Dr. Kay Scarpetta sitzt gerade mit ihrem Mann beim Abendessen, als sie zu einem Tatort in den Stadtpark gerufen wird. Dort liegt eine tote Frau, die nicht nur seltsame Verletzungen aufweist, sondern deren Leichenstarre schon viel zu weit fortgeschritten ist. Zudem hat die Forensikerin erst vor
einigen Stunden zufällig mit ihr gesprochen. Schnell wird bei den Ermittlungen klar, dass der Fall mehr…mehrDr. Kay Scarpetta sitzt gerade mit ihrem Mann beim Abendessen, als sie zu einem Tatort in den Stadtpark gerufen wird. Dort liegt eine tote Frau, die nicht nur seltsame Verletzungen aufweist, sondern deren Leichenstarre schon viel zu weit fortgeschritten ist. Zudem hat die Forensikerin erst vor einigen Stunden zufällig mit ihr gesprochen. Schnell wird bei den Ermittlungen klar, dass der Fall mehr mit Kay zu tun hat, als ihr lieb ist... .
Obwohl ,,Totenstarre" für mich der erste Thriller von Patricia Cornwell war, konnte ich mich schnell mit der Forensikerin Kay Scarpetta bekannt machen und hatte bis auf einen Handlungsstrang nicht das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlt. Der Autorin gelingt es, auf eine subtile Art und Weise Spannung zu erzeugen und dabei auf der Erzählebene viele Dinge nebeneinander herlaufen zu lassen, ohne dass es hektisch wird und man beim lesen durcheinander kommt.
Die Protagonistin Kay Scarpetta, aus deren Ich-Perspektive auch stets erzählt wird, ist eine Figur, die auf mich anfangs eher kühl und distanziert wirkte. Erst im Laufe des Buches merkt man, wie sehr sie gerade innerlich mit sich selbst und mit den Gedanken um andere ringt. Mir hat gefallen, dass die Autorin hier keine perfekte Ermittlerin präsentiert, bei der alles stets makellos verläuft, sondern eine rastlose Frau, welche auch Fehler in der Vergangenheit begangen hat und alles dafür tut, damit ihre Fälle aufgeklärt werden.
Patricia Cornwell schreibt intelligent und schafft es, manchmal während der Handlung regelrecht die Zeit anzuhalten. Beim lesen bekommt man einen richtigen Einblick in die Arbeit eines forensischen Teams. Deutlich und anschaulich wird beschrieben, wie lange es dauert, einen Tatort vor Schaulustigen und vor fremden Einflüssen zu sichern, damit kein Beweisstück verloren geht. In keinem anderen Buch habe ich bisher durch das Erzähltempo und durch viele kleine Details einen solchen Eindruck davon bekommen, wie mühselig und schwierig die korrekte Spurensicherung
ist.
An einigen Stellen hat mir in der Handlung die Dynamik gefehlt. Man hat oft das Gefühl, die Ermittlungen gingen überhaupt nicht voran. Entschädigen tut dafür aber wieder die Aufklärung des seltsamen Falls, die für mich plausibel und auch nachvollziehbar war. Ich war regelrecht erschrocken, weil die Art und Weise, wie das Opfer stirbt, in unserer Zeit tatsächlich so geschehen könnte.
Insgesamt ist ,,Totenstarre" ein intelligent und spannend geschriebener Thriller, der mich vom Anfang bis zum Ende gut unterhalten hat. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.