ist eine Auftragsarbeit. Eine mächtige Lobby schafft sich einen neuen Absatzmarkt, indem sie eine neue Wirklichkeit kreiert. Da darf der Geheimdienst nicht fehlen, der bei der Radikalisierung Fadis die Fäden zog. Ein westlicher Staat, der Bürger mit Migrationshintergrund opfert? Allah bewahre!
"Hinter geschlossenen Türen passieren so manche unschöne Dinge, von denen wir nie erfahren", spricht die Superanwältin Gabriella, die als rettender Engel auftritt. In diesem Stil operiert Zander sprachlich häufig im Trivialen, er liebt die Redundanz und das Pathos, aber das wird Liebhaber des Cinemascope nicht abschrecken.
HANNES HINTERMEIER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Krimis in Kürze: Max Annas, Ahmed Mourad und Joakim Zander
Unser Mann in Südafrika heißt Max Annas, lebt in Berlin und hat es nach einem Achtungserfolg mit seinem Debüt "Die Farm" (F.A.Z. vom 15. Dezember 2014) mit seinem zweiten Roman "Die Mauer" (Rowohlt Taschenbuch, 223 S., 12,- [Euro]) nicht nur zu einem großen Verlag, sondern aus dem Stand auf den Spitzenplatz der KrimiZeit-Bestenliste gebracht. Der Mann kann also etwas, und er hat eine Lobby.
Annas zeigt sich auch in seinem zweiten Buch als Vertreter der hartkochenden, reduktionistischen Schule. Hundertfünfzehn Kapitel, ungefähr für jede Minute der erzählten Zeit eines, sorgen für mächtig Druck auf dem Kessel eines Plots, der eigentlich ganz harmlos beginnt. Nach einer Autopanne sucht der junge Schwarze Moses Hilfe ausgerechnet in einer Gated Community von Weißen, die um die Mittagszeit einigermaßen entvölkert in der Sonne grillt. Dort schnürt zur gleichen Zeit ein Einbrecherpärchen durch die leeren Häuser. Dummerweise stoßen Thembinkosi und Nozipho dabei auf eine noch nicht wirklich kalte Frauenleiche, die man in einer Kühltruhe deponiert hat. Kann ja keiner ahnen, dass die Täter an den Tatort zurückkehren werden, das Diebespaar sich im Schrank verstecken muss und dass der geplagte Moses von einem Schlamassel in den nächsten stolpert.
Auf der Flucht vor der Security hechtet er über Mauern und Hecken, rammt Bewohner und stört ein schwarz-weißes Paar beim Sex - und ruft endlich die Polizei auf den Plan. Am Ende liegen viele Tote auf dem Asphalt, und die Verfilmung wird "Moses rennt" heißen. Auch wenn der Dauersprint ermüdet, Annas' multiperspektivische Figurenregie führt von einem Alleingang zu einer vollen Bühne - und zu einem sehr spaßigen Abgang.
Noch ein zweites Buch: Anders, aber nicht wirklich besser, stehen die Dinge am Nordende des afrikanischen Kontinents. Aus der ägyptischen Hauptstadt Kairo schickt Ahmed Mourad nach "Diamantenstaub" (dt. 2014) einen im Original bereits 2007 erschienenen Thriller mit dem Titel "Vertigo" (Lenos Verlag, 398 S., geb., 22, - [Euro] ), eine Wortmeldung aus einem Land im Würgegriff der Korruption. Mit dem Autor hat es eine besondere Bewandtnis: Er war Hoffotograf des mittlerweile gestürzten Diktators Mubarak, sein Roman ist das Ergebnis einer Art Therapie, mit der Mourad schreibend bewältigen wollte, was er tagsüber ablichten musste und nicht ertragen konnte. Sein Protagonist Achmed ist ebenfalls Fotograf, allerdings spezialisiert auf Society. In der Bar Vertigo wird er Zeuge eines Attentats auf zwei mächtige Wirtschaftsbosse, das er mit seiner Kamera festhält, und daraufhin selbst zum Gejagten.
