Ein Führer durch das aktive, produktive, höchst dynamische Wien der Gegenwart. Gestaltet von dem aus Österreich stammenden, international renommierten Grafik-Designer Stefan Sagmeister, lädt er ein, die europäische Metropole neu zu entdecken. In 17 Kapiteln werden Architektur und Mode, Film, Design, Bildende Kunst, Musikschaffende, Labels, Games, Performance, Shops und Magazine vorgestellt. Die Texte stammen von kompetenten und auf ihren Terrains prominenten Autoren. Sie bieten informationsreiche, Hintergründe ausleuchtende Einführungen in die "kreativen Szenen" der Stadt. Der Band ist aufwendig illustriert und wird durch ein umfangreiches Verzeichnis nützlicher Adressen und Websites ergänzt wird.
Für Leser, die eine Reise nach Wien planen oder mehr über professionelle Partner, Ausbildungsorte, Kontakte, die Szene und die Brands erfahren wollen.
Für Leser, die eine Reise nach Wien planen oder mehr über professionelle Partner, Ausbildungsorte, Kontakte, die Szene und die Brands erfahren wollen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.01.2011Befreite Stadt
Mit dem Slogan, dass Wien "anders" sei, sucht sich die Stadt auf Plakaten und Tafeln schon seit einiger Zeit ein neues Image zu verpassen. Schönbrunn, die Lipizzaner und das Riesenrad werden als touristische Attraktionen weiterhin beworben. Doch daneben etabliert sich Wien als Ort des Aufbruchs: weil sich hinter den Palais und Schlössern, hinter dem Vorhang von Staatsoper und Burgtheater ein Stück Neuland auftut. "New Vienna Now" heißt der Band, der das wenig bekannte Terrain absteckt. Herausgeber Christoph Thun-Hohenstein hat eine Reihe von Autoren unterschiedlicher publizistischer Herkunft um sich versammelt. Gemeinsam versucht man eine Standortbestimmung: Wo ragen Geschichte und Traditionen in die Gegenwart, wo sprengt man deren Fesseln? Neben Musik, Kunst oder Film geht es um Design, Mode und Alltagskultur, um das Lebensgefühl einer Stadt, die sich neu erfindet. "New Vienna Now" kommt auf Englisch daher, mit Übersetzungen ins Deutsche und einem Kompendium von Adressen und Websites im Anhang. Darin zeigt sich, wohin man sich orientiert: weit über die Grenzen des Landes hinaus. Das Buch sieht sich in den Hinterhöfen der etablierten Museen und Bühnen um, in den Lokalen der Vorstadt mit ihren fremden Küchen, in den Redaktionen kreativer Magazine und auf den Schreibtischen der literarischen Avantgarde. Die Ambitionen des Herausgebers spiegeln sich im Design. Stefan Sagmeister hat dem Band ein zeitgemäßes Outfit verpasst, die Fotos von Margherita Spiluttini, Eva Schlegel oder Hertha Hurnaus eröffnen Wege durch die neu entstandenen Architektur- und Kunstlandschaften: von den Galerien im boomenden Freihausviertel hin zu Wohnprojekten wie dem Kabelwerk und der Sargfabrik, vom Jugendsender FM4 zu female:pressure, dem ersten Netzwerk für Frauen in der elektronischen Musik, von der Viennale, Wiens wichtigstem Filmfestival, zur Vienna Fair, einer Kunstmesse mit Fokus auf Zentral- und Osteuropa. Wien verändert sich. "New Vienna Now" bleibt den Trends auf den Fersen, ohne sich mit Eintagsfliegen zu verrennen. Ein rasanter Band, lässig gestaltet. Und er liegt gut in der Hand.
aber
"New Vienna Now - Contemporary Vienna: Architecture, Art, Design, Film, Literature, Music", herausgegeben von Christoph Thun-Hohenstein. Schlebrügge.Editor, Wien 2010. 384 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert, 37 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Mit dem Slogan, dass Wien "anders" sei, sucht sich die Stadt auf Plakaten und Tafeln schon seit einiger Zeit ein neues Image zu verpassen. Schönbrunn, die Lipizzaner und das Riesenrad werden als touristische Attraktionen weiterhin beworben. Doch daneben etabliert sich Wien als Ort des Aufbruchs: weil sich hinter den Palais und Schlössern, hinter dem Vorhang von Staatsoper und Burgtheater ein Stück Neuland auftut. "New Vienna Now" heißt der Band, der das wenig bekannte Terrain absteckt. Herausgeber Christoph Thun-Hohenstein hat eine Reihe von Autoren unterschiedlicher publizistischer Herkunft um sich versammelt. Gemeinsam versucht man eine Standortbestimmung: Wo ragen Geschichte und Traditionen in die Gegenwart, wo sprengt man deren Fesseln? Neben Musik, Kunst oder Film geht es um Design, Mode und Alltagskultur, um das Lebensgefühl einer Stadt, die sich neu erfindet. "New Vienna Now" kommt auf Englisch daher, mit Übersetzungen ins Deutsche und einem Kompendium von Adressen und Websites im Anhang. Darin zeigt sich, wohin man sich orientiert: weit über die Grenzen des Landes hinaus. Das Buch sieht sich in den Hinterhöfen der etablierten Museen und Bühnen um, in den Lokalen der Vorstadt mit ihren fremden Küchen, in den Redaktionen kreativer Magazine und auf den Schreibtischen der literarischen Avantgarde. Die Ambitionen des Herausgebers spiegeln sich im Design. Stefan Sagmeister hat dem Band ein zeitgemäßes Outfit verpasst, die Fotos von Margherita Spiluttini, Eva Schlegel oder Hertha Hurnaus eröffnen Wege durch die neu entstandenen Architektur- und Kunstlandschaften: von den Galerien im boomenden Freihausviertel hin zu Wohnprojekten wie dem Kabelwerk und der Sargfabrik, vom Jugendsender FM4 zu female:pressure, dem ersten Netzwerk für Frauen in der elektronischen Musik, von der Viennale, Wiens wichtigstem Filmfestival, zur Vienna Fair, einer Kunstmesse mit Fokus auf Zentral- und Osteuropa. Wien verändert sich. "New Vienna Now" bleibt den Trends auf den Fersen, ohne sich mit Eintagsfliegen zu verrennen. Ein rasanter Band, lässig gestaltet. Und er liegt gut in der Hand.
aber
"New Vienna Now - Contemporary Vienna: Architecture, Art, Design, Film, Literature, Music", herausgegeben von Christoph Thun-Hohenstein. Schlebrügge.Editor, Wien 2010. 384 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert, 37 Euro.
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