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Ein Leutnant des Kaiserreichs, ein Offizier der Wehrmacht und ein Zugführer der Task Force Kunduz des Jahres 2010 haben mehr gemeinsam, als wir glauben. Zu diesem überraschenden Schluss kommt Sönke Neitzel, der die deutsche "Kriegerkultur" in all ihren Facetten untersucht. Seine Bilanz: Soldaten folgen der Binnenlogik des Militärs, sie sollen kämpfen und auch töten. Das gilt für die großen Schlachten im Ersten Weltkrieg, den verbrecherischen Angriffskrieg der Wehrmacht und aber auch für die Auslandseinsätze der Bundeswehr. In einer großen historischen Analyse durchmisst Neitzel das…mehr

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Produktbeschreibung
Ein Leutnant des Kaiserreichs, ein Offizier der Wehrmacht und ein Zugführer der Task Force Kunduz des Jahres 2010 haben mehr gemeinsam, als wir glauben. Zu diesem überraschenden Schluss kommt Sönke Neitzel, der die deutsche "Kriegerkultur" in all ihren Facetten untersucht. Seine Bilanz: Soldaten folgen der Binnenlogik des Militärs, sie sollen kämpfen und auch töten. Das gilt für die großen Schlachten im Ersten Weltkrieg, den verbrecherischen Angriffskrieg der Wehrmacht und aber auch für die Auslandseinsätze der Bundeswehr. In einer großen historischen Analyse durchmisst Neitzel das Spannungsfeld zwischen Gesellschaft und Militär und zeigt, wie sich die Kultur des Krieges über die Epochen veränderte. 75 Jahre nach Kriegsende geht es darum, das ambivalente Verhältnis der Deutschen zu ihrer Armee neu zu bestimmen. Dieses Buch liefert die Grundlagen.
Autorenporträt
Sönke Neitzel, geboren 1968, war nach Lehrtätigkeiten in Mainz, Karlsruhe, Bern und Saarbrücken Professor für Modern History an der University of Glasgow und Professor für International History an der London School of Economics (LSE). Seit 2015 hat er den deutschlandweit einzigen Lehrstuhl für Militärgeschichte/ Kulturgeschichte der Gewalt am Historischen Institut der Universität Potsdam inne. Zuletzt erschien von ihm und Harald Welzer der Bestseller 'Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben', der in 19 Sprachen übersetzt wurde.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Die meisten Deutschen stellen sich deutsche Militärs als "friedliche Retter" vor, glaubt Thomas Speckmann, doch Realität und Selbstwahrnehmung der Soldaten sehen anders aus. In "Deutsche Krieger" beleuchtet der Militärhistoriker Sönke Neitzel verschiedene militärische Bereiche vom Deutschen Kaiserreich bis heute und macht dabei einige Kontinuitäten sichtbar, die für unbedarfte Leser überraschend sein dürften, so Speckmann. Als Außenstehender in einer weitgehend friedliebenden Gesellschaft macht man sich doch kaum bewusst, dass für viele Soldaten das kriegerische Gefecht immer noch im Mittelpunkt ihrer beruflichen Tätigkeit steht. Die militärische Welt hat sich daher in den letzten 150 Jahren sehr viel weniger verändert als die Außenwelt. Immer noch existiert hier eine Kriegerkultur und ein soldatisches Selbstverständnis, das sich an Vor- und Idealbildern des "tapferen und harten Soldaten" orientiert. Und diese Vorbilder wiederum werden nicht selten dem Wehrmachtskontext entnommen, erklärt Speckmann. Eine kluge, informative Arbeit, die gerade zur rechten Zeit kommt, so resümiert der überzeugte Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Neitzel gelingt es, die Denk- und Gefühlswelten von Männern und Frauen zu beleuchten, die bei Auslandseinsätzen im Zweifelsfall wirklich kämpfen. [...] Er arbeitet bemerkenswerte Kontinuitäten heraus, die sich in der Binnenwelt des deutschen Militärs [über die vergangenen 150 Jahre] erhalten haben." Thomas Speckmann Neue Zürcher Zeitung 20210419