Allein die Stadt London ist bei mir ja immer ein Schlagwort, dass ich ein Buch darüber unbedingt lesen muss. Und London Shah bietet uns in „Water Rising“ mal eine ganz andere Perspektive auf London. In ihrem dystopischen Setting befindet sich die Stadt komplett unter Wasser. Und nicht nur diese.
Eine Naturkatastrophe hat das Grundwasser so ansteigen lassen, dass alles überflutet wurde und nur noch…mehrAllein die Stadt London ist bei mir ja immer ein Schlagwort, dass ich ein Buch darüber unbedingt lesen muss. Und London Shah bietet uns in „Water Rising“ mal eine ganz andere Perspektive auf London. In ihrem dystopischen Setting befindet sich die Stadt komplett unter Wasser. Und nicht nur diese. Eine Naturkatastrophe hat das Grundwasser so ansteigen lassen, dass alles überflutet wurde und nur noch das Leben unter Wasser möglich ist.
Der Einstieg fiel mir etwas schwerer, da ich mir die ganze Welt zunächst einfach nicht vorstellen konnte. Es war einfach so anders. London ist versunken und die Menschen, die die Katastrophe überlebt haben, leben nun in der versunkenen Stadt unter Wasser. Alles ist auf hoch technisiertem Standard und man kann seine Wohnung nur in Ubooten verlassen und so durch die Gegend fahren. Die Wohnungen und Häuser sind dafür wasserfrei, hochtechnisiert mit Hologrammen und Robotern ausgestattet, die das Leben einfacher machen. Für mich schwer vorstellbar, weil mir einfach nicht in den Kopf will, wie diese ganze Technik da unter Wasser funktioniert, wo die Alte Welt doch immer mehr zerfällt. Aber manches muss man einfach hinnehmen und die Fantasie spielen lassen.
Als ich mich an das Setting gewöhnt hatte, konnte mich die Story an sich noch richtig packen, vor allem dann ab der zweiten Hälfte, da geht es mal richtig ab. Aber auch die erste Hälfte hat es in sich. Wir lernen Leyla kennen, die mit ihren 16 Jahren auf sich alleine gestellt ist, da ihr Vater erst kürzlich verhaftet wurde. Unberechtigt und auch die Gründe sind sehr zweifelhaft. Jetzt liegt es an ihr und ihrem Großvater, ihn wieder zu befreien, aber die Behörden machen dicht. Somit wird die ganze Aufgabe gar nicht so leicht. Als sie erfährt, dass ihr Vater sich außerhalb Londons aufhält, gibt es für sie kein Halten mehr und das, obwohl sie von der Regierung darauf gedrillt wurde, die Schrecken der Tiefe zu fürchten. Und dann gibt es da ja noch eine ganz andere Bedrohung, die immer wieder zu Überfällen auf die Menschen führen und zu Terroranschlägen der besonderen Unterwasserart.
Alles in allem hat mir die Geschichte richtig gut gefallen. Sie war anders und gewöhnungsbedürftig, aber auch einnehmend und richtig actionreich. Ich habe nicht alles verstanden, was es so an technischen Spielereien gibt oder mir zumindest nicht vorstellen können, aber die Autorin hat einen herrlichen Stil, das alles zu beschreiben, so dass ich zumindest damit leben konnte.
Die Charaktere konnten mich leider noch nicht so ganz catchen, auch wenn sie bis zum Schluss immer wieder Punkte sammeln konnten. Leyla wächst in einer Welt nach der Katastrophe auf und glaubt alles, was die Regierung über die Gefahren der Unterwasserwelt, die Forschungen und die Terroranschläge bekanntgibt. So zieht sie recht naiv in die Welt außerhalb Londons, aber da kann man ihr keinen Vorwurf machen. Sie schlägt sich mit den neuen Gegebenheiten zumindest tapfer und legt eine kämpferische Natur an den Tag. Da hat mir Ari etwas besser gefallen, der junge Meeresbewohner, der Leyla auf ihrer Mission begleitet. Aber am Ende bilden sie ein unschlagbares Team, das voller Überraschungen steckt.
Und Überraschungen gibt es in der Geschichte auch zuhauf. Daran mangelt es wirklich nicht. Ich finde es nur etwas schade, dass wir kaum etwas vom Leben über Wasser erfahren. Und das, obwohl das Ziel der Regierung es ist, dort wieder anzusiedeln. Aber dafür erleben wir die prachtvolle und gefährliche Unterwasserwelt zu genüge. Und die zweite Hälfte des Buchs war an Spannung kaum zu überbieten, da bin ich einfach nur durch die Seiten geflogen. Was am Anfang vielleicht etwas zu viel Zeit einnimmt, macht die Autorin wieder wett, wenn Leyla endlich auf ihrer Mission ist. Obwohl da manches doch etwas sehr schnell ging. Und gerade das Ende verlangt dem Leser nochmal einiges ab und ich war echt geschockt. Ich hoffe, wir müssen nicht zu lange auf den zweiten Band warte, denn am liebsten würde ich direkt weiterlesen.