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Die 20-jährige Lila entscheidet sich zu einem radikalen Schnitt: Statt, wie von ihren Eltern gewünscht, ihr Jurastudium in Bielefeld anzutreten, steigt sie in Bochum aus dem Zug, um dort ein selbstbestimmtes Leben zu beginnen. Mittels eines Tricks erschleicht sie sich bei Privatdetektiv Danner zunächst nur einen kostenlosen Schlafplatz, dann aber sogar einen Job. Denn Danner, eigentlich ein notorischer Einzelgänger, steckt mit seinem jüngsten Fall in der Sackgasse: Die erst 16-jährige Eva hat in ihrer Schule Selbstmord begangen. Im Auftrag seines Freundes Staschek, dessen Tochter mit der Toten befreundet war, soll Danner nun die Hintergründeermitteln. Doch obwohl er sich als Sportlehrer in die Schule einschmuggeln konnte, findet er nichts über das Motiv des Freitods heraus. Unversehens findet sich Lila auf der Schulbank wieder und nicht nur ihre Gefühlswelt gerät in Gefahr ...
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Lila Ziegler, die Heldin dieses Romans, steigt aus. Aus ihrem Zug, der sie zum Jurastudium nach Bielefeld fährt, damit auch aus der Familie mit dem strengen Vater. Sie nimmt einfach einen anderen Zug - und zwar, der Glamour hält sich in Grenzen, nach Bochum - und beginnt ein neues Leben. Sie wird auf ein paar Umwegen Gehilfin eines Privatdetektivs und so gewinnt die deutsche Kriminalliteratur, was ihr noch gefehlt hat: das Girlie als Held. Gerade das Richtige, meint die Rezensentin Katharina Granzin, für all jene, die "TKKG" und Agatha Christie entwachsen sind. Ihr erster Fall führt Lila ausgerechnet zurück an die Schule, aber dort erlebt sie, was sie zuvor als Außenseiterin selten erlebt hat: enge Freundschaften, wahre Liebe und guten Sex. Und weil das alles "geistreich und witzig" ist und als Geschichte einer "Selbstbefreiung" erfreulich, kann die Rezensentin es der Leserinnenschaft und dem einen oder anderen Leser durchaus empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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