Mourad gilt in Ägypten als wichtige Stimme, der Roman wurde verfilmt, auch weil er - wie die Titelverbeugung vor Hitchcock andeutet - voller Filmzitate ist, die sich dem im ägyptischen Filmschaffen unkundigen deutschen Leser nicht alle erschließen. Das Buch verbindet die arabische Erzähltradition mit dem westlichen Politthriller und ist dabei näher an einem Gesellschaftsroman als an einem konfektionierten Pageturner aus einer amerikanischen Schreibfabrik. Man erfährt darin viel über die Machtmechanismen eines Landes, das sich bis heute nicht aus den Fängen des Klientilismus befreien konnte.
Und noch ein zweites Buch: Der Schwede Joakim Zander debütierte vor zwei Jahren mit "Der Schwimmer". Auch in seinem neuen Buch "Der Bruder" (Rowohlt Polaris, 459 S., br., 14,99 [Euro]) spielt die Figur Klara Walldéen eine Rolle. Die Schwedin arbeitet an einem Londoner Institut an einer Studie, die bei einer EU-Konferenz von ihrer Vorgesetzten Charlotte präsentiert wird und beweisen soll, dass nationale Polizeiapparate mit den Folgen der Masseneinwanderung überfordert sind und Unterstützung durch private Sicherheitsfirmen brauchen.
Wie praktisch, dass kurz vor der Konferenz im Stockholmer Problemviertel Bergort Unruhen ausgebrochen sind. Mitten in diesen steckt das Geschwisterpaar Yasemine und Fadi, Abkömmlinge von Zuwanderern und schwedische Staatsbürger. Sie ist nach Jahren zum ersten Mal aus New York zurückgekehrt, weil es Gerüchte gibt, ihr Bruder sei als radikalisierter Muslim in Syrien gestorben, bei einem Drohnenangriff. Andere behaupten: Fadi treibt sich in Bergort herum. Parallel dazu kommt Walldéen in London einem Komplott auf die Spur: Die Studie ist eine Auftragsarbeit. Eine mächtige Lobby schafft sich einen neuen Absatzmarkt, indem sie eine neue Wirklichkeit kreiert. Da darf der Geheimdienst nicht fehlen, der bei der Radikalisierung Fadis die Fäden zog. Ein westlicher Staat, der Bürger mit Migrationshintergrund opfert? Allah bewahre!
"Hinter geschlossenen Türen passieren so manche unschöne Dinge, von denen wir nie erfahren", spricht die Superanwältin Gabriella, die als rettender Engel auftritt. In diesem Stil operiert Zander sprachlich häufig im Trivialen, er liebt die Redundanz und das Pathos, aber das wird Liebhaber des Cinemascope nicht abschrecken.
HANNES HINTERMEIER
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Weit mehr als ein gewöhnlicher Krimi, ein Roman, der lange nachhallt. Ölandsbladet
Ein packender Krimi über eine auseinander fallende Gesellschaft, politisch brisant und sehr berührend. WDR 4 "Bücher"
Durch das Leben gezerrt: Klara Walldéen
Klara Walldéen ist kein Supercop, keine Spitzenermittlerin mit Ausnahmefähigkeiten oder Staranwältin, die es im Handumdrehen mit den dunklen Mächten des Verbrechens und der Politik aufnimmt. Klara Walldéen ist in erster Linie eine Frau mit Stärken und Schwächen, mit Ecken und Kanten. Tatsächlich ist ihr charakterliches Profil, das sich ihr Erschaffer Joakim Zander hat einfallen lassen, nicht durchschnittlich, aber auf den ersten Blick eher unauffällig. Dass der erste Blick aber oft genug täuschen kann ... wir wissen es.
Walldéen ist intelligent, sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, sie ist zuweilen tough, eigenwillig und sie hat eine Vorliebe für attraktive Männer, ohne eine feste Beziehung eingehen zu können. Klara wuchs bei ihren Großeltern auf einer einsamen Insel in der Ostsee auf. Dort lernte sie z.B., wie man ein Segelschiff durch einen Sturm manövriert und wie man es mit den Widrigkeiten des Lebens aufnehmen kann.
In Zanders Debüt, dem Bestseller "Der Schwimmer", arbeitete die Juristin noch als Referentin einer schwedischen EU-Abgeordneten in Brüssel. In dem packenden Politthriller wurde ihr das Geheimnis ihres leiblichen Vaters offenbart. Und sie verlor ihren Ex Mahmoud - den einzigen Mann, den sie vielleicht wirklich geliebt hatte.
Danach, so erfährt der Leser von Zanders Thriller "Der Bruder", krempelte Walldéen, die mittlerweile 32 Jahre alt ist, ihr Leben um. Angewidert vom Zynismus in der Politik und im Lobbyismus gibt sie den Job als EU-Referentin auf, verkriecht sich eine Weile bei ihren Großeltern und nimmt dann einen neuen Job an. Nun arbeitet sie an einem Institut des Londoner King´s College, das sich mit einer Studie über Chancen und Risiken privatisierter Gefängnisse und Polizeibehörden für die EU-Justizminister beschäftigt. Weiter beschließt sie, die Doktorarbeit ihres Expartners zum Thema Kriegsverbrechen zu Ende zu schreiben. Dennoch plagen sie Schuldgefühle: "Sie konnte den Gedanken einfach nicht abschütteln, die Dissertation Mahmoud gestohlen zu haben, sie aus seinen leblosen Händen gerissen und als ihre eigene Leistung ausgegeben zu haben."
Die turbulenten und tragischen Ereignisse der vergangenen Jahre hat Walldéen immer noch nicht verarbeitet. Die dunklen Geheimnisse ihrer Vergangenheit kann sie nicht wirklich fassen, sie zerren an ihr, machen sie dünnhäutig und angreifbar. Walldéen muss herausfinden, wer sie eigentlich ist, um dann die zu werden, die sie sein will.
Klara Walldéen ist kein Supercop, keine Spitzenermittlerin mit Ausnahmefähigkeiten oder Staranwältin, die es im Handumdrehen mit den dunklen Mächten des Verbrechens und der Politik aufnimmt. Klara Walldéen ist in erster Linie eine Frau mit Stärken und Schwächen, mit Ecken und Kanten. Tatsächlich ist ihr charakterliches Profil, das sich ihr Erschaffer Joakim Zander hat einfallen lassen, nicht durchschnittlich, aber auf den ersten Blick eher unauffällig. Dass der erste Blick aber oft genug täuschen kann ... wir wissen es.
Walldéen ist intelligent, sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, sie ist zuweilen tough, eigenwillig und sie hat eine Vorliebe für attraktive Männer, ohne eine feste Beziehung eingehen zu können. Klara wuchs bei ihren Großeltern auf einer einsamen Insel in der Ostsee auf. Dort lernte sie z.B., wie man ein Segelschiff durch einen Sturm manövriert und wie man es mit den Widrigkeiten des Lebens aufnehmen kann.
In Zanders Debüt, dem Bestseller "Der Schwimmer", arbeitete die Juristin noch als Referentin einer schwedischen EU-Abgeordneten in Brüssel. In dem packenden Politthriller wurde ihr das Geheimnis ihres leiblichen Vaters offenbart. Und sie verlor ihren Ex Mahmoud - den einzigen Mann, den sie vielleicht wirklich geliebt hatte.
Danach, so erfährt der Leser von Zanders Thriller "Der Bruder", krempelte Walldéen, die mittlerweile 32 Jahre alt ist, ihr Leben um. Angewidert vom Zynismus in der Politik und im Lobbyismus gibt sie den Job als EU-Referentin auf, verkriecht sich eine Weile bei ihren Großeltern und nimmt dann einen neuen Job an. Nun arbeitet sie an einem Institut des Londoner King´s College, das sich mit einer Studie über Chancen und Risiken privatisierter Gefängnisse und Polizeibehörden für die EU-Justizminister beschäftigt. Weiter beschließt sie, die Doktorarbeit ihres Expartners zum Thema Kriegsverbrechen zu Ende zu schreiben. Dennoch plagen sie Schuldgefühle: "Sie konnte den Gedanken einfach nicht abschütteln, die Dissertation Mahmoud gestohlen zu haben, sie aus seinen leblosen Händen gerissen und als ihre eigene Leistung ausgegeben zu haben."
Die turbulenten und tragischen Ereignisse der vergangenen Jahre hat Walldéen immer noch nicht verarbeitet. Die dunklen Geheimnisse ihrer Vergangenheit kann sie nicht wirklich fassen, sie zerren an ihr, machen sie dünnhäutig und angreifbar. Walldéen muss herausfinden, wer sie eigentlich ist, um dann die zu werden, die sie sein will.